Der Hund des Culann
Seine Augen sind blicklos, die Pupillen weit. Ich versinke in Abgründen aus Teer. Ein Funke und das Inferno würde losbrechen. Culanns Hund steht wie eine Statue. Seine Muskeln gleichen Hügeln unter einer Decke silbernen Grases. Es scheint, als warten sie auf den Impuls, der sie beleben und straffen würde, mit einem beunruhigend hohen Grad an Geduld. Meine Muskeln jedoch krampfen. Sie sind wie Bogensehnen, die unter der Gewalt des Zugs knirschen, bereit sich zu entladen. Auch die Kraft meiner Augen bündle ich, so weit meine Furcht es zulässt, denn meiner Augen bin ich noch Herr. Ich verenge das Blickfeld, bis es nur noch die Pupillen dieses Monsters umgrenzt, zu einem Tunnel ins Schwarze, zum Tode hin. In diesem Dunkel ist mein Spiegelbild. Ich sehe Angst und fühle sie auch. Wie Schlingen ziehen die Pupillen des Untiers sich zusammen und schlucken mich samt meiner Angst. Ich bin voll Ruhe. Culanns Hund springt los. Seine Klauen schneiden in mich, sind tief im Fleisch ... und meine Finger dort, wo vorhin mein Spiegelbild glänzte. Ich dringe tief in die Augen der Bestie, zerdrücke meine Angst. Sie soll dort bleiben.
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