|
|
Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
03.07.2008, 14:26 | #1 |
Benutzt
Tausend Rosen
Tausend Diamanten Tausend Küsse Um mich zu bedanken Für die schönen erotischen Tagträume Für die netten Blicke Für die Lebensfreude Das ist alles, was ich heute bereue Du bist keinen Gedanken wert - Du hast mich verraten Du hast mich missbraucht Du hast meinen Lebenswillen geraubt Hast Hoffnung geschürt, wo es nie welche gab! Hast behauptet, gelogen und am Ende geschwiegen! An jeder Ecke könnt ich `nen Besseren kriegen Du mochtest mich nie, ich war ein lustiger Zeitvertreib! Verschwinde aus meinem Leben Denn Lieben Kann ich dir nicht verbieten |
|
03.07.2008, 18:51 | #2 |
Hallo Jess,
soweit ich gelesen hab, hast du ganz frisch angefangen (nicht nur im Poetry), und vielleicht ist es dann sogar besser zu verschmerzen, textlich nicht gleich zu Beginn ein goldenes Ei gelegt zu haben. Zumindest für mich als Fremde & Leser ist der Text nicht gut, was an Mehrerem liegt. Tausend Rosen Tausend Diamanten Tausend Küsse Um mich zu bedanken ~ Gleich zu Beginn kommt man sich eher vor, wie von einer Druckwelle gegen die Wand geschleudert, denn animiert, etwas Positives darin zu sehen. Die Druckwelle liegt einmal darin, dass das Stück nicht nur hauptsächlich aus Anaphern besteht und durch diese eben sich wiederholenden Wort- und Satzteile im Aufzählungscharakter hängen bleibt, sondern es ist in den Bildern auch erstmal nichts als ein Hyperbelhaufen geboten, die Übertreibung des „Tausend“ usw. kombiniert mit einigen der am häufigsten verwendeten Begriffe der Rosen, Diamanten und Küssen wirkt nicht romantisch, sondern leider platt. Fühlt sich an, wie Ananaspudding mit ganzen Früchten zu essen. Für die schönen erotischen Tagträume Für die netten Blicke Für die Lebensfreude Das ist alles, was ich heute bereue ~ Ebenso. Du zählst hauptsächlich auf, was gemeinhin als positiv besetzte Begleiterscheinung einer Beziehung oder eines Flirts betrachtet wird – dadurch wird das Ganze so beliebig, dass es langweilig ist, mit „schön“ und „nett“, eben, weil das ein unheimlich großer gemeinsamer Nenner zu sein scheint, den du aber trotzdem noch mal ausgezeichnet hast. Im vierten Vers gibt’s zwar ne inhaltliche Wendung, aber da ist dir die Logik des Gesamten dann doch noch verrutscht. Du hast geschrieben, dass die Person sich bedankt, dann kommt die Aufzählung dessen, was der Bedankte der Person gegeben hat, und die Person kann ja nicht bereuen, was ein anderer gegeben hat. Könnte sie nur, hätte sie es selbst gegeben. (Edit: Ah, I C. Sie bereut, die Rosen, Diamanten & Küsse gegeben zu haben?) Du bist keinen Gedanken wert - Du hast mich verraten Du hast mich missbraucht Du hast meinen Lebenswillen geraubt ~ Auch hier wieder … eine Ansammlung großer Begriffe, die kaum beleuchtet zu werden vermögen in einem einzigen Gedicht. Und auch wieder – Aufzählung, Aufzählung, Aufzählung. Schuldzuweisung, Schuldzuweisung, Schuldzuweisung. Als Leser hab ich ja bloß diesen einen Text als Anhaltspunkt für’s Inhaltliche & die Zusammenhänge, und was in dieser Art Abrechnung herausgeschleudert wird, sagt mir allein nicht viel, wenn ich so was auch inhaltlich und strukturell sehr ähnlich schon oft gelesen hab. Klar kann man drauf vertraun, dass der Leser vieles schon kennen wird, aber das ersetzt nicht die Anregung durch einen differenzierteren Text, sonst wird’s eben arg langweilig. Hast Hoffnung geschürt, wo es nie welche gab! Hast behauptet, gelogen und am Ende geschwiegen! ~ Der Text ist so gemein gehalten, dass noch nicht mal richtig klar wird, „ob überhaupt was war“ zwischen den angerissenen Personen. Der Trotz und das emotionale enorm-Verwickeltsein jener Person, die die Sätze reiht, lässt mir al Leser nur die Wahl, ihr zu gleuben oder nicht. Nichts, was es zu betrachten gäbe, kein Bild, das ich gewichten und wieder „um“gewichten kann beim erneuten Lesen. An jeder Ecke könnt ich `nen Besseren kriegen Du mochtest mich nie, ich war ein lustiger Zeitvertreib! Verschwinde aus meinem Leben Denn Lieben Kann ich dir nicht verbieten ~ Inhaltlich wieder extrem klar & gewertet – ich kann es glauben, oder nicht. Mehr Wahl ist nicht da. Etwas unklar bleiben die letzten zwo Verse aber … abgesehen von der Frage, ob die/der Sprechende dem anderen Lieben denn prinzipiell verbieten wolle, oder seine Nähe nur ertrage, wenn er zwar sie nicht, aber sonst auch keinen andere/n je wieder lieben würde, scheint es inhaltlich dennoch abgetrennt, als sei ein besonders starker Schluss gesucht worden. Für eine Abrechnung angemessen, aber für mich Leser trotz des Trotzes und der Rigorosität nicht spannender als der Rest. Vielleicht ist ein Stück weit klar geworden, wo es klemmt, eben in den kaum vorhandenen Bildern, dem fehlenden Freiraum und dem monotonen Aufbau des Ganzen. Auch anfangs ist es nicht schlecht, bei anderen mit rumzuschleichen und zu sehen, wie sie Themen angehen und das Ganze in Bild & Aufbau ausgestaltet haben. Für mich also noch kein potentielles Loben möglich in diesem einen … deshalb erstmal möglichst viel Fruchtbares beim Ausbau aller Angelegenheiten. Soweit, VG r~~~ |
|
03.07.2008, 19:40 | #3 |
RE: Benutzt
Hallo jess,
keine Sorge, so haben die meisten von uns Schreibsüchtigen angefangen. Den Überschwang der Gefühle sollte man als "wahrer" Lyriker aber nicht durch plakative Bildwiederholungen, sondern zwischen den Zeilen ausdrücken. Diesen Raum musst du dir aber erst noch erobern. Viel Glück dabei und LG Perry |
|
06.07.2008, 18:20 | #4 |
hallo blaue_Raupe und Perry
Blaue_Raupe, danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, mir meine Fehler in dem Gedicht doch recht ausführlich rauszusuchen und aufzulisten...
Mit der Zeit wird mein Stil bei Gedichten bestimmt besser, im Nachhinein (und vor allem, Weil du mich auf die Fehler aufmerksam gemacht hast) halte auch ich es für weniger gelungen im vergleich zu manch anderen Gedichten hier im lyrik-forum. Trotzdem muss ich sagen, dass doch wohl jeder mal klein angefangen hat und jedes gedicht einen individuellen STil aufweist. Meinen Stil muss ich erst noch finden... Also,tioitoitoi Perry, danke für deine tröstenden Worte! Lg |
|
06.07.2008, 19:12 | #5 |
Hallo 19Jess91!
Ich habe im Forum (...stellen sich vor) deinen Beitrag gelesen. Ich war auch mal neu und wollte hier besonders alles perfekt schreiben. Ich habe schon lange und habe mich nicht an ein Forum heran getraut. Aber jetzt zu deinem Gedicht. Ich finde die Thmatik in deinem Gedicht gut. Allerdings enttarnt dich die Form (tut mir leid wenn ich das so sage und es irgendwie dumm klingt) als totaler Anfänger. Dein Gedicht ist nicht in Strophen eigeteilt , was ich meiner Meinung nach etwas Bedenklich finde. Ich würde dir raten es in mehrere Strophen zu je 4 oder 3 Zeilen aufzuteilen. Dann bekommt es Struktur und ist besser zu überschauen. Ich würde die Wiederholungen am Anfang vermeiden. (Für... bzw Tausen usw) Verschiedene Satzanfänge wären sinnvoll. Außerdem würde ich auf die Metrik achten, die bei Gedichten ohne Reime besonders wichtig ist. Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen. Wenn du noch fragen hast , kannst du mir eine PN (Privatenachricht) schreiben. |
|
06.07.2008, 23:29 | #6 | |||
Hallo.
& Bitte. Ja, dass das oben einer der ersten Gehversuche war, hab ich im Vorstellungsfaden deinerseits vorher gelesen. Zitat:
Vielleicht wirst du im Lesen & Mitlesen anderer Schreiber feststellen, woher mit der Zeit das Gefühl kommt, manches schon mehrere hundert Mal gelesen zu haben, wenn man auch ganz am Anfang dem eignen Text eignen Stil attestiert, weil man's so empfindet, weil's ja von einem selbst ist und der Abstand vielleicht sehr klein. Manches kann man üben. @Schnuffel: Zitat:
Unterteilt ist der Text ja, das "Warum so" ist doch hier schon recht einleuchtend. Zitat:
VG r~~~ Edit: Zitate geordentlicht. |
||||
07.07.2008, 14:14 | #7 |
Du bist ein ziemlich strenger Kritiker, blaue Raupe
|
|
07.07.2008, 17:09 | #8 |
Findest du?
Naja, sachlich wohl im Rahmen meiner ausbaufähigen Möglichkeiten. Klingt dann gern mal nüchtern, aber immerhin geht's ja auch um eine 'Sache'. Oder meintest du wegen Schnuffel? Teil der Übung ist ja, seine Möglichkeiten zu erweitern. Sie fängt grade an, und mein erster Textkommentar war ihren sehr ähnlich. Drei Zeilen, ein Lob, c'est ca. Ich wusste, wie ich über den Text dachte, aber was es herauszuschälen galt, damit's dem Verfasser irgendwas bringt und wie man's am besten anpackt - da war ich nicht sicher. In Manches wächst man rein, aber Sachverhalte falsch abzuspeichern würde sie eher behindern bei ihrem Aufbau, deshalb auch der Vermerk, sich nochmal auseinanderzusetzen. Bums, nächster Schritt. Klar kostet vieles Mühe, aber auf dem Planeten gibt's im meisten ohne zumindest Mühe eben auch keinen Rosinenkuchen, meist auch, um im Rahmen zu bleiben, weder in einem Primär- oder Sekundärtext. Persönlich böse ist das nie gemeint, but some things might help ... Also viel Freude auch dir weiiterhin. VG r~~~ |
|
14.07.2008, 13:51 | #9 |
Hey blaue_Raupe,
du hast ja Recht. Ich habe absolut falsch reagiert, denn ich sollte ja schließlioch für deine Verbesserungsvorschläge und Kritiken dankbar sein. Ich kann mich nur für diesen ungerechten Kommentar entschuldigen... |
|
14.07.2008, 16:25 | #10 |
Hi Jess.
Öhm, ich seh' jetzt nicht, an welcher Stelle du "falsch reagiert" hast. Wir haben uns ja bloß unterhalten, und zuletzt ging's mir halt nur nochmal darum, ein Stück weit transparent zu machen, warum ich geschrieben habe, was ich geschrieben habe. Für mich gibt's da kaum ein "falsch reagieren", deine Reaktion ist ja erstmal deine Reaktion. Wäre vielleicht eher ungünstig gewesen, wenn du sie dir verstellt hättest, immerhin hat's ja vielleicht letztlich nen winzigen Schritt für dich zutage gefördert. Das "darf" man ja alles sagen, und immerhin hast du den Klops oben zur Kenntnis genommen & dich für die Mühe bedankt. Alles soweit tutti und schick, mach dir da über mich wenn du kannst die wenigsten Gedanken. Aktion & Reaktion, it's a way the cookie crumbles ... viel Freude also weiterhin auch, r~~~ |
|