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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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06.08.2016, 18:55 | #1 |
auf Kur
Die Bewilligung ist da
Für die Kur, Dank PVA Schauen wir mal, wo geht es hin In ein Moorbad, das hat Sinn Tut sicher gut den müden Knochen Gesundheit pur, und das drei Wochen Das Kurhaus, schön und abgelegen Rundum viel Wald mit Wanderwegen Naturschutz gilt auch für das Moor Sogar ein kleiner Bach kommt vor Die Gegend passt genau hierher Mein lieber Freund, was willst du mehr Beim Einchecken, die Mitarbeiter Sie sind sehr freundlich, lächeln heiter Das Zimmer neu, mit Sonnenstrahlen Und man muss nur den Tagsatz zahlen Privat könnt ich mir das nicht leisten Da geht’s mir sicher wie den Meisten Im Speisesaal, in den man eilt Wird ein Platz mir zugeteilt Der Mittagstisch, der ist für vier Ich bin hier falsch, so denk ich mir Die Nase oben, sitzen hier schlicht Nur Leute aus der Führungsschicht Eine Frau Doktor, nicht ganz schlank Erklärt, sie sei nicht wirklich krank Hier sei sie nur, um zu probieren Wie kann man Kilos reduzieren Und mokiert sich aufgeregt Was in der Speisekarte steht Ein Herr Direktor, mit roter Nase Sagt, er hat was auf der Blase Und etwas stimmt nicht mit der Leber Sagen die Ärzte, doch da irrt Jeder Und das bisserl Überg´wicht Sagt der Direktor, stört ihn nicht Die Dame mit den roten Lippen Tut mit vielem Gold sich schmücken Sie funkelt wie ein Weihnachtsbaum Da sieht man ihre Falten kaum Sie werkt, so hat sie uns gesagt Beim Chef, im Sekretariat Ich erkläre ihnen bloß Zurzeit, da sei ich arbeitslos Und auch nicht wisse, was nun wird Man rümpft die Nase, schaut pikiert Zu meinem Glück kommt jetzt das Essen Das vornehm wird hinein gefressen Ein Tischgespräch fängt gar nicht an Frau Doktor bekrittelt den Speiseplan Der Herr Direktor, fühlt sich nicht wohl Ihm fehle ein Schlückchen Alkohol Der Weihnachtsbaum ist leicht verletzt Man hat sie auf Diät gesetzt Sie sind schon komisch, diese Drei So geht die Mittagszeit vorbei Es wird noch allgemein verkündet Dass zur Begrüßung man sich findet Ein, in diesem großen Saal Um 16 Uhr, vorm Abendmahl Nun hatt´ ich Zeit mich umzusehen Oder um spazier´n zu gehen Doch ich kann mich nicht entscheiden Und nutz´ die Möglichkeit zu Beiden Doch weil die Zeit so rasch vergeht Komm zur Begrüßung ich zu spät So trete ich ein, einige gehen Da seh´ ich den Direktor stehen Eher lehnt er an der Wand Mit einem Glas in seiner Hand Schaut auf den Inhalt ganz verträumt Ganz sicher, ich hab´ nichts versäumt Ich grabsch mir eine Speisekarte Zum lesen, während ich da warte Aufs Abendessen, setz mich zu Tisch Und les´, heut Abend gibt es Fisch Dafür gibt’s morgen Fleisch mit Reis Natürlich fettarm, wie man weiß Der Wochenplan ist wirklich nett Spart Kalorien und macht nicht fett Ich denk, dass man sich Mühe macht Dann wird schon das Besteck gebracht Schlussendlich kommen meine Drei Und mit der Ruhe ist’s vorbei Die Frau Doktor setzt sich nieder im Raum riecht es jetzt stark nach Flieder die Dame hat ein Dekoltee Das tut mir in den Augen weh Wenn sie hustet, mit der Fülle Springt das Ganze aus der Hülle Der Herr Direktor ungeniert Geil auf diesen Einblick stiert Die Frau Doktor merkt`s und lächelt Während er ein wenig hechelt Er sieht sich um, braucht was zum trinken Und lässt sich in den Sessel sinken Die andere Dame spricht und spricht Dass Niemand zuhört merkt sie nicht Greift zum Besteck, ihr Schmuck der klirrt Denn das Essen wird serviert Welches wird sofort bekrittelt Was Allen man sehr laut vermittelt Am nächsten Tag, am Kurplan steht Dass man zu einem Kurarzt geht Ich werd geprüft auf Herz und Nieren Auch den Pulsschlag will man spüren Selbst etwas Blut wird abgenommen Um Therapien zu bekommen Erst eine Trink-Kur zum Entschlacken Dann eine Massage für den Nacken Wassergymnastik im Hallenbad Moor-Schwebstoff-Bad am Nachmittag Ein Vortrag für gesundes Leben Man ist auf Kur, so ist es eben Da mein Bewegungsaperart Schon einiges abbekommen hat Ist mein Rücken eine Plage Da hilft am besten die Massage Die Alternative, die man hat Ist ein Reizstrom-Apparat Das Trink-Kur-Wasser etwas stinkt Wichtig, dass man zwei Liter trinkt Die Masseurin hat es geschafft Die Nackenmuskeln sind erschlafft Durch das, was ich im Bad geseh´n Fand ich meinen Körper schön Moor-Schwebstoff in der Badewanne Kommt aus einer großen Kanne Herrlich die Wärme die ich fühl Nur Bauch und Knie bleiben recht kühl Denn die Wanne ist zu klein Gestreckt pass ich da gar nicht rein Das Mädchen, welches mich betreut Ist über ein Trinkgeld sehr erfreut Obwohl das Trinkgeld etwas wenig Werd ich behandelt wie ein König Im Bad, mit Folie bedeckt Wird warm, was sonst herausgereckt Beim Vortrag geht es um das Fett Wo ist es drin, wo ist es weg Man gäbe schon beim Kochen acht Und dass man viel Bewegung macht Denn mit sehr viel falschem Essen Kann hohes Alter man vergessen Bis zum Essen bleibt noch Zeit Ich geh zum Bach, das ist nicht weit Um mir Forellen anzuschauen Glaub meinen Augen nicht zu trauen Da kommt der Direktor Hand in Hand Mit der Frau Doktor den Weg entlang Ich schau ins Wasser, bleibe stehen Tu, als hätte ich nichts gesehen Warum sollte ich sie stören Ich kann ihre Schritte hören Sie haben es dann vorgezogen Sind von dem Waldweg abgebogen Es ist beim Abendessen dann Frau Doktor bietet das Du-Wort an Es ist doch nett, wenn man sich kennt Den Anderen beim Namen nennt Wobei sie auf den Direktor schaut Sagt sie, sie heiße Edeltraud Der Direktor, er heißt Fritz In Linz, da ist sein Firmensitz Die Sekretärin gibt bekannt Dass man sie Inge hat genannt Ich sage dann, ich sei so frei Und dass mein Name Rudolf sei Man sieht sich jetzt ja fast drei Wochen Und nachdem dies jetzt besprochen Bestellt der Fritz einen Krug Wein Und den trinkt er fast allein Sonst für jeden nur ein Schluck Zum Anstoßen ist es genug Das Essen, es ist kaum vorbei Verlassen mich schon meine Drei Die Inge sagt, dass sie noch hat Ein wichtiges Chef-Telefonat Edeltraud geht mit dem Fritz Nur ich verbleib auf meinem Sitz Die Serviererin will tratschen Stellt sich dazu, beginnt zu quatschen So meint sie, sie ist so geschlaucht Dass sie endlich Urlaub braucht Sie kann die Gäste nicht mehr sehen Ich kann sie irgendwie verstehen Spazierengehen, Schwimmen, Therapie Langweilig wurde mir nie Ich bin fit, fühl mich beschwingt Und auch das Abnehmen gelingt Nette Leute lern ich kennen Die da durch die Gegend rennen Freitags wird der Speisesaal Am Abend zu einem Tanzlokal Und um etwas zu erleben Hab ich mich dorthin begeben Frauen sind in der Überzahl Deshalb ist öfters Damenwahl So sitz ich dort an einem Tisch Kommt Mädchen, nicht ganz frisch Und fordert mich zum tanzen auf Ich bin nett und stehe auf Um dann, ohne zu verzagen Mit ihr ein flottes Tänzchen wagen Ich leg mit meiner Partnerin Einen flotten Boogie hin Sie ist nicht groß, doch umso breiter Mit einem "Langsamen" geht’s weiter Ich halte sie bei diesem Tanz Absichtlich etwas auf Distanz Wir schweben fröhlich durch den Saal Ihr Busen ist sehr kolossal Sie zieht mich kräftig an sich ran Dass ich ihn besser spüren kann Mir ist danach, ich will jetzt gehen Und steig ihr kräftig auf die Zehen Entschuldigung, es tut mir leid Ohnehin ist´s für mich Zeit Ich muss aufs Zimmer, zum Telefon Meine Frau, sie wissen schon Wünsch ihr noch eine gute Nacht Und hab mich aus dem Staub gemacht Am Wochenende kommen Verwandte Zu Besuch, und auch Bekannte Begleiten sie zur Buschenschank Pfeift auf Diät bei Speis und Trank Erlebt die braven, treuen Frauen Und auch den Männern kann man trauen Da sehe ich den Direktor gehen Mit Frau, ganz bieder anzusehen Und da ist die Edeltraud Die nur auf ihren Gatten schaut Spricht über Kuren, die angewandt Man hat sich natürlich nicht gekannt Nach fast drei Wochen, im Gasthaus Meier Treffen wir uns zu Abschiedsfeier Ganz privat, zu Wein und Essen Tauscht man Nummern und Adressen Weil die Zeit so rasch vergeht Und man sich etwas näher steht Der Fritz, schon etwas in der Welle Ordert schon wieder eine Boutelle Erzählt von sich und einem Schwank Von seinem Direktor aus der Bank Den er bis ans Nordkap fuhr Im Zuge einer Nordland Tour Die beiden Damen verblüfft schauen Die Edeltraud hebt beide Brauen Der Fritz bemerkt jetzt sein Malheur Und sagt, er sei halt nur Chauffeur Es hat gelogen, wir sollen verzeihn Er wollte mal was Besseres sein Man sagt, man könne das verstehen Und wolle keine Tränen sehen Die Edeltraud meint, einerlei Sie auch nur Frau vom Doktor sei Und sie viel Zeit, erzählt die Inge Mit ihrem Chef im Bett verbringe Fröhlich ist der Abend heute Ich finde sie auch nett, die Leute Und dieser Abend ist gelungen Der Alkohol, er löste Zungen Als ich in mein Bettchen sinke Denk ich, wie gut dass ich nicht trinke Kur-Ende, nur noch ein Termin Und der führt zum Kurarzt hin Er sagt, ich sei jetzt fast gesund Das lese er aus dem Befund Jetzt fühl ich mich auch nicht mehr krank Sag ich zu ihm, und besten Dank Die schönen Tage die wir hatten Egal, ob mit und ohne Schatten Man ist traurig, doch nur ein bisschen Verabschiedet sich mit einem Küsschen Sagt, wie schön dass man sich sah Hier auf der Kur, Dank PVA (PVA für meine deutschen Freunde: Pensionsversicherungsanstalt) |
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