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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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20.03.2014, 19:16 | #1 |
Wilkie Collins
Ein jeder hegt sein Schreckgespenst,
nur sprechen will keiner davon. Wer mit Frühlingsblüten das Haupt umkränzt, hält im Schrank den eignen Typhon. In meinem Haus lebt die alte Frau mit den grünen Zähnen und scharrt, wenn ich äthertrunken zur Decke schau, an der Wand, hinter der sie harrt. Lutscht im fauligen Mund meine Willenskraft, sie kratzt, doch ich lass sie nicht ein. Und erst, wenn mein Leben dahingerafft, soll sie tanzen auf meinem Gebein. |
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21.03.2014, 15:04 | #2 |
abgemeldet
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Wilkie Collins
Hallo Elysium,
ganz schön schaurig, aber wahrhaft gut. Lieben Gruß letreo71 |
21.03.2014, 18:58 | #3 |
21.03.2014, 23:21 | #4 |
Forumsleitung
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Ich bin am Rätseln, was das Gedicht mit Wilkie Collins zu tun hat. Ich habe bisher nur einen Roman von ihm gelesen, der wohl auch sein bekanntester ist (wurde in der Steinzeit mal mit Heidelinde Weis für's Fernsehen verfilmt), aber ich kann ihn nicht mit dem Gedicht in Verbindung bringen.
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22.03.2014, 14:40 | #5 | |
Zitat:
„The Woman In White“ meinst Du, oder? Ich hab noch ein Bisschen weiter gelesen und The Moonstone (1868) und Armadale (1866) geschafft. Finde Collins bisher in den Bereichen, sagen wir, leicht phantastisch angehauchter Mystery Thriller (modern ausgedrückt) oder eben klassische Detective Novel sehr interessant. Das Gedicht allerdings basiert auf einem biograhisch inspirierten, phantastischen Roman von Dan Simmons. Er verarbeitet darin die mittlere bis späte Schaffensphase und das Leben Wilkie Collins, insbesondere seine literarische und menschliche Beziehung zu Charles Dickens. Zentrales Thema darin sind auch die Gichtschmerzen/körperlichen Leiden Collins, die er durch Laudanum und später reines Morphium zu betäuben versuchte. Nach allem, was man weiß, verfiel der Unglückliche der Morphiumsucht in einem Grade, dass er es zuletzt täglich unverdünnt in hohen Mengen zu sich nehmen konnte. Der Roman steigt tief in die Psyche Collins ein und gibt Einblick in einen genialen, aber gemarterten Geist. Er verarbeitet dabei Erfahrungen, die durch Drogeneinfluss oder auch Mesmerismus geprägt sind. Motive wie Paranoia, Angst sind sehr stark im Handlungsverlauf. Der Roman heißt Drood. Ist sicher keine Kanonliteratur und hat schon auch nen leichten Popcorngeruch, ist aber durchaus gut recherchiert und reich an literarischen Bezügen und Phantasie. Sehr fesselnd geschrieben. Unterhaltungsliteratur mit einem gewissen Tiefgang würde ich sagen. Kann ich Dir auf jeden Fall empfehlen, wenn Du moderne Phantastik magst. LG Elysium |
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22.03.2014, 14:43 | #6 |
Forumsleitung
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Danke für die Aufklärung. Über Collings wusste ich bisher nicht viel. Habe "Die Frau in Weiß" gelesen, und "Moonstone" schlummert noch ungelesen in meiner Bibliothek.
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22.03.2014, 14:59 | #7 |
R.I.P.
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Hallo, Elysium -
Die Frau in Weiß habe ich sowohl gelesen als auch gesehen (ZDF-Film, lang ist es her),
aber was Düsternis anbelangt: Deine Gedichte (in dieser Richtung) überragen nicht nur Wilkie Collins! Freundlichen Gruß von Thing |
22.03.2014, 16:08 | #8 |
Hallo Elysium!
Zwar haben die Strophen keine einheitliche Metrumstruktur und sind auch in sich selbst darin nicht immer ganz stimmig, doch transportiert sich dennoch die Melodie darin - sicher auch über die Wortwahl. LG Beteigeuze |
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25.03.2014, 16:54 | #9 |
25.03.2014, 17:00 | #10 | |
Zitat:
Besten Dank Dir! Elysium |
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