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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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26.09.2012, 20:44 | #1 |
Schweigen
Komm, lass uns schweigen
Lass uns vom Nichtwissen treiben Lass uns naiv sein und auch blind So, wie wir am liebsten sind Niemand kratzt an den Geschichten Die wir wissen zu berichten Kein einz´ger Satz wir hinterfragt Kein einz´ger Satz, an dem wer nagt So gehen wir durch unser Leben Verdrängen uns´res Herzens Beben Er schreit in uns, er schreit Der Wille nach Gerechtigkeit Lautlos der Schrei, lautlos das Wort Und stetig flieh´n Erinn´rung fort Schweigen, nein, du bist es nicht Spuckst in unser Angesicht Willst löschen die vertane Jugend Schweigen, du bist keine Tugend An dich ich mich mit Ekel bind Um zu vergessen, das gebrannte Kind |
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26.09.2012, 21:06 | #2 |
Hallo MissesJekyll,
willkommen im Forum. Dein Gedicht gefällt mir, aber ein aber muss leider sein. Die ersten zwei Strophen sind gut, du führst den Leser in die Thematik ein. Mir scheint es, als wolltest du etwas Ironie einfließen lassen: "Niemand kratzt an den Geschichten Die wir wissen zu berichten Kein einz´ger Satz wir hinterfragt Kein einz´ger Satz, an dem wer nagt" Das bringt eine zweite Ebene in deine Erzählung und macht mich nachdenklich und ich frage mich, wie es weiter gehen wird. Strophe 3 und 4 zeigen die Nachteile des Schweigens auf. Aber den "Willen nach Gerechtigkeit" verstehe ich nicht. Gerechtigkeit ist so ein großes, allgemeines Wort, das es hier einfach in den Raum geworfen, keinen wirklichen Halt an den restlichen Zeilen findet. Strophe 5 und 6 lässt wieder drei Fragezeichen über meinem hohlen Schädel aufleuchten. Kannst du mir das erklären? Aber insgesamt ist es ein gutes, nachdenkliches Gedicht, mit philosophischen Ansätzen über die man nicht schweigen sollte. |
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26.09.2012, 21:21 | #3 |
Hallo nimmilonely,
ersteinmal vielen herzlichen Dank für deine Rückmeldung!!! Dieses Gedicht beruht auf persönlichen Erfahrungen, daher ist natürlich nicht alles sofort zu verstehen. Ich gehe mal mit ein wenig Hintergrundinformationen näher darauf ein: Meine Kindheit war ein einziges Trauma und jahrelang, schon jahrtzehntelang wurde alles totgeschwiegen, daher den "Willen nach Gerechtigkeit" "Lautos der Schrei, lautlos das Wort" beinhaltet den versagten Willen nach dem endlich-mal-gehört-werden-wollen Wenn so lange geschwiegen wird, ist es nur verständlich, dass Erinnerungen trügerisch oder gar vergessen werden "Und stetig flieh´n Erinn´rung fort" Vielleicht hilft dir diese Erklärung das Gedicht nun besser zu verstehen Falls du noch Fragen hast, kannst du sie mir natürlich gerne stellen. Nocheinmal herzlichen Dank, MissesJekyll |
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Stichworte |
leben, schweigen, traurig |
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