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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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12.03.2010, 14:06 | #1 |
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Medusa
Reglos liegt dein Haupt, Gorgone,
kein Züngeln und kein Zischen mehr, schlaff umgibt die Schlangenkrone dein Antlitz, totenbleich und leer. Säulen stehn in deinem Garten aus Recken, die erstarrt zu Stein, als voll Schrecken sie gewahrten dein grausiges Dämonensein. Perseus ist des Helden Name, der dich erlöste von dem Fluch, zu bergen deines Blickes Gabe in einem Sack aus Leinentuch. Ausgesandt zu deinem Richter, ward er geschützt vor deinem Bild, die Sichel war nur der Vernichter, dein Los jedoch Athenes Schild. 12. März 2010 © by Ilka-M. |
14.03.2010, 10:57 | #2 |
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Hallo Ilka-Maria!
Mein Kompliment für diesen Text, auch wenn ich in der griechischen Mythologie nicht sonderlich bewandert bin und es mir diesbezüglich also an Kompetenz fehlt! Deine Meinung zu streng durchgehaltenen Reimschemata kenne ich ja, weswegen ich auch an der dritten Strophe nichts zu bemängeln habe. Jetzt eifrig googelnd, büchernachschlagend und mit LG Abendstern |
14.03.2010, 12:47 | #3 |
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Lieber Abendstern,
wenn Du Dir die Sage auf unterhaltsame Weise bekannt machen möchtest, empfehle ich Dir den Film "Kampf der Titanen" ("Clash of the Titans") mit Sir Laurence Olivier als Zeus (ich glaube, es war seine letzte Rolle). Die Tricks stammen von Ray Harryhausen - sind zwar nicht computer-konkurrenzfähig, aber für die damalige Zeit eine Wucht. Pegasus, Medusa, Poseidon - diese Figuren allein waren das Kino-Eintrittsgelt wert. LG und danke für's Kommentieren, Ilka-M. |
14.03.2010, 13:58 | #4 |
Hi Ilka,
gefällt mir auch sehr gut, bin ja sonst nich so der Reimefreund, aber das Thema dafür mag ich. Grieschiche Mythologie bzw. Mythologie im Allgemeinen interessiert mich und ich finde in deinem Text besonders interessant das man die Medusa vielleicht nicht nur als Ungeheuer sehen kann, sondern auch als ein Wesen, das unter seiner Strafe leidet oder ich les da zu viel einfach rein ^^. Grüße Neny |
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14.03.2010, 18:52 | #5 | |
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Zitat:
Der Sage nach war Medusa kein Ungeheuer, sondern eine junge, schöne Frau, die sich für ihr Liebesleben einfach den falschen Platz ausgesucht hatte, nämlich den Tempel der jungfräulichen Athene. Diese empfand das als Frevel und strafte Medusa erst mit Häßlichkeit, die jedem, der sie ansah, zu Stein verwandelte - später schickte sie Perseus, um sie zu töten. Nichts als göttliche Willkür und ein hoher Preis für ein bißchen Spaß. LG Ilka-M. |
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18.03.2010, 17:50 | #6 |
Sehr schöne künstlerische Wiedergabe der bekannten Medusa-Legende.
Das Metrum, sowie die Reime sind perfekt gesetzt und unterstützen die wundervolle sprachstilistische Gestaltung. Ein rundum gelungenes Werk in klassischer Manier. Sehr gern gelesen und in Favoritensammlung aufgenommen. Zum Gruß Lifrathil |
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18.03.2010, 18:03 | #7 |
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Danke, Lifrathil. Ich wollte diesen Stoff schon seit längerer Zeit bearbeiten, hatte aber anfangs den Einstieg nicht geschafft. Freut mich umso mehr, daß mein Gedicht gefällt.
LG Ilka-M. |
01.05.2010, 02:22 | #8 |
Hallo.
Mir gefällt das Werk ebenfalls außerordentlich gut. Das Bild der Medusa ist sehr schön, wobei das jetzt eher etwas skurril klingt, dargestellt. Es hört sich sehr wohlklingend an und trotz der Schrecklichkeit, die der Inhalt verbirgt, assoziiert man etwas sehr Beruhigendes (Wahrscheinlich wegen dem guten Ende ). Hat mir viel Freude bereitet das zu lesen. Lg Kali |
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01.05.2010, 02:53 | #9 |
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Danke, Kali, und willkommen im Forum.
LG Ilka-M. |
02.05.2010, 11:57 | #10 |
Hallo Ilka-Maria,
nachdem es etwas her ist, dass ich Dein letztes Gedicht irgendwie formal kommentiert habe - dies hier ist handwerklich wirklich gut gemacht. Passendes Vokabular, gute, konsistente Metrik, es reimt sich (fast immer) perfekt. Sowas les ich gerne! Das ist einfach gut gedichtet und meines Erachtens um Welten besser als einige Gedichte, die ich früher von Dir las. Diesmal hab ich (bis auf die dramaturgische Anmerkung, dass das Ganze etwas statisch-retrospektiv ist, aber das kann ja beabsichtigt sein, irgendwie petrisiert) wirklich nix zu meckern! Am meisten mochte ich übrigens die erste Strophe. Danke. Einfach schön! |
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