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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
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10.08.2018, 03:53 | #67 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Ilka Maria,
ich will mich nicht zum Kant-Kenner aufspielen. Aber die Forderung Kants, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen (richtig!), hat nichts mit dem kategorischen Imperativ zu tun. Der lautet: "„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." Im übrigen: Ich verfolge die Diskussion mit einem amüsierten Lächeln. Gruß, Heinz |
10.08.2018, 07:59 | #68 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Was die Diskussion angeht, verstehe ich dein Amüsement einerseits, auf der anderen Seite fehlt es mir an Toleranz, wenn jemand Vertreter einer Regierung verteidigt, die ihre Bevölkerung hinter Stacheldraht und Schießanlagen wegsperrt, sie ausspioniert und sie beim Fluchtversuch aus diesem Gefängnis töten lässt. Vor allem ist mir die Blindheit befremdlich, mit der automatisch der "gute" Sozialismus gegen den "kalten" Kapitalismus ins Feld geführt wird, denn beide Systeme verfolgen das gleiche Ziel, nämlich ihre Bürger so zu konditionieren, dass das jeweilige System gestützt wird. Wirklich glücklich haben beide Systeme ihre Bürger nicht gemacht. |
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10.08.2018, 08:32 | #69 |
R.I.P.
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Nachweisbare DDR-Tatsachen sind nämlich: zugemauerte Fenster an der Grenze, Sperrgebiete, Stacheldraht, Schießbefehl, Selbstschussanlagen, unterlassene Hilfeleistung für Angeschossene, die noch zu retten gewesen wären, Ausreiseverbot, Ausbürgerung regimekritischer Personen, Stasi-Bespitzelung, Bestechung westdeutscher Politiker, Überwachung Geflüchteter in deren Aufnahmeland u.v.a.m., das mit einem Rechtsstaat nichts zu tun hat. Nicht zu vergessen die Minen, die die UDSSR an die DDR "verkauft" hatte. Zu deponieren an der Stacheldrahtgrenze. |
10.08.2018, 10:14 | #70 |
Gast
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komme mit Religion nicht weiter
Vielleicht hilft ja der folgende LINK weiter:
https://www.grin.com/document/346706 Liebe Grüße! H. H. Karg |
12.08.2018, 14:55 | #71 |
R.I.P.
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Ich glaube, es war Rosa Luxemburg, die (sinngemäß) gesagt hat:
"Meine Grenze ist auch immer die Grenze des Anderen". was natürlich nicht auf die verminte Stacheldrahtgrenze der DDR gemünzt war. Wer denkt nicht an Schlange stehende Käufer, weil es wieder einmal frisches Gemüse gab (die letzten bissen die Hunde). Schon vergessen, daß man jahrelang auf eine Waschmaschine warten mußte und jahrelang auf ein Auto? Und beides nur bekam, wenn man parteikonform war? Wozu Mauerbau und Stacheldrahtzaun? Garantiert nicht, um die kapitalistischen Ausbeuter fernzuhalten ! |
12.08.2018, 16:46 | #72 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Thing,
ich weiß nicht, ob Rosa L. so etwas gesagt hat. Bekannter scheint mir das Zitat: "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden." Hallo Ilka-Maria, in vielem, was Du sagst, steckt eine Menge Wahrheit. Die DDR-Nostalgiker gehen mir auch auf dem Keks. Natürlich: Es gab Nischen - wie hätten die Menschen sonst 40 Jahre einigermaßen überleben können. Unbestreitbar und beweisbar: Die "Deutsche Demokratische Republik" war ein Unrechtsstaat. Dagegen zu halten, auch bei uns (in den alten Bundesländern) sei nicht alles koscher, ist dummes Zeug. "Wir" hätten die Freigabe der Abtreibung der DDR zu verdanken? Wer solches behauptet, kennt die gängige Praxis der untergegangenen DDR nicht. Eine Abtreibungswillige kam zur "Beratung" erst einmal für ein oder zwei Wochen auf die Wöchnerinnen-Station und wurde einem unerträglichen Druck ausgesetzt; ein Widerspruchsgeist (wie im Fall Biermann) kam vor eine Kommission, die mehrheitlich entschied, dass der Mensch nicht die sittliche Reife für ein Studium hatte und wurde an einen Hilfsarbeiterplatz in der Produktion geschickt. Vier Klugen wurden fünf Dummköpfen gegenüber gesetzt und - die Mehrheit gewann (also war alles "demokratisch" gelaufen). Ich könnte hunderte Beispiele nennen (z.B. die Aburteilung von Angeklagten durch Mitglieder des ZK der SED, namentlich Honecker und Mielke, und folgsamen Urteilen der zuständigen Gerichte. LG, Heinz |
12.08.2018, 17:00 | #73 |
Forumsleitung
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Es ist nicht der erste Fall, den wir im Forum hatten. Wir werden als Bürger der Bundesrepublik schon genügend zum Objekt gemacht und gegängelt, da brauche ich nicht auch noch die Krokodilstränen, die einem mörderischen, menschenverachtenden Staat hinterhergeweint werden.
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12.08.2018, 19:58 | #74 |
R.I.P.
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Als die Mauer fiel, war gelber hund 11 Jahre alt.
Und bereits so durchdrungen von den Segnungen der DDR? |
12.08.2018, 21:08 | #75 |
Als die Mauer viel war ich 7 Jahre alt.
Das Problem, welches ich hatte war, dass sich alles rasend schnell dem "Westen" anpasste. Innerhalb weniger Monate folgte alles einem anderen Rhythmus. Ob man nun wollte, konnte, sollte... man musste "mit". Mir viel es schwerer als anderen Kindern. Wir hatten nicht so viel Glück. Mein Vater war arbeitslos geworden. Auf einmal war seine hochqualifizierte Arbeitskraft nichts mehr wert. Meine Mutter wurde öffentlich "durch den Kakao gezogen", weil rauskam, dass ein Familienmitglied ihrerseits ein winziges Licht bei der Stasi war. Sie hat dies ja selbst nicht gewusst und dennoch drohte ihr die Kündigung deshalb. Wir sind zwei Jahre lang durch die Hölle gegangen. Wir Kinder sind in der Schule gehänselt worden. Und konnten nicht mal verstehen warum genau. Dafür waren wir zu klein. Auch um uns rum, das große Ganze, war plötzlich eine andere Welt. Das war verstörend. Plötzlich wollte jeder Markenklamotten, Westautos u.u.u. Wir und auch andere konnten sich das nicht gleich leisten. Also warst du der Loser, wenn du mit DDR Anziehsachen ankamst. Hat doch aber auch alles mal viel Geld gekostet. Dann wars aufeinmal alles Schrott. Mein Klapprad, unser Wartburg, unsere Möbel... wertlos, nicht zeitgemäß. Das kann schon auslösen, dass sich ein Kind wieder zurücksehnt, weil es da nicht zum Spottobjekt wurde. Vielleicht erging es gelber Hund auch so, vielleicht hat er sich in der neuen Welt auch nicht zurecht gefunden. Dann sehnt man sich nämlich zurück, in sein Vertrautes, egal ob man weiß das es nicht richtig war. Mir fehlt auch meine Heimat. Ich kann aber nicht mal eben in meine Heimat fahren, wenn mir danach ist. Sie ist nicht mehr da. Weg, angepasst... Jetzt begreifen die Menschen erst, was es gab, das erhaltenswert war. Und da spreche ich nicht vom Staat und seiner Regierungsform, sondern von Kulturgut und Waren. Vielleicht fehlt ihm dies auch. Sicher beurteilt gelber Hund dies aus der Sicht des Kindes, das er damals war. Und das kann ich nachvollziehen. Voll und ganz. Nicht jeder war ein "Wendegewinner". Mag die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sein. Das wissen nun alle. Selbst der größte Ostalgiker. Aber, sie ist meine Heimat und das wird sie auch bleiben! Ob ich nun hier was Wertvolles beigetragen habe , oder nicht. Es war mir ein Bedürfnis. Uns Kinder hat nämlich damals keiner gefragt. Es galt zieh mit oder geh unter. Ich habe manches, was die Wende brachte, bis heute nicht verstanden. Wir mussten in der Schule so schnell umdenken und unsere Lehrer auch, dass man sich vorkam, man wäre ausgewandert. |
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12.08.2018, 22:27 | #76 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Der Schauspieler Wolfgang Kieling siedelte aus Protest gegen die Politik des Westens (vor allem gegen den Vietnam-Krieg) nach Ost-Berlin über, kam aber nach zwei Jahren ernüchtert in den Westen zurück. Lesenswert ist die Biografie des Dirigenten Kurt Masur: Er musste jede Menge attraktive Angebote aus dem Westen ausschlagen, weil die DDR-Regierung fürchtete, dass er von einem Gastspiel nicht mehr zurückkommen würde. So kann man einem Menschen eine Weltkarriere ruinieren. In der DDR-Romantik scheint mir immer ein Unterton mitzufließen, als seien die Westdeutschen schuld daran, dass das behütete, kuschelige Leben im ostdeutschen Staat ein Ende fand. Doch der Mauerfall und die Grenzöffnung waren noch nicht das Ende der DDR, sie bestand unter einer neuen Regierung noch fast ein Jahr, ehe die Protestbewegung der DDR-Bürger zur Wiedervereinigung führten. Hundertprozentig sicher war diese Entwicklung zu keinem Zeitpunkt gewesen, auch wenn die Regierung Kohl sie gefördert hatte. Ohne die Zustimmung der Amerikaner und Briten wäre die Sache ohnehin nicht möglich gewesen. |
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12.08.2018, 22:43 | #77 | |
Zitat:
Ich kam da nicht mit. Mit erhaltenswerten Waren meine ich z.B. manche Spielzeuge, Haushaltsgeräte, Maschinen..., was oft qualitativ sehr hochwertig und langlebig und durchdacht war. Das haben die Leute einfach weggeworfen, die Sperrmüllberge waren gigantisch. Das tat in der Seele weh. Da war manches nagelneu. Das hätte doch nicht sein müssen. |
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12.08.2018, 22:47 | #78 |
Oh, ich glaube, ich schreibe auch an gelber Hund vorbei.
Ich wollte verstehen, hab aber das Gefühl, das meint er auch nicht. Auf Religion möchte ich mich nicht beziehen. Sorry, gelber Hund, wenn ich nicht deinen Nerv getroffen habe. |
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12.08.2018, 22:55 | #79 |
Forumsleitung
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Das verstehe ich. In Westdeutschland war das in den 50er und 60er Jahren auch noch so, dass die Haushaltsgeräte sehr lange hielten und zudem reparaturfähig waren. Allerdings waren sie in der Anschaffung teurer als in den Jahren danach, so dass auch die Leute im kapitalistischen Westen sparen mussten und stolz waren, wenn sie sich erstmals eine Tiefkühltruhe oder ein Farbfernsehgerät kaufen konnten. Wer etwas schnell haben wollte, kaufte "auf stottern", anders kenne ich es aus meiner Kindheit gar nicht. Auto? Im Westen war es eine Sensation, wenn sich jemand mit einem anderen Familienmitglied einen gebrauchten VW-Käfer teilen konnte - der natürlich von der Bank finanziert wurde. Manchmal wundere ich mich darüber, was für ein Bild vom Westen in der DDR geherrscht haben mochte.
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12.08.2018, 23:33 | #80 |
Wir hatten wohl das Bild der großen Freiheit und den unbegrenzten Möglichkeiten vor Augen.
Alles schien auf einmal schnell erreichbar und machbar. Da wurde man aber schnell auf den Boden der Tatsachen geholt. Viele haben sich verschuldet. |
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12.08.2018, 23:45 | #81 | |
R.I.P.
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Hallo, Unar -
Zitat:
Mein (Hobby-)Mikroskop war Marke Zeiß-Jena. Bestimmmt fiele mir noch mehr ein, aber das meine ich nicht: Wer den Unrechtsstaat nicht nur mit Zähnen und Klauen verteidigt, sondern darüberhinaus blind verklärt, macht sich lächerlich. Das stärkste Argument ist Heimat. Ich kenne Heimweh nur zu gut. Ich arbeitete notgedrungen von 1973 - 1996 im Schwabenland. 1996 war meine Geduld zu Ende - ich kehrte beglückt zu meinen Wurzeln zurück. Wer seine Heimat missen muß, ist sehr zu bedauern! Übrigens: Mein Vater und alle seine Ahnen stammten aus Preußen. Lieben Gruß von Thing |
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13.08.2018, 00:03 | #82 |
Ja Thing, ich weiß wie du es meinst. Das Unrecht ist nicht von der Hand zu weisen.
Das überschattet manches kleine Glück bei weitem. Dennoch habe ich tatsächlich Heimweh. Seltsam, nicht wahr. Ich verstehe das ja auch nicht so ganz. Ich weiß Bescheid über alles, bin ja nun über die Hintergründe aufgeklärt. Und schon der gesunde Menschenverstand greift und mahnt. Trotzdem hab ich richtig Heimweh und wöllte mit dem Finger schnipsen, um noch einmal zurückzukehren. Nur, weil ich sie nochmal spüren wöllte, das Apfeleis schmecken möchte, die Rolltreppe vom Centrum Warenhaus fahren möchte, im Rattatatammzug rückwärts sitzen wöllte und und und. Und apropo, wo ist eigentlich das große Wandbild von Willi Sitte hin? Weg, alles weg? Klar, dem Fortschritt gewichen, der Mode unterlegen. Trotzdem traurig. |
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13.08.2018, 00:22 | #83 |
R.I.P.
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Heimweh hat mit dem Herzen, nicht mit dem Verstand zu tun.
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13.08.2018, 00:25 | #84 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Unar,
Du hast mit vielem natürlich Recht. Wenn ich von "Ostalgie" spreche, meine ich diejenigen, die das DDR-Regime aus welchen Gründen auch immer verklären. "Es war nicht alles schlecht". Nee, natürlich war nicht alles schlecht und vieles wurde (auch durch völlig verdrehte Vorstellungen vom "goldenem Westen") auf den Müllhaufen der Geschichte geschmissen. "Heimat" - Thüringen, Jena mit seinen Kernbergen, den vertrauten Stätten meiner Kindheit, war und ist meine Heimat. Aber was haben die SED-Oberen daraus gemacht? Ich war, um ein Beispiel zu nennen, als Bundesbürger per Order de Mufti "Ausländer" (und vergessen war und verboten, vom "einig deutschem Vaterland" zu singen und folglich wurde die DDR-Nationalhymne nicht mehr gesungen, sondern nur noch intoniert). War es ein Wunder, dass die damaligen DDR-Bürger, von der Rennpappe, auf die sie jahrelang warten mussten, auf sofort verfügbare Autos umstiegen, dass sie sich mit Sachen eindeckten (und dabei auf geschäftstüchtige Betrüger reinfielen), die als Goldstaub oder Bückware bezeichnet wurden? Bei Diskussionen dieser Art wird zu schnell das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, dümmliche Vorurteile werden gepflegt, Tatsachen werden verdreht. Ich habe einige meiner ältesten Freunde in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern - wertvolle Menschen, die bei vorurteilsloser Betrachtung äußern: Vierzig Jahre sind wir belogen und betrogen worden. Das System DDR, das angeblich ein sozialistisches sein sollte, ist auf der Müllkippe der Geschichte gelandet (wo es auch hin gehörte). Dass man Gefühle verletzt und versucht hat, gleich alles auf den Müll zu schmeißen - ich rechne es der menschlichen Unzulänglichkeit des Differenzierens zu. Wir sollten liebevoller miteinander umgehen, Verständnis entwickeln, aber dabei nicht vergessen, dass Hundertausende der DDR den Rücken gekehrt haben, Zehntausende in Gefängnissen und Zuchthäusern saßen, Hunderte ihr Leben verloren (oder bis Ende der siebziger Jahre geköpft oder erschossen wurden). Die Schuldigen sind sehr glimpflich davon gekommen (und manche streichen heute noch gute Renten ein). Ein sehr schwieriges Thema! Liebe Grüße, Heinz |
13.08.2018, 00:33 | #85 |
Schwieriges Thema, lieber Heinz. Da haste recht und doch gibt's gemeinsame Nenner.
Das ist doch schön. Erinnerungen, an schöne und friedvolle Zeiten, egal wo und und zu welcher Zeit und unter welchen Bedingungen, bleiben in Herz und Seele. Sie haben Bestand und trösten über Vieles hinweg. Das ist normal und soll so sein. Das braucht die Seele, mit allem anderen darf sich der Verstand gern alleine beschäftigen. Deshalb, jedem seine Bilder. |
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13.08.2018, 00:35 | #86 |
13.08.2018, 00:46 | #87 | |
Zitat:
Also nicht an Gott zu glauben ist eine Sache, aber zu leugnen, dass es Gott gibt, ist schon mehr als einfältig. Warum auch immer du Gott mit einem Menschen gleichstellst und ihn als Hurensohn bezeichnest. |
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13.08.2018, 01:02 | #88 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Davon abgesehen: Gott mit Güte gleichzustellen halte ich für einen Witz. Das gesamte Alte Testament hindurch, und das ist der weitaus größere Teil der Bibel, ist Gott ein zürnender, strafender, eifersüchtiger, wankelmütiger, rächender und grausamer Gott. Die Güte kam erst mit der Lehre Christi, die jedoch in der nachfolgenden Zeit zigfach falsch ausgelegt wurde. Außerdem streiten sich noch heute Geistliche verschiedener christlicher Richtungen darüber, ob Jesus nur ein Mensch war oder als göttliches Wesen anerkannt werden soll. |
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13.08.2018, 07:02 | #89 | |
Zitat:
den Link dazu habe ich bereits gepostet. Ehe sich auf den Kompromiss zwischen beiden deutschen Staaten geeinigt wurde, war Abtreibung in der BRD überhaupt nicht erlaubt. Wenn man als Frau in Schwierigkeiten kam, hatte man eben Pech gehabt. |
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13.08.2018, 15:41 | #90 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
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Der große Gott der DDR war ein ernsthafter Hurensohn namens Staat und hatte einen langen Bart und dann kam sein Sohn Lenin auf die Erde um den Menschen die Bootschaf des Glüx zu übertragen wie ein Hiv Negativ auf Fotopappier.
Da kam der Stier nach Europa und galoppierte über Asien zum minitaurischen Taucheranzug und Krawatte Wolken rissen auf um mit dem Messias Stahlin dem Satanischen Gegenspieler des himmlischen Lenin der ihn mit Syphilis vergiftete. So kam der Teufel an die Macht und sagte Nacht, denn die Stimmen aus dem Funkgerät verkündigten nur eine Kurze zeit. Auf einem goldenen Wagen kam Baal in das Tal und amerikanisierte alle Wege nach Rom zu sich, denn ein Schatten war von der Kapuze auf seiner Stirn. Und die Großstadthure folgte ihm ins Paradies der Weltbank. |
14.08.2018, 11:18 | #91 |
R.I.P.
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Möönch, Frankenstein -
das hat die Klasse der besonderen Art! LG von Thing |
14.08.2018, 11:19 | #92 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Danke
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15.08.2018, 11:40 | #93 |
abgemeldet
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Vom DDR-Staat abgetrennt:
ich weiss noch sehr gut, dass die Menschen damals warmherziger waren, netter, geduldiger und zuvorkommender. Nach den 90gern dann hielt eine andere Mentalität einzug, die ich sehr vermisse. Was Heimat angeht, so bin ich wieder dahin gezogen, wo ich geboren wurde. vlg ev |
15.08.2018, 12:17 | #94 |
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Das waren die Sklaven im antiken Rom auch ... bis es zur Agrarkrise, zum Scheitern von Reformen, zu Widerstand in den römisch besetzten Gebieten und zu einem Mangel an Soldaten kam. Als sich die Sklaven von den Gütern absetzten, um sich dem großen Sklavenaufstand anzuschließen, und in Freiheit um ihr Überleben kämpfen mussten, ging es auch bei ihnen nicht mehr kuschelig zu.
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15.08.2018, 16:33 | #95 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
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Wir haben ja heut zu Tage eine echt große Knappheit von allem, dass alle nur an sich denken müssen?
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21.08.2018, 20:30 | #96 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Eisenvorhang,
warmherzige, nette, geduldige und zuvorkommende Menschen - natürlich gab es die in der DDR. Aber die gab und gibt es auch in den alten Bundesländern (und überall auf der Welt). Verräter, Spitzel, Raffgierige, Zuchthauswärter - auch die gibt es überall auf der Welt. Als mein Großvater in Jena starb, wollte ich als sein rechtmäßiger Erbe ein paar Andenken holen und war eine Woche nach seinem Tod in Jena. Die warmherzigen, netten, geduldigen und zuvorkommenden Menschen (die Nachbarn) hatten in wahrhaft "zuvorkommender" Weise nicht nur die Wohnung, sondern auch das Gartenhaus restlos geplündert. Warmherzig kondolierten sie, netterweise bekam ich den Wohnungsschlüssel und geduldig hörten sie sich meine Beschwerden an. Also: Lassen wir die Kirche im Dorf - Schweinebacken gibt es überall und auf lobenswerte Charakterzüge hat niemand ein copyright. Schon vergessen oder verdrängt, wieviel Denunzianten Nachbarn, Freunde, selbst Ehepartner ins Zuchthaus brachten? Auch das ist keine typische Eigenschaft ehemaliger DDR-Bürger und eignet sich nicht für Verallgemeinerung. Genauso wenig wie Deine rosarote Erinnerung. Liebe Grüße, Heinz |
21.08.2018, 22:53 | #97 |
abgemeldet
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Rosarot ist die Erinnerung ja nicht, sie ist in ihrer Wurzel positiv. Sie ist was sie ist. Nämlich eine positive!
Und ob der Mensch im Grunde überhaupt gut ist und ob er im Grunde überhaupt gut sein muss, ist eine ganz andere Frage. Ich besitze sowieso relative Moralvorstellungen - der Mensch ist einfach kein soziales Wesen, er wird aber dahingehend sozial-gut erzogen. Tja, was ist dann mit den Menschen, die dem nicht entsprechen können? Kinderschänder, Mörder? etc. Kranke Menschen! In meinen Augen sind diese Menschen genauso natürlich wie im System funktionierende Menschen. (Mutter Theresa bspw) Was ich eigentlich damit sagen will, ist: in meiner Welt ist der Mensch nicht sozial. Nicht weil ich die Erfahrung gemacht habe, sondern weil ich die Menschen durch Beobachtungen so wahr nehme. Die Menschen von damals in der DDR, sind also genauso gut wie die von heute. Dies gilt es abzugrenzen und das hat auch nichts mit Erfahrung-machen und mit dem eigentlichen Mensch-Sein zu tun. Das ist ja auch das was du beweist. Nur weil jemand sich warmherzig zeigt, muss er das noch lang nicht sein. Aber schlussletztlich, wie oben schon erwähnt, ist eine Erinnerung an etwas gutes eben gut und nicht rosarot. Ein Mensch, der in der DDR in einem kleinen Dorf wohnte, machte sicherlich andere Erfahrungen wie ein junger Intellektueller im damaligen Leipzig oder eben Jena. Sicherlich gab es auch die im Dorf, die Wahrscheinlichkeit dahingehend ist aber geringer, da die Kollektivbildung im Dorf gemeinschaftlicher und abhängiger war als viel mehr gesellschaftlicher und unabhängiger in einer Grossstadt. Die DDR ist allerdings vorbei, sie kommt nicht mehr wieder - weswegen mirs eigentlich auch wumpe ist. Politik interessiert mich eigentlich sowieso nicht, im Moment gehen mir die ganzen rot-grünen militanten Veganer eh auf den Sack. vlg EV |
22.08.2018, 06:25 | #98 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Neben dem sozial positiv integrierten, also gemeinnützig denkenen Menschen, gibt es die unangepassten, die das System in Frage stellen (unsoziale Menschen), und die diejenigen, die am Rande des Systems stehen (asoziale Menschen). Aber alle sind als soziale Wesen zur Welt gekommen. |
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08.09.2018, 10:44 | #99 |
Gast
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komme mit Religion nicht weiter
Liebe Dichterfreunde,
die Zweifel an Religionen sind durchaus berechtigt und überdies vorhanden, ob wir sie thematisieren oder nicht. Drei Faktoren möchte ich nennen, welche Religionen als Zweifel bei Menschen zurücklassen: 1. Hegemonie: Soweit Religionen nach Weltherrschaft streben, weil sie nur ihren Gottesbegriff und ihre Schriften anerkennen, sind sie gefährlich und münden (siehe Dreißigjähriger Krieg) in Mord und Totschlag. Und seit Las Casas wissen wir, dass auch in Süd- und Mittelamerika die Goldgier den Eroberern letztlich wichtiger war, als der Glaube. 2. Ritualmacht: Religionen neigen dazu, Glaubensabläufe zu ritualisieren und nicht eingehaltene Rituale zu sanktionieren. Dadurch überwältigen sie Menschen und Tagesabläufe und schaffen willkommene Möglichkeiten zu allerlei Bestrafungsformen. 3. Ausgrenzungsmacht: Wo Religionen damit hausieren gehen, dass sie allein Ängste und Nöte lösen können, aber nur für die Anhänger, bauen sie Nötigungen auf, welche dem menschlichen Freiheitsstreben diametral entgegen stehen. LG H. H. Karg |
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