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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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19.05.2010, 10:31 | #1 |
Szenenwechsel der Zonen
Das Fenster zur schönen Aussicht
hat sich den Frühling aus den Augen gewischt. Über Nacht sind Häuser vom Himmel gefallen, leer, weiß und blind, als hätte die Natur die Tür hinter sich zugeschlagen. Ein zerfranster Schleier, Rauch von verbranntem Holz flieht himmelwärts aus dem Ort, an dem einst Bäume standen. Was davon blieb, ist zum Dekor verkommen. Ein Kran wird an der Galgenstätte zerlegt und zu nächsten Hinrichtung gefahren. |
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19.05.2010, 17:47 | #2 |
Hallo Aporie
Dein Werk liest sich manchmal etwas holprig, ansonsten finde ich es aber wirklich gelungen. Mir gefallen die Bilder, die du mit deinen Worten malst. Ich finde, du hast eine unschöne Sache sehr schön beschrieben! |
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19.05.2010, 19:46 | #3 |
Ich schreibe keine Gedichte, und wenn ich es trotzdem mal tue, frage ich mich nachher: Warum?
entholpert ginge etwa so: Der Himmel, in den einst Bäume ragten, trägt einen Schleier aus Rauch. Zwei Birken dürfen noch Mauerschmuck spielen. Ein Kran wird an der Galgenstätte zerlegt und zu nächsten Hinrichtung gefahren. |
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19.05.2010, 20:49 | #4 | |
Zitat:
Und ich finde, das ist dir mit deinem Gedicht ziemlich gut gelungen! Deine entholperte Version klingt bezüglich Fluss besser, ein wenig vermisse ich jedoch Begriffe wie "zerfranster Schleier", "zu Dekor verkommen", die dem Gedicht seinen besonderen Charakter gaben. Die dritte Zeile hingegen gefällt mir. |
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19.05.2010, 23:18 | #5 |
Das ist eben die Gnade des Prosaschreibens. Man braucht nichts wegzulassen, damit etwas Anderes besser funktioniert. Da gut schreiben unter anderem heißt, bei jeder Formulierung das Ding und sein Gegenteil vor Augen zu haben. braucht man Platz für ausufernde Bewegung,und da kommt Prosa dem Schreiber mit dem weiten Raum eines Fußballfelds entgegen, neben dem sich der Sandhaufen, in dem liebenswürdige Kinder sehr poetisch Sandkörner in die Luft werfen, beengend ausnimmt.
Poetisch kam man auch sein beim Prosaschreiben, und es ist ohnehin besser, einen Ball längs und quer zu spielen, jedenfalls dorthin. wo man will, ohne die Gewissheit zu haben, dass er wieder zurückkommt wie der Sand, den man in die Luft wirft. |
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20.05.2010, 20:56 | #6 |
Hmm, ich verstehe was du meinst. Trotzdem, mir fällt es oft leichter, Gedichte zu schreiben, weil man da sowas wie eine vorgegebene Struktur, ein Gerüst hat. Z.B. Eine bestimmte Anzahl Zeilen, ein Versmass, ein Reimschema, an das man sich halten kann. Ja, poetisch sein kann man auch beim Prosaschreiben, keine Frage. Und ja, man hat mehr Raum, doch für mich ist es oft so viel Raum, dass ich nicht weiss, wo ich anfangen und wo aufhören soll. Für mich ist deshalb Prosa oft viel schwieriger...
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20.05.2010, 22:26 | #7 | |
Zitat:
das ist sie auch, weil man sich schnell verlaufen kann, falschen Wegweisern folgt. Oder Auto fährt ohne Führerschein. Im Allgemeinen mach ich das nur im wirklichen Leben, aber manchmal passiert es mir auch beim Schreiben, nur merke ich es nachher meistens, wenn das Autorauto mit mir durchbrennt. |
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