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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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08.06.2011, 15:01 | #1 |
Hoover
Ich bin, obwohl ein Beuteltier,
in aller Welt verbreitet, erjage Fussel, Staub, Papier, hab Spinnen schon erbeutet. Ich schlürfe sie durchs Rüsselrohr, ein Flügel saugt von innen, lang schaut mein Kabelschwanz hervor, ein Motor brummt tief drinnen. So rolle ich von Raum zu Raum und bitte nicht vergessen, den Beuteln wechseln, denn mein Traum heißt: alles sauber fressen. |
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08.06.2011, 15:14 | #2 |
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Lustig. Da sieht man mal wieder, daß man so ziemlich auf alles ein Gedicht schreiben kann.
LG Ilka-M. |
08.06.2011, 16:31 | #3 |
Hallo, Ilka,
Hoover freut sich, winkt dir mit dem Rüssel. Ja, alles überzieht sich allmählich mit Versen. Eine Krankheit, ein Ausschlag aus rötlichen Reimpusteln. Vorsicht. LG gummibaum |
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08.06.2011, 16:41 | #4 |
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Stell Dir nur mal vor, zu Goethes Zeiten hätte es schon Staubsauger gegeben, was da im "Zauberlehrling" für ein Wirbel gewesen wäre!
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08.06.2011, 16:52 | #5 |
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Vielleicht ginge "hab Spinnen schon gespeiset ..."
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08.06.2011, 21:24 | #6 |
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Ich sehs nicht ganz so kritisch-
hab mich bestens ämüsiert! Blumentopf für die Idee! Jack |
08.06.2011, 21:29 | #7 |
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Fiel mir grad erst auf:
Ein Blumentopf für gummibaum... War gar nicht so gemeint gewesen... Liebe Grüße Jack |
08.06.2011, 21:30 | #8 |
Hallo, Risiko und Ilka und Jack,
vielen Dank. Der Rat, Risiko, sich "auf Wesentliches mit wirklichem Pfiff ist zu konzentrieren", ist völlig berechtigt. Auch Ilkas Bemerkung, dass man über alles ein Gedicht machen könnte, war so lesbar. Das erfordert freilich mehr Disziplin. Dieses Gedicht entspricht nur der 10-Minuten-Pausenzigarette, mit der man andere monotone Arbeiten gern unterbricht. Solche Produkte entäuschen oft. Ich werde mich bessern, hoffe ich. LG gummibaum Ich bin, obwohl ein Beuteltier, global distribuiert, erjage Fussel, Staub, Papier, hab Spinnen selbst probiert. Ich schlürfe sie durchs Rüsselrohr, ein Flügel saugt von innen, lang schaut mein Kabelschwanz hervor, ein Motor brummt tief drinnen. So rolle ich von Raum zu Raum und bitt euch, nicht vergessen, den Beutel wechseln, denn mein Traum heißt: alles sauber fressen. |
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09.06.2011, 07:31 | #9 |
damit die Verse 2 und 4 weiterhin weibliche Kadenzen tragen, geht auch:
Ich bin, obwohl ein Beuteltier, in aller Welt verbreitet, erlege Fussel, Staub, Papier, hab Spinnen Tod bereitet. aber ob es besser ist? |
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09.06.2011, 07:36 | #10 |
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Guten Morgen, gummibaum,
dein Gedicht klang über Nacht nach und jetzt muss ich doch noch etwas sagen: distributiert raubt, meiner Ansicht nach, dem Gedicht die Lockerheit, den Fluss, weil dieser Stamm im deutschsprachigen Raum doch eher nicht benutzt wird. (Ist aber natürlich schlüssig im Bezug auf Hoover...) Auch vom Reim her ist es natürlich eine optimale Lösung. War nur so ein Gedanke...Gefühl...beides. Liebe Grüße Jack |
09.06.2011, 08:59 | #11 |
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Hatte sich eben überschnitten...
Nee, so find ichs nicht besser- zu konstruiert... Vielleicht so: Ich bin, obwohl ein Beuteltier, in aller Welt verbrieft, erlege Fussel, Staub, Papier, hab Spinnen weggeschnieft. Wird dir wahrscheinlich zu lasch sein, oder? |
09.06.2011, 09:11 | #12 |
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Das Gedicht ist klasse, wie es ist. Ich würde das spaßeshalber einmal an die Firma Vorwerk schicken, die hätten bestimmt ihre Freude daran.
Zur Reimerei: ei auf eu ist völlig in Ordnung. Alles andere ist Korinthenexkretion. |
09.06.2011, 09:12 | #13 |
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Fand ich ja auch...
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09.06.2011, 09:14 | #14 |
Hallo, Jack,
danke, aber diese Wortwahl gefällt mir leider nicht. Danke, Schamansky. LG gummibaum |
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09.06.2011, 09:17 | #15 | ||||
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09.06.2011, 09:53 | #16 |
R.I.P.
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Halli Hallo,Gummibaum!
Was ist das drollig. Macht direkt gute Laune. Übrigens: Alles neu macht der Mai. Thing |
09.06.2011, 09:57 | #17 |
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Hatte ich schon vermutet...
Ich bin, obwohl ein Beuteltier, in aller Welt zu Haus, erlege Fussel, Staub, Papier, mach Spinnen den Garaus. Ich bin, obwohl ein Beuteltier, global, sogar auch hier, erlege Fussel, Staub, Papier, und manches Spinnentier. Hm, da wir dir der vierfache Reim und das doppelte Tier nicht gefallen... Ich bin, obwohl ein Beuteltier, in aller Welt gesehen, erlege Fussel, Staub, Papier, und Spinnen hilft kein Flehen. Das wird dem Grundton nicht gerecht... Ich bin, obwohl ein Beuteltier, nicht kontinentbeschränkt, erlege Fussel, Staub, Papier, hab Spinnen schon gehenkt. Ok, ich merk schon, du brauchst deine eigene Lösung, war nicht bös gemeint- mir gefällt dein Gedicht wie es war... Liebe Grüße Jack |
09.06.2011, 10:07 | #18 |
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09.06.2011, 10:28 | #19 |
Forumsleitung
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Ihr solltet hier alle mal einen Punkt machen. Es gab zur Zeit Schillers kein einheitliches Deutsch, und viele Dichtungen reimten sich damals, weil die Aussprache anders war. Zum Beispiel konnte man "..ich" auf "..ig" reimen, weil das "g" weich gesprochen wurde. Inzwischen sind diese alten Gedichte der modernen Sprache angepaßt, wir sprechen die Wörter anders aus, und da paßt eben manches nicht mehr so haargenau. Daß es trotzdem nicht stört, verdanken wir dem rhythmischen Fluß und der Wortwahl. Das kann und darf man, meine ich, auch bei heutigen Dichtern tolerieren. Mich hat es beim ersten Lesen von "Hoover" nicht gestört.
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09.06.2011, 10:40 | #20 |
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Wer schillert glänzender als Rilke?
hihihihi, bin ja schon still... |
09.06.2011, 11:07 | #21 |
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Ich wollte meinen vorherigen Post noch etwas entschärfen, aber da stürzte der Router ab. Das war ganz gut so, denn ich konnte mich in der Zwischenzeit wieder etwas abregen.
Es hat mit Glanz und Fähigkeit nichts zu tun, wenn jemand eu auf ei oder ü auf i reimt. Diese Reime sind zulässig, und wenn jemand Rilke oder Schiller aufgrund solcher Reime Mangel an Glanz attestieren will, so kommt das bei bösartiger Auslegung zumindest leicht arrogant herüber. Ich halte mich im Zweifelsfall an Schiller und Rilke. Wenn große Flakscheinwerfer wie diese beiden eu auf ei reimten, dann dürfen wir kleinen Energiesparlämpchen in deren Kernschatten das auch noch. Dem Glanz der großen Leuchten tut das ganz sicher keinen Abbruch, und die großen Leuchten vergeben sich selber auch nichts. Um an Schiller formell herumzunörgeln, hat von uns hier keiner das Format. |
09.06.2011, 11:13 | #22 | |
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Zitat:
Die Aussprache auf -ik ist Dialekt. |
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09.06.2011, 12:14 | #23 | |
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Zitat:
Deine Penibilität dagegen schwingt mit mir äußerst unharmonisch. Aber geht schon in Ordnung. Gib Du Goethe und Schiller einmal ordentlich Bescheid, wie's gemacht wird, auf daß ein Risiko nichts zu bekritteln habe. |
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09.06.2011, 12:42 | #24 |
R.I.P.
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Ein unreiner Reim (ei - eu ) ist auch ein Reim!
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09.06.2011, 14:13 | #25 |
Forumsleitung
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Der Dichterfürst aus Weimar hat auf "jung" das Wort "genung" (statt "genug") gereimt. Reiner geht's nicht.
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09.06.2011, 16:36 | #26 | |
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Zitat:
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