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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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07.02.2012, 15:21 | #1 |
Das Mädchen mit der Harfe
Fernab des Welteneinerlei
reit' ich durch den dichten Wald. "Mera vurlu Sandarei!" aus der grünen Tiefe schallt. Mein Pferd wird magisch hingezogen zu dem engelsgleichen Sang und ich, der Welt schon weit entflogen, füge mich des Schimmels Gang. Oh, was mag es wohl bedeuten, zu der schönen Melodei durch das Efeu-Meer zu reiten? "Mera vurlu Sandarei!" Das Mädchen sitzt am Moor und singt. Zwischen Harfensaiten tanzen zarte Hände so beschwingt. Verschüchtert will ich mich verschanzen. Doch es mag mir nicht gelingen. Verzaubert wandel' ich zu ihr und beginne, mitzusingen: "Morevane zu laghir." Ich reich' die Hand, sie sacht zu fassen, die Schönheit mit dem schwarzen Haar, doch sie hat mir nichts gelassen, ist so plötzlich nicht mehr da. So stehe einsam ich an diesem fremden Ort. Jedoch das sanfte Lied, es spielt nun in mir fort. |
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07.02.2012, 19:01 | #2 |
Oh, da taucht man ein in eine magische Welt. Dein Gedicht erinnert mich an ein ganz bestimmtes Gedicht. Komme grad nicht drauf, wie es heißt. Muss noch mal recherchieren. Am besten gefällt mir die sechste Strophe.
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08.02.2012, 03:16 | #3 |
Ach ja, bei diesem Gedicht wurde ich übrigens inspiriert durch ein wunderschönes Harfenlied, das ich auch schon an anderer Stelle gepostet habe:
Yasmin Olya: O Habibi |
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08.02.2012, 14:33 | #4 |
Thematisch und sprachlich SEHR interessant.
Diese Szene kann ich mir gut vorstellen, ich kann mir die Geschichte auch als Traum ausmalen. Deswegen finde ich imho die Strophen 4, 5, 6 und 7 am Ansprechendsten. Der Einstieg ist auch gut gelungen, erscheint mir aber beim mehrmaligen Lesen ETWAS farblos im Vergleich mit den Folgestrophen. Dies gilt nicht für die erste Zeile, denn sie ist wirklich gut, und es ist ja klar, dass die Stimmung um den Reiter herum, die Szene einführt...Die Liedzeile ist auch super...aber das Pferd, das magisch angezogen wird, der engelsgleiche Sang, das Efeu-Meer sowie die Melodei...auf mich wirkte es einen Tick zu süß...schwer zu beschreiben, aber ich vermute, du weißt worauf ich hinauswill Ist aber letztlich vollkommen Gefühlssache. Die Auflösung später, sowie die inneren Gedanken des LI, sowie die Perplexität, die er fühlen muss, finde ich sehr gelungen. Außerdem ist die fünfte Strophe in der Verbindung Musik und Poesie sehr gut getroffen. Passt das "so" in der drittletzten Zeile in den Text, oder hast du daran gedacht, es viell. umzutauschen an eine andre Stelle? Insgesamt erinnert mich die Szene auch an eine Episode aus den Narnia-Büchern von CS Lewis, was umso mehr Universalität in die Stimmung bringt. Muss es mir beim Vollmond durchlesen... Hat auch Novellencharakter bei Ausformulierung...Fouquéesque? |
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08.02.2012, 15:06 | #5 | |||
Ja, de la Motte-Fouqué hatte ich wohl im Hinterkopf. Ich mag dieses romantisches Motiv des Kunstmärchens und daher auch die Kunstsprache, die eine geheimnisvolle Athmosphäre erzeugen sollte.
Ja, ein Traum könnte es natürlich sein, aber das ist eben nicht ganz klar und das ist gut so. Ich fand übrigens die ersten 4 Strophen am Besten. Danach ist mir ein wenig die Luft ausgegangen. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Vielen dank für deinen liebevollen und ausgewogenen Kommentar. Freue mich sehr, dass es dir gefällt! LG |
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09.02.2012, 00:24 | #6 |
Hallo Schmuddelkind,
ein Gedicht, das für mich ein wenig nach Erlkönig klingt (liegt wohl am Reiten) auch wenn es weniger düster, dafür liebesenttäuscht endet.
Formal kann ich als freier Schreiber nicht viel beisteuern, außer, dass mich einige vermutlich reimgezwungene Wendungen stören: "... des welteneinerlei(s)" "Zwischen Harfensaiten tanzen zarte Hände so beschwingt." -> da wäre "über" realistischer oder statt Hände Finger. LG Perry |
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09.02.2012, 11:50 | #7 | ||
Hallo Perry,
schön, wenn es in dir die Erinnerung an den Erlkönig wach ruft, auch wenn das Gedicht damit natürlich nichts zu tun hat. Zitat:
Zitat:
LG |
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09.02.2012, 13:22 | #8 |
Hallo Schmuddelkind,
wenn ich Vorschläge oder Anregungen mache, dann sind diese immer unverbindlich.
Sich auf dichterische Freiheit zu berufen ist möglich, bei grammatikalischen Problemen wie dem Genetiv führt es aber leicht dazu, dass man handwerklich nicht mehr ernst genommen wird. LG Perry PS: Was die Hände zwischen den Harfensaiten anbelangt, schlage ich einen Selbstversuch vor. |
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09.02.2012, 15:55 | #9 | |
Ich denke schon, dass ich hier ernst genommen werde und das Genetiv-s nach einem Vokal wegzulassen ist in der Lyrik nichts Unübliches.
Zitat:
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09.02.2012, 16:06 | #10 |
Hallo Schmuddelkind,
okay, ich geb's auf. Unsere Vorstellungen von Lyrik sind anscheinend sehr verschieden, nicht nur was die Form anbelangt.
Wünsche dir weiterhin viele kreative Einfälle. LG Perry |
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09.02.2012, 16:12 | #11 |
Danke! Ich dir auch!
LG |
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09.02.2012, 16:18 | #12 |
Ach ja - Nachtrag zu den unterschiedlichen Vorstellungen von Lyrik: Ich vertraue eben gerne dem ersten Eindruck. Daher wohl auch das für dich nicht korrekte Bild mit den Händen, die zwischen den Harfensaiten tanzen.
LG |
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12.02.2012, 20:13 | #13 |
Hallo Schmuddelkind,
thematisch eine träumische Weise voll Melancholie, aber nicht nur das Pferd lahmt etwas im holprigen Silbengelände. Als der Held die Hand ausstreckt, entschwindet kein Engel. Rhythmisch empfunden platzt eine Seifenblase durch ungelenke Berührung. LG gummibaum |
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13.02.2012, 12:59 | #14 |
Hallo gummibaum,
schön wenn es dir thematisch zusagt! Ansonsten muss ich sagen, dass ich hier sehr bequem durch das Gelände komme. Kommt vielleicht auf die Reittechnik an. LG |
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14.02.2012, 00:04 | #15 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Liebes Schmuddelkind,
eine zauberhafte Ballade - das kam mir als erstes in den Sinn. Darf ich ein bisschen drin herum fuhrwerken? Fernab des Welteneinerlei reit ich durch den dichten Wald. (Apostroph überflüssig) "Mera vurlu Sandarei!" aus der grünen Tiefe schallt. Mein Pferd wird magisch angezogen von dem engelsgleichen Sang, und ich, der Welt schon weit entflogen, füge mich des Schimmels Gang. Oh, was mag es wohl bedeuten, zu der schönen Melodei durch das Efeu-Meer zu reiten? "Mera vurlu Sandarei!" Das Mädchen sitzt am Moor und singt, zwischen Harfensaiten tanzen zarte Hände so beschwingt; verschüchtert will ich mich verschanzen. Doch es will mir nicht gelingen, Verzaubert wandle ich zu ihr und beginne mitzusingen: (Komma überflüssig) "Morevane zu laghir." Ich streck die Hand, sie sacht zu fassen, die Schönheit mit dem schwarzen Haar, doch sie hat mich nicht gelassen, ist ganz plötzlich nicht mehr da. (Du neigst zu oft zum "so") So steh ich einsam hier an fremden Ort. Das sanfte Lied, es spielt nun in mir fort. Es ist Dein Gedicht und meine Vorschläge sind eben nur Vorschläge. Schön war es auf jeden Fall, wieder einmal ein lyrisches Gedicht zu lesen. Liebe Grüße, Heinz |
14.02.2012, 13:54 | #16 | |||||||
Vielen Dank, Heinz!
Freut mich sehr, dass dir meine Ballade zusagt! Zu deinen Vorschlägen, für die ich dir sehr dankbar bin: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
LG |
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14.02.2012, 14:50 | #17 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Liebes Schmuddelkind,
"Ich glaube, "reichen" klingt in diesem Zusammenhang zarter. Deswegen bleibe ich dabei. Trotzdem danke für die schöne Anregung!" Ja, es klingt besser - aber: Man reicht niemanden die Hand, um er/sie/es zu fassen. Deswegen habe ich zu dem etwas weniger klingenden "strecken" gegriffen. Bestimmt findet sich da noch ein anderes Wort. Liebe Grüße, Heinz |
14.02.2012, 14:58 | #18 |
Danke für den Hinweis! Ja, mag sein, dass du recht hast. Mal schauen, welches Wort mir dazu noch einfällt.
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Lesezeichen für Das Mädchen mit der Harfe |
Stichworte |
harfe, romantik, wald |
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