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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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14.09.2016, 14:53 | #1 |
Hollywood-Statist
Und dann kommt die Szene wenn ich ins grelle Licht starre
doch statt meinen Text loszuwerden bleib ich stumm und verharre wenn die ganze Welt mir zusieht wie auf einem Fernsehsender sing ich wie ein Kandidat mit Blackout in den Mikrofonständer Jede Zeile noch hatte ich mühsam gelernt in den schlaflosten Nächten doch jetzt wo es galt – Klappe die Erste – war mein Script wie vergessen. 1. Dabei ist das die Stunde der Wahrheit doch sie tickt schon vorbei noch mehr leere Atemzüge und ich verpass die Möglichkeit auf uns zwei Deine Worte hielten mich wach mit den Sternen, ich weiß wir hegen so viele Zweifel die heute mit uns leben und doch musst ich deine Bitte erwägen denn der Gedanke an dich ist wie ein Magnet, einfach alles führt zu dir aber hier bin ich – wortlos - „Ich wünschte du bleibest hier“ hast du mir gesagt als wie die Sandkörner am Strand sich meine Gefühle im Chaos verirrten bei der Berührung deiner Hand Nun kann ich dir also sagen, dass es das ist was ich werde verspochen, besiegelt.. doch erneut sprech ich nichts weiter als Gebärde Und Erinnerungen sprudeln in mir hoch, eine unerschöpfliche Quelle würd ich nur fest im Glauben sein, es wäre die perfekte Welle und wir würden singen, jauchzen, ein neues Leben beginnen, tollkühn und selbstsicher, angstfrei wegen dem, was uns droht zu entrinnen wenn die eigentliche Sorge bleibt, uns selbst zu verlieren obwohl dass wir zwei passen nicht lange dauerte zu kapieren Also bin ich bereit allen Grenzen zu trotzen, den Anlauf zu nehmen, im Versuch Hürden zu sprengen meine Panik zu zähmen? „Ja, ich riskier's“ lautet die Zeile, so erinner ich mich, er wartet gebannt – war ich mir zu hundert Prozent sicher? So tret ich zurück, mach Platz für die Anderen im Schatten der Bühne lass ich meine Gedanken wandern und da stell ich wieder mal fest mit Wut und Entsetzen hör meine Chance noch dem abgefahrenen Zug hinterherhetzen wenn ich mich später sagen höre „damals hab ich meine Courage vermisst“ gehst du schon neue Wege. - Ich bin ein Hollywoodstatist. Wir hängen zuhause, schauen die Filme auf dem Schirm, den neusten Streifen, die aufregendste Serie in denen die buntesten Schicksale stürmen und maulen und klagen über die Primitivität des eigenes Lebens das so fern scheint zu denen wie wir sie im täglichen Blockbuster sehen. Und übersehen dabei unsere eigene Rolle im großen Stück der Realität erst wenn wir Chancen ergreifen vermeiden wir den Fehler: Abwarten aus Naivität Unser Leben ist ein Hollywoodstreifen, ein gelobter Bestseller-Roman Regisseure sind wir selbst, doch wir legen unsre Protagonisten zu gern ins Koma Mit angezogenen Handbremsen und angeleint wägen wir uns in Sicherheit erst jedoch wenn wir uns trauen kommt in unseren Soap-Alltag Geschwindigkeit. Wacht auf, in jeder Minute beginnt die nächste Szene Zeit von der Statistenrolle zu weichen und Möglichkeiten sehen. Da gibt es keinen Grund für Scheue, selbst wenn die Zeilen fehlen Improvisatöre gibt es zu wenig, es liegt an uns, das Genre zu wählen. Ich fürchte mich nicht davor keinen Blick in die Zukunft zu erhaschen Das Geheimnis eines guten Films und des Lebens: Es kann uns überraschen. |
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