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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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02.12.2011, 17:22 | #1 |
waldweihnacht
hier ist die bescherung
längst vorbei - im unterholz rehe warten bis sie der hunger ins büchsenlicht treibt wild steht oben auf der speisekarte - der geweihträger tritt als erster hinaus opfert sich für die herde |
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02.12.2011, 17:47 | #2 |
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wie ich schon an anderer forenstelle nach laser-targeting fragte, muss ich noch den gedanken des LED-pointers anhängen, der dem rotwild "heimleuchtet" was für ein feine welt. aber wir haben ohnedies zuviel rotwild, weil wir ein ungleichgewicht durch einen mangel an predatoren in den wäldern haben. ein paar hundertausend wölfe würden alles klären.
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02.12.2011, 18:38 | #3 |
Hallo Ralfchen,
im Moment sind die Wildschweine das Problem in den mitteleuropäischen Wäldern und dagegen können die Wölfe auch nicht viel ausrichten.
Mir ging es weniger um das Gleichgewicht der Waldfauna, sondern darum, dass oft das Wohl der Einen, oft das Leid der Anderen verursacht. LHG Perry |
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02.12.2011, 18:45 | #4 |
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ich sehe in einem schmerzlos umfallenden rotwild kein leid und geniesse das rehfilet und den lungebraten mit einer selbst (aus den knochen) reduzierten wildsauce und dem kompott aus wilden preiselbeeren, das ich selbst mit vanille-zucker einkoche und in den gläsern mit 1cm 20 jahre altem Armagnac abdichte. wir verzichten dabei auf knödel als beilage, sondern servieren manchmal grüne spargel oder weiße und gelbe rüben (möhren).
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02.12.2011, 18:51 | #5 |
Hallo Ralf,
ich bin durchaus auch kein Kostverächter. Der sich opfernde Geweihträger ist auch mehr eine Metapher für das, was uns in vielen Bereichen verloren gegangen ist, nämlich Nächstenliebe und Verantwortung.
LG Perry |
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02.12.2011, 19:39 | #6 |
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"na ja,"
würde der jäger sagen, "besser ein toter als ein zu alter Bambi." |
08.12.2011, 20:21 | #7 |
der "geweihträger" wird sich nicht opfern. zuerst kommen die, die keine erfahrung haben, also die, bei denen der hunger größer ist als die vorsicht. the name of the game is survival of the fittest.
lg zwieleuchter |
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08.12.2011, 23:09 | #8 |
Hallo Zwieleuchter,
im weihnachtlichen Kontext kann man den Geweihträger auch als Metapher für Jesus lesen, der bekanntlich auf die Erde gekommen ist, um durch seinen Opfertod seine "Herde" zu retten.
Danke für dein Interesse und LG Perry |
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08.12.2011, 23:31 | #9 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Perry, für mich ist das Geweih für den sich opfernden Jesus kein richtiges Bild, denn die Bibel hält dafür keine Metapher vor. Es ist immer vom Lamm die Rede, also von einem Herdentier, das einen Schäfer hat. Geweihträger wie Dam- und Rotwild oder Elche sind keine Herdentiere, sondern Rudeltiere. Ren und Elk könnte man als Herdentiere bezeichnen, aber die leben im Norden und dürften den Menschen im vorderen und mittleren Orient nichts bedeuten - abgesehen davon, daß sich diese Tiere nicht hüten lassen, vielmehr müssen die Nomaden mit ihnen ziehen. Der Gedanke Deines Gedichts ist zwar wundervoll, aber er paßt nicht. LG Ilka |
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08.12.2011, 23:58 | #10 |
Hallo Ilka-Maria,
mein "Gedanke" spielt hier eine untergeordnete Rolle.
Ich wollte nur der Auslegung "der Stärkste überlebt" etwas dagegen stellen. In einer neueren Version, habe ich den Geweihträger durch Leittier ersetzt und das gibt es, soweit ich weiß, auch bei den Rudeln in unseren Breitengraden. LG Perry |
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09.12.2011, 00:16 | #11 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wer oder was wird das sein? Wo ist T-Rex geblieben? Pilze gedeihen nach wie vor - überall, auch auf uns Menschen. Was oder Wer ist dieses Stärkste, das/der alles überlebt? |
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09.12.2011, 00:41 | #12 |
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09.12.2011, 00:41 | #13 |
Hallo Ilka-Maria,
das fragst du am besten Darwin, mit meinem Text hat es wenig zu tun.
LG Perry |
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09.12.2011, 00:44 | #14 |
Hallo Ralfchen,
da bist du gerade irgendwie dazwischen gerutscht.
Ich bin ein kritischer Katholik, deshalb war mein Hinweis rein sachlich gemeint. LG Perry |
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09.12.2011, 09:50 | #15 |
Ich finde daß Gedicht sehr gut, den Kern der Aussage absolut wuchtig. Der eine (meinetwegen der Autor selbst) mag/kann Jesus sehen, der andere wiederum nicht, doch ändert dies nichts an der Aussage selbst. Ich persönlich kann sie sehr gut aus eigenen Erfahrungen (hier unten) nachvollziehen. Ob Jesus nun seine Herde retten wollte, oder gar die andere oder alle (abgerechnet wird zum Schluß), sei dahingestellt. Da Jesus für mich persönlich keine Rolle spielt, lese ich ihn lieber als Metapher selbst, im Leben wie im Tod.
Um aber auf das Gedicht zurückzukommen, ist es mir persönlich egal, ob Herden- oder Rudeltiere am Ast dieser Gedanken sägen könnten, vor allem bei einer Kettensäge. Wieviel hat Deutschland dieses Jahr an Waffen (im Export) umgesetzt? 2,3 Mrd.? Wollten die Saudis nicht jetzt noch 270 Leo2´s? Natürlich dementiert. Irgendwie so, ansonsten berichtigen. O.k., gut für uns hier in Deutschland (auf den ersten Blick, wenn man denn nur mit dem ersten schauen möchte), Arbeitsplätze, Steuern, alles fein. Unser Wohl. Auf der anderen Seite steht die Knarre, der Panzer und sagt zur Familie, bei 3 seid ihr draußen. Was würde ich wohl als Vater schützen? Insofern. Und da gibt es viele Beispiele, die näher am Leben hier und am eigenen Selbst sind. Nächstenliebe und Verantwortung, 2 Wörter, sie haben ihre Bedeutung, auf jeden Fall besser als Haß und Feigheit vor sich selbst. Ein gutes Gedicht, ich nehme es mit. Staubige Grüße |
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09.12.2011, 10:05 | #16 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Perry,
Du sprichst von Rehen und ich bin froh, dass ich nun endlich weiß - aber da kannst Du nichts dafür -, dass sie zu dem Rotwild zählen. Dass Rehe ein Geweih tragen, war mir auch völlig neu (meine Freunde sagen immerzu Gehörn, aber die sind auch nicht so fachkundig). Das Hinlenken auf eine Waldweihnacht mit ganz anderer Sichtweise hat mir gefallen (aus dem geweihtragenden Rotwildrehbock solltest Du aber in Deiner Antwort keine schiefsitzende Metapher zu machen versuchen). Liebe Grüße, Heinz |
09.12.2011, 10:05 | #17 | |
Hallo Perry,
Dein Text regt auf jeden Fall zum Nachdenken an... Was wäre der Weihnachtsmann denn ohne seine Rentiere? Sind zwar keine Rehe und auch kein Hirsch, aber diese Art. Zitat:
Das Eis, was zu Wasser wird, so ungefähr... vielleicht aber auch nur lg |
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09.12.2011, 16:53 | #18 |
Hallo Deadman,
freut mich, dass du dich von den Bildern lösen konntest und die Grundaussagen "Nächstenliebe und Verantwortung" aktuell reflektiert hast. Danke fürs Reinschauen und LG Perry Hallo Heinz, ob Rehe oder Rotwild ist zweitrangig und die Jesus-Metapher muss ja nicht herausgelesen werden. Schön, dass du den satirischen Blick auf die "Waldweihnacht" herausgespürt hast. Danke fürs Interesse und LG Perry Hallo Rebird, nun Rentiere und Pilze waren zwar nicht das Thema, aber wichtig ist, sich einen kritischen Blick zu bewahren, wenn die Lichter ein wenig zu sehr auf Stimmung machen, während andere eine ganz andere Bescherung erhalten. LG Perry |
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10.12.2011, 00:36 | #19 | |
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Zitat:
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10.12.2011, 01:10 | #20 |
R.I.P.
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Halli Hallo, perry -
ich fürchte, das geht an der Wirklichkeit vorbei. hier ist die bescherung längst vorbei - (was gut-bitter ist - da gabs nur Scherung) im unterholz rehe (im unterholz warten rehe warten bis sie der hunger (bis sie der hunger ins büchsenlicht treibt wild steht oben auf der speisekarte - der geweihträger tritt als erster hinaus opfert sich für die herde ( nein! Er übermittelt seinem Rudel, daß es fliehen muß und dreht dem "Büchsenlicht" instinktiv den Hintern zu, nicht das Geweih, denn er flüchtet selbst vor den Mördern) Ach, trügen alle Jäger Fell und Geweih! I c h wär mit meinem Licht dabei. U. |
10.12.2011, 01:19 | #21 |
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ROMELinchen hats perfekt detailiert.
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10.12.2011, 01:24 | #22 |
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10.12.2011, 01:33 | #23 |
R.I.P.
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Ich wollt es nicht so deutlich sagen ..
Aber Jäger komme mir vor Kimm und Korn: Ich träfe ihn nicht an dem Kragen: ich träf ihn. In die Leisten. Vorn. U. |
10.12.2011, 02:12 | #24 | |
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Zitat:
Gruß Bullet |
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10.12.2011, 17:27 | #25 |
Hallo Leute,
jetzt macht doch kein Drama aus dieser kritischen Waldweihnachtssicht.
Hallo Ralfchen, der Rehbock tritt als erster hinaus, um zu sondieren. Wenn ihn dabei der Schuss des Jägers trifft, dann hat er sich -wenn vielleicht auch nicht absichtlich- geopfert und die anderen Rehe können fliehen. Dass in einer möglichen Sicht, das als christlicher Opfertot gelesen werden könnte, ist reine Intuition. Hallo Thing, ja er würde flüchten, wenn er noch dazu käme. Ansonsten ist des freien Schreibers Satzstellung, das was dem Formgetreuen die Reime sind. Hallo Bullett, es hat nichts mit "gut" zu tun, nur darüber zu schreiben. Gut wäre, sich für Naturschutz aktiv einzusetzen. Danke fürs Rettungsangebot, aber ich fühle mich nicht bedroht. LG Zusammen. |
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11.12.2011, 12:02 | #26 |
R.I.P.
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Das ganze Gedicht ist ein einziges Fragment; voller falscher Annahmen.
Rehen ist "Büchsenlicht" nicht geläufig; sie gehen im Schutz der Dunkelheit auf weitere Futtersuche. Geweihträger ist zwar eine Metapher, das ist aber schon alles. Tiere können sich nicht opfern!, das ist schlichtweg Unsinn. Die Antworten des Verfassers zielen auf weihnachtliche Maxime; "Geweihträger" hier als Metapher für Jesus (Nächstenliebe/Verantwortung) zu lesen, ist mehr als abenteuerlich. |
11.12.2011, 12:22 | #27 |
Hallo Dieter,
ich weiß ja nicht wie du Gedichte schreibst, aber man kann Bilder auch im übertragenen Sinn lesen (Metapher), auch ist die Personifizierung von -hier tierischen- Proragonisten durchaus ein übliches Stilmittel.
Hier also mit "Unsinn, falsche Annahmen, abenteuerlich etc." zu antworten spricht nicht gerade für lyrisches Verständnis. Im Einzelnen: Rehen ist "Büchsenlicht" genauso wenig geläufig wie Lyrik , Büchsenlicht ist das nächtliche Licht (Mond, Dämmerung etc.). "Tiere können sich nicht opfern", wie würdest du dann den ungleichen Kampf einer Muttertieres bezeichnen, dass ihre Jungen auch gegen stärkere Tiere verteidigt. Aber es steht natürlich jedem seine Meinung zu, auch wenn sie hier wenig hilfreich ist. LG Perry |
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11.12.2011, 13:07 | #28 |
als naturreligiöser hab ich so meine probleme mit der weihnacht. hier bei uns trägt der rehbock zur winterzeit bast, darunter ein spärliches geweih. da steht also nicht viel, das gen himmel zeigen könnte.
für mich ist und bleibt die "weihnachtszeit" ein jahreszeitenfest, nicht mehr und nicht weniger. kirche ist nur ein instrument zur kontrolle und machterhaltung. viel zu restriktiv dieses ganze weihnachtszeug. bevor sich jetzt einige echauffieren: ich respektiere und akzeptiere die kirchen, aber sie sind nicht mein ding. deren ethisch-moralische integrität ist zu zweifelhaft und viel zu unglaubwürdig. gut finde ich es allerdings, dass mönche den karpfen aus china importiert haben. so kann ich - dank sei dem christentum - von zeit zu zeit meinen cholesterin- und purinspiegel senken, wenn ich keine butter über die kartoffeln gieße. frohe weihnacht zwieleuchter |
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11.12.2011, 13:39 | #29 |
R.I.P.
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Hi Perry,
auch wenn es offensichtlich vergebliche Mühe ist, hier die Erläuterung meiner Kritik. Tiere können sich nicht opfern! Das sich opfern ist, und kann nur eine menschliche Eigenschaft sein, und bezieht sich auf einen Menschen, der klar erkennt, dass ihm mit seinem Tun/Handeln ein Nachteil in irgendeiner Form (körperlich, pekuniär, sozial) entsteht. Der Mensch lobt gerade Muttertieren bei der erfolglosen Verteidigung ihrer Jungen Opferbereitschaft an, doch –ich wiederhole- das ist reines menschliches Gefühl (Mitleid), eine rein menschliche Betrachtungsweise. Einen „Ausweg“ bildet die Vermenschlichung von Tieren in Fabeln, doch das ist ja hier nicht gemeint. HG Dieter |
11.12.2011, 14:04 | #30 |
R.I.P.
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Hi Zwieleuchter,
mit dem Gedicht hat dein Beitrag ja nicht allzuviel zu tun. Deine Bemerkungen zum Weihnachtsfest enthalten atheistisches Gemeingut, also nichts Neues. Ich möchte bezweifeln, dass du ein ernsthaftes Pendant für eine taugliche Diskussion über die Bedeutung von Religionen für die Menschen bist; fundiertes Wissen darüber ist aus deinen Worten nicht zu erkennen. Deine Meinung respektiere ich, nur wie du dich artikulierst kann mir nicht so gefallen - muss es ja auch nicht. Dieter |
11.12.2011, 15:48 | #31 |
Hallo Zwieleuchter,
über die Wurzeln des Weihnachtsfestes gibt es sicher einige Theorien, heutzutage ist es zumindest in unserer Region ein christliches Fest. Mir geht es um den differenzierten Blick auf diese Feierstimmung in der vieles (zu) verklärt gesehen wird. Als Naturfreund habe ich den Blick dabei auf die Waldtiere gerichtet, die stellvertretend für viele (auch die chinesischen Karpfen )weniger Freude daran haben. Was natürlich nichts daran endet, dass viele Tiere nunmal als Nahrungsquelle für den Menschen dienen. Danke für deine Sicht und LG Perry Hallo Dieter, auch durch Erklären, wird deine Sicht nicht anders, auch weil du auf meine stilistischen Hinweise, auch was die Vermenschlichung anbelangt, überhaupt nicht eingegangen bist. Das manche Tierarten ein sehr hochentwickeltes Sozialverhalten haben ist allgemein bekannt, aber wer hier nur als Oberlehrer auftritt, braucht sich über Gegenwind nicht zu wundern. LG Perry |
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