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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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11.10.2019, 14:16 | #1 |
Erntedank
Am Feldrand steht ein Walnußbaum
Mit schönsten Früchten, welch ein Traum Wie gerne würd ich davon naschen Und mit ihnen füllen meine Taschen Doch frag ich mich: Ist das erlaubt? Oder wird ein Landwirt so beraubt? Die Gedanken kreisen wild Da sehe ich ein rotes Schild An einem Apfelbaum hängt es herunter Ich laufe hin und lese munter: Dieser Baum ist öffentlich Und wenn Du willst, bediene Dich Denn die Früchte sind verderblich Aber sammle nicht gewerblich Damit noch viele andere Leute Frisches Obst erhalten heute Die Idee finde ich Spitze Und ich mach mir schnell eine Skizze Denn ich hab schon einen Plan Zuhause angekommen fang ich an Und schneide mir aus roter Pappe Ein kleines Schild aus als Attrappe Daran bind ich eine lange Schnur Und gehe wieder raus in die Natur Hänge dort das Schild ganz still Überall hin wo ich pflücken will |
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15.10.2019, 18:05 | #2 |
Winnie,
super trickreich, Dein flottes Gedicht!
Gruß -ganter- |
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15.10.2019, 18:17 | #3 |
Ein weiteres, sozialkritisch-ironisches Gedicht aus der Serie "Wie rechtfertige ich meinen Geiz?"
Diesmal: "Wo kämen wir denn hin, wenn alles gratis wäre". |
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15.10.2019, 18:42 | #4 |
15.10.2019, 18:46 | #5 |
Die Idee ist super. Sprachlich wirkt es ein wenig unbeholfen. "Und mit ihnen füllen meine Taschen" bei so Zeilen merkt man deutlich den Reimzwang. Auch das ein einheitliches Metrum fehlt, erleichtert das Lesen nicht unbedingt. Schade, denn die Idee hätts verdient.
L.G Patrick |
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15.10.2019, 19:04 | #6 | |
Zitat:
"Wenn du nichts lobenswertes zu sagen hast, sage nichts." |
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15.10.2019, 19:33 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Vor einigen Monaten ließ die Stadt, in der ich wohne, verbieten, von wildwachsenden Brombeersträuchern die Früchte zu pflücken. Das Ergebnis war eine derartige Welle der Empörung, dass man das Verbot schnell wieder zurücknahm. Mit Geiz hatte die Reaktion der Menschen auf diese grandiose Idee ihrer Stadtväter jedoch nichts zu tun. Brombeerhecken (und auch viele andere nutzbare Gewächse) wachsen wild und herrenlos an allen Ecken und Enden, und es ist ein uraltes Naturrecht, dass Menschen die Früchte für ihren Eigenbedarf pflücken dürfen. Schließlich kann man auch nicht verbieten, Kräuter und Pilze zu sammeln. |
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15.10.2019, 22:19 | #8 |
Deine Interpretation kann ich nachvollziehen, Ilka; sie bezieht sich auf ein Ereignis in Deiner Stadt, und dabei ging es wahrlich nicht um Geiz.
Ich sehe das Gedicht vor einem ganz anderen Hintergrund. Um es deutlich zu sagen: Die Pointe dieses Gedichts, also das mit dem selbergemalten Schildchen zum Überalldranhängen, -- wenn das der lobenswerte gewitzte Höhepunkt sein soll, dann befinden wir uns jetzt tatsächlich im literarischen Kindergarten. Da ich aber hier doch ein bisschen mehr Intellekt zutraue, fokussiert meine Kritik hier nicht diese "Pointe", sondern die Botschaft, die dieses Gedicht -- meiner Ansicht nach -- mitteilen will. Und da lese ich einen gewissen Geiz des lyrischen Ichs heraus. Indirekt. Man muss ein wenig weiterdenken (ironisch verpacktes Motto: "Wo kämen wir denn hin, wenn alles gratis wäre".) Beim oberflächlichen Lesen fällt das nicht auf. Es ähnelt einem anderen rhetorisch-manipulativen Gedicht desselben Autors, eins zum Thema "Tampon-Steuer" oder so ähnlich. |
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Lesezeichen für Erntedank |
Stichworte |
baum, ernte, pflücken |
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