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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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18.04.2020, 20:51 | #1 |
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Ausm Leben
Ausm Leben -
Na, eigentlich wollt ich schon lang nach Hause. Den Müll raus bringen und Kartoffeln schälen, mit ein paar Sit-ups meinen Busen stählen, doch ich bin hier und nippe an der Brause und ordne Unfug in Dateisystemen, verschiff der Chefin ihren Kram nach Hagen, empfang die Kinder, mir sind sie nur Plagen, danach fahr ich zur Jutta hin nach Bremen. Doch erst muss ich das Briefpapier noch richten. Und find nen Schriebs mit Handschrift drin geschrieben: "Ach Schatz, wie schön es wär, du wärst geblieben! Doch nun muss ich dir hiermit was verdichten: Mit Lulu hatt ich Sex, so gegen zehne". Ich ball die Faust, bedrohe schwarze Schwäne. |
26.04.2020, 16:23 | #2 | |
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Zitat:
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26.04.2020, 18:21 | #3 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Hallo VanessaKra,
dein Text erinnert mich an den Film "Die linkshändige Frau" von Peter Handke. Da wird auch über lange Sequenzen nichts weiter als der Tagesablauf einer Frau geschildert, die sich von ihrem Mann getrennt hat und im Lauf des Filmes völlig vereinsamt. Der Film hat mir gut gefallen, wie dein Gedicht, ich hoffe nur dass es deiner Protagonistin nicht so ergeht wie der Frau im Film. Gruss Victim |
26.04.2020, 18:56 | #4 |
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wieder mal typisch dass vict-oft-ni eine gegenkritik zu einem sinnlosen text abgeben muss. damit wird der text kaum besser - ganz im gegenteil. mit derLHF von PH hat das natürlich 0,00 zu tun.
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27.04.2020, 06:43 | #5 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
ich befand mich als ich meinen Kommentar schrieb in dem Irrglauben, jeder könne hier seine eigene Meinung, seine eigenen Gedanken zu einem Text veröffentlichen, ohne berücksichtigen zu müssen, wie andere den Text bewertet haben. Das, was man früher als Meinungsfreiheit bezeichnete. Nun, die Zeiten haben sich anscheinend geändert und ich habe nicht geahnt, dass ein von deiner Meinung abweichender Kommentar nicht erwünscht ist. Ich ziehe daher meinen Kommentar mit dem Ausdruck des tiefsten Bedauerns zurück und werde künftig auf freie Meinungsäusserungen verzichten. Victim |
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27.04.2020, 10:53 | #6 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Was mir in diesem Zusammenhang auffällt ist die eigenartige Tatsache, dass ausgerechnet die Leute, die am vehementesten die Meinungsfreiheit für sich einfordern, diese aber anderen die eine andere Meinung haben versagen möchten. Irgendwie komisch, oder?
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27.04.2020, 17:12 | #7 |
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Hey victim of the night,
in so einem Leben wie oben beschrieben wünscht sich das lyrische Ich ein Walter Mitty zu sein. |
27.04.2020, 20:21 | #8 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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28.04.2020, 09:23 | #9 |
Forumsleitung
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Hallo, Vanessa,
ich knabbere an diesem letzen Vers, weil mir nicht aufgehen will, was du damit sagen willst und wie er zum ürigen Text in in Zusammenhang gebracht werden kann. Außer biologisch ist mir der "schwarze Schwan" als ein feststehender Begriff aus der Finanzpolitik ein Begriff, und das finde ich an deinem Text irritierend. Welche Metapher verbirgt sich für dich dahinter? VG Ilka |
28.04.2020, 11:02 | #10 |
Hallo VanessaKra,
im Gegensatz zu deinem schönen Adjektiv-Gedicht gefällt mir das hier wirklich nicht. Aber nur, weil ich es so zusammengewürfelt finde und so viele Fehler, für mich, darin entdecke, dass ich mich frage: Warum!? Was .... ist hier eigentlich los? Nur, um mal eine Geschichte für mich reinzukriegen: "Na, eigentlich wollt ich schon lang nach Hause. Den Müll raus bringen und Kartoffeln schälen, mit ein paar Sit-ups meinen Busen stählen, doch ich bin hier und nippe an der Brause" Ich lerne: Das lyrische ich will nach Hause, den Müll raus bringen und Kartoffeln schälen und ... mit Sit-Ups den Busen stählen. Ich finde nach Beratung mit einer Frau: Das ist Quark. Eine Frau kann mit Sit-Ups nicht ihren Busen stählen. Statt alledem ist aber das lyrische Ich ... nicht Zuhause und stattdessen trinkt es Brause ... "und ordne Unfug in Dateisystemen, verschiff der Chefin ihren Kram nach Hagen, empfang die Kinder, mir sind sie nur Plagen, danach fahr ich zur Jutta hin nach Bremen." und ordnet womöglich auf Arbeit etwas in Dateisystemen und empfängt die Kinder, die Plagen? Wahrscheinlich die eigenen Kinder, wem sind Kinder "nur" Plagen? Oder sind es vielleicht die Kinder der Cheffin? Wer "empfängt", womöglich auf Arbeit, die Kinder, seien es die eigenen, oder fremde Kinder? Wer ist denn die Jutta? Die Freundin? Man weiß es nicht. Die neue Freundin? Die Tante? Was passiert dann mit den Kindern? Achja! Sie kommen wohl nach Bremen. Das ist ein wichtiger Punkt. Inhaltlich würde ich hier vorschlagen: "danach will ich zur Jutta". Ansonsten ließt sich das für mich so, als wäre sie schon nach Bremen gefahren, was sie wohl gar nicht ist. "Doch erst muss ich das Briefpapier noch richten. Und find nen Schriebs mit Handschrift drin geschrieben: "Ach Schatz, wie schön es wär, du wärst geblieben!" Ich finde: Das Briefpapier liegt ungeordnet, darum muss es also gerichtet werden. Es findet sich ein Brief .. "Ach Schatz" beginnend, an wen und von wem es ist, bleibt an dieser Stelle unklar .. bis: "Doch nun muss ich dir hiermit was verdichten: Mit Lulu hatt ich Sex, so gegen zehne". Ich ball die Faust, bedrohe schwarze Schwäne." Womöglich ist der Brief vom Ex des lyrischen Ich's. Warum muss hier etwas "verdichten" (verdichtet) werden? Reim dich oder friss dich? Der Zeitbezug ist mir ein Rätsel. Gegen "zehne" bezieht sich wahrscheinlich auf den Zeitpunkt des letzten Treffens und am selben Tag gegen zehn Uhr. Zum Beispiel: Gestern. Offenbar ist das lyrische Ich durch diese Offenbarung gekränkt und wird wütend. Was das mit schwarzen Schwänen zu tun hat, bleibt ein Rätsel. Schwarze Schwäne sind mir nur aus dem Film "Black Swan" bekannt. Ist ein "böser" Schwan gemeint? Was geschieht also in diesem handwerklich einwandfreien Sonett? Eine Frau ist auf Arbeit, empfängt Kinder, ließt einen Brief, wird wütend und bedroht schwarze Schwäne. Inhaltlich liest es sich für mich ab und an, als wären einige Zeilenenden der Reimnotwendigkeit geschuldet. Zum Beispiel: Kinder sind "Plagen", was hilft? Na nur Hagen als Stadt. Welche Bedeutung das inhaltlich hat? Man weiß es nicht. Aber die Cheffin ... will ihren Kram nach Hagen gebracht haben!? Wenn die Arbeit Dateisystemszeugs ist, warum dann Zeugs nach Hagen verschiffen? Das eigentlich bekanntere "Hagen" liegt zwar nicht bei Bremen, aber es gibt ja die Gemeinde "Hagen im Bremischen". Wer dort in der Nähe wohnt, wird wahrscheinlich auch einfach "Hagen" sagen. Wie schön, dass "Dateisystemen" sich auf "Bremen" reimt und Hagen auf Plagen. Ein ziemlich interessanter Job. Unfug in Dateisystemen auf Arbeit sortieren und Zeugs für die Cheffin verschiffen. Warum muss die Frau das eigentlich machen? Frau lässt Frau einräumen? Der Teufel trägt Prada? Mir gelingt es einfach nicht, mir gedanklich den Verdacht auszuräumen, dass der Text locker von einem Mann geschrieben sein könnte. Eine wahrhaft bemerkenswertes Exemplar von Frau muss sie doch sein, will sie ja unbedingt nach Hause den Müll rausbringen, ihren Busen durch Sit-Ups stählen und Kartoffeln schälen und sieht aber doch dabei die Kinder als "Plagen" an und wütet gegen ihren Ex. Die Formulierung "Kinder empfangen" lässt den Rückschluss zu, dass sie gebracht werden. Warum und von wem sie zur Arbeit, während der Arbeit gebracht werden?! Man weiß es nicht. Für mich ist das lyrische Ich ein sehr verquerer, unglaubwürdiger Charakter. Mein Fazit: Ein handwerklich vollkommen einwandfreies Gedicht, das inhaltlich ein für mich unglaubwürdig und fragwürdig erscheint. Als wäre es eine schöne Fingerübung ohne einen gänzlich durchdachten Inhalt. Die Sonettform reicht möglicherweise nicht aus, um den Inhalt ans Licht zu bringen. Eine längere Gedichtform wäre möglich für die potentialbietende Geschichte geeignet. |
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28.04.2020, 11:32 | #11 | |
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Zitat:
ich freue mich, dass du diese Stelle ansprichst. Das Bild der schwarzen Schwäne ist eine Anspielung auf Nassim Nicholas Taleb und soll den kompletten Inhalt des Sonetts ad absurdum und tiefer in die Philosophie führen. In der ersten Strophe obliegen Verpflichtungen, bei genauerer Betrachtung jedoch eher Zwänge als Abbild eines uns sehr vertrauten gesellschaftlichen Abbildes. In Strophe zwei wird diese Handlungsmoral relativiert, weil dieses Prinzip des "Sich-Fügens" verlagert stattfindet. Es drängt uns alles, immer etwas tun zu müssen und in Anbetracht der ordinären Formulierung der Sprache, wird dieser Handlungsablauf ins Lächerliche, ja sogar, in das Unnötige gezogen. All diese Dinge sind ein Verschenken von Lebenszeit und Lebenssinn, aber auch ein großer Teil innerer Unordnung und Selbstbetrug. Das erste und zweite Terzett bricht etwas aus der Handlungsblase und entrückt die Systematik ins Fragwürdige (S1 und S2 sind bereits vorangegangene Fragwürdigkeit): Warum findet das LI einen handgeschriebenen Brief zufällig auf Arbeit? Genaugenommen ergibt das keinen Sinn. Hier überlagert sich die Verpflichtungsverantwortung aus S1 und S2 auf eine soziale Ebene, die einerseits auf Ehrlichkeit und Trockenheit basiert und andererseits für Enttäuschung, Distanziertheit und Entwertung steht. Der schwarze Schwan soll diesen Trugschluss der Strophen auflösen. Wer das Buch von Nassim Nicholas Taleb kennt, wird vielleicht eher Zugang zu dem erst scheinbar "einfachen" Gedicht finden. Edit: Ferner verwoben ist auch das Prinzip der Serendipität... |
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