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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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21.08.2011, 07:30 | #1 |
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Von Geistern
Er war von jener Sorte Mann,
die nach den Sternen greifen kann, die alles kann und alles weiß, sehr geistreich, etwas naseweis. Ein Kavalier und ein Charmeur, ein Bonvivant, ein Hasardeur, der schon die halbe Welt bereist zusammen mit dem Flaschengeist. Von jener edlen Sorte Mann, mit der man Pferde stehlen kann. Ihr guter Geist seit Tag und Jahr, bis es auf einmal Liebe war. Was übrig blieb? Nur Hass und Wut, vieltausend Tränen, kaltes Blut. Sie irrt nun als Gespenst umher und findet Frieden nimmermehr. |
21.08.2011, 10:26 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Rosenblüte -
welch eine ergreifende Moritat! Und die Moral von der Geschicht: Trau den Kavalieren nicht! Thing Klar: die Sorte Mann. (der wäre lediglich dann korrekt, wenn es mit einem alles gelingt weiterginge) |
21.08.2011, 11:08 | #3 |
R.I.P.
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Hi Rosenblüte,
welch starke Emotion, alles umfassende Leidenschaft und abgrundtiefe Enttäuschung sprechen aus deinen (wenigen) Zeilen – da wird die Seele sichtbar! In den Zeilen 2 und 3 wäre der Artikel … der nach …/ … der alles … stimmiger, folgt doch der (er) in den in den weiteren Versen. Dein Gedicht hat mir sehr gut gefallen. HG Kurier |
21.08.2011, 11:23 | #4 |
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Super! Stringent, minimalverdichtet und alles gesagt.
Das "die" ist richtig. Grammatisches und sinntragendes Bezugswort ist die Sorte, Klasse, Kategorie, nicht dieser individuelle Mann. |
21.08.2011, 11:42 | #5 |
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Ich bin immer wieder fasziniert, wie Du es schaffst, so viel Inhalt in so kurze Verse zu bringen. Deine Fähigkeit zur Verdichtung ist absolut beneidenswert.
Ich mag den Vorgriff auf den (Flaschen-)Geist und wie erst am Ende des Gedichts klar wird, was eigentlich gemeint ist. Übrigens hat Schamansky völlig Recht. Meiner Meinung nach wäre der Artikel ‚der‘ sogar falsch. |
21.08.2011, 12:04 | #6 | |
R.I.P.
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Warum kann man meinen Beitrag nicht richtig kommentieren?
Da schreibt Schamanski, ... das "die" ist richtig ..., Odiumediä folgt dann ... hat Schamanski völlig recht ... Jetzt sei mir doch die Frage erlaubt: Wo habe ich etwas von falsch oder unrichtig geschrieben? Zitat:
HG Kurier |
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21.08.2011, 12:19 | #7 |
Forumsleitung
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Beim ersten Lesen bin ich auch über den Artikel "die" gestolpert, obwohl - bezogen auf "die Sorte" - es mir einleutet, daß er richtig ist. Man könnte allerdings auch "der" schreiben, wenn man den Artikel auf das erste Wort "Er" zurückbezieht.
Rosenblüte dichtet in der Regel griffig und überlegt, aber die erste Strophe dieses Gedichts hat mir gerade wegen dieses Konflikts mit dem Artikel nicht geschmeckt, weil sofort der Lesefluß gestört wurde. LG Ilka-M. |
21.08.2011, 12:22 | #8 |
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21.08.2011, 12:30 | #9 | |
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Zitat:
Erklärung? Bitte: Und das ist schlichweg falsch. Wenn du etwas, das inkorrekt ist, als etwas bezeichnest, das ‚stimmiger‘ ist, als das, was korrekt ist, dann ist diese Aussage falsch. So einfach ist das. |
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21.08.2011, 12:49 | #10 |
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Testen wir doch:
Er war von jener Sorte Mann, Wo bleibt da der Bezug auf "jene Sorte" ? Ich bleibe bei meiner These. Die Relativsätze beziehen sich inhaltlich und von der Intention auf eine bestimmte Sorte Mann. Aufhänger ist das Wort "Sorte". Daß der hier beschriebene Mann dieser Sorte entspricht, bleibt unangefochten. Die Relativsätze durch "der (welcher)" auf Mann zu beziehen, ist grammatisch nicht falsch, aber gibt den Schwerpunkt der Aussage nicht wieder. Das "die" ist stimmiger. |
21.08.2011, 13:35 | #11 |
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Das ‚der‘ ist sehr wohl grammatikalisch inkorrekt. Wenn von einer Sorte die Rede ist, ganz gleich wovon, sind mehr als ein Exemplar gemeint.
Von welcher Sorte Mann? Von dem, der …? Nein: von der, die … Der Singular ist in diesem Fall ausgeschlossen, da der Bezug nicht gegeben ist. Folglich heißt es ‚die‘. Und selbst wenn es korrekt wäre, ließe sich immer noch – zu Recht – schlechter Stil unterstellen. |
21.08.2011, 14:03 | #12 |
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"Sorte" ist aber auch ein Singular.
"Er war von der Sorte, die (welche)" ist korrekt, das steht außer Frage. Sorte steht wegen "von" im Dativ als Präpositionalkasus, ein Dativus qualitatis, wenn man so will, der dann korrekt relativisch erweitert wird. Schwieriger zu definieren ist "Mann" in diesem Kontext. Ich behaupte einmal: Apposition zu "Sorte". Das Substantiv Mann definiert das Substantiv Sorte. Kann man jetzt einen Relativsatz an der Apposition aufhängen, oder ist das falsch? Ich finde es (bauchmäßig) nicht falsch, würde aber den Bezug zu "Sorte" eindeutig vorziehen. --- Experiment: Gleiche Konstruktion, grammatischer Geschlechtertausch: a) Sie war von dem Typ Frau, der sich nicht schminkt. b) Sie war von dem Typ Frau, die sich nicht schminkt. c) Sie war vom Typ: Frau, die sich nicht schminkt. a) ist korrekt! der Typ, der sich nicht schminkt. b) klingt nicht richtig. Der Relativsatz hängt an Typ, nicht an Frau. c) kann man machen, ist aber ziemlich verhackstückt. Fazit so weit: Odi liegt richtig. |
21.08.2011, 14:14 | #13 |
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Da hast du natürlich Recht. Was ich eigentlich nennen wollte, war etwas Anderes, um den konkreten Fall zu erläutern, nun weiß ich leider nicht mehr, was es war.
Ich bin der Überzeugung, dass es in diesem Fall nur einen korrekten Artikel gibt, der mit dem Bezug auf die Sorte, da sie in diesem Fall dem Mann übergeordnet ist. Mir fällt keine weitere Möglichkeit ein, dies zu verdeutlichen und deshalb ist es mir mittlerweile egal. Für Grammatik und korrekte Ausdrucksweise interessieren sich hier sowieso nur die User, die ihrer ohnehin schon mächtig sind. Kurum, es ist Zeit- und Energieverschwendung. |
21.08.2011, 14:21 | #14 |
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Ich meine, Du hast recht. Siehe Erweiterungen oben.
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21.08.2011, 14:38 | #15 |
R.I.P.
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Hi Odiumediae,
ich entschuldige mich bei dir für meine Anrede mit nicht korrekt geschriebenen Namen. Kurier |
21.08.2011, 15:02 | #16 |
R.I.P.
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Na klar:
Das ist d i e Sorte von Mehl, die ich immer nehme, der ich den Vorzug gebe. Ist doch so simpel! Schade, daß Rosenblüte nicht hier ist. Thing Und dann nicht doch lieber wieder zurück zu diesem melancholischen Gedicht????? |
21.08.2011, 15:31 | #17 |
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Habe mittlerweile einen Germanisten konsultiert. Der geht mit der Mehrheit hier konform, würde aber "die Sorte Mehl, das ich immer nehme" als umgangssprachlich durchgehen lassen. Hochsprachlich ist "die ich nehme" korrekt.
Grammatisch penibel argumentiere ich so: In Sorte Mann, Sorte Mehl etc. ist Sorte das dominante Wort und Mann/Mehl/etc. ist als Apposition von Sorte abhängig. Darum hängt sich der Relativsatz in Numerus und Genus an das dominierende Wort, nicht die abhängige Apposition. Noch ein Experiment: Apposition weglassen. Das ist die Sorte ( - ), die ich immer nehme. --- Ich muß öfter aus dem Haus. |
21.08.2011, 16:23 | #18 |
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Hallo,
war gestern auf einer Party, bin jetzt erst aufgestanden und konnte mich deswegen leider nicht früher melden. Lieber Kurier, der Mann in meinem Gedicht ist kein Einzelexemplar. Er gehört einer bestimmten Sorte Mann an. Eingangs schildere ich, was diese Sorte ausmacht und was Frauen daran faszinieren kann, so dass sie so einen Mann für einzigartig halten. Also ist der Artikel "die" richtig, der sich auf die Sorte bezieht. Später kommt die Frau ins Spiel. Nun geht es um Freundschaft, Liebe und was daraus wurde. Übrig bleibt eine Frau, die Liebe und Freundschaft genossen hat, den Sturz aus den Wolken aber nicht heil überstanden hat. Trotzdem kann sie diesen Mann niemals mehr vergessen. Es sei denn, sie könnte erkennen, dass es ja doch nur eine Sorte Mann gibt. Dann hätte der Spuk ein Ende. Liebe Ilka-Maria, es stimmt, dass der verwendete Artikel ein wenig den Lesefluss behindert. Aber ich finde, es ist in Ordnung, wenn dieser Text nicht allzu glatt dahin fließt. Denn um einen Langweiler scheint es sich bei diesem Exemplar nicht zu handeln, und auch die Liebesgeschichte kann als heftig bezeichnet werden, mit einem abrupten Ende. Vielleicht könnte man es auch als kleine gereimte Grammatikstunde betrachten, denn wohl jeder, ich eingeschlossen, hat sich um diesen Artikel Gedanken gemacht. Danke für euer Lob. Liebe Grüße Rosenblüte |
21.08.2011, 16:29 | #19 |
Ich bezweifle nicht, dass der Artikel, den Rosenblüte gewählt hat richtig ist. Es ist nur so, und da gebe ich Ilka-Maria recht, dass man nicht umhinkommt, zu stocken und zu stutzen.
Und da hat Thing ein schönes Beispiel gebracht, denn: die Sorte, die man nimmt - klingt gut die Sorte, die nach den Sternen greifen kann - klingt unschön Die Zusammenstellung des Satzes ist vielleicht ein wenig unglücklich gewählt. |
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21.08.2011, 16:47 | #20 |
R.I.P.
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ich widerspreche.
Alles nicht nur richtig, sondern auch poetisch. I c h mußte nicht stolpern. U. |
21.08.2011, 16:50 | #21 |
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Die Stelle ist völlig in Ordnung und kann so bleiben.
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21.08.2011, 17:01 | #22 |
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21.08.2011, 17:03 | #23 |
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21.08.2011, 17:04 | #24 |
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21.08.2011, 17:25 | #25 |
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21.08.2011, 17:27 | #26 |
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21.08.2011, 17:41 | #27 |
Forumsleitung
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21.08.2011, 18:58 | #28 |
R.I.P.
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Vielen Dank, Frau Ilka!
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21.08.2011, 21:45 | #29 | |
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Zitat:
Lieben Gruß Rosenblüte |
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21.08.2011, 22:44 | #30 |
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Entschuldigung, ich hatte das ‚kann‘ übersehen. Mein Fehler!
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21.08.2011, 22:48 | #31 |
Forumsleitung
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