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13.04.2022, 07:05 | #1 |
Wer mag das sein?
Ich erhielt vor kurzem einige alte Fotoalben. Gefreut hatte ich mich vor allem auf das Album mit meinen alten Kinderbildern, die mein Leben im Kindergarten und der Schule dokumentierten. Die Überraschung war groß, als ich noch ältere Bilder, die ich noch nie gesehen hatte, in einem der Fotoalben entdeckte. Jemand - vermutlich meine Mutter - hatte die Jahreszahlen dazu geschrieben. Das erste Bild in dem bewussten Album ist von 1938. Ein junges Ehepaar mit ihren kleinen Töchtern. Sie mögen wohl zwei Jahre auseinander sein. Meine Mutter und ihre Schwester? Kann nicht sein. Meine Mutter ist 1936 geboren, aber meine Tante 1940. Die beiden Schwestern sind es also nicht, allerdings könnte die Ältere schon meine Mutter sein. Und handelt es sich bei dem Ehepaar um meine Oma und meinen Opa mütterlicherseits? An meine Oma kann ich mich erinnern, mein Opa ist im Krieg gefallen. Ich habe ihn nie gesehen. Ist er das, der junge Mann auf dem Foto, der ein Kind auf dem Arm hält? Gut schaut er aus, markantes Gesicht, ernst.
Schade, dass ich ihn nie kennengelernt habe |
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13.04.2022, 15:02 | #2 | |
Hallo liebe Silbermöwe!
Du erzählst deine Familiengeschichte besonders in Hinblick auf deinen Opa: Zitat:
Der 2. Weltkrieg ließ viele Menschen verstummen. (Auch in meiner Familie war es so.) Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Kind, dessen Identität dir nicht klar ist, deine dir unbekannte Tante war, die schon lange nicht mehr lebte (Krieg?, Unfall?). Und dass deine Familie nicht darüber redete. Personen aber, über die nicht geredet wurde, waren damit nicht aus der Welt. Ich weiß nicht, ob du mal der umstrittenen Therapieform des "Familienstellens" nach Bert Hellinger begegnest bist. Einige Teilnehmer an solchen Session berichten, das nicht selten in den "Aufstellungen" verstorbene und verleugnete Familienmitglieder ihren Platz einfordern. Ja, dass manchem erst in der konkreten Aufstellung der eigenen Familie deutlich wurde, dass es im Familienkreis noch eine zusätzliche, bislang unbekannte Person geben muss. Ein totgeschwiegenes Familienmitglied kann, ohne dass es einer Familie bewusst ist, den Anlass zu vielen unverstandenen Aktionen geben. So z.B. kann das überlebende Kind immer wieder erfahren, dass die Mutter es anschaut und darauf, tief traurig geworden, sich von ihm abwand. Das Kind empfand sich dann als unerwünscht in dieser Welt. Die ganze Familie war an diese verstorbene und verleugnete Person gebunden. Manchmal gehen einem seltsame Gedanken durch den Kopf. Liebe Grüße Flocke |
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13.04.2022, 15:38 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo zusammen,
Flocke, zu Deinen Ausführungen bzgl. Familientherapie habe ich eine Ergänzung: ich habe an mehreren Familienaufstellungen teilgenommen und die Energie und Heilkraft, die in diesen entfaltet wird, ist wirklich sehr bemerkenswert. Familienstellen an sich ist nicht umstritten, sondern eine anerkannte Methode aus der Familientherapie nach Virginia Satir. https://www.familien-und-beratungsze...irginia-satir/ Umstritten und ethisch bedenklich ist die Art, wie Hellinger diese Methode anwendet. VG 4WS |
13.04.2022, 16:02 | #4 | |
Hallo Flocke, hallo FWS,
danke für euer Interesse. @Flocke Zitat:
In unserer Familie wurde allerdings wirklich nicht viel geredet über solche Dinge. Das führte so weit, dass ich gar nicht wusste als Kind, mit wem ich aus dem Dorf verwandt war. Ich traute mich auch nicht zu fragen, dann hätte es nur geheißen: „Was, das weißt du nicht?" und erklärt hätte es sowieso niemand. Deine Erklärung ist verblüffend. Gefällt mir, auch wenn ich nicht glaube, dass es so war. LG DieSilbermöwe |
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13.04.2022, 21:42 | #5 |
Hallo Fourwaystreet!
Du hast recht mit deinen Präzisierungen, nicht die Familienaufstellungen, bzw. das Familienstellen ist umstritten, sondern die Methode nach Hellinger. Zu Virgina Satir kenne ich den Begriff Familienskulptur. Aber die Begriffe und die Zuordnungen sind wohl nicht so sauber zuzuordnen, wie ich dachte. Grüße Flocke |
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