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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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16.12.2017, 21:47 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Menschen, Tiere, Sensationen
Oben auf dem Podium
spielt das Blasorchester. Unter einem großen Zelt sitzt gespannt das Publikum, ich sitz da mit meiner Schwester - Zirkus! Das ist unsre Welt. Reinspaziert! Es wird sich lohnen: Tiere, Clowns und Sensationen auf dem Hochseil ohne Netz, am Trapez in großer Höhe und auf Pferderücken zwischen Tigern, Bären, Löwen gilt nur ein Gesetz: Staunen soll das Publikum und jubeln vor Entzücken. Ein Tusch, der Vorhang öffnet sich, mit stolzem Schritt der goldbetresste Maitre de Pläsier betritt das sägemehlbestreute große Rund und - bella hopp - drei Clowns, bemalt und bunt, begrüßen die klatschenden Leute; der Harlekin versucht mit Grimassen die zahlreichen Kinder zum Lachen zu bringen; der Direx, er schwenkt den Zylinder. Ein zweiter gewaltiger Tusch der Trompeten und Pauken eröffnet das kommende Schauspiel für staunende Augen. Artisten besiegen mit Salti die Schwerkraft der Erde - graziös mit geschmeidigen Gliedern und großer Gebärde. Jongleure begeistern mit wirbelnden Keulen und Bällen die staunende Menge. Mit unglaublich flinken und schnellen Bewegungen zaubert ein Magier lebendige Häschen aus seinem Zylinder, um dann aus den schnüffelnden Näschen erst rote und andere seidene Tücher zu ziehen. Der Beifall ist groß und die Wangen der Kinder erglühen. Livrierte Lakaien errichten geschwind einen Zwinger inmitten der großen Manege und alle erwarten die dressierten gefährlichen, fauchenden Katzen. (Gespannt wie einstens jener Franz in seinem Löwengarten, der mit einem Wink mit seinem königlichen Finger den Löwen, den Tiger und die zwei Leoparden den adligen Damen und Herren mit Stolz präsentierte). Der Dompteur, in der Rechten die Peitsche, berührt mit gebotener Vorsicht die mächtigen Tatzen des fauchenden Löwen, der gehorsamen Panther und Tiger. Der Applaus ist gewaltig und als der Bajazzo auf dem Rücken des Löwen das Rund der Arena verlässt, da verklimperts Gelächter der Menge im Staub der Manege, und die Augen Hermines beginnen in Tränen zu schwimmen: Warum, großer Bruder, berauben wir Menschen die Tiere der Würde? Wie käme ein Tiger, ein Löwe in freier Natur auf den blöden Gedanken, durch flammende Reifen zu springen, sich küssen zu lassen auf Nase und Lefzen, dem Schwung einer Peitsche gehorsam zu folgen? Ich wünschte, der König der Wüste ergriffe mit seinen gewaltigen Tatzen den reitenden Clown, den Dompteur und ein Dutzend der lachenden Meute, zerstörte die Gitter und risse das Zelt in unzählige Fetzen! Ich würde ihn gern in die Freiheit begleiten und brüllend verkünden: Gewährt und bewahrt stets die Würde der Tiere - und werdet human. Geändert von Heinz (16.12.2017 um 23:08 Uhr) |
16.12.2017, 22:38 | #2 |
Lieber Heinz,
wie schön, ein neues Werk von dir, ich hab mich schon vorgefreut. Vielleicht könntest du das Eintreten des Maitre de Pläsier in einen einzigen, mächtigen Schritt abändern, denn so, wie er im Moment ist, klingt er für mich nicht richtig durch. Ein Tusch, der Vorhang öffnet sich, mit stolzem Schritt -> Ein Tusch, der Vorhang öffnet sich, ein stolzer Schritt: Der Direx: (wie schön das dieses Wort es in den Sprachgebrauch geschafft hat!) zum Lachen zu bringen; der Direx, er schwenkt den Zylinder. -> zum Lachen zu bringen; der Direx schwenkt seinen Zylinder, Das verflixte Leerzeichen zu viel: Bewegungen zaubert ein Magier [hier] lebendige Häschen Was der Magier hier zaubert ist schön: erst rote und .. erst rote und andere seidene Tücher zu ziehen. -> erst rote, dann andere seidene Tücher zu ziehen. In dem sehr langen, starken Satz: "Livrierte Lakaien errichten geschwind einen Zwinger inmitten der großen Manege und alle erwarten gespannt wie einstens jener Franz in seinem Löwengarten, der mit einem Wink mit seinem königlichen Finger den Löwen, den Tiger und die zwei Leoparden den adligen Damen und Herren mit Stolz präsentierte, die dressierten gefährlichen, fauchenden Katzen." empfinde ich ein Grammatik/Logik-Loch. Zur Handlung: Lakaien errichten einen Zwinger. Alle Zuschauer erwarten, wie einstens jener (??) Franz [...] die Tiere präsentierte, fauchende Katzen. Der Satz ist irgendwie kaputt. Die Zuschauer erwarten zu sehen, dass der Dompteur es dem Franz von Früher gleichtut, nehme ich an? Aber das steht da nicht, ich steige durch den Satz nicht durch. Der Domteur, -> Der Dompteur, (Leerzeichen zu viel) "der fauchenden Löwen" -> "des fauchenden Löwen", da du ein paar Zeilen später auch den Herren ja auf dem Rücken "des" Löwen reiten lässt (!). Ein hervorragendes, zum Nachdenken bringendes Ende hast du geschrieben. Der Zirkus ist ein Festival (haha, Insiderwitz) und trotzdem: ein Festival nur für Menschen, für Tiere eine Qual. Toll! |
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16.12.2017, 23:06 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber MiauKuh,
Dein genaues Hinsehen hat mich zu mindestens einer Änderung veranlasst. Die anderen vorgeschlagenen Änderungen scheitern vorerst am gewählten Versmaß. Aber ich lass mir alles noch einmal durch den Kopf gehen. Deine Interpretation trifft den Nagel auf den Kopf. Liebe Grüße, Heinz |
16.12.2017, 23:19 | #4 |
Ich wusste du würdest dich dazu durchringen, dass doppelte Leerzeichen an mindestens einer Stelle zu ändern!
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16.12.2017, 23:30 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber MiauKuh,
ich bin wahrscheinlich betriebsblind. Wo ist da ein überflüssiges Leerzeichen? Die beiden Fragezeichen sind schnell erklärt: (Gespannt wie einstens jener Franz in seinem Löwengarten, der mit einem Wink mit seinem königlichen Finger den Löwen, den Tiger und die zwei Leoparden den adligen Damen und Herren mit Stolz präsentierte). Schiller: In seinem Löwengarten,/das Kampfspiel zu erwarten,/saß König Franz/ und um ihn auf hohem Balkone/die Damen in schönem Kranz/... WO ist das Leerzeichen - Du machst mich ganz wuschig. Liebe Grüße, Heinz |
16.12.2017, 23:33 | #6 |
So ein Murx hier mit mir! Ich habe die Leerzeichen im Editor beim "quote" beurteilt, da waren doppelte Leerzeichen drin, im Text oben sind tatsächlich keine zu finden.
Ärgerlich für dich, umsonst aufgeregt. Verzeih! -> Den langen Satz verstehe ich jetzt. Da hat mir der Hintergrund gefehlt, juchu! Danke (Dein schönes Gedicht ist bei mir auf der Favoritenliste gelandet). |
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17.12.2017, 04:23 | #7 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Lieber MiauKuh,
danke für Deine erklärenden Zeilen und nochmals danke für die Aufnahme in Deine Favoritenliste! Liebe Grüße, Heinz |
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