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16.08.2012, 00:17 | #1 |
abgemeldet
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Der Einbruch
Als sie den Wohnungsschlüssel ins Schloss stecken wollte, bemerkte sie, dass die Tür bereits offen stand.
Zunächst überlegte sie, ob sie tatsächlich vergessen hatte abzuschließen, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Angst stieg in ihr hoch. Sie tippte mit dem Fuß gegen das massive Holz und holte tief Luft. Der Anblick, der sich ihr bot, war grauenhaft. Die gesamte Wand des Flures sowie die wenigen Möbel waren mit Graffiti beschmiert. Mehrere Schuhe lagen kreuz und quer, Sachen lagen zerfetzt auf dem Boden und mit aufgerissenen Augen sah sie den mit großer schwarzer Schrift beschmierten Spiegel. The devil was here. Eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken und nun unter Schock, lief sie mechanisch weiter. Sie schluckte. Schon aus der Entfernung sah sie das Chaos in ihrem Wohnzimmer. Auf einen Blick erkannte sie, dass der Fernseher nicht mehr da war, die Musikanlage fehlte ebenso. Sie griff eilig nach ihrem Telefon, drückte auf die eingespeicherte Nummer und atmete tief durch. >>Bei mir wurde eingebrochen<< sagte sie mit zitternder Stimme. Der Polizeibeamte am anderen Ende des Telefons klang beruhigend. Sie starrte auf das Bücherregal in der Ecke. Unruhe stieg in ihr hoch. Ganz unten im Regal stand ein unscheinbares Kästchen. Sie ging auf die Knie und zog es langsam hervor. >>Sagen sie, können sie schon feststellen, ob etwas fehlt?<< Seine Stimme blieb ruhig und sachlich. Behutsam öffnete sie den Deckel. Ihr Herz klopfte wie wild. Der kleine, weich geschliffene, türkis-blaue Stein wurde warm in ihrer Hand und sofort bekam sie wieder diese Gänsehaut. >>Nein<<, antwortete sie mit freudiger Stimme, >>es fehlt nichts.<< ©sabi de sombré |
16.08.2012, 10:21 | #2 |
Hallo, liebe Sabi,
was für eine Kurzgeschichte ... erst wird man geführt ... schon tausendmal in ähnlicher Form in Krimis gelesen (wobei ich gute, psychologisch interessante Krimmis durchaus liebe), und dann, das Herunterbeugen zur Katze deutet es schon an , der Schluss ..- der Stein, man fühlt die Erleichterung ... Eigentlich bin ich kein Freund von Kurzgeschichten, ich mag es, Protagonisten länger zu begleiten, mit ihnen zu leiden, sich zu freuen, sie kennenzulernen ... bei der Kurzgeschichte muss man so schnell Abschied nehmen ... auch bei dieser Kurzgeschichte geht es mir so, diese Frau möcht ich näher kennenlernen, obwohl ich ihre Seele schon kurz berühren durfte ... danke, für diese wunderbare Geschichte, kriegt ein Sternchen lg, simbaladung |
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18.08.2012, 07:31 | #3 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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18.08.2012, 08:05 | #4 |
Forumsleitung
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Es gibt keine Katze.
Die Geschichte ist ohnehin merkwürdig. Ein Einbrecher, der es auf Elektronik abgesehen hat und sich die Zeit nimmt, Wände und Spiegel großangelegt zu beschmieren? Was hat der Spiegel im Wohnzimmer zu suchen? Und die Schuhe? Das scheint mir eine ziemlich ungewöhnliche Wohnkultur zu sein. Über den Edelstein, auf den sich der Focus der Geschichte schließlich richtet, erfährt der Leser nichts, er bleibt für ihn wertlos, denn die Gänsehaut, die er der Protagonisti verursacht, bleibt ihm verwehrt. Hier hätte ich den eigentlichen Knüller erwartet. Die Geschichte ist ein ausbaufähiger Plot, mehr (noch) nicht. |
18.08.2012, 08:53 | #5 |
Hallo, Corazon , hallo Ilka,
da hat sich meine Phantasie einen kleinen Scherz erlaubt ... das "Kästchen" verwandelte sie in ein "Kätzchen", das die Frau im Gedicht streichelt (Gottseidank ist ihm nichts passiert)... hätte ich auch schön gefunden .... Ilka, in der Kurzgeschichte steht aber auch nichts davon, dass der Einbrecher es auf elektronische Geräte abgesehen hatte das würde in der Tat nicht zu der Zerstörung und dem Schriftzug passen ... was suchte er ... schön, dass der Phantasie so viel Raum gelassen wird ... find ich ... lg simbaladung |
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18.08.2012, 08:57 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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18.08.2012, 11:54 | #7 |
...liebe Ilka,du hast Recht ... wo war ich bloß mit meinen Gedanken beim Lesen ...in einer ganz anderen, selbstgestrickten Geschichte ... vielleicht aus einer Erwartungshaltung heraus .... aufgrund meiner Phasen, in denen ich Krimis verschlungen habe ....
vielleicht könnte man die Geschichte noch zurechtbiegen, ...der Einbrecher wollte etwas ganz anderes stehlen (was bleibt im Dunkeln), im Zorn darüber nahm er die Elektrogeräte mit, verwüstete das Zimmer .... aber, das wäre eine andere Geschichte ... diese hier verliert durch mein falsches Lesen erheblich an Reiz , danke, dass ich durch dich darauf gestoßen wurde lg schönes sonniges Wochenende, simbaladung ich muss meine Phanatasie in Zukunft wenigstens beim Lesen besser am Zügel halten |
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18.08.2012, 12:00 | #8 |
Forumsleitung
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Mach Dir nix draus - mit Deinen Phantasien stehst Du hier nicht allein.
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18.08.2012, 12:06 | #9 |
also lass das mit solch grauligen Geschichten, habe in jeden Winkel meiner Wohnung geschaut, auch unterm Bett, lag nur Staub drunter, aber ich hatte jede Menge Herzrasen, ANGST !
Aber zu Deiner Geschichte...gut geschrieben, sehr spannende Handlung, hat mir sehr gut gefallen. Einen lieben Gruß von mir |
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18.08.2012, 12:17 | #10 |
danke ihr beide
ihr wollt also keine Krimis von mir? Ich war schon mittendrin ... alles Liebe, s. |
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18.08.2012, 12:26 | #11 |
Forumsleitung
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18.08.2012, 12:28 | #12 |
ach Ilka... schon wieder ein Missverständnis, ich meinte, weil ich angefangen habe sabis Geschichte umzuschreiben
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06.10.2012, 23:24 | #13 |
Die Geschichte beginnt durchaus beunruhigend; endet aber noch viel beunruhigender. Hochinteressant!
Danke fürs posten |
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