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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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04.07.2022, 21:25 | #1 |
Schuss in den Himmel
Sitz im Flieger, Finger am Abzug.
Du hast abgedrückt. Schmauchspuren an Deiner Bordkarte verraten Dich. Der Triebwerkslärm zerfetzt die Atmosphäre. Kondensstreifen zeichnen den Schusskanal. Das geflügelte Projektil durchlöchert nicht nur den Himmel, auch jede Hoffnung. Der Schaden ist noch unterwegs, aber gewiss. Wenn Du den Einschlag hörst, wird es zu spät sein, aber unverkennbar gewaltig. Was hast Du getan? Erkläre es einem Kind. |
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04.07.2022, 21:32 | #2 |
Forumsleitung
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Diese Polemik hätte mich treffen können, wenn am Ende gestanden hätte:
"Erkläre es deinem Kind." |
05.07.2022, 01:54 | #3 |
Hi Ilka, hi scherzlos,
nun, ist ja leider nicht immer so, dass sich die Eltern vor ihren Kinder erklären oder verantworten müssen, ganz im Gegenteil, Eltern sollen Götter bleiben. Oftmals wird der Staffelstab sogar kritiklos weitergegeben, und die Folge- Generation hängt am Abzug, um das Werk zu vollenden. Erkläre es "einem" Kind löst sich von dieser gewachsenen Abhängigkeit. Es würde mEa. den Kern besser treffen. L.G. Donna |
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05.07.2022, 04:55 | #4 |
Forumsleitung
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Das sehe ich anders. Irgendeinem Kind, dem ich nicht verbunden bin, könnte ich zwar die Handlungsweise der Menschen seit Beginn ihrer aufgezeichneten Geschichte vorlesen, inklusive meiner eigenen Beteiligung in der jetzigen Zeit, zu der ich mehr oder weniger genötigt bin. Aber ich wäre ihm über geltendes Recht hinaus keine Rechenschaft schuldig, und sein Urteil über mich wäre nicht maßgebend.
Anders jedoch, wenn das eigene Kind oder der eigene Enkel fragt: Was hast du damals gemacht? Bist du mitschuldig geworden? Warum? Dann findet die Auseinandersetzung auf einer ganz anderen Ebene statt, denn es steht die persönliche Beziehung auf dem Spiel., nämlich die Frage, ob man den Vater, Großvater, Bruder oder wen auch immer, der einem nahesteht, noch weiterhin lieben kann. |
05.07.2022, 07:44 | #5 | |
Zitat:
LG Donna |
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05.07.2022, 10:03 | #6 |
Forumsleitung
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Richtig. Aber sie findet nicht mit Kindern statt, schon deshalb nicht, weil Kinder einem elaborierten Sprachgebrauch von Erwachsenen nicht folgen könnten. Mit dem eigenen Kind jedoch spricht man auf Augenhöhe.
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05.07.2022, 13:29 | #7 |
Na ja, liebe Ilka, man darf nicht vergessen, dass es genug Menschen gibt,die nicht auf Augenhöhe mit Kindern sprechen. Aber auch Trumps Kinder, Putins Kinder, Bolsonaros Kinder und die Kinder von Kriegshelden werden sehr, sehr stolz auf ihre Väter sein, da bin ich mir relativ sicher. Es ist ein System
LG Donna |
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05.07.2022, 13:30 | #8 | |
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Zitat:
Ich glaube auch nicht, dass scherzlos das gemeint hatte. |
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05.07.2022, 13:48 | #9 |
"erkläre es einem Kind." schreibt scherzlos. es könnte z.B. das Kind aus dem Kindergarten oder Krankenhaus sein, welches gerade unter Beschuss geraten ist.
Wenn du fremden Kindern dein grausames Tun auf Augenhöhe erklären musst, kommst du viel eher ins Schleudern und in eigene Bedrängnis, als wenn du es in deinem System zu vertreten hast. Aber egal, vielleicht meint scherzlos es auch in deinem Sinne. Und viellecht hättest du besonders große Schwierigkeiten, es deinen eigenen Kindern erklären zu müssen. bis denne, Donna |
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05.07.2022, 13:55 | #10 | |
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Zitat:
Aber zu diesem Thema hatte ich in der Vergangenheit schon genug im Forum geschrieben, und dabei will ich es belassen. |
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05.07.2022, 14:50 | #11 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.680
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... naja, so richtig schlau werde ich nicht, zu vieldeutig.
Ich fliege und könnte auch schießen. Ein anderer feuert eine Luft-Luft-Rakete ab. Worauf? Auf mich nicht, sonst könnte ich es keinem Kind erklären. Wenn aber beide Militärpiloten sind, was gibt es zu erklären? Oder ist hier einfach ein Krieg gemeint, der nicht zu erklären ist? wünsche schöne Träume und bitte um Erläuterung |
06.07.2022, 02:30 | #12 |
Hi dunkler Traum, es ist in meiner Lesart nur ein Pilot. Das Lyrische Du meint das Lyrische Ich, sonst macht die Szene keinen Sinn, lG Donna
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06.07.2022, 20:21 | #13 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.680
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Wie jetzt, ein schizophrener Pilot oder bipolare Störung? Naja, mal sehen, welches Ich es dem Kind erklärt.
Ist immer noch verwirrend, von du zum ich zu wechseln und dieselbe Person zu meinen, kommt für mich hier nicht so gut rüber. wünsche schöne Träume |
06.07.2022, 21:32 | #14 |
Ich bin erstaunt, welche Aspekte des Gedichtes hier diskutiert werden. Aber vielen Dank fürs Lesen und die Beschäftigung damit.
Es geht darin nicht um einen Piloten, sondern um einen Passagier, der mit seinem Flug den Klimacrash vorantreibt. Weshalb sollte die Aufforderung zum Erklären der eigenen Schuld gegenüber einem jungen Menschen, als Vertreter der Zukunft, die jedem geraubt wird, "wirkungsvoller" sein, wenn es das eigene Kind ist? Ist es mehr wert, als ein anderes? Ich habe bewusst 'einem' geschrieben, um 1. jeden anzusprechen, auch Kinderlose, 2. weil das Problem universell ist, und 3. weil der Versuch einer rationalen Erklärung unserer Dekadenz schlichtweg nicht möglich ist, in einem distanzierten Gespräch, ganz ohne emotionale Manipulation, die durch familiäre Abhängigkeiten und Beziehungen stets mitspielt. Letztlich soll das Gedicht damit eine dringende Aufforderung sein, das verdammte Fliegen ganz einfach zu unterlassen. |
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07.07.2022, 00:51 | #15 |
Schade scherzlos, dass solch ein tolles Gedicht, nur mit Erklärungen funktionieren kann, weil es keine Eindeutigkeit besitzt. Du willst ja schließlich auf eine ernsthaftes Problem aufmerksam machen und keine Irreführung betreiben.
Vielleicht braucht der Leser mehr Anhaltspunkte, damit er sich nicht derartig vergaloppiert und wilde Bullshit Diskussionen losgetreten werden, die an deiner Intention derartig vorbeizielen. Mit einer geeigneteren Überschrift oder einem Hinweis im Text z.B. ließe sich das Problem leicht beheben. Dann erreichst du auch die Diskussion, die das Gedicht verdient. LG Donna |
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07.07.2022, 01:19 | #16 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Abgesehen davon könnte es sein, dass sich erstens niemand vorschreiben lassen muss, wie er leben und welche Verkehrsmittel er benutzen will; und zweitens, dass gerade die heutigen Kinder immer noch so fasziniert von Flugzeugen sind, dass sie sich zu Piloten ausbilden lassen wollen. Wer kommt eigentliche auf die wahnsinnige Idee, dass Erwachsene ständig Kindern über ihr Tun Rechenschaft ablegen müssen, als ob sie mit dem Erbe ihrer Eltern nicht schon genug am Hals hätten? Jede Generation muss zusehen, wie sie mit den Problemen ihrer Zeit fertig wird. Aber offensichtlich wird heutzutage erwartet, dass man Kindern das Leben so ausstattet, dass sie infantil bleiben und bis ins hohe Alter gepampert werden. Mein Sohn würde mich für bekloppt erklären, wenn ich ihm die Steuerung seines Lebens aus der Hand nähme und jeden Tag vor ihm in Bußfertigkeit über meine Fehlleistungen auf die Knie sänke. Hunderte Kilometer lang auf der Autobahn Dreck abzulassen ist übrigens nicht die bessere Lösung und nach meiner Beobachtung das weitaus größere Übel. Ich habe noch nie so viele LKW gesehen wie in den heutigen Tagen, und es scheinen immer mehr zu werden. Nicht die fliegenden Urlauber und Geschäftsleute sind die Übeltäter, sondern die Leute, die an der Planung einer vernünftigen Infrastruktur scheitern. |
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07.07.2022, 02:03 | #17 |
Hi Ilka, natürlch hat jeder das Recht auf Bullshit- Diskussionen, und es kann jeder schreiben was und wie er will. Wir können dabei auch über Frösche diskutieren, und jeden Quark durchkauen. Es ging mir nur um scherzlos ernsthaftes Anliegen ( s.a. Antwort#14), welches gehörig am Leser vorbeigelaufen zu sein scheint, und das ist eigentlich schade. Die Botschaft ist nunmal nicht angekommen.
Donna |
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07.07.2022, 02:08 | #18 |
Forumsleitung
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Wieso gehst du davon aus, dass ein Text eine Botschaft verkünden will? Oder muss. Warum darf er nicht für sich stehen?
"If you want to send a message, call Western Union." (Angeblich ein Zitat von Samuel Goldwyn.) Wenn ich einen Text, ein Gedicht, einen Brief, einen Aufsatz - irgendwas halt - schreibe, will ich etwas sagen, mitteilen, ausdrücken, etwas aus meinem Inneren, und zwar völlig wertfrei. Aber ich will doch keine Botschaften senden. Wer Botschaften senden will, muss Pfarrer werden und an Sonntagen auf die Kanzel steigen, von der aus er sie in die Welt schicken kann. Eine Botschaft ist nie wertfrei, sondern verfolgt einen Zweck. Das ist jedoch nicht Sinn der Lyrik. |
07.07.2022, 02:26 | #19 | |
Zitat:
gN Donna |
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07.07.2022, 02:44 | #20 |
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Tja, ein netter Versuch, den aber niemand braucht. Das ist die Post, die verlorengeht, sich nach dreißig Jahren wieder einfindet und an eine Nummer auf dem Flurstück eines Friedhofs zugestellt werden müsste, wenn es dort Briefkästen gäbe.
Ich wünschte mir mehr solcher Blindgänger. Dann wären nicht Millionen von Hirnen mit Botschaften vergiftet worden, für die andere Millionen ihr Leben lassen mussten. Aber leider finden die meisten "Botschaften", sprich "Ideologien", immer noch den Weg hinter die Einwurfklappe. |
07.07.2022, 12:41 | #21 |
Die klare Botschaft an uns , das verdammte Fliegen ganz einfach zu unterlassen (wo es nicht sein muss), ist doch ein hehres Anliegen, und an jeden adressiert, der sich angesprochen fühlt. Das ist keine Ideologie, liebe Ilka, das ist Fürsorge, Mahnung und Ahnung zugleich, bevor wir verfrüht ins Gras beißen und auf dem Friedhof rumliegen, wo wir überhaupt keine Post mehr in Empfang nehmen können. Wäre nur schön gewesen, wenn dieses Ansinnen dem Gedicht zu entnehmen gewesen wäre.
LG Donna |
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07.07.2022, 13:03 | #22 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Man darf gespannt sein, auf welches Du als nächstes der Finger gerichtet sein wird. Die Hexenjagd gegen die Raucher und Impfgegner ist ja längst abgehakt und diejenige gegen die Autofahrer befindet sich in einem Ermüdungsprozess, also müssen neue "Sünder" her. |
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09.07.2022, 21:47 | #23 |
Ich persönlich finde das Gedicht nicht sehr logisch, wie kann etwas einem Kind erklärt werden, wenn das angesprochene Lyr.ich involviert ist und mit abstürzt?
Man ist nicht im Kopf jener Person die dort mit geflogen ist, also kann man nur mutmaßen. Verzweiflung, Dummheit, 72 Jungfrauen, Lasagne an Bord zu schlabberig, Zugluft durch Einschussloch, vielleicht waren die Anschnallgurte zu diskreditierend und klemmten einem die Nüsse, oder Hupen in die Nasennebenhöhlen. Ich verstehe die Diskussion nicht, hier wird im großen und ganzen ein Flugzeugattentat geschildert mit vorangehendem Mord durch erschiessen. Danach wird eine Erklärung an die hinterbliebenen verlangt. Ich weiß nicht ob ich das gut oder schlecht finden soll, da mir tatsächlich das Thema als Umwelthintergrund überhaupt nicht einleuchtet. Schmauchspuren an einer Bordkarte entwickeln sich nicht durch Kondens beim Flugzeug fliegen... Auf mich wirkt der Text unausgereift und will mehr darstellen als er tatsächlich hergibt. Ansich habe ich nichts gegen das Überinterpretieren von Texten, solange sie am Text orientiert überinterpretiert werden. Aber hier ein Umweltproblem daraus zu machen empfinde ich als Themenverfehlung. Ein Einschlaggeräusch ist zudem kein Indiz dafür, das etwas sicher gelandet ist, vielleicht waren 30 Umweltaktivisten auf dem Weg zur nächsten Demo und wollten das nächstsicherste Reisemittel nutzen und einer davon regte sich auf, dass die Bordkarte aus Plastik ist. Die einzige Botschaft die ich daraus mitnehme ist, im Vorfeld nicht einzusteigen, da ich sonst keinem Kind eine Frikadelle ans Ohr labern kann wie schlimm andere Menschen sind und schuld am Tod seiner Eltern/Angehörigen sind. Denn wessen Kind sollte es sonst sein? Warum blieb das Kind noch gleich alleine Zu Hause? Lg Mono |
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14.07.2022, 19:08 | #24 | ||
Ich finde, es könnte ein gutes Gedicht sein, wenn das
Zitat:
Schade, dass es dem Verfasser nur darum geht: Zitat:
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17.07.2022, 13:38 | #25 | |
Zitat:
danke für die Anmerkungen, dass die definitive Botschaft, nicht Pistole auf der Brust, dieses Gedichtes - was es nicht alles gibt - nicht klar genug ist. Werde ich für zukünftige Fassungen ändern! Gruß! |
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17.07.2022, 14:06 | #26 | |
Zitat:
das Du im Gedicht schließt das ich, wie so oft, wie im inneren Monolog, global mit ein - selbstverständlich, wenn jemand gewaltigen globalen Emissionsausstoß mit Klimafolgen mit Schießen vergleicht, meine ich. War also nicht so persönlich gemeint, wie doch anscheinend aufgefasst. Diese Reaktion verweist auf unsere Unfähigkeit und unseren Unwillen, 1. zur Veränderung und 2. auf die heute sofortige Abwehrreaktion bei realpolitischen Appellen und Forderungen, aber nicht Androhung von Exekution. Niemand will sich etwas Unangehmes sagen lassen, aber als innere Stimme geht das sehr wohl. Jeder, der schießt, egal mit was, ist ein Täter. Aber vielleicht kann man das Schießen ja auf das wirklich nur unbedingt Nötigste reduzieren. Denn es ist nicht die Frage ob, sondern nur, wie hoch die Schuld angehäuft wird, ganz egal, ob man sich damit vor irgendwem rechtfertigt oder nicht, es bleibt Fakt. Damit ist es Gewissheit, und keine Frage von Vorlieben oder Inquisition, dass wir unsere Lebensgewohnheiten ändern müssen, damit Gedichte, Post, Friedhöfe und all das, was wir so kennen und lieben, in Zukunft noch existiert. Gruß. |
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17.07.2022, 14:11 | #27 | |
Zitat:
"NUR DARUM" - ja, schade: es geht leider NUR um den individuellen Beitrag zur Abwendung des Weltuntergangs. |
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18.07.2022, 06:37 | #28 |
18.07.2022, 12:10 | #29 |
abgemeldet
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18.07.2022, 12:41 | #30 |
Forumsleitung
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Man kann immer etwas tun. Allerdings nützt es wenig, sich dabei nur im ideologischen Bereich zu bewegen. Denn erstens wird sich das Klima nicht vorschreiben lassen, ob, wann und wie es sich zu wandeln hat. Zum anderen müssen wir in unserem Zwergenstaat die Tatsache akzeptieren, dass Deutschland am weltweiten C02-Ausstoß, so die Physiker und Mathematiker richtig gerechnet haben, mit 0,000004 % beteiligt ist.
Da möchte ich gerne wissen, wie man bei den Milliarden, die wir in den "Klimaschutz" reinbuttern, um auf 0,0 kommen, die Welt retten kann. Vor was eigentlich? Sie wird uns Menschen locker überleben. Statt mit permanenten Weltuntergangsszenarien Panik auszulösen und der ohnehin schon völlig niedergeschlagenen Jugend noch mehr Zukunftsperspektiven auszutreiben, sollten wir thematisieren, wie wir den Kapitalismus in vernünftige Bahnen zurückbringen und mit den Ressourcen sparsamer umgehen. Diese Aufgabe ist riesig genug, denn zwischen diesen beiden Zielen besteht ein Widerspruch, da der Kapitalismus auf Wachstum ausgerichtet ist. Aber was machen unsere Politiker? Tagesgeschäftlicher, mit Ideologie aufgeblasener Aktionismus und die Verschwendung noch vorhandener Ressourcen zugunsten der Schonung derjenigen, die uns auszugehen drohen. Derartige Verschiebungen sind jedoch keine Lösung. |
18.07.2022, 16:39 | #31 | |
Zitat:
Deutschland zählte zum Zeitpunkt des Pariser Kilmaabkommens noch zu den TOP Ten der CO2- Ausstoßer, z.Zt. vermtl. bei 1,7,oder 1,8% im Ländervergleich. Im pro Kopf- Vergleich liegt der Deutsche CO2 Ausstoß locker 20-30 fach über dem des Nepalesen oder Kenianers. Anfang 2016 haben Deutschland, Österreich und die Schweiz sich zu den Klimazielen verbindlich bekannt, und dass ist letztendlich für heutige Planungen wichtig, unabhängig von der genauen Kommazahl. Ich denke also, dass du locker das hunderttausendfache deiner Zahl annehmen darfst, wenn du unseren " Zwergenstaat" nicht ideologisiert und nicht mit falschen Zahlen vertreten willst. Falsche Zahlen implizieren gerne, dass die weltweite Verantwortlichkeit doch nur sehr gering ist, und dass Klima nur ein aufgeheiztes Thema ist, vor welchem man auf der Hut sein sollt. Bei über vierzig Grad im Schatten ohne Hut kann soetwas aber auch sehr leicht passieren, denn die Klimaverschiebung macht an keinem Zwergstaat Halt. Genau da hört der Scherz aber auf - worauf scherzlos in seinem Gedicht hinaus wollte. Wenn das weltweit geschieht, haben wir genau das, was unsere Erde z.Zt. am wenigsten braucht: Verharmloser und wortgewaltige Relativierer, die munter durch die Welt jetten und mit Phantasiezahlen spielen. Dann schon lieber ein falsch verstandenes Gedicht. LG donna |
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18.07.2022, 17:03 | #32 |
abgemeldet
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Die Zahlen, die Donna nennt, sind auch die mir bekannten. Der Prokopf Ausstoß ist nach meinem letzten Stand bei einem Deutschen immer noch höher, als bei einem Chinesen. Also ist hier noch jede Menge Luft nach oben. Ich bin niemand, der totalen Verzicht predigt. Ich habe mir bestimmte Limits gesetzt. Alle zwei Jahre einen Flug zum Beispiel. Ich kenne Leute, die fliegen 5 mal im Jahr. Da moralisiere ich auch nicht vor denen rum. Aber ich frage mich schon, wie man von Zukunftsängsten für die Kinder sprechen kann, um dann fleißig nochmal alles mitzunehmen. Reduzierung wäre der erste Schritt. Weltweit. Aber das möchte niemand. Und bei uns schon gar nicht.
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18.07.2022, 17:06 | #33 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ist sowieso egal, denn klar ist: Wer glaubt, mächtiger als die Erde zu sein und ihr vorschreiben zu können, dass sie mit dem Klimawandel gefälligst aufzuhören hat, weil er uns nicht in den Kram passt, überschätzt sich maßlos. Niemandem wird gelingen, ihn aufzuhalten. Wir müssen uns ihm anpassen, nicht umgekehrt. Das ist so ziemlich die unbequemste Wahrheit, deshalb wird uns eingeredet, wir müssten uns nur mächtig anstrengen - und damit ist das Abdrücken von immer mehr Geld gemeint, das größtenteils gar nicht in den Umweltschutz einfließt -, dann bekämen wir das schon deshalb hin, weil sich die Klimaziele erzwingen ließen. Wir eiern damit schon Jahrzehnte herum - gebracht hat es bislang null. Umso verwerflicher ist, dass unsere Politiker mit Angst arbeiten, um die Bevölkerung in Schach zu halten. Kein Wunder, dass auf der einen Seite die Demotivation und die Depressionen zunehmen, auf der anderen Seite sich die Jugend nicht mehr um die Sauberkeit der Umwelt schert, sondern ihren Dreck überall hinschmeißt. Wenn täglich der Untergang gepredigt wird, kommt es auf leere Plastiktüten, Aluminiumdosen, Zigerattenstummel, gebrauchte Masken und Styroporverpackung von McDonalds nicht mehr an. Bei jedem Gang in die Stadt beobachte ich, wie Leuten Verpackungen einfach mal so "aus der Hand fallen". Schau dich mal um, wie es auf den Straßen und in den Parks aussieht! |
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