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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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29.04.2008, 17:45 | #1 |
Das Gebäude
Das Gebäude
Gewichtig, liegt es im Hügel, überlegt sich, schichtweise, Last auf Lust, viel- leicht die Gefieder, Sanft in einander, verkeilt, stehen und liegen, zu bleiben. |
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02.05.2008, 20:27 | #2 |
Hallo MutedStoryteller,
viel kann ich deinem Text bislang noch nicht abgewinnen, was zum großen Teil an den mir unstimmigen Bildern und daher der unklaren Richtung / Mangel an rotem Fädchen und der sprachlich wie ich finde mageren Umsetzung liegt. Du titelst mit "Das Gebäude", und ich hab eine Weile überlegt, welcher Vergleich hier gezogen wird. Gewichtig (ohne Komma) liegt es im Hügel ... Anfangs hätte ich hier schon zur ersten Krittelei geneigt und tu es vielleicht noch. Es bleibt aber die Frage des Bildes. Du schreibst nicht "[...] am Hügel" oder "[...] zwischen den Hügeln", sondern "im" - hat letztlich zumindest die Idee zutage gefördert, dass "das Gebäude" vielleicht in deinem Sinne das menschliche Herz abbilden soll? So zumindest ein Gedankengang, warum es "im" geworden ist, wie "im" oft bebildernden "Busen", wobei "Hügel" dann etwas einschränkend ist, was den Lageort betrifft. überlegt sich (ohne Komma) Schichtweise ... Warum "schichtweise" groß? Aus der Aussage werde ich auch nicht ganz schlau. "Es" / das Gebäude "überlegt sich schichtweise" (?) / dann folgen wieder Substantive, die ich mit einem Gebäude nicht übereinkriege. Aber erstmal geh ich wieder vom Herzen aus. "schichtweise (sich etwas) überlegen" ist im Ausdruck schon haarig, es kommt aber wenigstens noch eine Zeile, mit der ich es zusammen ziehen kann : "[stehen und liegen] zu bleiben": es überlegt sich, zu bleiben (stehenzubleiben -- Herz?). Im Ausdruck finde iches trotzdem mehr als unglücklich, auch in der Konstruktion des arg weit entfernten mit den wirren Zwischenstücken. Last auf Lust, viel- leicht die Gefieder ... "Last auf Lust", möglicherweise im Extremen das, was ein Herz "in Schichten anhäuft" mit der Zeit ... wieder ein Zusammenzieher: "es [...] überlegt sich [...] viel". "Leicht die Gefieder", vielleicht eine Parallele zu den "Herzflügeln"? Vielleicht. Wenn ich beim Gebäudebegriff bleibe, geht mir das Flügelbild allerdings nicht ein, obwohl ich sehe, dass ein Begriffsspiel mit "Gebäudeflügel" / "Herzflügel" möglich ist. Die Begriffsspiele wirken auf mich zwerrissen und unnötig unterbrochen, das "Last auf Lust" scheint zu weit von deinen Parallelzügen entfernt. Sanft in einander (warum ein Komma?) verkeilt, ... Naja, "sanft" und "verkeilt" wird knapp. "Gebäudeflügel" schwindet hier als Möglichkeit, "Herzflügel" scheint das näherliegende. Ineinander verkeilt klingt allerdings nicht gesund. stehen und liegen (Komma nötig? Höchstens wegen des folgenden ... zu bleiben. ... ... Zusammenziehers.) Dann wäre allerdings evtl die Substantivierung der Verben vorher nicht das Verkehrteste, oder eine Umstrukturierung So liest es sich komisch. Wie gesagt, ganz sicher ob des Vergleiches bin ich noch nicht, möglich wär's. Die Umsetzung gefällt mir nach wie vor nicht, ein paar Punkte hab ich oben angesprochen. "Gebäude" als Parallele scheint inhaltlich keine besondere Begründung zu erfahren, da könnte das Begriffsspiel inhaltlich noch eine Stütze vertragen. Als ausbalanciert empfinde ich es ebenfalls noch nicht und durch die, wie ich finde, unglückliche & unnötige Verschachtelung, anstatt die Vergleiche mit den Eigenschaften & Bedeutungen auszubauen und herauszuschälen, machen das Ganze mehr verquast, als es der Inhalt brauchen kann. Dem könntest du noch was Mitgeben, wenn du feilst. Z.B., warum es ausgerechnet das "Gebäude" sein muss, so es dir tatsächlich um das Herz geht. Soweit erstmal ... es steht schon ein paar Tage hier verlassen, da wollte ich mal sehn. VG r~~~ |
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03.05.2008, 11:43 | #3 |
Erst einmal danke für das aufmerksame lesen und die Hinweiße auf meine verwirrenden Groß- Kleinschreibung und Kommasetzung. Ich korrigiere das sofort!
Manchmal fange ich an alles intuitiv zu setzten, so wie für mich die Gewichtung liegt ("schichtweise" groß etc). Tut mir leid Zum Zweiten bist du an der Inhaltlichen ebene wohl ein ganzes Stück vorbeigerutscht. Ich gebe zu: Es ist nicht ganz Eindeutig und der rote Faden ist ein gutes Stück zwischen den Zeilen versteckt. Das meiste in doppeldeutig, wichtig ist das man es als Satz lesen kann: Gewichtig liegt es im Hügel, überlegt sich, - schichtweise - - Last auf Lust - vielleicht - die Gefieder Sanft in einander verkeilt - stehen und liegen zu bleiben. Dabei eben das Spiel mit den Worten: So wie "Gewichtig" Last aber auch Signifikanz darstellt geht es auch im weiteren Verlauf um die Frage der Zumutbarkeit für die Beteiligten. Es geht also um zwei Menschen die ihre Leichtigkeit füreinander aufgeben. „Überlegt sich schichtweise“ (einmal das übereinander legen zum anderen das nachdenken) sollte diese Abwägung auch noch mal wörtlich ankündigen. Die Menschen sind übereinander geschichtet… Das macht auch das Gebäude aus! „Last auf Lust“ ist was gegeneinander steht. Eine ganze Menge ist das („viel“) aber viel angenehmes... „leichtes Gefieder“. Zusammen mit dem nächsten Abschnitt gelesen, verkeilen die Gefieder Sinnbildlich. Aber alles immer noch auf eine freundliche (sanfte) Art. Die Entscheidung der Überlegung steht am ende: Alles soll so bleiben. „Stehen und liegen bleiben“ ist Spiel mit dem „stehend“ Gebäude und dem Anfangswort „liegen“ (Denn die Personen liegen ja übereinander. „schichtweise“). Das alternative Ende wäre alles stehen und liegen ZU LASSEN und fortzugehen. Vielleicht ist das ganze jetzt etwas klarer. Die Kommata im Gedicht sind übrigens gleichmäßig gesetzt (Ich hatte eines vergessen, das muss sehr verwirrend gewirkt haben.) damit das Gedicht abschittweiße pausiert vorgelesen wird. Mir reicht es nicht nur Absätze zu schaffen, weil diese praktisch offen dafür sind überlesen zu werden, wobei die Bilder untergehen würden. Außerdem ist gerade das Gebäude ja ein mehrstöckiges Gebilde und das soll auch beim Lesen rüberkommen. Grüße Muted Storyteller |
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03.05.2008, 15:20 | #4 | ||||
Hallo Muted,
aha, jetzt seh ich doch schon um Einiges besser, worauf's dir hinauslaufen sollte. Meine ursprünglichen Herzaffinitäten in diesem Text können wir also über Bo(a)rd werfen, in der inhaltlichen & sprachlichen Umsetzung gefällt mir der Text trotzdem noch nicht und ist für mich vielleicht etwas zu intuitiv umgesetzt worden, was deine Intention mehr verschleiert als unterstützt. Aber nochmal sehn: Zitat:
Das "gewichtig" trägt noch ganz gut mit, aber im Formalen hast du dir in meinen Augen mit der Beabsichtigten Lesbarkeit als einen Satz ein Ei gelegt. Ich seh nicht, wo darin die Stütze für die Aussage liegt, und grade in der Struktur und Formulierung könnte man noch was machen, nebst einem "Gebäudeausbau". überlegt sich, schichtweise, --- Kein Witz, hier hab ich das Wortspiel, das du hineinlegen wolltest, beim 1. Lesen auch zumindest antizipiert, aber das wäre eine Stelle, die ich für veränderungswürdig halte. Denn das Rückbezügliche würde ich rausnehmen ... mein Gedanke tendierte etwa in die Richtung schichtweise überlegen o.Ä.; mit "sich überlegen" bist du in der Personifizierung drin, deshalb würde ich eher zu den Infinitiven tendieren, wie auch gegen Textende angedacht, in der vorletzten Zeile. "Das Gebäude überlegt sich (etwas)" sehe ich zwar in seiner Funktion, aber da das Bild des Gebäudes nur im Rohbau vorherrscht und sein Wesen nur sehr kurz angerissen ist, geht mir als Leser nicht glatt runter, warum sich "das Gebäude" etwas überlegen sollte. Es geht ja immerhin auch um "übereinander gelagerte" Menschen im Beziehungsgebäude, warum überlegt dann die Beziehung, nicht die Leute? Auch in nem kurzen Text können dich ungünstige Bezüge halt zum Stolpern bringen. Zitat:
Zitat:
"Gebäude" und "leichtes Gefieder" teilen sich nicht unbedingt Schnittmengen in Bild & Zusammenhang, Angenehmes verbinden die meisten z.B. auch mit "Erdbeeren und Sahne". Da sollten die gewählten Bilder einander noch mehr stützen und selbstverständlicher im Bezug zueinander sein, I'd say. Zitat:
Soweit also nochmal, jetzt, wo ich ungefähr weiß, wo du mit dem Gedicht hinwillst. Imo etwas zu sehr gespart diesmal, sehr wenige Bilder, deren Verknüpfungspunkte und Auswahlgründe noch eher in deinem Kopf schwirren, als dass sie für mich schon greifbar werden. Aber grade im "Gebäudebereich" würden sich noch viele Begriffe & Bilder anbieten, um aufzustocken. LG r~~~ |
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03.05.2008, 22:32 | #5 | |||||||
Zitat:
Zitat:
Es ist immer die Frage. Für wen man schreibt... Sicherlich nicht nur für mich wenn ich das Gedicht hier hochstelle. Aber nicht jedes Gedicht für jede Person. Es muss nicht immer alles nach klassischen Maßstäben verständlich sein. Zitat:
Zitat:
(Groß und Kleinschreibung einmal ignoriert würde ich als Leser nach "gewichtig" doch schätzten das es sich um eine ähnliche Masche handelt.) Außerdem überlegt ja Gebäude -> Gebäude und nicht das Gebäude etwas anderes... Schwierig. Ich tue mich schwer das zu ändern auch wenn ich die Vorbehalten was die Personifizierung angeht sehe... Das lasse ich mir nochmals durch den Kopf gehen. Zitat:
Zitat:
Aber aus dem was du schreibst komme ich auf einen anderen Punkt: Du hattest vor dem lesen bestimmt Erwartungen. Was dich irritiert ist vielleicht die Überschrift: Wenn die Überschrift "Das Gefühl" geheißen hätte könnte ich mir gut vorstellen das es dir wesentlich leichter gefallen wäre. Du wartest die ganze Zeit darauf das das Gebäude beschreiben wird... so kommt es mir vor. Für mich ist das ganze Gedicht das Gebäude. Zitat:
Auch wenn ich kein als zu fantastischer Leser bin. |
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03.05.2008, 22:59 | #6 | ||||||
Hallo.
Zitat:
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Ich bin ja nur eine der möglichen Stimmen. Trotzdem sollten eben Argumente dazu, damit zumindest gesehen werden kann, wie ich zu der Auffassung gekommen bin. Ob du etwas änderst oder nicht, ist ja allein dir überlassen. Zitat:
Zitat:
Andere deiner Sachen kann ich also noch nicht beurteilen. Zitat:
Zitat:
Hm, wenn du das Ganze mal aufnehmen willst, dürfte das interessant werden, wo die Entscheidung letztlich fällt oder ob du es nur ganz dezent ins Mikro hauchst . Soweit nochmal, mögliche Hakelpunkte im Text aus einem Sichtwinkel, der die Intention nicht innerlich präsent, sondern eben nur den Text hat, stehn ja oben. Überarbeiten ja oder nein - deine Sache wie, ob, wann. Mal sehen, ob ein Podcast kommt LG r~~~ |
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03.05.2008, 23:40 | #7 | |||
Ich glaube jetzt hast du mich in einigen Punkten missverstanden..
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Das Gedicht spannt erst das Zelt auf unter dem Gespielt wird Wie soll ich sagen... Ansonsten danke ich natürlich für deine Seitenweisen mühen. Mein Problem ist allerdings das mein Hals aktuell ziemlich zugeschleimt ist. Daher wird es noch etwas dauern, bis eine Hörversion kommt. (*Aufschreibt*) Grüße Muted<--- Storyteller |
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03.05.2008, 23:56 | #8 |
Hi nochmal,
nein, sicherlich ist der Gedichttitel nicht das Wichtigste an einem Stück; aber eben das Erste, das ins Auge fällt und eben zum Lesen bringt oder nicht. Hier liegt der Gedanke mit der Bedeutung des Titels ebennochmal nahe, weil die Struktur die eines einzigen Satzes ist, in dem du durch "es" auch sofort auf "das/ein Gebäude" Bezug nimmst. Für das "es" ist ja kein anderer Bezugspunkt da, mit dem es inhaltlich gefüllt werden kann; der Bezug steht. Dann gucke ich natürlich, wenn das Substantiv im Titel durch den Rückbezug das tragende Element des Satzes ist, mit dem die Klammer geöffnet & geschlossen wird. Das sollte nur nochmal deutlich werden, auch neben den anderen Argumenten oben, dass ich hier nicht komplett gedankenlos an deinem Zeug rumfummel, sondern mir zumindest schon was dabei denke, wenn ich knöttere Dann steht der Eingang zumindest schonmal da, vielleicht zieht ja noch wer ins leerstehende Zimmer neben mir. Dir soweit erstmal ne jute Besserung, VG r~~~ |
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04.05.2008, 00:46 | #9 |
i !
Sprachlich ist dein Gedicht sparsam aber durchaus appetitanregend und wirkungsvoll. Einziger Wehrmutstropfen: Hättest du nicht in der Überschrift verraten um was es geht könnte ich meiner Phantasie mehr Raum lassen. Es ist gerade das Geheimnisvolle was deinem Gedicht an Stärke und Ausdruck verleiht. Versuche als Dichter nie zu erklären (meine im Gedicht selbst). Eine Überschrift sollte schon ein Gedicht für sich sein und mehr das I tüpfelchen bedeuten als den Punkt unter einem Strich(!)
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04.05.2008, 12:43 | #10 |
@blaue_Raupe
Na, wo ich jetzt endlich erfahre das du nicht einfach Gedankenlos an dem zeug rumfummelst geht's mir doch gleich besser Damit hast du natürlich Recht: Das Gebäude ist in diesem Gedicht DER Bezugspunkt. ich überlegte derweil ob ich das Gedicht in "Das Bauwerk" umbenenne. Das ist weniger spezifisch bietet aber trotzdem den Angriffspunkt der benötigt wird. @Sephallas Danke für die Anregung... Was hältst du den von "Das Bauwerk" als Name? Das Gedicht ist schon an dieses Wort gebunden... Ich kann nicht am ende des Schreibens das erste Wort wieder streichen wenn es so stützend wirkt wie hier. Das Gedicht kommt von diesem "Fundament" nicht mehr los auch wenn es die Gedanken ein Stück weit einschließt;-) Hätte ich den Titel nur angehängt würde ich dir zustimmen! Grüße Muted Storyteller |
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