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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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05.12.2017, 14:44 | #1 |
"Man" entpersonifiziert uns
Alle reden nur von „man“,
was „man“ alles machen kann. Was „man“ alles machen könnte wenn „man“ nur das „man“ wegnömmte. „Man“ tut dieses, „man“ tut jenes, ganz egal nur besser ist es wenn das „man“ manchmal verschwindet, aus dem Munde der‘s verkündet. „Man“ sei darum ungeschehn! „Man“ sei ich, das Ich ist schön! |
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05.12.2017, 20:37 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Man sollte es sich abgewöhnen
MAN gibt sich ja schon Mühe, das ICH zu nutzen.
Ich versuche das immer zu vermeiden, aber wenn man es genau nimmt, passt oft nur das. Oft, um sich zu distanzieren, macht man das so. Und es ist schwer aus dem Sprachgebrauch zu verbannen, es hält sich so hartnäckig. Man ey! Ich habs jetzt! |
05.12.2017, 20:56 | #3 | |
Zitat:
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05.12.2017, 21:18 | #4 |
Na nicht alle. Aber viele. Und nicht nur. Aber zu oft. Mich nervt das.
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05.12.2017, 21:56 | #5 |
Forumsleitung
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Mich nervt noch viel mehr.
Achtung könnte man verdienen; hielte man Grammatik heilig, um die Wenn-Form zu bedienen, und wenn’s geht, gleich mannigzeilig. Ach wie schön wär‘s, zu beherzen Konjunktives höchste Kunst, statt sich ewig zu verscherzen eingeübter Leser Gunst. Dankbar wäre man den Schreibern, wenn sie sich des „Wenn“ annähmen und den konjunktiven Leibern mit den rechten Kleidern kämen. |
05.12.2017, 22:00 | #6 |
Nun fühle ich mich für mindestens eine Woche schreibblockiert.
Ciao. |
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05.12.2017, 22:08 | #7 |
Forumsleitung
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Dann haste ja Zeit zuim Lesen:
"Gewönne doch der Konjunktiv" von Wolf Schneider. Rowohlt-Taschenbuch 62463. |
05.12.2017, 22:14 | #8 | |
Zitat:
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06.12.2017, 08:50 | #9 | |
Zitat:
"2. Wir schweifen nicht vom Thema ab. Wenn wir an einem Thema nicht interessiert sind oder zu einem Thema keinen für die Diskussion sinnvollen Beitrag leisten können, dann verzichten wir darauf." "6. Außer bei lyrischen Werken gilt: Wir halten die Rechtschreib- und Grammatikregeln ein" Ich halte deinen Beitrag zu meinem Thema für gemein mir gegenüber. Die Empfehlung ein Buch über den Konjunktiv zu lesen finde ich hier nicht sinnvoll. Es ist ein lyrisches Werk und ich bediente mich mit Absicht der Sprache, in der ich geschrieben habe. Wärst du nicht die Forenadministratorin würde ich hierzu vermutlich gar nichts schreiben, aber da du ja deswegen eine Vorbildfunktion besitzt, wollte ich dir mit auf deinen Weg geben: denk mal darüber nach, ob das richtig war was du hier gemacht hast. Das werde ich natürlich auch tun und daraus dann meine eigenen Konsequenzen ziehen. Aber gar nichts dazu schreiben kann ich auch nicht, dazu ging mir das jetzt irgendwie doch zu sehr gegen den Strich und du betonst ja selber immer die Meinungsfreiheit. |
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06.12.2017, 09:05 | #10 |
Forumsleitung
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Du solltest nicht alles so bierernst nehmen. Mit dem Konjunktiv geht kaum noch jemand richtig um. Ich kann das zum großen Teil noch, aber frei von Fehlern bin ich trotzdem nicht. Und sich mal durch Lesen belehren zu lassen, hat noch niemandem geschadet.
Auslöser für meinen Kommentar war deine Bemerkung: "Mich nervt das." Wenn es dich nervt, dass Leute ständig "man" statt "ich" sagen, werde ich wohl das Recht haben, zu äußern, was mich nervt, und das sind gewollte, aber nicht gekonnte Konjunktive. Ich könnte es auch durchaus als "gemein" bezeichnen, dass du offensichtlich nur deine eigenen Empfindsamkeiten gegenüber einem bestimmten Sprachgebrauch für mitteilungswertig durchgehen lässt, diejenigen anderer User jedoch nicht. Übrigens besagt Regel Nr. 6 nicht, dass man beliebig mit der Grammatik umgehen kann nach dem Motto: Hauptsache, es reimt sich, auch wenn es noch so absurd ist. Vielmehr bezieht sich die Regel auf ein akzeptables Maß an dichterischer Freiheit. Wenn es allerdings zu einer Vergewaltigung der Sprache kommt, hört der Spaß auf. |
06.12.2017, 09:52 | #11 | ||
Zitat:
natürlich nehme ich bei weitem nicht alles Bierernst. Aber manche Sachen halt doch und Gefühle lügen nicht, also wird wohl irgendwas dran sein, an der ganzen Nummer hier. Also: ich sehe das nicht so wie du. Was mich persönlich 'nervt' hat rein gar nichts zu sagen und zielt auf niemanden persönlich ab. Es ist lediglich eine Äußerung meiner Befindlichkeit, exakt das, was du ja auch schreibst. Habe ich mich irgendwo so verhalten oder geäußert, dass ich den "Sprachgebrauch anderer User" als nicht "mittteilungswertig" bezeichne? Ich spreche doch niemandem ab, irgendetwas zu sagen? Meine Auffassung dazu ist: es kann jeder schreiben wie er lustig ist. Künstlerische Freiheit gilt, natürlich im Rahmen der geltenden Gesetze, die Forenregeln sind keine Gesetze, ein wichtiger Unterschied, der trotzdem zur Bestrafung führen kann, das weiß ich durchaus (dazu unten mehr). Was mir hier glaube ich nicht gepasst hat ist die Art und Weise von dir, mir implizite Unfähigkeit (durch dein Gedicht) vorzuwerfen. Das finde ich persönlich werdend und solche Sachen gehören auch in die privaten Nachrichten, zumindest laut der Regeln. Ich fühlte mich von dir beleidigt. Dieses Gedicht von dir unter meinem ist doch eine Verunglimpfung von dir auf meine Fähigkeiten oder Unfähigkeiten? Es ist nicht mal mein Gedicht abgeändert, es ist einfach dein eigenes um meines zu zerstören und mich dazu gleichzeitig zu ärgern, was dir ja auch bestens gelungen ist. All das mal ganz davon abgesehen das du völlig Recht mit deeinem Gedicht an sich hast. Ich empfinde das hier halt als eine Stichelei und so fasse ich sie auch auf und das ärgert mich, dass du so etwas tust. Das ist einfach nicht vorbildlich von dir, denn woanders beschwerst du dich schließlich auch darüber, dass es gemacht wird. Entweder dürfen das alle, oder keiner, aber nicht nur du. Nun nochmal kurz zu Regel Nr. 6: Zitat:
Was auch immer du unter einer Vergewaltigung der Sprache verstehst, davon steht nichts in den Regeln. Da steht explizit: "Außer bei lyrischen Werken [...]". Mir ist völlig schleierhaft wo da jetzt was mit "akzeptables Maß", "dichterischer Freiheit", "Vergewaltigung der Sprache" in Bezug auf Dichtung steht, und noch mehr ist mir schleierhaft, wie du aus dem was dort herausgenommen ist: nämlich Dichtung, auch noch ableiten kannst, dass irgendetwas daran hier nicht erlaubt sein soll. Wenn du dir diese Freiheit aus dieser Regel nehmtest (), hieltest du dich nicht daran, das ist jedenfalls meine Auffassung dieser Regel. Hättest du Morgensterns Fisches Nachtgesang hier als Vergewaltigung der Sprache rausgeschmissen, weil es ein Interpunktionsgedicht ist? Was ist ein "akzeptables Maß" an dichterischer Freiheit? |
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06.12.2017, 10:34 | #12 |
Forumsleitung
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Es heißt richtig "nähmest" (im Konjunktiv I "nehmest"). Ausreden ziehen bei mir übrigens nicht. Wenn beim Lesen die Schmerzgrenze überschritten wird, helfen Ausnahmen von den Regeln nicht weiter. Bilder-, Interpunktions- und Dada-Gedichte stehen hier nicht zur Diskussion, außerdem unterliegen sie ebenfalls lyrischem Können. Es geht hier über die äußerst üble Vergewaltigung deutscher Verben bei ihrer Konjugation.
Damit ist für mich die Diskussion beendet, denn gegen idiosynkratische Ignoranz ist nach meiner Erfahrung kein Kraut gewachsen. |
06.12.2017, 11:00 | #13 |
Damit ist auch für mich die Diskussion beendet, denn gegen idiosynkratische Ignoranz ist nach meiner Erfahrung kein Kraut gewachsen.
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06.12.2017, 11:26 | #14 |
Das kann man, ich meine ich, sehr gut verstehen. Warum sollte, was ich denke, für alle andern auch so gelten. Ich vermeide ich um mich zu tarnen, nicht ichsüchtig, andern, zu erscheinen. Dabei bin ich wirklich ich, oh man...
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06.12.2017, 12:28 | #15 | |
Zitat:
"Plädoyer für das Ich" Man weiß es nicht. Ich sag ja selber viel zu oft 'man'. Vor einer Weile kam mal ein Interview mit einem Fußballer: "Wie haben Sie sich gefühlt, als sie das Tor erzielt haben?". --> "Naja. Man hat da halt den Ball ins Tor geköpft, wie soll man sich da fühlen?" Andererseits, wenn irgendjemand mit einem hochtrabenden Geschwafel dahinsülzt, dann wird das demjenigen, dem dieser Wortschatz nicht geläufig ist, gehörig auf den Keks gehen. Also auch die schöne Sprache gefällt nicht jedem, Dichtung ja schon mal gar nicht. Weswegen also nervt mich 'man'? Keine Ahnung. Ich glaube ich ärgere mich einfach darüber, dass manches so ist, wie es ist. Ändern kann ich es nicht, außerdem bin ich ja der Außenseiter, von daher ist das schon okay. Aber ... ohne man ist auch toll! Unser ich ist sooooooo schön. Ich plädiere für das Ich. Mehr wollt ich hier doch gar nich sagen. |
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06.12.2017, 13:16 | #16 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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06.12.2017, 13:47 | #17 |
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