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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
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02.12.2010, 22:27 | #34 | |
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Tut mir leid, wenn ich jetzt dazwischenplatze, so ganz aus dem Zusammenhang heraus....deshalb auch die Sternchen...nur ein Einschub... Zitat:
Vermählungsspruch der katholischen Kirche Der Zelebrant fordert die Brautleute auf, ihren Ehewillen zu erklären. Zelebrant: So schließen Sie jetzt den Bund der Ehe, indem Sie das Vermählungswort sprechen. (mit oder ohne Ring) Die Brautleute wenden sich einander zu. Bräutigam: (Name), ich nehme dich an als meine Frau. Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und in Krankheit bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens. (mit oder ohne Ring) Dann dasselbe mit der Braut. Oder andersrum. ************************************************** *** |
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03.12.2010, 09:38 | #35 |
R.I.P.
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Halli Hallo zum Zwischenruf:
Bei den Protestanten ist das anders, nämlich wie von Ilka-Maria geschildert. Nochmals auf das entweihte Paradies zurückzukommen: Was ist das für ein Gott, der alles in Hülle und Fülle präsentiert und gleichzeitig durch ein Verbot in Versuchung führt, um den freien Willen des Menschen zu testen? Wenn er allwissend ist, hätt er einen solchen Test nicht gebraucht, weil er den Ausgang ja schon vorher kannte. Wenn er allmächtig ist, hätte er den Menschen als nichtverführbar erschaffen können, dann sähe alles anders aus. Aber in Religionsphilosophie bin ich völlig unbewandert. Vielleicht kam da ein Spieltrieb zum Vorschein? In der Art von "Einen Jux will er sich machen" ? Ich will nicht blasphemisch erscheinen, aber dieser Widerspruch macht mir schon lange Zeit zu schaffen. Thing |
03.12.2010, 11:12 | #36 |
Forumsleitung
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Hier ist der Link zu einem katholischen Trauungsritual. Unter "Fragen zur Bereitschaft der Ehe" findet man die Befragung durch den Priester. Von einem Versprechen konnte ich nichts finden.
http://www.theology.de/kirche/amtsha...katholisch.php Auch in dem Film "El Cid", in dem die Trauungsszene in Latein gezeigt wird, ist von keinem Versprechen die Rede; die beiden Protagonisten antworten nach der Befragung mit einem schlichten "volo" (ich will). Allerdings steht es jedem Pfarrer frei, den Text nach seinem Sinne abzuwandeln. Einen Menschen allerdings für sein Leben lang an ein Versprechen dieser Art zu binden, halte ich für unanständig. So etwas darf meiner Meinung nach nur aus eigenem Entschluß, ohne Forderung und Manipulation durch andere, geschehen. |
03.12.2010, 13:29 | #37 |
Du musst unter dem Punkt "Vermählung" schauen.
Nicht bei "Fragen zur Bereitschaft der Ehe". Aber - wie gesagt - das nur am Rande. |
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03.12.2010, 14:05 | #38 |
R.I.P.
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"Vermählung":
Sowohl "Kirchliche Trauung" als auch "Verwaltungsakt". Hier in Deutschland -(angeblich) laizistisch - eher das gesetzlich Geregelte. |
05.12.2010, 18:10 | #39 |
Dabei seit: 02/2010
Ort: Potsdam
Alter: 61
Beiträge: 354
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Hallo Leute,
ich muß mich outen. Ich bin ein Ungläubiger,im wahrsten Sinne des Wortes. Ich weis über Gott und die Bibel genausoviel,wie vom Stricken und Häkeln. Gott ist für mich ein Fabelwesen,von Menschenhand produziert. Wenn man nicht die Fähigkeit hat,an sich selbst zu glauben,glaubt man an Gott. An den Gott für die Christen,an Allah für den arabischen Raum,an den Buddha für die Asiaten. Da ich von Natur aus wissbegierig bin,hab ich gleich mal gegoogelt und herausgefunden,daß zwar Alle an diesen Obergott und seine zweifelhaften Fähigkeiten glauben. Aber Freunde,da gibts noch viel mehr Götter,als manch einer glaubt. http://www.welusa.de/GoettlicheSeite.html Ich als Ungläubiger glaube und hoffe nur,daß ich den heutigen Tag gesundheitlich gut überstehe,sowie den nächsten und den nachfolgenden,usw. . Obgleich hatte ich mich schon einmal hier im Forum geäußert,daß es zwar-für mich-keinen Gott gibt,aber eine,meine Wahrnehmungskraft übersteigende, überirdische Kraft,die mein Leben entscheidend beeinflusst,vom ersten bis zum letzten Tag meines Lebens.Die mich auf Schritt und Tritt begleitet und mir die Richtung weist.Die auch mein Lebenslicht ausbläst,wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Gruß Lucifer PS:Mir ist ein Fehler unterlaufen. Buddha ist kein Gott,sondern historisch gesehen, der erste Mensch, der anfing logisch zu denken,zumindest im asiatischen Raum. Vor ihm war alles nur eine Glaubensangelegenheit, und damals konnte man beinahe an alles glauben. Aber der Buddha hat zum ersten Mal gesagt: "Nicht was ihr glaubt ist wichtig, sondern was ihr tut, und was ihr seid, und was ihr fühlt. Nur wenn eine Lehre mit der eigenen Erfahrung übereinstimmt, dann sollt ihr sie akzeptieren. Ihr sollt nicht einmal meine eigenen Lehren vom Hörensagen übernehmen, sondern nur dann, wenn ihr sie, aus eurem eigenen Blickwinkel her betrachtet, versteht." Und nach weiteren Recherchen hieß Adam und Eva im Islam "Jinns" und "Bibi Hawa". Gruß Lucifer |
05.12.2010, 19:17 | #40 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Lucifer!
Mich hatte auch Ilka-Maria über Buddha aufgeklärt. Das erläutert die Lebensweise der "atheiststischen" Buddhisten im Gegensatz zu den monotheistischen Eiferern (und Schlimmeren). In diesem Sinne bin ich buddhistisch-protestantisch, wenn man die Mischung gelten läßt. Friedfertig, ohne Waffen (außer den verbalen). Ich bin kein militanter Pazifist. (Aber bei Tierquälerei möcht ich doch gerne mal heftig zubeißen!) Salve! Barbarossa |
05.12.2010, 22:50 | #41 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Mit Buddhismus hat der Protestantismus nichts zu tun. Das sind verschiedene Welten. Der Protestantismus ist von allen christlichen Relígionen die radikalste und menschenfeindlichste. "Irdische" Genüsse, wie z.B. das Weihnachtsessen, standen lange Zeit unter Strafe, und das Gremium das Charles I. köpfen ließ, bestand vornehmlich aus Puritanern. Ich könnte noch ein bißchen mehr dazu sagen, erspare mir das aber. |
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05.12.2010, 23:19 | #42 |
R.I.P.
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Liebe Ilka-Maria -
ich beziehe mich auf den von meinem Großvater und seinen wingolfitischen Mitbrüdern praktizierten Protestantismus, der auch einem Hinrich Wichern nachfolgte: Praktizierte Nächstenfürsorge. Ohne Ansehen der Person (was meine Großmutter oft in Nöte brachte, da Hilfesuchende nie abgewiesen wurden). Insofern finde ich keinen Widerspruch in dem buddhistisch-protestantisch. Pietisten sind wir nicht gewesen. Aber das bedürfte wohl eines eigenen Fadens, denn vom eifersüchtigen Gott habe ich mich weit entfernt. Thing |
06.12.2010, 14:38 | #43 |
Dazu sagt schon der Römer: "Non licet bovi quod licet iovi"
Zu deutsch: Nicht jedem Rindvieh ist gestattet, was der Göttervater darf. Oder: Ober sticht Unter. Oder: Ich Chef, Du nix. Man darf nicht vergessen, dass die Bibel ein recht wildes Sammelsurium verschiedenster Schrifterzeugnisse verschiedenster historischer und kultureller Prägung sind und nur die Auffassung ihrer jeweiligen Verfasser widergeben. Und die Zahl der Verfasser dürfte einige hundert erreichen. Ist nicht so komfortabel wie der Koran, der aus einer Feder stammt. Dafür zeichnet sich die Bibel durch eine gewisse Beliebigkeit aus, man kann da irgendwie reinlesen, was man will. Ein universelles Rechtfertigungswerk für Greueltaten aller Art, exklusiv zusammengestellt zur Verwendung als Staatsreligion für eine expansive Militärdiktatur. Und in der Auflagenstärke unerreicht. Die vielleicht erfolgreichste Propaganda, die je von einer Autokratie bewerkstelligt wurde. Tja, Herr Goebbels, von den Römern lernen heißt siegen lernen. Da waren Sie im Vergleich ein harmloser Dilettant. Stümper, klumpfüßiger! |
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06.12.2010, 15:49 | #44 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Caliban!
Auch mal wieder da? Fein! "Quod licet Iovi, non licet bovi" (Was dem Gott erlaubt ist, darf das Rindvieh noch lange nicht! ) lernte ich einst. Aber Dein Beitrag ist ein wahrer Nachmittagsgenuß! Thing |
08.12.2010, 11:24 | #45 |
Na klar, ich lasse doch keine Gelegenheit aus, um meine private Vendetta gegen Religionen und sonstige kulturelle Fehlzündungen zu führen.
Ein eifersüchtiger Gott aber ist für einen Monotheismus quasi eine conditio sine qua non (hierzu F.J.Strauß: "Für alle unter uns, die kein Latein beherrschen: Das ist eine Bedingung, ohne die es nicht geht."). Jetzt muss ich mal weit ausholen: Meiner Auffassung nach ist der Mensch das Produkt einer Evolution der Erfolgsstrategien und das zumindest auf diesem Planeten mithin erfolgreichste Modell. Erfolgreich sind jene Spezies, die eine Veränderung ihres Biotops verkraften können. Anpassungsfähigkeit ist gefragt. Nagetiere sind da recht ungeschlagen. Das Modell Homo Sapiens geht einen Schritt weiter. Es ist in der Lage, jedweden denkbaren und undenkbaren Lebensraum zu bewohnen, indem es nötigenfalls den Lebensraum den eigenen Bedürfnissen entsprechend verändert. Hierzu verfügt die Spezies Mensch über einen aufrechten Gang und feinmechanische Greifwerkzeuge, die eine komplexe Werkzeugnutzung erlauben, was ihn ermöglicht, sein Leistungsspektrum über die physischen Grenzen hinaus zu erweitern. Weiterhin verfügt er über eine ausgeprägte Mimik und die Fähigkeit zur Sprache, womit eine komplexe Kommunikation und somit eine enorm effiziente Zusammenarbeit mit Artgenossen ermöglicht wird. Um beides gezielt zur Selbst- und Arterhaltung einzusetzen, benötigt diese Spezies einen komplexen und abstraktionsfähigen Verstand, der Kausalzusammenhänge interpretieren kann. Dies wiederum führt in der Folge zu einer reflektierten Bewusstseinsbildung und die hat zur Folge, dass sich der Mensch seiner Endlichkeit bewusst ist. Sein abstrahierendes Kausaldenken würde nun zwingend dazu führen, die Sinnhaftigkeit jedes Tuns bis hin zur Art- und Selbsterhaltung in Frage zu stellen. Da er in der Lage ist, seinen Instinkten und Trieben zuwider zu handeln, ergäbe sich ein ernstes Problem für den Fortbestand der Spezies (Warum soll ich mich bemühen, etwas zu erhalten und voranzubringen, wenn es ohnehin nicht dauerhaft erhalten werden kann?). Als Kompensationsstrategie entwickelt der menschliche Verstand Philosophie und Religion, um eine abstrakte Sinnhaftigkeit in die Existenz hineinzuinterpretieren, die nicht kausal begründbar oder wahrnehmbar ist, aber einen dauerhaften Bewusstseinszustand (Religion: Jenseitsvorstellung oder Wiedergeburt) bzw einen Sinn der Existenz (Philosophie: Konkrete Verhaltensregeln und Suche nach dem Sinn des Lebens) suggerieren, um daraus soziale Regelwerke abzuleiten, die der Selbst- und Arterhaltung gerecht werden. Religion und Philosophie sind also umständliche Kompensationsstrategien des menschlichen Verstandes, um der Beeinträchtigung des Selbst- und Arterhaltunngstriebes durch ihn selbst entgegenzuwirken, sozusagen ein Bugfix in einer komplexen Software. Das Problem eines solchen Konstruktes ist, dass es keine immanente Pluralität dulden darf, sprich: eine Philosophie oder Religion muss für sich in Anspruch nehmen, die Wahrheit oder wenigstens einen Teil davon für sich gepachtet zu haben, denn sonst wird sie schnell beliebig. Ist das der Fall, geht die Glaubwürdigkeit verloren (zu sehen an den beiden römischen Religionskonstrukten) und man steht wieder am Anfang des Problems, der Infragestellung der Sinnhaftigkeit der Existenz. Und damit sind wir beim eifersüchtigen Gott, der keine anderen Götter neben sich duldet. Somit ist ein Religionskrieg ja tatsächlich ein heiliger Krieg, denn die Infragestellung eines Glaubens oder einer Religion bedeutet ja nichts anderes, als einen direkten Angriff auf den menschlichen Arterhalt an sich. Lasst also den lieben Gott eifersüchtig sein, bevor die Menschheit sich in einem Massensuizid selbst auslöscht. |
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08.12.2010, 11:54 | #46 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Caliban -
um auf einen Aspekt in Deinem Beitrag kurz und knapp einzugehen: Religion, Gott, Götter, Glaube: Strohhalme. Thing |
08.12.2010, 12:06 | #47 |
Und um ihn weiter auszuführen: Ein Strohhalm hilft beim atmen, wenn das Wasser über dem Kopf steht.
Und boshaft wie ich heute bin, will ich ihn unter der Wasseroberfläche abschneiden, auf das der Mensch in einem de-volutionären Prozess die Kiemenatmung wieder erlernt. Nein, ich bin nicht Kevin Costner. |
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08.12.2010, 16:34 | #48 |
Dabei seit: 10/2010
Alter: 30
Beiträge: 354
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Ich gestalte es etwas Simplerer, damit Lesefaule, die Calibans Text nicht ganz folgen mögen, hier alles in Kürze Erfahren.
Die Artenerhaltung: Ob bewusst oder unbewusst, der Mensch bzw. die Menschheit kann nur mit der Illusion leben, gewissem Tun einem Sinn unterzuordnen. Wegen seines Intellekts, welche eine Wahrnehmung der Erde in einer weiteren Dimension ermöglicht (als beispielsweise Tiere), kann er nur durch jedweiliger Moral (ob religiös oder atheistisch motiviert) eine Gesellschaft bilden, dies zum Gewinn der Artenerhaltung. LG |
08.12.2010, 22:55 | #49 |
abgemeldet
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einer der eifersüchtigsten götter ist porkus der gott der schweine. als ich mit seinem lieblingsschwein flüchten wollte, war ich plötzlich wie gelähmt und konnte auch nur mehr ein winziges nutschen aus meiner kehle pressen. es war grauenvoll. der zustand dauerte länger als eine woche an und ich hatte sogar 2 tage hohes fieber. 45,8 und mehr. liliane - das schwein wachte jeden tag und jede nacht an meinem krankenbett.
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08.12.2010, 23:01 | #50 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Ralfchen!
Dann weißt Du auch, was Stroh bedeutet. Nicht nur ein goldner Halm hält! Meine vierundvierzig Babes lassen grüßen! Mangels Gehörn tragen die noch kein Kreuz im Geweih, geweiht bleiben sie dennoch! Thing |
08.12.2010, 23:06 | #51 |
abgemeldet
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09.12.2010, 00:39 | #52 |
R.I.P.
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Hahahaha Halli und Hallo!
Zum guten Glück ist mein cranium mit anderen, guten Pflanzen(extrakten ) gefüllt!.. Habe selten einen so geistreichen Kommentar gelesen! Thing |
15.12.2010, 20:30 | #53 |
Dabei seit: 08/2007
Ort: tiefer Südwesten
Beiträge: 31
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Womit wir wieder beim Thema "Drogen und Schreiben" angelangt wären, wenn ich das richtig verstanden habe...
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18.12.2010, 00:53 | #54 |
abgemeldet
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nicht für meine schwafelnde person. schafe und schweine lehnen drogen ab. abgesehen davon weiß man, dass in der tierwelt halluzinogene nichts unbekanntes sind. rauschorgien von primaten sind bekannt.
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20.12.2010, 21:52 | #55 |
Forumsleitung
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Gute Frage - mehr als Antwort.
Und die Antwort? Neue Frage |
20.12.2010, 21:55 | #56 |
R.I.P.
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Für meinen Kater Felix war Baldrian-Granulat eine Rauschdroge.
Aber der war ja auch kein Dichter... Pardon, ich fürchte, ich hab mich im Faden vertan! |
21.12.2010, 09:20 | #57 |
abgemeldet
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ich kannte einen widder namens GUETHE, der wunderbare verse blökte,
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