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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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11.08.2022, 23:18 | #1 |
Dein Schatten
Ein langer Schatten klebt an deinen Schritten,
versteckt sich hinter dir und deinem Gang. Mal flackert er am Gartenzaun entlang, mal wird er vom Laternenpfahl zerschnitten. Durch Sonnenbrillengläser wirft dein Blick ein dunkles Zelt hinauf bis zu den Wolken. Dein Lächeln wurde rückstandslos gemolken und plötzlich fiel es aus mit einem Klick. Ihr traft euch satt und nüchtern kurz vor Acht und jede hat was Feines mitgebracht. Drei Ladys – eingehakt und pafümiert, verloren sich mit Glitter im Gesicht wie Motten im nervösen Großstadtlicht. Dein Schatten ist noch immer gut verziert. |
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23.08.2022, 16:54 | #2 |
Hallo Krebsgestöber,
das ist ein hübsches Sonett, gefällt mir klanglich und sprachlich sehr gut. Inhaltlich blicke ich noch nicht so ganz durch. Schöne Grüße DieSilbermöwe |
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23.08.2022, 17:38 | #3 |
ein langer Schatten in der Nacht? Schönes Sonett, aber der Inhalt ist mir auch nicht klar.
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23.08.2022, 21:05 | #4 |
Forumsleitung
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Offensichtlich spielt Krebsgestöber mit Perspektiven. Je nachdem, wie sich ein Schatten im Licht entfaltet kann er die Position wechseln, mal länger, mal kürzer werden, oder sogar doppelt in unterschiedlichen Winkeln erscheinen. Gegenstände, die auch Schatten werfen, durchtrennen andere Schatten
Das Gedicht ist kompliziert und entzieht sich einer Interpretation, vor allem, was die beiden letzten Strophen angeht, weil sie mit den vorangegangenen Strophen nicht in Beziehung zu stehen scheinen. Schwierig. |
23.08.2022, 21:41 | #5 |
Wieso soll sich ein Text über Stalking, Privatdetektive oder Paparazzi einer Interpretation entziehen? Versteh ich nicht ganz.
Ich denke sogar eher an Paparazzi, da der Hinweis auf das gemolkene Lächeln des Bild/Fotomotives sehr eindeutig ist. Muss man wirklich immer alles 1:1 beschreiben? Darf keine Deutungsebene existieren? Schade. Der verzierte Schatten der letzten Terzette soll vermutlich auf Gerüchte hinweisen, oder festgehaltenes für die Medien, das Auf- oder Ausgeschmückt wird. Ich kann dem Unverständnis hier nicht folgen. |
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24.08.2022, 06:40 | #6 | ||
@Monoton
Man hätte natürlich auch gar nichts schreiben und das Gedicht in der Ecke verstauben lassen können. Dazu war es mir viel zu schade, nachdem ich es entdeckt hatte. Einfach nur „schön, gefällt mir" zu schreiben ohne Begründung wird ebenfalls nicht immer so gerne gesehen (auch wenn ich das öfters mache). Und was ist so schlimm daran, nachzugrübeln, wenn man etwas nicht verstanden hat? Ohne deinen Hinweis auf Paparazzi wäre ich nie drauf gekommen. Jetzt ist es mir klar, was „mit einem Klick" bedeuten soll. Zitat:
Also vielen Dank für die Aufklärung. Schöne Grüße DieSilbermöwe @Krebsgestöber Nach dem Hinweis von Monoton fiel mir Prinzessin Diana ein, die keinen Schritt tun konnte, ohne dass ein Bild von ihr in der Zeitung erschien, mit Beschreibung, wann, wo und mit wem sie sich getroffen hat und was die Damen unternommen haben: Zitat:
DieSilbermöwe |
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25.08.2022, 09:30 | #7 |
Liebe alle,
vielen Dank für eure Auseinandersetzung. Ich hatte mir das so gedacht: Von Strophe zwei zu drei gibt es einen Zeitsprung zum vorherigen Abend. Leider fehlen in den ersten Strophen die Signalwörter, die deutlich machen, dass wieder Tag ist. Eure Verständnisprobleme kommen also nicht von ungefähr. Danke euch für die Hinweise! @MonoTon: Dass du diese schmalen Fährten mit solcher Leichtigkeit entdeckt hast, spricht eher für deine Lesegabe als für die Verständlichkeit meines Textes @Silbermöwe: Diana ist ein gutes Beispiel. Hast du schon von der Unbekannten aus der Seine gehört? Sie durfte ob ihres schönen Lächelns nicht einmal in Frieden ruhen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Die_..._aus_der_Seine Beste Grüße KG |
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25.08.2022, 13:30 | #8 | |
Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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25.08.2022, 15:14 | #9 |
Ich dachte auch an Stalking am Anfang, aber dann kam die Zeile mit den "drei Damen".
Normalerweise laufen Stalker weg, wenn das Opfer in Gesellschaft ist, und dann habe ich diesen Gedanken verworfen. Aber das Problem bei mir war, dass ich nicht wusste, ob es dunkel oder hell war. |
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25.08.2022, 16:19 | #10 | |
Zitat:
Mittlerweile zweifle ich an meinen eigenen Worten in jeglicher Hinsicht und das nicht nur hier. Aber zumindest habe ich einen Ansatz getan überhaupt irgend etwas zu interpretieren. LG Mono |
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09.09.2022, 19:53 | #11 |
abgemeldet
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Hey Krebsgestoeber,
ein feines Sonett hast Du hier geschrieben. Eine schöne und kreative Wortwahl hast du für die verschiedenen Schattenspiele gewählt. Ich erkenne hier auch eine Stalkerproblematik. Ein außergewöhnliches Thema. Ich habe ganz früher mal etwas ähnliches aber bei weitem nicht so gutes geschrieben. Aber dies hier veranlasst mich wohl, da nochmal mit Schleifpapier ranzugehen. Das hier hat mir außerordentlich gut gefallen. Ich mag deine Experimentierfreude ja immer. Und hier trifft es bei mir voll. Gruß Pennywise |
11.09.2022, 21:12 | #12 |
@MonoTon: Ne, das war schon ehrlich gemeint! Ich habe nicht explizit beim Schreiben an Paparazzi gedacht, aber dass du im Klick als einziger einen Kameraknips entdeckt hast, hat mich beeindruckt.
@Pennywise: Vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, dass es dir gefallen hat und bin gespannt, vielleicht bald die geschliffene Version deines Stalkergedichtes zu lesen. Beste Grüße KG |
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11.09.2022, 23:45 | #13 |
abgemeldet
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Ist wie auf Bestellung kurz vorher online gegangen, Krebsgestoeber.
Gruß Pennywise |
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