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29.06.2013, 12:58 | #1 |
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Beiträge: 29
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Bier und Eiernudeln
Das Halsweh war weg,
im Wirtshaus am Eck sitzen wir bei ein paar Bieren und Eiernudeln Neben uns Frau Doktor Nagilla mit ihrem Vokuhila erzählt von der Prostata von ihrem Herrn Gemahl Dann später im Park am helllichten Tag schwebt ein Engel an uns vorüber Der Engel ist Afrikaner er beschützte Javier Solana bevor der zur Nato ging Und drei weiße Stuten mit gut zwölfhundert Newton donnern im Park durch die Allee gleißend hell wie Schnee Zuckerguss und Fruchtgelee wir sind nur das, was die Allee gerade träumt Und zwischen den Lindenstämmen und ihren Blütenständen sind wir der Klang, der nicht Allee werden kann Das Halsweh war weg, im Wirtshaus am Eck sitzen wir bei ein paar Bieren und Eiernudeln Geändert von GiantMueller (29.06.2013 um 14:33 Uhr) |
29.06.2013, 15:30 | #2 |
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Gefällt mir auf den ersten Blick. Aber warum?
Zunächst ist da mal die Milieuschilderung: Das Wirtshaus am Eck, wo man die Tröster für Leib (und Seele?) bekommt, nämlich Bier und Nudeln - pardon, Eiernudeln, denn das Symbol der Fruchtbarkeit soll nicht unerwähnt bleiben. Dann die Relativierung: Prostatakrebs! Dagegen sind Halsschmerzen nichts, sie sind sogar wie weggeblasen, wenn jemand von solch einer schweren Krankheit erzählt. Das Bild mit dem "Engel": Kann man einem Engel trauen, oder sind Engel auch korrupt? Die Verse sind stark verdichtet, da müsste man tiefer graben, um die Hintergedanken zu erkennen. Die Strophe mit den Stuten und den Newton sind für mich der Höhepunkt des Gedichts, sie haben mich zum Lachen gebracht. Die Frauenrechlerinnen und Emanzen werden es dem Dichter danken, dass die Stuten so schön auf "Newton" passen. Warum auch nicht? Es heißt ja auch "die Geschwindigkeit". Aus der vorletzten Strophe erklingt für mich Resignation. Es geht weiter auf dem Planeten, aber ohne das "wir". Hat mir großen Spaß gemacht, Dein Gedicht. LG Ilka |
29.06.2013, 15:47 | #3 |
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Beiträge: 504
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Da bin ich mal mit Ilka-Marie ganz einer Meinung, lieber Großmüller: coole Nummer!
Sie beschreibt jemanden, der zwischen Bier und Eiernudeln (!) zu schweben beginnt und sich nicht mehr die Mühe machen muss, den ganzen Mist um sich herum voll auf die Reihe zu kriegen. So was kann man auch malen oder komponieren: endlich mal keine bierernste, tüpfligeschissene Impression, sondern das glatte Gegenteil. Satt der Gegenstände die Übergänge, bierselig. Ich flehe Dich an: Erklär uns nichts! Lass uns die eigene Fantasie! lg z |
29.06.2013, 18:42 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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29.06.2013, 19:46 | #5 |
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Beiträge: 504
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Danke, René.
lg z |
05.07.2013, 18:57 | #6 |
Dabei seit: 04/2012
Beiträge: 29
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Vielen Dank, Ilka-Maria und zonkeye für die Rückmeldungen.
Eigentlich hätte es ja ein Song werden sollen, aber der Text ist nun doch etwas sperrig geraten. Die Zeilen mit den Stuten gefallen mir selbst auch am besten. Ein Herr TU Student hat mir einmal erklärt, dass ein Pferd die Kraft von etwa 400 Newton hätte. Nun gut, somit haben 3 Stuten gut 1.200 Newton. Jetzt hat dieser Reim endlich einen Platz gefunden |
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