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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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15.01.2013, 23:19 | #1 |
Die Klosterruine
Wenn Einsamkeit mich quält,
dann will ich einsam sein, dort wo mir nichts mehr fehlt, im stillen Klosterhain, wo die wilden Rosen geilen. Dort will ich verweilen. Was Menschenhand gebaut zur Einkehr frommer Ruh, der Schöpfung anvertraut, die wirket immerzu, die Ruine fest umschlingend durch den Fensterbogen dringend. Von hier schau ich ins Tal, beschaue meine Welt, wo Vieles in der Zahl ein Einziges erhält und das Eine weilt zu walten, sich ins Kleinste zu entfalten. |
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16.01.2013, 09:06 | #2 |
Was für ein schönes Gedicht,
ich mag es sehr ! Wenn man tief drinnen einsam ist, auch wirklich in die Einsamkeit - außen - zu gehen, das ist wohltuend. Als Einsamer sich in den Menschengebieten aufzuhalten, tut nur weh. Im stillen Klosterhain ist die Luft erhaben und die Gedanken können auch still werden und sich abwenden von dem, womit anderer sich plagen .... u.a. vom Liebesschmerz. Ein wenig lachen muß ich über die Rosen, die "geilen" - ausgerechnet im Klostergarten ; ein Suchen in google erklärte die unbekannte Bedeutung des Wortes, das ich nur im sexuellen Kontext kenne. Die mittlere Strophe finde ich verwirrend im Satzbau. Im ersten Teil ist das Subjekt "das" (, was Menschenhand gebaut ....) Was ist denn in den letzten beiden Versen das Subjekt ?? Das ist unklar - jedenfalls mir. Was Menschenhand gebaut zur Einkehr frommer Ruh, der Schöpfung anvertraut, die wirket immerzu, die Ruine fest umschlingend durch den Fensterbogen dringend. Der Blick vom Berg ist einer der schönsten - ; Menschenwerk und das, womit sie sich tragen, wird alles klein und unbedeutend, aus dieser Warte betrachtet. Deine dritte Strophe bringt dies ins Bewußtsein und baut dabei die Brücke zum Göttlichen, dem "Einen". Die letzten beiden Zeilen finde ich .... unklar ausgedrückt . Was meint: "Das Eine weilt zu walten?" Liebe Grüße MuschelIch Von hier schau ich ins Tal, beschaue meine Welt, wo Vieles in der Zahl ein Einziges erhält und das Eine weilt zu walten, sich ins Kleinste zu entfalten |
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17.01.2013, 13:50 | #3 | ||||
Danke,
ich denke, das Gedicht kann auch nur nachvollziehen, wer das erlebt hat: Zitat:
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LG |
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17.01.2013, 13:59 | #4 |
R.I.P.
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Einfach rundum gelungen, Schmuddelkind.
Kennte ich nicht Gleiches (auch hier bei uns steht eine Klosterruine), ich wäre nicht so tief angerührt. Ein Ort der Kontemplation für mich, nicht der Einsamkeit. Dort ist Stille. Hin und weg: Thing |
17.01.2013, 14:10 | #5 | |
Danke, Thing!
Zitat:
LG |
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17.01.2013, 14:16 | #6 |
R.I.P.
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Genau d i e meine ich!
Welch ein Zufall! |
17.01.2013, 14:20 | #7 | |
Haha, ist ja witzig!
Zitat:
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17.01.2013, 14:44 | #8 |
Möge jeder, der es braucht, seinen Klosterberg finden! (Der Blick von Halden
ist zwar auch ganz schön, aber es fehlen die alten Mauern.) Aber nicht, dass du denkst, im Ruhrgebiet gäbs keine Klöster! Sehr schön, Schmuddi! Und wieder hab ich ein neues Wort gelernt! freu Pflanzenexperte? lg simba |
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17.01.2013, 15:29 | #9 | |||
Zitat:
Danke für deinen liebevollen Beitrag! Das Gedicht hat Spaß gemacht zu schreiben, weil ich mich an jene Momente auf meiner Klosterruine erinnert gefühlt habe. Zitat:
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LG |
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