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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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29.03.2020, 18:26 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Die Chance
Die schnöde Angst beschleicht der Menschen Herzen,
sie fürchten sich vor Krankheit, frühem Tod. Auch mir ists keinesfalls zumut zum Scherzen, ich weiß um Siechtum, kenne ihre Not. Das Gottvertrauen geht ganz rasch in Binsen, mit Klopapier versucht er sich zu schützen; die Maske vorm Gesicht verbirgt mein Grinsen - was soll der ganze Kram uns wirklich nützen? Nur einer, Baldur, geht mit stolzen Schritten den Götterpfad entlang und zaubert Farben, verwandelt die Natur und hört mein Bitten: Lass uns, o Gott, im Jammertal nicht darben! Der Frühlingsgott erhört mein stilles Flehen, im Wiesengrund erblüht ein blaues Veilchen. Die Hoffnung soll uns also nicht vergehen, nun warte du, o Mensch, ein kleines Weilchen! Bewahre ganz gelassen die Balance, verlass dich auf die Kräfte der Natur ergreife mutig und beherzt die Chance zum Sinneswandel - seis ein bisschen nur! |
30.03.2020, 10:15 | #2 |
Lieber Heinz,
deine Verse mag ich, weil sie nicht bombastisch in die Paniktrompete blasen. Die Probleme und Gefahren werden nicht geleugnet, doch LyrI begegnet ihnen gelassen und den hamsternden Zeitgenossen spöttisch. Vertrauen in den Frühlung, also in die Kräfte für einen Neuanfang, beschreibt die letzte Strophe. Während die Natur die beständige Erneuerung in ihren Strukturen hat, braucht der Mensch eine Struktur, die ihm hilft ethisch verantwortlich zu handeln. Woher wird er die aktuell bekommen? Nachdenkliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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30.03.2020, 12:28 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Liebe AlteLyrikerin,
vielen Dank für Deine freundlichen Worte. Ja, woher nimmt der Mensch die "Geh-Hilfen"? Die bisher gewohnten haben sich als nicht gegenwartspraktikabel oder zukunftsträchtig erwiesen. (Deshalb meine zarte Aufforderung in den letzten beiden Versen: "... ergreife mutig und beherzt die Chance zum Sinneswandel - seis ein bisschen nur!" Gespräche mit alten Freunden/Freundinnen über dieses Thema machen Mut. Das erzwungene Innehalten scheint (und hier liegt für mich die Geh-Hilfe bereit) den Spruch Kants ins Bewusstsein zu rufen: "SAPERE AUDE - HABE MUT, DICH DEINES EIGENEN VERSTANDES ZU BEDIENEN!" Liebe Grüße, Heinz |
30.03.2020, 12:32 | #4 |
Ich stimme Dir weitestgehend zu. Doch mit dem Verstand, der Vernunft alleine wird es nicht zu machen sein. Es liegt durchaus viel Verstandeskraft in der Fähigkeit Reichtum anzuhäufen, Innovationen zu schaffen und für den eigenen Vorteil zu nutzen. Ganz ohne ethische Grenzziehungen wird es nicht gehen, denke ich.
Liebe Grüße, AlteLyrikerin. |
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30.03.2020, 12:46 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Liebe AlteLyrikerin,
warum erinnert mich der kurze Meinungsaustausch an den Spaziergang der Marthe Schwerdtlein mit Mephistopheles in Faust I ? "Ganz ohne ethische Grenzziehungen wird es nicht gehen" - das schreit nach Zustimmung, aber ich setz einen drauf: Die mutige Benutzung des eigenen Verstandes führt zwangsläufig zu ethischen Grundsätzen (und deren Praktizierung). Liebe Grüße, Heinz |
30.03.2020, 12:51 | #6 | |
Zitat:
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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30.03.2020, 17:25 | #7 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Du sprichst ein großes Wort gelassen aus!
Mich wundert es kaum, dass plötzlich Milliarden vorhanden sind, damit "der Wirtschaft" geholfen werden kann. Wenn ein Teil der Summe aufgewendet würde, um die Dummheit, den Rassismus, Antisemitismus und ähnliche Entgleisungen bekämpft würden - o, wie ginge es uns gut! Liebe Grüße, Heinz |
30.03.2020, 17:39 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Und jetzt trommelt sich der Staat wie King Kong auf die Brust, dass er alle unterstützt, die er vorher bis aufs Blut ausgenommen hat, so dass sie für Notzeiten, geschweige denn für ihr Altenteil, gar nicht mehr vorsorgen konnten. Inzwischen gilt nicht mehr der Slogan "Wir schaffen das", sondern "Wir schaffen alles". Aber Größenwahn war ja schon immer das Adelsprädikat der Fetten Henne. |
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02.04.2020, 22:37 | #9 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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so isses!
Heinz |
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