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06.06.2019, 08:36 | #1 |
Versteckspiel
Valerie und Louis gingen vor zwanzig Jahren zusammen zur Schule. Louis' Mutter war Französin und er wurde zweisprachig erzogen. Es imponierte Valerie, wenn er in der Grundschule Französisch sprach. Die ganze Schulzeit über war sie verliebt in ihn. Louis tat so, als ob er das nicht wüsste.
Sie trafen sich beim zwanzigjährigen Klassentreffen wieder und landeten danach zusammen im Bett. Valerie merkte an ihren weichen Knien und ihrem stark klopfenden Herzen, dass sie immer noch in Louis verliebt war, genau wie vor zwanzig Jahren. Doch sie tat so, als ob dem nicht so sei. Und Louis tat so, als habe er ihre Verliebtheit nicht gemerkt. Keiner fragte den anderen nach seiner Telefonnummer. Beim Abschied wischte Valerie sich eine Träne von der Wange. Louis tat so, als habe er es nicht gesehen. Fünf Jahre später sah Valerie ihn noch einmal wieder. Er ging lachend, Hand in Hand mit einer anderen Frau, im Park spazieren. Valerie blickte den beiden, die an ihr vorbei gegangen waren, sie aber nicht beachtet hatten, hinterher. Ihr Herz zog sich krampfhaft zusammen. Sie setzte ihren Weg fort und tat so, als mache es ihr nichts aus. "In diese Frau war ich mal verliebt", sagte Louis zu seiner Begleitung. Und als seine Freundin Fragen stellen wollte, tat er so, als sei das nie wichtig gewesen. Geändert von DieSilbermöwe (06.06.2019 um 17:43 Uhr) |
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06.06.2019, 13:00 | #2 |
abgemeldet
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hallo an die leser
der text ist mit dem titel nicht in der geringsten korrelation. wo bitte ist das versteckspiel? die story ist nicht nur flach, die hintergründe der personen werden völlig negiert. sie erscheinen wie man das im englischen nennt als CARD-BOARD-CHARACTERS. bedeutungslos und unerkannt. in realität mag sich eine geschichte so abspielen. nur: man geht nacht 20 jahren nicht so en passant ins bett. da gehören andere motive und natürlich deren beschreibungen dazu. auch das ende ist pointenlos, dass es mehr nicht geht. was soll die prot? sie hat den typ 20 jahre nicht gesehen, sie waren mit anderen partnern in beziehungen (was nicht mal beschrieben wird) der sex war sicher nix besonderes und das hat beide bewogen das zu vergessen. sein gleichgültiges verhalten und die wiederholung der grundschul-emotion ist gleich geblieben. zwei menschen die aneinander nichts haben und nicht weiterkommen als einmal in 20 jahren auf die matratze. also warum reagiert sie im story-ending so? das gute am text: er ist kurz. das schlechte? die bemühte dsm versucht eine idee zu finden und findet keine. auch wenn der aufbau der texte routinierter wird. es fehlt einfach an allem. r |
06.06.2019, 17:52 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Silbermöwe hat an anderer Stelle angegeben, dass sie gerade spontane 5-Minuten-Texte nach einem Übungsbuch schreibt. Sie will gar keine Geschichten schreiben, sondern die Übungen durcharbeiten. Soweit hast du natürlich recht: Eine Geschichte ist dieser Text nicht. Die Grundlage für eine Idee liefert er durchaus, und das ist wohl auch der Sinn und Zweck dieser 5-Minuten-Übungen: Stream of Consciousness. Die Gedanken unbeeinflusst fließen lassen. Ich habe heute den Test gemacht und Silbermöwes "Stream of Consciousness" in eine Kurzgeschichte umgearbeitet (ist noch nicht ganz fertig) und muss sagen: Es funktioniert. Daraus lässt sich tatsächlich etwas machen. Natürlich werde ich meine Geschichte nicht in Poetry einstellen, denn es ist Silbermöwes Idee und ich weiß ja nicht, ob sie daraus selbst noch etwas machen möchte. Ich könnte präsentieren, wie ich die Story begonnen habe, aber das mache ich nur mit Silbermöwes Einverständnis. Und auch nur das - kein Wort mehr. So etwas soll es geben, Ralfchen. Aber vielleicht bedarf es der weiblichen Perspektive, um das zu verstehen. Aber das will ich hier nicht vertiefen. Psychologie ist ein weites Feld und würde Poetrys Rahmen sprengen. Ich wundere mich dennoch immer wieder, dass Männer, die viel mit Frauen beschäftigt sind, wenig von ihrer Psyche verstehen. Schließlich sagt der Text nichts darüber aus, ob der Mann zu einem notorischem Allesmitnehmer geworden ist, zwanzig Jahre für ihn also gar nicht maßgeblich sind. Für die Frau vielleicht schon, denn für sie musste es "Mr. Right" sein. |
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06.06.2019, 18:04 | #4 | |
Dafür, dass Ralfchen meine Texte schlecht findet, ist er immer schnell zur Stelle, um sie zu lesen und zu kommentieren. Merkwürdig. Wenn ich einen Autor schlecht finde, lese ich gar nichts von ihm. (Ich lese Ralfchens Kram nie.) Aber egal, jeder kann hier seinen Senf dazu geben und dass meine Short Shortstorys nicht von jedem verstanden werden, damit habe ich gerechnet.
Liebe Ilka, du hast natürlich recht. Die Übung hieß "eine Geschichte über so tun als ob". Die Idee für eine "richtige" Geschichte zum Thema hatte ich übrigens vorher war aber zu faul, diese heute morgen fertig auszuarbeiten und hab stattdessen Kurzprosa geschrieben. Aber ich denke, ich schreibe noch die Langfassung. Wenn du Lust hast, könnten wir dann deine und meine ausgearbeitete Geschichte gleichzeitig einstellen? Dann könnte man vom anderen unbeeinflusst vergleichen und es wäre wahrscheinlich ganz lustig. Man müsste nur einen Termin festlegen. Das würde gleichzeitig die Schreibdisziplin fördern. Wenn ich Termindruck habe, schreibe ich schneller. Andere können natürlich auch mitmachen, wenn sie wollen. LG DieSilbermöwe P. S. Zitat:
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06.06.2019, 18:12 | #5 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich weiß nicht recht ... Ich möchte eigentlich nicht eine Geschichte, die auf deiner Idee beruht, öffentlich machen. Lieber dir privat schicken, dann kannst du für dich allein vergleichen. |
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06.06.2019, 18:15 | #6 | |
Zitat:
Wenn du das aber nicht öffentlich machen möchtest, ist es auch okay. LG DieSilbermöwe |
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06.06.2019, 18:15 | #7 |
Forumsleitung
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Wenn es ums Bumsen geht, immer. Da bekommt Ralfchen große Augen und Ohren. Wetten, dass jetzt wieder ein pic kommt?
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06.06.2019, 18:20 | #8 |
06.06.2019, 18:25 | #9 |
Forumsleitung
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Warten wir's ab. Aber ich denke schon, dass der Knopf funktioniert.
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06.06.2019, 20:52 | #10 | ||
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Zitat:
Zitat:
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06.06.2019, 21:00 | #11 | |
abgemeldet
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Zitat:
der text hat nichts ausgelöst liebe tsm. sondern er ist für mich nicht schlüssig. so einfach ist das. und ich möchte dir ganz deutlich sagen, dass ich nicht die absicht habe deine texte schlecht zu machen und vor wut platze, wenn du 1000 kliks bekommst. ich war nie so ein mensch der andere um einen erfolg beneidete und werde es jetzt im alter sicher nicht werden. schau dir die frequenz deiner kliks an, das sagt alles. aber du bist eine der wenigen die halbwegs (dank Ilka) mit der grammtaik-sprache-technik umgehen kann. daher lesen sich deine texte leicht. nur es fehlt mir die spannung, die interessanten twists...you name it. auf die warte ich und werde dir immer sagen: es fehlt mir. wenn ich 5 minuten nachdenke fallen mir 5 stories ein. es ist so wie in der malerei wenn man (FRANCIS BACON nannte es das unconscious scanning) für wenige momnete zugang zum sublimnial hat dann läuft es voll ab. dann mache ich in 20 minuten 50 studien. aber dann habe ich wieder tage- oder wochenlang keinen zugang. das gilt beim malen genauso. ich wollte eine verrottet hand malen. und hatte kurz zugang und hab nur herumgeschmiert. aber es war dann das was ich wollte. und wenn du mir erklärst wo das versteckspiel im text ist würde ich den punkt abhaken können. |
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06.06.2019, 22:20 | #12 | |
Liebe DieSilbermöwe,
ich glaube den Sinn der Aufgabe zu verstehen, was mir aber zu eng gefasst erscheint, ist deine Auslegung der Aufgabe. Wobei ich betonen möchte, dass ich mich mit derlei Übungen nicht auskenne! Zitat:
Valerie und Louis gingen vor zwanzig Jahren zusammen zur Schule. Louis' Mutter war Französin und er wurde zweisprachig erzogen. Es imponierte Valerie, wenn er in der Grundschule Französisch sprach. Die ganze Schulzeit über war sie verliebt in ihn. Aber Louis überspielte das, als ob er das nicht wüsste. Sie trafen sich beim zwanzigjährigen Klassentreffen wieder und landeten danach zusammen im Bett. Valerie merkte an ihren weichen Knien und ihrem stark klopfenden Herzen, dass sie immer noch in Louis verliebt war, genau wie vor zwanzig Jahren. Doch sie ignorierte es einfach, als ob dem nicht so sei. Und Louis tat so, als habe er ihre Verliebtheit nicht bemerkt. Keiner fragte den anderen nach seiner Telefonnummer. Beim Abschied wischte Valerie sich eine Träne von der Wange. Louis verhielt sich so, als habe er es nicht gesehen. Fünf Jahre später sah Valerie ihn noch einmal wieder. Er ging lachend, Hand in Hand mit einer anderen Frau, im Park spazieren. Valerie blickte den beiden, die an ihr vorbei gegangen waren, sie aber nicht beachtet hatten, hinterher. Ihr Herz zog sich krampfhaft zusammen. Sie setzte ihren Weg fort und versteckte ihre Gefühle, als mache es ihr nichts aus. "In diese Frau war ich mal verliebt", sagte Louis zu seiner Begleitung. Und als seine Freundin Fragen stellen wollte, log er, als sei das nie wichtig gewesen. Wie gesagt, es ist möglich, dass ich die Aufgabenstellung und den Sinn dahinter nicht genau verstanden habe. Aber ich würde es sprachlich eher so verfassen. Liebe Grüße Gylon |
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07.06.2019, 06:53 | #13 | |
Zitat:
sprachlich ist deine Version wesentlich schöner, aber ich glaube, ohne die Wiederholung von "tat so als ob" geht die Pointe der Geschichte verloren, denn es geht ja gerade um das Beschreiben und nicht das Umschreiben von "so tun als ob". Trotzdem freue ich mich natürlich darüber, dass du dir Gedanken zu meinem Text gemacht hast und gute Anregungen ins Gespräch bringst. Eine paar Erläuterungen darüber, was mit Pointe in einer Geschichte gemeint ist: "Als Pointe wird auch eine überraschende Wendung in einer dramatischen Handlung bezeichnet." (Wikipedia, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pointe) und wie die Pointe in meiner Geschichte gemeint ist: Zunächst geht es nur darum, dass Valerie in Louis verliebt ist. Er tut so, als merke er es nicht. Der Leser glaubt, Valerie sei ihm egal. Auch, als er mit ihr ins Bett geht, sie weint beim Abschied, er bemerkt es angeblich nicht. Er bemerkt sie fünf Jahre später vorgeblich nicht, als sie an ihm vorbei geht. Und dann kommt die Pointe: Er war immer in sie verliebt. Obwohl er immer so getan hat, als sei es nicht so. Hm, während ich das schreibe, denke ich, es würde vielleicht auch ohne "tat so" funktionieren. Vielen Dank für deine Anregungen! LG DieSilbermöwe |
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28.08.2019, 01:15 | #14 |
Ich lese deine Geschichten total gerne.
Die zeitfressenden, zum Teil ermüdenden Kommentare darunter, nicht. Ich mag es, wenn mich das Gelesene zum Fühlen und Denken anregt. In diesem Fall bin ich z.B empört über die Feigheit und Ignoranz der Protagonisten. |
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29.08.2019, 13:29 | #15 | |
Hallo Psychopath,
Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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