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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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16.10.2011, 02:55 | #1 |
Nachtschreiber
Leise schleicht das Licht
durch das Fensterglas, dass es nicht zerbricht, in den Schoß der Nacht. Wer darin wohl sitzt, Schlaflos, diese Nacht, dessen Zimmerlicht sacht am Dunkel kratzt? Und ich schweige Ruhe mit der Nacht, im Reinen, die Laternen weinen Licht mir auf die Schuhe. Fühle mich zu zweit, denke, dass er schreibt, wach ist und es bleibt, bis der Morgen schreit. |
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16.10.2011, 03:26 | #2 |
abgemeldet
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Hallo Martin Markant,
dieses Gedicht hab ich die ersten Male zu schnell gelesen, dann wirkt es irgendwie nicht, es gehört ein langsames Nachttempo, ein wenig Bedächtigkeit dazu und dann enthüllt es seine Stimmung. Schön... Liebe Grüße, Jack |
16.10.2011, 14:52 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Martin Laut -
Du bist so jung und doch erkenne ich mich Alten in diesem zwielichtigen und erkennenden Gedicht. Da ist ein Vers schöner als der andre. Hat Haken in mein altes Herz geschlagen. thing |
16.10.2011, 15:12 | #4 |
gesperrt
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Hallo Martin Laut,
Dein Gedicht trifft meine ganze Begeisterung und den Respekt für die große Kunst des Formulierens: So fein und sensibel und so unmerklich wortgewaltig, so still und nahegehend. Jeronimo |
16.10.2011, 17:00 | #5 |
Ich danke euch beiden, wie immer freut es mich innig, dass meine Schreiberei berühren konnte.
Martin Mond |
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16.10.2011, 18:56 | #6 | |
Hallo Martin!
Du erzeugst mit deinen Zeilen sofort dieses melancholische Bild in mir. Diese Mystik und Neugier auf die Geschichten und Leben, die sich hinter den Fenstern (der Stadt) abspielen. Sehr gut gefällt mir die Formulierung: Zitat:
Wer darin wohl sitzt, schlaflos diese Nacht, dessen Zimmerlicht sacht am Dunkel kratzt? Auch fällt mir auf, dass in den ersten beiden Strophen sehr unreine Reime vorkommen - zum Schluss aber (eingeläutet durch den Ausdruck "im Reinen"??) reine Reime. Beabsichtigt und so erklärbar (?): In den ersten beiden Strophen wird ein sich eher reibendes Bild beschrieben (ein hell erleuchtetes Fenster in dunkler Nacht). In den letzten beiden Strophen fühlt sich das lyrische Ich dem Unbekannten nahe (Identifikation und Harmonie). Sehr gern gelesen. P.S.: Nach "bleibt" (vorletzter Vers) fehlt ein Komma. |
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16.10.2011, 20:03 | #7 |
Hey, FeelLetter,
Dank dir für deinen konstruktiven Kommentar und deine Gedanken zum Text. Ich sehe das Problem in der zweiten Strophe und werde es, wie von dir vorgeschlagen korrigieren. Dein Gedanke bezüglich der unreinen und reinen Reime ist interessant, ich habe es aber nicht bewusst/beabsichtigt so geschrieben. Gute Grüße, Martin |
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16.10.2011, 20:32 | #8 |
R.I.P.
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Bei einem so "echten" Text ist es gar nicht so wichtig, ob reine Reime oder Assonanzen die Melodie bilden.
Findet Thing |
16.10.2011, 21:27 | #9 |
Es macht das Ganze nur noch spannender. Mit oder ohne die genaue Betrachtung der Reime ist es ein wunderbar gefühltes und wie du schon sagtest "echtes" Gedicht.
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