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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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10.01.2006, 16:33 | #1 |
Von Dem Leid
Von Dem Leid
Zerrgedanken ungebrochenen Schmerzes, mein empfinden sich entzieht meiner Eigenheit Verstand Ins nächtlich Schwarz ich schaue, wünschte zu erblinden, des grellen Licht des Tages Schein ich blicke, wünschte zu ergründen, durch Verstehen meiner Zerrgedanken Pein Doch des klaren Blickes meiner, die Blindheit sich verzerrt, so bleibt meiner Eigenheit erkennen stets verwehrt Und wenn des Zerrgedanken Schmerz entspringt, des Leides Lied die Träne singt Downstream |
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10.01.2006, 21:45 | #2 |
Würde an deiner Stelle erst mal mit der "normalen" Wortstellung arbeiten. Wenn man das Gedicht "runterrattert", dann hat es einen Klang, sogar einen fast angenehmen. Aber es bleibt nichts übrig, weil alles so verkorkst wirkt. Oder erzwungen. Ich weiß nicht, ob du diese Art des Schreibens vorziehst und magst, aber ich würde es einfach mal anders versuchen.
Wenn ich das Gedicht jetzt nicht vor mir habe, obwohl ich es Sekunden davor gelesen habe, dann bleibt mir nur das Wort Träne im Pein im Kopf. Wenige Worte, wirken manchmal sehr viel mehr. Das Leid in so einem Umfang zu umschreiben, macht das nicht deutlich. Hm. |
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11.01.2006, 17:28 | #3 |
Danke für deine Meinung. Ja du hast recht fast alle meine Gedichte sind in diesem Stil geschrieben. Aber für mich persönlich trifft es das Leid genau auf den Punkt. ich hatte immer das Problem das meine Gedichte in "normaler" Wortstellung immer sehr nichtssagend klangen. Trotzdem werde ich deinen Rat annehmen u mich mal an nicht so verworrenen Wortstellungen versuchen.
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11.01.2006, 18:28 | #4 | |
Allgemein
Hallo Donau,
ich habe Dein Gedicht gelesen. Mir persönlich sagt die vorgestellte Strukturierung schon zu. Ich finde dies eigenartig. Und obwohl dieses Wort leider sonst zum Schlechtmachen verwendet wird, meine ich damit etwas Positives. Hättest du es "geordnet" geschrieben, wäre es mir wahrscheinlich zu langweilig. Aber die Geschmäcker sind halt sehr verschieden. Toll finde ich eine Struktur, die zunächst sehr verwirrt, aber im Schlußsatz deutlich macht, dass dies die einzige gute Möglichkeit war die Sache auszudrücken. Andererseits ist Struktur natürlich nicht alles. Der Text sollte etwas aussagen, am besten etwas Bedeutendes, Überraschendes. Ich selber finde den Satz: Zitat:
Ich bin jetzt nicht überwältigt, aber ich finde den Text gut. Andere Texte von Dir hab ich noch nicht gelesen. Inline |
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12.01.2006, 08:00 | #5 |
Danke Inline, schön wenn es gefällt. Nun das gedicht ist sehr persönlich und als ich es geschrieben habe wollte ich meinen ganzen Schmerz da hinein projezieren. Ich selbst bin recht zufrieden mit meinem Werk weil es diesen Schmerz gut eingefangen hat. Bin trotzdem dankbar für weitere Kritik.
LG |
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18.01.2006, 15:47 | #6 |
abgemeldet
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Hallo
Endungen weg zu lassen und eine verworrene Syntax zu verwenden, in der der Autor selbst teilweise den Überblick verliert, das ist keine gute Vorgehensweise. Es gibt kunstvollere Möglichkeiten, aus einem Text etwas besonderes zu machen. In "mein empfinden sich entzieht meiner Eigenheit Verstand" finde ich auch eine sehr substativierte Ausdrucksform, wie man sie gerne im bürokratendeutsch verwendet. "Ins nächtlich Schwarz ich schaue," hier fehlt eine Endung, und für korrektes Deutsch müsste das ich an den Schluss der zeile "des grellen Licht des Tages Schein ich blicke," des grellen Lichts (oder meinetwegen Lichtes) wäre ein richtig gebildeter genitiv. Das Ich wieder am schluss, und dann noch die Frage: Ich blicke des Lichts? ne, also eigentlich heißt es: Ich erblicke das Licht, Akkusativ. Und sind grelles Licht udn tages schein beigeordnet? dann könnte man da entweder eines der kommas setzen, die du am Versende bereithältst, oder ein und hinzufügen. "durch Verstehen meiner Zerrgedanken Pein" Substantivierung, s.o. "Doch des klaren Blickes meiner," meiner was? "die Blindheit sich verzerrt," sich am Ende "so bleibt meiner Eigenheit erkennen stets verwehrt" schreibe doch "das Erkennen" - oder wenn es hier ein Verb sein soll, dann müsstest du deinen geliebeten Genitiv gegen einen Dativ austauschen und ein zu dazufügen "Und wenn des Zerrgedanken Schmerz entspringt, des Leides Lied die Träne singt" Es heißt auch wieder "des Zerrgedankens". Fazit: Man kann verworrene Grammatik verwenden, man kann sie aber auch falsch machen, und das ist kein Zeichen von Kunstfertigkeit, sondern von mangelndem sprachlichen Können, was ich dir nicht unterstellen möchte. Es mag schade sein, dass der Genitiv ausstirbt, aber mit falscher verwendung und dem Überladen eines Textes damit erweckt man ihn auch nicht wieder zum Leben. Magst du Bürokratendeutsch? Dann treibs doch mal auf die Spitze: statt weniger Substativierungen mehr. Könnte auch reizvoll sen, keine Ahnung. Leitgedanke deises Textes scheint eine Zerrung zu sein. Die könntest du intensivieren, mehr Zerr- Vorsilben einbauen, oder das ganz sogar optisch rüberbringen. Nur son paar Ideen, Grüße, Tom |
19.01.2006, 11:45 | #7 |
Wow, jetzt hast du mich ja ganz schön zerpflückt. Okay ich dachte die verworrene Satzstellung geht als künstlerische Freiheit durch. Falsch gedacht. Hatte außer acht gelassen das ich grammatikalisch so nieder gemacht werden könnte . Trotzdem danke für deine Meinung. Vielleicht sollte ich doch Abschied vom genitiv nehmen...
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19.01.2006, 12:15 | #8 |
abgemeldet
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Ich mag Schmerz gerne...aber hier kommt er für mein Empfinden nicht rüber. "Zerrgedanken" finde ich ein schönes Wort. Wenn er im Text einmal, vielleicht auch zweimal vorkommt (je nach Länge). In diesem Text kommt dieses Wort meines Erachtens zu oft vor, es verliert somit jegliche Wirkung. Diese Worte in eine klare Sprache gebracht hätten sich so schön anhören können. Aber Du sagst selbst Du bist zufrieden, das ist immerhin das wichtigste...!
Grüße MonDi |