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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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13.08.2018, 21:00 | #1 |
Noch 4 Monate
Ich sehe auf meinen Kalender.
Noch 4 Monate… Noch 4 Monate mich zu entscheiden. Tue ich das richtige? Was spricht dagegen? Was spricht dafür? Jeden Tag zweifle ich erneut. Was mein Herz weiß, leugnet mein Verstand. Es wird Schmerzen geben, doch sind sie eher Ausrede, als Grund dagegen. Es wäre das Ende eines langen Weges. Eines Weges, den ich gehen MUSSTE. Doch bin ich auch bereit dafür? Schon länger bin ich nicht mehr ER. Erst jetzt beginne ich wirklich zu verstehen, was es heißt SIE zu sein. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Ein Zurück will ich nicht mehr. Noch 4 Monate um zu finden, was ich wirklich bin und will. [C.Burmester 13.08.2018] |
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13.08.2018, 22:23 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Kamui,
ich bin da ein bisschen besser dran: In vier Monaten hetze ich wieder durch die Geschäfte und über Weihnachtsmärkte. Besser ist es, im Hier und jetzt zu leben. Was die Zukunft bringt - wer weiß es? Gruß, Heinz |
14.08.2018, 06:48 | #3 | |
Zitat:
ich drücke dir die Daumen und finde deinen Mut bewundernswert. Ich habe einige Bekannte in ähnlicher Lage, kenne allerdings niemand, der einen solchen Schritt erwägt. Aus deinen Zeilen spricht sehr viel. LG DieSilbermöwe |
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14.08.2018, 16:15 | #4 |
Du bist, wie du geboren wurdest, alles andere bist nicht mehr du. Wenn du einen Wunsch hast, jemand zu sein, der du nicht bist, dann musst du auch mit den Konsequenzen im Anschluss leben.
Wenn ich z.B. eine Gesichts OP machen würde um Brad Pitt ähnlicher zu sehen, weil ich so sein möchte wie er, dann nimmt mich dennoch niemand als Brad Pitt war, und wenn ich dann behaupten würde, Brad Pitt zu sein würde immer noch niemand glauben, dass ich dieser bin. Klar darf ich diese OP machen, niemand hindert mich daran, es ist meine freie Entscheidung. Jedoch wenn ich nicht wirklich Brad Pitt bin, mit seiner DNA, seinen Erfahrungen, seinem Hirn und darausschliessender Weltwahrnehmung, dann wird mich auch niemand als Brad akzeptieren, ausser diejenigen, die mich aus freundlichkeit nicht verletzen wollen, weil sie sehen, wie gerne ich doch Brad Pitt wäre. Egal wieviele OPs ich hinter mich bringe, nichts wird sich daran ändern. Du bist du, du bist nicht in einem falschen Körper geboren, dein Körper ist Teil von deinem 'Du'. Verstümmelst du absichtlich deinen Körper, schränkst du dein Du ein, und dein Ziel jemand anderes zu sein ist noch ferner als zuvor, weil du nicht einmal mehr du selbst bist. Nachtrag: Wir beide sind genetisch gesehen Brad Pitt ähnlicher als wir einer Frau ähnlich sind, deshalb wäre der Wunsch Brad Pitt zu sein zwar immer noch zu 0% erfüllbar, jedoch wäre es plausibler zu sein 'wie' Brad Pitt als zu sein wie eine Frau. |
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14.08.2018, 17:20 | #5 | |
Zitat:
Mehr zu deinem Beitrag zu schreiben erübrigt sich. |
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14.08.2018, 17:25 | #6 |
Danke Silbermöwe, aber ein Paar Worte möchte ich dennoch dazu verlieren. Vorsicht es wird teilweise Philosophisch.
Aus biologischer Sicht stimme ich dir, NuclearWinter gerne zu. Mein Körper wird von meinen Genen bestimmt. Ich werde nie zu 100% eine Frau sein. Ich kann nicht schwanger werden und werde nie erfahren was es heißt seine Tage zu bekommen, wobei ich, während der Hormonbehandlung durchaus eine Ahnung davon bekommen durfte, nur halt ohne die Schmerzen. Aber was ist mit dem Geist, der Seele oder der Psyche? Wodurch wird die bestimmt? Klar Gedanken sind elektrische Impulse, aber wie setzen sie sich zusammen, dass wir sie in Worte fassen können? Was sind Gefühle? Was ist der Charakter? All das macht einen Menschen aus. Nicht der Körper oder seine Gene. Es gibt Menschen mit extrem schlechten Genen, aber ihren Charakter würde ich um nichts auf der Welt missen wollen. Was wenn ich dir nun sage, dass meine Seele (klingt schöner als Geist oder Psyche ) durch den Körper eingeengt wurde, wie durch ein Korsette? Was wenn ich dir weiter sage, dass diesen Weg zu gehen keine Entscheidung des Willens, sondern aus einer Notwendigkeit heraus getroffen werden musste? Die Diskrepanz zwischen Körper und Geist hatte ein Maß erreicht, dass es den Geist beinahe zerstört hätte und somit in letzter Instanz auch den Körper. Aber ich entschied mich für einen Weg der mich Glücklich macht, der mir ein Leben bietet und die letzten 3 Jahre zeigen, dass ich den richtigen Weg genommen habe. Ich habe mehr erreicht als in den 36 Jahren zuvor. Kritik und Unverständnis gibt es immer und überall, aus diesem Grunde sehe ich es als meine Aufgabe, solchen Leuten zu zeigen, das es mehr als nur Körper und Gene braucht um einen Menschen zu machen. |
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14.08.2018, 18:47 | #7 |
Männer und Frauen haben eine unterschiedliche Gehirnstruktur, der Geist wird durch das Gehirn bestimmt. Egal welche Wünsche du hegst, welche Hormone du sprizt oder mit Pillen einnimmst, du hast ein männliches Gehirn, wenn du xy Chromosome hast.
Ein Wunsch der nicht Realität werden kann bleibt ein Wunsch. Daran ändern OPs und Meinungen nichts. Schön für euch, dass ihr denkt, dass man sich über die Realität stellen kann, doch der Realität ist das egal. Edit: Ich will nicht verneinen, dass es schwer ist, seinen innigsten Wunsch nicht erfüllen zu können, und weiss auch, dass dieser Wunsch in vielen Menschen sehr stark ist. Das ändert aber an der Tatsache, dass dieser Wunsch nie real wird leider nichts. Ich habe kein Problem damit, wenn Männer den Wunsch haben, Frauen zu sein, genau so wenig wie mit Personen, die sich für Gott halten. Ich kenne ihre Wünsche, aber die Realität auch. |
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15.08.2018, 06:31 | #8 |
@Nuclear Winter Ich habe mir schon lange abgewöhnt, mit Leuten zu diskutieren, die glauben, alles besser zu wissen, ob im Internet oder im wirklichen Leben, erst recht, wenn sie jung sind und davon überzeugt, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Liebe Kamui, deine Worte in deinem letzten Beitrag finde ich beeindruckend. Was hat man von einem Leben, das einen nicht glücklich macht? Egal, was andere dazu denken. LG DieSilbermöwe |
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15.08.2018, 10:02 | #9 | |
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Zitat:
Vielleicht ist der Vortrag von Vera Birkenbihl hilfreich. Er ist ziemlich lang (zwei Teile), aber es genügt, die erste halbe Stunde durchzuhalten. Für Ungeduldige: von Minute 19 bis 30 anschauen. https://www.youtube.com/watch?v=PIKuDKxyc24 |
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15.08.2018, 10:06 | #10 |
Komisch, dass eine solche Diskussion immer dann abgebrochen wird seitens derjenigen, die glauben, Wünsche seien stärker als Fakten, sobald es um Argumente geht und nicht mehr um Gefühle...
(Bei Diskussionen über Religionen ist es dasselbe, da sagen einem 15 Jährige, "ich mag nicht mehr diskutieren, du verstehst das einfach nicht".) Leute die an solchen Wünschen effektiv leiden noch zu bestärken mag ihnen zwar kurzfristig etwas Trost verleihen, jedoch verschlimmert es die Lage nur noch, da die Betroffenen stärker daran glauben, sich verändern zu können, ohne dass es möglich ist. Sie sind bestärkt in einem Entschluss, der sie tiefer in die Verzweiflung treibt. Sie werden nicht mehr frei Entscheidungen treffen können, sondern denken immer "Was würde eine Frau tun?", sie unterdrücken dadurch immer stärker ihr eigenes Denken, und wer das tun muss wird tatsächlich unglücklicher. Schön, dass du ihm helfen willst, aber du tust in Wirklichkeit das genaue Gegenteil... |
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15.08.2018, 11:22 | #11 | |
Zitat:
Zudem finde ich es wirklich alarmierend, dass er in diesem Forum dabei angefeuert ("stark", "mutig") wird, wenn er sich selbst verstümmeln lassen will... Einen Depressiven, der sich selbst umbringen will, den unterstützt man auch nicht in seinem Wunsch, denn er bringt ihm Schaden, das ist in diesem Fall auch so... |
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15.08.2018, 11:30 | #12 | |||
abgemeldet
Dabei seit: 04/2018
Ort: Zwischen den Gedanken
Alter: 57
Beiträge: 697
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Zitat:
Es geht ja hier wohl eher um die Möglichkeit, gefühltes Innere und körperliche Bedingungen so weit es eben möglich ist, anzugleichen. Zitat:
Kamui hat ja schon gezeigt, dass sie sich der bestehenden Grenzen bewusst ist. Zitat:
Deine Einteilung männlich und weibliches Gehirn ist vereinfacht und geht an dem Eigentlichen vorbei. Vielleicht schaust du dir doch mal die erste halbe Stunde den Link von Ilka Maria an. P.S. Sehe gerade, du hast das Video angeschaut. |
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15.08.2018, 11:32 | #13 | |
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Zitat:
Hier ist die Rede von einem Mann, der sich im Körper einer Frau fühlt und mit der Entscheidung ringt, sich einer Behandlung zu unterziehen. Welcher Art seine Chromosomen und seine Gene sind, kannst du dir gar nicht sicher sein. Du kannst noch nicht einmal sicher sein, ob der Text autobiografisch oder fiktiv ist. Seit wann ist es eine "Verstümmelung", sich geschlechtlich umwandeln zu lassen, wenn die Vorgaben dies ermöglichen? Wer gegen die körperliche Verstümmelung von Menschen vorgehen will, sollte sich besser den Initiativen gegen die Beschneidungen von jungen Mädchen und Jungen im Islam und Judentum anschließen. |
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15.08.2018, 11:58 | #14 | ||||
Zitat:
Einem Depressiven sagen wir auch nicht "stark" und "mutig", wenn er davon spricht, sich umzubringen oder sich selbst zu verstümmeln in irgendeiner Form (z.B. Ritzen), wieso sollten wir das dann tun wenn jemand sagt "aus dem Grund, dass ich gerne eine Frau wäre, würde ich mich gerne verstümmeln lassen"? Zitat:
Zitat:
Zitat:
Die Beschneidung von jungen Jungen ist meist unbedenklich, zudem müssen auch einige Männer, bedingt durch eine Vorhaut Verengung, die nicht diesen Religionen angehören, eine Beschneidung durchführen lassen. Das Genital bleibt dabei, anders als bei einer geschlechtsangleichenden Operation, vollkommen funktionsfähig. Bei Mädchen kann wirklich von Verstümmelung gesprochen werden, und davon bin ich ebenfalls ein klarer Gegner, aber das tut im Endeffekt nichts zur Sache, dass eine geschlechtsangleichende Operation (die nicht rückgängig gemacht werden kann) ebenfalls eine Verstümmelung ist. Eine der Verstümmelungen folgt aus einer intrinsischen Psychose (Wunsch nach etwas unerreichbarem), die andere aus einer extrinsischen Psychose (Fanatismus), in beiden Fällen sollte sie verhindert werden, und ganz sicher nicht angeheizt/unterstützt werden. |
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15.08.2018, 12:10 | #15 | |||
Zitat:
Zitat:
Kamui zeigt lediglich, dass er wünscht, in einer Märchenwelt zu leben. Wenn ihr ihn dabei unterstützt, dann verliert er die Realität. Zitat:
Ich habe das Video noch nicht angeschaut, werde dies aber tun, sobald ich zu Hause bin. |
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15.08.2018, 12:17 | #16 |
@Nuclear Winter
Meine Güte, ob wir andere unterstützen und ihnen Mut machen, kannst du getrost uns überlassen, das geht dich nämlich nicht das Geringste an. Du musst kein Verständnis für andere haben, aber zu glauben, besser zu wissen, was gut für sie ist als sie selber, ist schon ein ziemlich starkes Stück. |
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15.08.2018, 12:22 | #17 |
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15.08.2018, 12:27 | #18 |
Natürlich nicht. Ich hätte eine solche Reaktion wie die von Nuclear Winter nur für absolut unglaublich gehalten.
Ich habe einige Bekannte, die ihr Fühlen in dieser Hinsicht vor ihrer Familie geheim halten. Bis jetzt habe ich nicht verstanden, warum. Aber jetzt schon. |
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15.08.2018, 12:39 | #19 |
Klar muss er es selber wissen. Jemand, der Selbstmord begehen möchte, muss das ja auch selber wissen. Das ist kein Argument. Aber man darf versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, denn so kann eine eventuelle Schädigung vermieden werden, und wenn es nicht klappt, dann hat man's wenigstens versucht.
Jedoch jemanden zu kritisieren, der den anderen zu einer Selbstschädigung ermuntert, das ist Pflicht. So ein Verhalten wie deines, schadet allen Betroffenen am meisten, wenn du mir nicht glaubst, dann informiere dich. Du nährst die Hoffnung auf etwas, dass nicht erreicht werden kann, und sobald die Einsicht kommt, dass das Ziel, welches doch so greifbar schien ("alle haben mir doch gesagt es klappt irgendwann"), nie erreicht werden kann, so bleibt nichts als Verzweiflung. Der Weg dorthin ist ebenfalls nicht schön, denn er wird bereits aus Unzufriedenheit beschritten (starke Unzufriedenheit über den "falschen Körper"), diese würde sich erst beim Ziel legen, aber das Ziel ist nicht erreichbar. Du kannst mich hier beleidigen, beschimpfen, mich für besserwisserisch erklären und was dir sonst noch einfällt so viel du willst, du ermunterst einen Menschen dazu, sich selbst zu verstümmeln, und das ist verachtenswert. |
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15.08.2018, 12:47 | #20 |
Ich würde ihn nie für seinen Entscheid verurteilen. Ich versuche nur darzulegen, weshalb es ein Aussichtsloses unterfangen ist. Ich kenne auch jemanden in meinem Dorf, der eine Geschlechtsangleichung durchgeführt hat und ich akzeptiere seine Entscheidung, ich behandle ihn deswegen auch nicht schlechter. Dennoch sein Wunsch, eine Frau zu sein, sieht er selber immer noch nicht als erfüllt an. Ihm fehlt es, begehrt zu werden, ihm fehlt es, von anderen Männern einen Drink spendiert zu bekommen usw.. All die Dinge, die es für ihn so erstrebenswert gemacht haben, eine Frau zu werden fehlen ihm. Und das sind nicht meine Worte.
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15.08.2018, 17:20 | #21 | |
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15.08.2018, 18:01 | #22 |
Erstens: das Gedicht ist autobigraphisch.
Zweitens: Ich bin mir bewusst, das mein Körper, der eines Mannes ist/war. Einen Gentest habe ich nie durchführen lassen, wer weiß vielleicht würde er ja aufzeigen, dass ich doch nicht soviel Mann bin wie mein Körper zeigt. Es ist wissenschaftlich nicht erwiesen, wo dieser Drang herkommt bzw. entsteht, aber Fakt ist er existiert bei den meisten schon bei der Geburt. Vielleicht ist er ja auch in den Genen verankert, wer weiß das schon. Nur ein extrem kleiner Teil des menschlichen Genoms ist derzeit entschlüsselt. Es gibt Tierarten, die können bei Notwendigkeit ihr Geschlecht beliebig wechseln, wechseln die dann auch ihr Gene. NuclearWinter, deine Argumentation hat einen kleinen entscheidenden Hacken. Du gehst vermutlich von einer Person aus, die Volljährig, bzw. Mündig ist, die bewusst Entscheidungen auf Grund von Fakten trifft. Aber was sagst du zu dem 3-jährigen Mädchen, dass seine Kleider wegwirft und laut schreit ich bin ein Junge? Es ist noch nicht lange genug auf der Welt um wirklich zu verstehen was Geschlechtsorgane oder Sexualtität ist. Es hat keine Ahnung was schwul oder lesbisch bedeutet und doch weiß es, dass es tief im Inneren kein Mädchen ist. Das Gehirn ist noch nicht ausgeprägt genug um um auf Grund von Fakten Entscheidungen zu treffen. Willst du sie dazu zwingen ein Mädchen zu sein, nur weil es ja nur ein Wunsch ist? Willst du sie dazu verdammen unter einem Druck zu leben, der mit Eintritt in die Pubertät zu einer Depression mit Todesfolge werden kann? Von Klein auf wurde mir eingetrichtert: Du bist ein Mann. Du MUSST mit Autos und Fussbal spielen. Du darfst keine Gefühle zeigen. etc. Hab ich dann doch einmal geweint, wurde ich dafür bestraft, dass ich nicht dem Bild entspreche. Ich muss dazu sagen ich bin ein Scheidungskind, was zur Konsequenz hatte, dass ich irgendwann, die Besuche bei meinem Vater selbst nicht mehr wollte. Der seelische Druck wurde einfach zu groß. Dann kam die Pubertät und es entwickelte sich ein Eckel für meinen Körper. Ich meidete Spiegel, versuchte mit einer hohen Stimme zu sprechen und zog mich immer als letztes zum Sport um. Der seelische Druck stieg wieder an. Ich kapselte mich immer mehr ab, und floh in Bücher und Computerspielwelten. Später dann in die Ausbildung, Abendschule und Studium. Nur um nicht an mich denken zu müssen. Die Momente in denen ich nicht fliehen konnte, wurde ich depressiv und mehr als einmal habe ich gedacht, wie es wäre, wenn ich einfach loslassen würde. Aber immer wieder hatte ich zum Glück meine Mutter und meinen Bruder vor Augen, die mich innerlich wieder aufgebaut haben. Ich habe es aus diesem Sumpf des psychischen Drucks und der Depressionen geschafft, weil ich im, für mich, richtigen Moment die Reißleine gezogen habe. Ich bereue nicht die Hormontherapie, die schon irreversible Folgen hat, angefangen zu haben. Ich weiß wo meine Grenzen liegen. Ich weiß auch, dass mir vieles verwährt bleiben wird, was für Frauen selbstverständlich, oder manchen sogar lästig ist. Aber das nehme ich in Kauf, weil der Schmerz den meine Seele all die Jahre erleiden musste, mehr weh tut und zerstört, als eine OP es je könnte. In deinen Augen mag es Illusion, oder Wunschdenken sein, in meinen Augen ist es eine Art Erlösung und ich bin nicht alleine damit. Von Aussen mag ich zwar Aussehen wie ein Mann, doch meine Seele, war immer die einer Frau. Auf eine verque(e)re (verzeiht die Anspielung) Art und Weise hat mich diese Diskussion in meiner Entscheidung diesen Schritt, also die OP, zu tun nur noch bestärkt. Ich hoffe, ich konnte ein wenig aufzeigen, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist, sondern in sehr vielen verschiedenen Facetten erscheint. |
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15.08.2018, 20:46 | #23 | |
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Außerdem: Selbst biologisch völlig eindeutige Frauen sind nicht darauf erpicht, von Männern begehrt und eingeladen zu werden. Ich kenne Frauen, die nach dem Scheitern ihrer Ehe keinen Wert mehr darauf gelegt haben, von einem Mann umworben zu werden, sondern mit sich selbst glücklich geblieben sind. Nix da mit Ausschau nach einem neuen Mann - ganz im Gegenteil. Wie habe ich gerade von einem Neurowissenschaftler in einem Interview gehört: Männer seien weitgehend überflüssig. Eine einzige Ejakulation genüge, um die Frauen der USA zweimal zu befruchten und ihre Gene weitertragen zu lassen. Danach seien sie nutzlos. Klingt hart und irgendwie nach Bienenstaat. So weit muss man mit seinen Ansichten nicht gehen. Männer sind bezaubernde Menschen, aber auch mir sind sie als Freunde lieber denn als Liebhaber, und wer da wem einen Drink ausgibt, ist völlig nebensächlich. |
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15.08.2018, 21:14 | #24 |
abgemeldet
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Hallo Kamui!
Ich finds schön und nachvollziehbar was Du so schreibst - ich wünsche mir für Dich, dass Du die richtige Entscheidung für Dich treffen kannst! Ist doch egal ob Penis oder Vulva - hauptsache man fühlt sich wohl! vlg EV! |
15.08.2018, 21:28 | #25 | |||||
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Und was die ach so moderne Frau beim Dating macht, ist statistisch auch festgehalten... da hat sich nicht viel verändert seit dem, dass die Partnerin/ der Partner frei gewählt werden konnte. "Feminism in the streets, sexism in the sheets". Zitat:
Zitat:
Naja, Männerhass scheint ja gerade sehr modern zu sein... Zitat:
@Kamui Nun denn, ich wünsche dir, dass du irgendwann in deinem Leben zu Zufriedenheit gelangst, wie auch immer das aussehen mag. Ich rate dir zwar die geschlechtsangleichende OP ab, aber wenn du diese wünschst, kann und will ich dir auch nichts vorschreiben. Viel Erfolg und alles Gute. |
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15.08.2018, 22:04 | #26 |
15.08.2018, 22:07 | #27 | |
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Bevor wir über Männerhass sprechen, sollten wir uns eher mal über die jahrhundertelange Unterdrückung von Frauen und ihren Leistungen für die Kultur unterhalten, die sich die Männer auf die Flagge geschrieben haben. So manche Frau wusste, weshalb sie sich einen männlichen Künstlernamen gab, George Sand lässt grüßen. Was soll der Käse mit dem "arbeiten"? Wer hat denn mehr in der Menschheitsgeschichte gearbeitet als die Frauen? |
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15.08.2018, 22:28 | #28 | ||||
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Aber klar, es ist ja allgemein bekannt, dass Frauen immer die Arbeitstiere waren, während die Männer zu Hause auf sie warteten https://youtu.be/YZxMqxVg8aM?t=26s Zitat:
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16.08.2018, 05:37 | #29 | |
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Dennoch: Frauen, die nur auf ihren Mann zu Hause warten und sein Geld ausgeben, sind die Minderheit. Normalerweise haben Frauen - und das ist nicht zu widerlegen - eine Mehrfachbelastung, nämlich neben dem Haushalt und der Kindererziehung Geld zu verdienen, nicht weil sie dürfen, sondern weil nicht jeder Mann in der Vorstandsetage sitzt und die dicke Kohle ranschleppt. Abgesehen davon hat so mancher Mann nur deshalb Großes schaffen können, weil ihm seine Frau im Alltag den Rücken freigehalten und den unangenehmen Kleinkram erledigt hat. Es soll erfolgreiche Männer geben, die noch nie einen an sie gerichteten Brief selbst geöffnet haben. Auch waren sich Frauen nie zu schade für Schwerstarbeit. Sie gingen in die Kohlebergwerke, sie stellten Kriegsgerät her und sie kämpften im Krieg bei den Partisanen. Feldarbeit war sowieso immer Sache der Frauen, und morgens um vier Uhr die Kühe zu melken ist auch nicht gerade ein Hobby, geschweige denn einem Huhn den Kopf abzuschlagen. Wie sieht es denn bei der Alten- und Krankenpflege aus, auch nicht gerade ein einfacher Job: Die Pflegefirma, die meine Mutter betreut, schickt abwechselnd sechs Frauen, aber nur einen Mann, und der stammt aus dem Mittleren Osten. So sieht die Ralität aus. Wer nur die bezahlte Arbeit in einem Unternehmen sieht, ist ohnehin kurzsichtig - oder auf einem anderen Planeten geboren. |
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16.08.2018, 08:24 | #30 | |
Zitat:
Und ich würde empfehlen, sich Freundinnen zu suchen. Befremdlich finde ich den Wunsch, bzw. das Argument, zu einem Drink eingeladen zu werden, übrigens nicht, das kann ich verstehen. Allerdings sieht man bei deinem Post schon, dass du sie nicht als eine Sie akzeptierst, sonst würdest du nicht laufend von "ihm" und "anderen Männern" schreiben. Sie ist kein Mann. |
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16.08.2018, 09:47 | #31 | |
Zitat:
Und zu den Frauen die sich nicht zu schade waren und ebenfalls in den Kohlebergwerken arbeiteten: es würde nicht schaden den Anteil zu kennen und auch die historische Begründung; das hatte damals sehr wenig mit "nicht zu schade sein" zu tun... In der Pflege arbeiten mehr Frauen als Männer, das ist wahr, doch bei Knochenjobs arbeiten mehr Männer als Frauen. Mehr als 90% aller Arbeitsunfälle passieren Männern, und das nicht weil sie ungeschickter wären (im Gegenteil, Männer sind im Schnitt genetisch besser Veranlagt, ihre Muskeln zu trainieren und haben ein besseres Muskelgedächtnis), sondern weil sie gefährlichere Jobs ausüben. Auch die Statistik, welche sich auf unverheiratete Personen bezieht, spricht gegen dein Weltbild, von der ach so hart arbeitenden Frau und dem faulen Mann... Realistisch betrachtet, sind Frauen diejenigen, die weniger Arbeiten, es gibt mehr Frauen die nur Teilzeitarbeit verrichten als Männer, Frauen beginnen in der Regel später zu arbeiten, höhren aber früher auf, und wählen Jobs die körperlich oder geistig (im Sinne von zB Informatikerin oder Universitätsdozentin) weniger beanspruchend sind, jedoch öfters psychisch belastend. Wenn Kinder kommen fallen sie zudem noch einige Monate jeweils aus. Und komm mir jetzt nicht mit "Schwanger sein ist auch anstrengend", das kann ja sein, aber die verrichtete Arbeit die so getätigt wird, fällt sehr gering aus. Zu der Äusserung "Die Unterdrückung der Frau gab es, Männerhass gibt es": Damit wollte ich lediglich ausdrücken, Frauen nicht mehr die Unterdrückten sind, sondern sich langsam zu den Unterdrückern mausern. Der Mann wird von dir als Nutzlos beschrieben, und das ist Gesellschaftlich schon akzeptiert, während die Frau verherrlicht wird und mit Kronen gekrönt wird, die sie mit Hinblick auf Fakten gar nicht verdient. |
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16.08.2018, 10:01 | #32 |
Im Schnitt arbeiten mehr Männer in Jobs die geistig und/oder Körperlich belastender sind, und mehr Frauen in Jobs, die psychisch belastender sind oder weniger Vorbildung voraussetzen. Das ist nicht meine Meinung, das zeigen die Statistiken. Frauen sind nicht nutzlos, Männer auch nicht.
Das Ideal der Gleichberechtigung wurde erreicht, und die Feministinnen, welche für diese gekämpft haben, würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie solche Kommentare wie deine lesen würden. |
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16.08.2018, 10:13 | #33 |
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Dass ich darauf plädiere, wirst du kaum nachweisen können. Du liest nicht aufmerksam. Diese Anschauung stammt nicht von mir, sondern - wie klar nachzulesen ist - von einem Wissenschaftler, den ich lediglich zitiert habe.
Was ich jedoch aus deinen Texten herauslese, ist eine tiefe Frauenfeindschaft. Du kannst einfach nicht akzeptieren, dass Frauen auch ziemlich alles machen können, was Männer machen. Der einzige Unterschied ist nun mal die Muskelkraft, aber dafür hat die Natur den Frauen mehr Ausdauer gegeben. Meine Freundin hat sich z.B. ohne Mann, nämlich ganz alleine, ihre Küche eingebaut, meine Mutter hat mehrfach allein tapeziert und ich bin im Handwerkern auch nicht schlecht. Ich habe sogar für die Renovierung meiner Wohnung mehrfach im Baumarkt sauschwere Maschinen ausgeliehen und ohne Hilfe im Auto verstaut - geht alles, man ist ja nicht aus Porzellan. Aber was streite ich mich mit dir rum, wo doch bekanntlich die meisten Menschen sowohl männliche wie auch weibliche Anteile in sich tragen. Wir sind ohnehin vom eigentlichen Thema abgekommen. Wenn der Autor dieses Fadens sich für eine Operation entscheidet, ist das allein seine Sache. Niemand sonst hat ihm zu sagen, was er mit seinem Körper tun darf und was nicht. P.S.: Ich halte nichts von Feministinnen, bin selbst nie eine gewesen. |
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