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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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14.03.2023, 00:32 | #1 |
weltenbummler
pocht die ferne lauter schnüre ich mein bündel
lade heimat in den hippocampus abschied ist nicht mein ding bin weg schicke karten aus terra incognita auf der suche nach neuen küsten vertraue ich dem sternenkompass folge colorverglast handelspassagen zahle mit bitcoins glasperlen will heute keiner mehr um die sprache des meeres zu verstehen musst du muscheln als ohren haben und willst du seine größe ermessen helfen seesterne den blick zu weiten |
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14.03.2023, 06:39 | #2 |
Forumsleitung
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Wo, verdammt, nimmst du immer wieder diese Bilder her, Perry? Schon der erste Vers deines neuen Gedichts hat mich fasziniert. Was ist da laut? Zu welchem Teil des Verses gehört das Laute? Pocht die Ferne laut? Oder schnürt da jemand mit zunehmender Entschlossenheit immer lauter sein Bündel? Wo würde ich hier ein Komma setzen?
Das "colorverglast" kann ich nicht unterbringen. Hat es damit zu tun, die Welt durch ein Spektrum zu sehen? Anyway - ein klasse Gedicht. LG Ilka |
14.03.2023, 11:40 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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zu "colorverglast" fallen mir die Frontscheiben von Autos ein.
H. |
14.03.2023, 14:23 | #4 |
Hallo Ilka-Maria und Heinz,
das "Pochen" ist im Sinne von anklopfen gemeint, die Ferne steht vor der Tür und will, dass Du sie öffnest und ihrem Ruf folgst.
Das "colorverglast" ironisiert den Blick durch die getönten Scheiben unserer Zeit wie Heinz das reflektiert hat, dabei müssen wir nur unverfälscht die Natur betrachten, um ihre vielfältigen Wunder zu ergründen. Danke fürs Interesse und die Werschätzung. LG Perry PS: Die Wortbilder stammen hier aus älteren Texten, die ich zu einem Terzett zusammengefasst neu aufleben lasse. Gedichtband "Im Wandel des Betrachters (2013): wellenflüstern um die sprache des meeres zu verstehen musst du muscheln als ohren haben und flossenhände es zu beschreiben willst du seine größe ermessen helfen seesterne den blick zu weiten seine küsten zu erkunden kehrst du nach all den jahren zurück nennen sie dich magellan der über den horizont hinaussieht einst war ich james cook heute vertraue ich als lastträger dem sternenkompass an meiner seite erobere colorverglast die welt auf der suche nach neuen küsten linien folge ich handelspassagen glasperlen will heute keiner mehr der kellner rechnet kronen in euro im schwimmbad demonstriert bara bröst für mehr freizügigkeit welten bummler über den wolken einstürzende fragengebilde beim blick durchs auge auf zurückbleibende flicken mit leichter hand vernäht tropft blut auf weißes unentdecktes zu erkunden stellt das leben auf anfang unbekanntes land pocht die ferne lauter schnür ich mein bündel lade heimat in den hippocampus abschied ist nicht mein ding bin kurz weg muss reichen schicke karten aus terra incognita ausgekundet das augenweiß zehre ich davon bis das herz von neuem zu schlagen beginnt |
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