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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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19.06.2012, 10:36 | #1 |
Ausdehnen der Seele auf dem Scheitelpunkt
SCHEITELPUNKT
Gegenwart … fühl mich gerade wie in einer Rakete werde mit Kraft getragen … bin Teil der Kraft die Richtung stimmt … die Geschwindigkeit groß … die Möglichkeiten wachsen mir zu es strömt und ich vibriere intensiv das Leben geht mit mir und ich mit ihm in Resonanz Vergangenheit … trotzdem ist da immer etwas … gewaltiges und tief muss jetzt endlich lösen … was mir so dramatisch in den Knochen steckt kann nur und muss … einzig aus einem früheren Leben sein Erinnerung und Trauma, das … trotz allem, was doch bisher schon erreicht mich von Zeit zu Zeit ... zwar unbegründet, doch so zentral, fundamental, von Grund auf immer und immer wieder einholt: bin so müde, so am Ende … möchte ausruhen soviel bewältigt, investiert … soviel überwunden … überstanden möchte beenden, vollenden … ankommen, genießen, verweilen ich bin zu langsam, werde zu langsam, muss weiter, viel zu langsam … ich erreiche es nicht Kraft geht mir aus … Hindernisse türmen sich auf, werde abgehalten, komme zum Stehen Zeit geht mir aus … zu früh entdeckt und aufgeflogen, alles ungerecht, gemein, werde eingeholt, überwältigt soviel bewältigt, überwunden, riskiert … soviel überstanden, überlebt so kurz davor … alles vergeblich, umsonst … alles verloren … ich erreiche mein Ziel nicht, komme nicht an mit aller Macht, komme nicht an, bekomme es nicht zu Ende langsam von was Weichem, unendlich Schweren erdrückt … Menschenmassen … erdrückende Angst mein Kreuz gebrochen … keine Luft … erwürgende Angst Stille … was kommt noch … noch mehr Stille … was kommt gleich noch … tosende Stille was kommt denn noch … was steht mir denn noch alles bevor … unheimliche, überwältigende Angst Stille … noch mehr Stille … unerträgliche Stille … unendliche, ohnmächtige, alles verschlingende Angst … da … da … und da …Flammen schießen empor … mein Gott, mein Gott, mein Gott nichts wie Flammen … überall … um mich … unter mir … über mir … überall ich verbrenne … in hohen, gewaltig lodernden, alles vernichtenden Flammen komme vor der Zeit um, zu früh um kann es nicht lassen, kann es nicht ändern, kann es nicht beenden kann die Qualen nicht loslassen, darf nicht ausruhen, darf nicht aufgeben das bedeutet das Scheitern meines Auftrags, bedeutet mein Ende, bedeutet Tod, bedeutet Totalverlust mein Gott … wo bist Du denn wenn doch schon alles vorbei wäre … bis zum letzten Atemzug … bis zum letzten Gedanken mein Auftrag verloren, mein Ziel nicht erreicht … ich komme nicht an, bekomme es wieder nicht zu Ende ich kann das alles nicht noch einmal machen, nicht noch einmal alles von vorne. wenn ich doch schon da wäre … schon angekommen wäre … wenn doch schon alles vorbei wäre … wenn ich doch schon erlöst wäre … Zukunft … und dann stelle ich mir manchmal vor … was wäre wenn … was, wenn es schon wäre: ich muss es nicht mehr erreichen, es ist schon erreicht es kann nicht mehr misslingen bin schon da, schon angekommen ich habe schon alles in Fülle Verlust ist nicht mehr möglich auch wenn manche Erfahrung zeitweise noch entsetzlich alle Aufregung hat nur ein Ziel und einen Sinn immer wieder zu spüren, dass ich schon erlöst bin ich bin am Grund aller Gründe an der Quelle aller Quellen im Innersten des Innersten in der Mitte der Mitte im Letzten und Vordersten im Alpha und Omega ich bin eins und alles alles und eins was wäre, wenn dieses Scheitern in Wirklich das eigentliche Ziel meiner Erfahrung ist, und die Folge davon wesentlicher Sinn meines Lebens bisher war: Scheitern, und nichts schlimmes passiert Scheitern, und absolut geliebt zu sein Scheitern, und vollständige Hingabe Hingeben und geschehen lassen hingeben und nichts tun, hingeben und bewirken das soll gelernt … das soll gespürt … das soll erfahren werden … Punkt … und so steh ich auf dem höchsten Scheitelpunkt bin im höchsten Gleichgewicht alles ist überwunden, alles möglich, alles da Bewusstsein wird zur Wirklichkeit … und so wird der Scheitelpunkt zu meinem Punkt … zu meinem Wesenspunkt ICH B I N DAS GLEICHGEWICHT Geändert von Leuchtturm (19.06.2012 um 14:26 Uhr) |
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19.06.2012, 11:22 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Leuchtturm -
das ist ein sehr interessanter Text (in meinen Augen Prosa, kein Gedicht), der sich nicht so auf die Schnelle erschließt. Also erklimmt der Protagonist vom flammenden Nadir aus y = f(x)\, = ax^2 + bx + c\text{ mit }a \neq 0 und empfindet göttlich-universell, da er das Gleichgewicht i s t? Eher eine Frage für Philosophen, zu denen ich mich als Erdenwurm nicht zähle. Aber wirklich: Interessanter Text. Mit freundlichem Willkommensgruß: Thing |
19.06.2012, 19:57 | #3 |
Hallo Thing, der Text ist sicher kein Vers, weil sich's ja nicht reimt, für mich aber doch mehr Gedicht als Prosa. Davon unabhängig: Hättest Du einen Vorschlag, wohin in diesem Forum der Text besser passen würde ? Danke und schöne Grüße.
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19.06.2012, 20:01 | #4 |
R.I.P.
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Verse müssen sich nicht reimen, lieber Leuchtturm.
Ich hätte es in der Rubrik "Philosophisches" eingestellt, weil hier wahrhaft die Liebe zur Weisheit angesprochen wird. LG Thing |