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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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21.08.2021, 13:48 | #1 |
Bei dir im Schatten
Dein Atem liegt im Sand begraben.
Die Wellen schmatzen mit Genuss, weil sie dich nicht vergessen haben. Auf ihren Lippen klebt dein Kuss. Du hast gelacht und ich geschaufelt. Die Ladung wippte auf der Haut, bis deine Brustwarzen verschwanden. Du warst so still, das Meer so laut. Nun wär ich gern bei dir im Schatten. mein Nacken rot, die Stirn verschwitzt, ein Haufen schiffsbrüchiger Ratten, der aufgebläht im Magen sitzt. Doch löschst du alle meine Brände, befühlst mich sorgsam, tap, tap, tap, gibst mir die kreidebleichen Hände und ziehst mich sanft zu dir hinab. Geändert von Krebsgestoeber (21.08.2021 um 16:29 Uhr) |
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30.08.2021, 23:23 | #2 |
Hallo Krebsgestorbener,
ich finde dein Gedicht verständlich. Für mich gehts um einen Piratenkapitän dessen Schiff mit einer Figur vorne (Brustwarzen an der Schiffsjungfer vorne?) abgesoffen ist. Er sehnt sich nach dem Schiff. Unverständlich finde ich aber den Übergang von Strophe 3 zu 4. Erst wurde das sinkende Schiff betrauert (Strophe 2), dann wurde gewünscht, es wäre wieder da. Aber Strophe 4 beginnt mit einem "doch" und leitet ein, dass das Schiff noch da ist und alle Brände löscht, bzw. dass es ihn doch hinabzieht zum Schiff. Mit Brände löschen kann ja auch gemeint sein, dass die Sehnsucht (Brand) gestillt (gelöscht) wird. Rätselhaft bleibt bis zum Schluss, wo die Hauptperson sich überhaupt befindet. Man weiß es nicht. Schön gedichtet! Kleine Korrekturen: 1. "mein Nacken rot, die Stirn verschwitzt," bitte mit M anfangen 2. Was ist mit: "ein Haufen schiffsbrüchiger Ratten, der aufgebläht im Magen sitzt." gemeint? Auf was bezieht sich das? Lg |
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31.08.2021, 00:02 | #3 | |
Hallo MiauKuh,
es macht Spaß zu sehen, wie deine Deutungen neue Aspekte aufleuchten lassen, an die ich beim Schreiben gar nicht gedacht habe. Mir ist gerade auch ein Schatzmotiv in den Sinn gekommen. Dass der Sprecher nicht ganz dicht ist, hast du vollkommen richtig erkannt.
Zitat:
"ein Haufen schiffsbrüchiger Ratten mir aufgebläht im Magen sitzt." vermeiden. Mit deinen Deutungen und Korrekturen habe ich jedenfalls Lust bekommen, mich noch mal ranzusetzen. Vielen Dank dafür! LG KG |
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02.09.2021, 12:14 | #4 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.682
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... hast sie einfach am Ufer verbuddelt, aber da sich dein Hirn auflöst oder du Halluzinationen hast oder dein Fieber dich wirr macht, fühlst du dich von ihr betatscht und so... jetzt möchte ich ein Bienchen.
wünsche schöne Träume |
03.09.2021, 18:12 | #5 |
abgemeldet
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Das ist kreativ und genau das gefällt mir!
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03.09.2021, 19:31 | #6 | |
Forumsleitung
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Das Gedicht ist kreativ und witzig. Ein paar Kleinigkeiten hättet ich anders formuliert. Es sind aber wirklich nur Kleinigkeiten
Statt "auf ihren Lippen" hätte mir "an ihren Lippen" besser gefallen. Es passt besser zum Verb "kleben" und auch zum "Genuss". Das Präp "auf" vermittelt mir eher ein Gefühl der Ruhe oder auch des Obenaufseins. Strophe zwei passt gut zum Bild der ersten Strophe, die Witzigkeit wird aufrechterhalten. Was mich stört, ist das Wort "Brustwarzen". Zu lang und nicht poetisch. Außerdem ist hier der Reim aus den Fugen geraten: Vers eins und drei tauschen keine Eheringe mehr aus . Grammatikalisch gäbe es auch etwas auszusetzen. Du hast gelacht, ich hab geschaufelt. Die Ladung wippte auf der Haut, bis deine Brüste, sandgetraufelt, nicht mehr ins weite Meer geschaut. Zugegeben: Ist ein bisschen getrickst. Aber "Brüste" ist poetisch allemal besser als "Brustwarzen". Zitat:
Das hätte eine tolle Wendung sein können. Aber in der letzten Strophe geht Krebsgestoeber die Luft aus und er zieht sich auf Goethe zurück: Das ewig Weibliche zieht uns hinan ... oder auch hinab. Die Idee zu diesem Gedicht ist irre gut, einfach zu gut, um nicht mehr daraus zu machen. Allein das Bild der ersten Strophe fesselt. Dringend weiter daran arbeiten. Vor allem den Witz, oder besser gesagt die Ironie, weiter ausarbeiten. |
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04.09.2021, 14:05 | #7 |
Lieber dunkler Traum,
ja, so habe ich es gemeint, allerdings lege ich mit der Wellenmetaphorik in der ersten Strophe eine falsche Fährte, die MiauKuhs Interpretation zunächst nahe legt. Bienchen ist raus! Lieber petrucci, vielen Dank für die Wertschätzung! Liebe Ilka, okay, bei so viel Anregung konnte ich nicht anders. Dein Atem liegt im Sand begraben. Die Wellen schmatzen mit Genuss, weil sie dich nicht vergessen haben: An ihren Lippen klebt dein Kuss. Du hast gelacht, ich hab gewühlt, Die Ladung wippte auf der Haut, Vom Sand gekitzelt und gekühlt, bald warst du still, das Meer so laut. Nun wär ich gern bei dir im Schatten. Mein Nacken rot, die Stirn verschwitzt. Ein Haufen schiffsbrüchiger Ratten, der aufgebläht im Magen sitzt, zerkaut dein Bild zu feuchten Spänen, hat sich ein Nest in mir gebaut. Der Himmel schenkt uns Sommertränen, bevor die Südsee dich verdaut. Wie man vielleicht sieht, ist und bleibt die zweite Strophe mein Problemkind. Das Vampirmotiv auszubauen und die erste Strophe über ihre Eröffnungsfunktion hinauszuheben war mein Ansatz. Letztendlich gibt es wenig grausameres als spielende Kinder. Beste Grüße Krebstestoeber Geändert von Krebsgestoeber (04.09.2021 um 17:41 Uhr) |
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04.09.2021, 22:32 | #8 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.682
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... egal welche Fassung, der Phantasie sind Tür und Tor geöffnet, einfach dunkelschön, mag ich ganz doll.
wünsche schöne Träume |
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