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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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10.11.2017, 13:57 | #1 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Die Buchen hinterm Glockenhaus
Silbergrau sind ihre Stämme,
braun-orange Kontrast dazu. So wie ich an ihrem Leben hänge, vergangner Sommer, weißt nur du. Sie streben aufrecht in den Himmel und sammeln Nebel im Geäst. Wiegen sich im Schneegewimmel und halten letzte Blätter fest. Unausgewogen ihre Kronen. Hoch oben schwankt ein brüchig Ast. Er ist mit Flechtwerk überzogen, fällt herunter, trifft mich fast. Ich kann ihr Sterben nicht ertragen. Dieser Wald ist nun zu licht. Ich werde keinen Schritt mehr wagen, weil mir mein Sommerherz zerbricht. ******************************* In jedem November lassen sie ihr Blätter los, die stolzen Buchen hinterm Glockenhaus und geben den Blick frei, auf die Ruine Hallenburg. http://static.panoramio.com/photos/large/88193662.jpg |
10.11.2017, 14:13 | #2 |
Hi Unar,
ich kann dein Sommerherz verstehen. Im späten Herbst und im Winter sieht die Natur wirklich traurig aus, wenn nicht gerade strahlender Sonnenschein herrscht. Gern gelesen. Gruß, Tiger |
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10.11.2017, 15:46 | #3 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Ja, Tigerchen, an einem grauen Herbsttag leide ich immer.
Alles so trist und grau und kalt ist es geworden. Wie fehlt mir da ein Sonnenstrahl. Danke für deine Worte. |
10.11.2017, 18:44 | #4 |
Liebe Unar,
du hast es wieder schön beschrieben, wie es im Wald ist und auch, wie du dabei empfindest. Von den Stämmen bis zur Krone und ihren Ästen und dort den Flechten, wie eine Kamera, die hineinzoomt, und immer genauer hinsieht. Sehr schön! Falls du magst, ich habe dir eine Variante mit einer festen Anfangsbetonung gebastelt, so richtig zufrieden bin ich auch nicht, weil deine traurig-schöne Stimmung darin nicht so recht rüberkommt, aber irgendwie wollt ich es dir trotzdem schreiben, hab mich ja mit beschäftigt. Naja! Alles in allem: dein Gedicht ist wiedermal eine Liebeserklärung an den Wald, aber hey, Laubwälder verlieren ihre Blätter und die Buchen müssen das doch bei uns tun, hier gibt es ja nun Mal die Jahreszeiten das hat doch was, etwas von der jährlichen Wiederkehr. Silbergrau sind ihre Stämme, braun-orange Kontrast dazu. Wie ich an den Buchen hänge, welker Sommer, weißt nur du. Aufrecht streben sie zum Himmel, sammeln Nebel im Geäst, wiegen sich im Schneegewimmel, halten letzte Blätter fest. Schief gewogen schwingen Kronen, schwingt ein morscher, alter Ast. Voller Flechtwerk überzogen fällt er runter, trifft mich fast. Kann ihr Sterben nicht ertragen, dieser Wald ist mir zu licht. Werde keinen Schritt mehr wagen, weil mein Sommerherz zerbricht. --- Lg! MiauKuh Geändert von MiauKuh (10.11.2017 um 20:45 Uhr) |
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10.11.2017, 19:00 | #5 |
Dabei seit: 10/2016
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Lieber Freund,
mich freuts, dass ich dich in den Buchenwald locken konnte.
Er präsentiert sich mir, hinterm Haus, stets erhaben und wunderschön. Natürlich kann ich ihm bei jeder Jahreszeit etwas abgewinnen. Nur bin ich zu selten Gast, wenn es kalt wird. Was schade ist, mir möchten die Buchen doch auch reifüberzuckert und schneebedeckt gefallen. Mir gefällt deine Version, sicher ist sie durchdachter und richtiger als die meine. Hab sie den Buchen vorgelesen. Reicht dir ein Nicken als Bestätigung? |
10.11.2017, 19:26 | #6 | |
Zitat:
Ich werd lieber keine Gedichte mehr von dir verändern oder Vorschläge machen, denn ich fühle mich jetzt schlecht deswegen, meine Version ist nicht besser oder durchdachter oder richtiger, sie ist einfach nur anders, eine andere Erzählweise. Ich muss mich mal zusammenreißen, dein schöner Text ist nicht mein Werk, ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, indem ich ein bisschen hier und da ändere und ich will dich nicht belehren, also wozu tue ich das alles!! Ich lass es lieber und äußere einfach: es ist ein schönes Gedicht Deines und es ist deine Geschichte, verzeih. Lg! |
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10.11.2017, 19:31 | #7 |
Dabei seit: 10/2016
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Schmoll doch nicht, Struppelpeterchen.
Warum denn?
Mich ehrts doch, wenn sich jemand damit beschäftigt. Vielleicht hab ich mich, in meiner Unkenntnis, auch falsch ausgedrückt. Ich bin kein Theoretiker. Von Vorschlägen kann ich was lernen. Deine Variationen sind gekonnt und schön und verfälschen meine Gedanken in keinster Weise. Wehe, du hälst dich in Zukunft zurück! Ich finde dich überall! Das du sie jetzt raus genommen hast ärgert mich, sie war doch schön. |
10.11.2017, 20:46 | #8 |
Ach ich hab wohl meine männlichen Tage.
Habs wieder reingestellt. Hab gedacht ich bin ein Klugscheißer, will ich gar nicht sein. Deswegen das Gehuddel! |
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10.11.2017, 20:52 | #9 |
Dabei seit: 10/2016
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Na schön, jetzt passt es doch wieder!
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10.11.2017, 21:42 | #10 |
Wow, sehr sehr schön und bewegend geschrieben.
Du hast sowohl ein schönes Bild eines sonnigen Sommernachmittags als auch die Trübheit des kahlen Winter kreiert. Sehr gern gelesen! Liebste Grüße, eine begeisterte Skaylar |
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10.11.2017, 21:53 | #11 |
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Dankeschön, liebste Skaylar.
Deine Begeisterung ehrt mich. Wenn ich ein Bild malen konnte, habe ich wohl doch etwas richtig gemacht. ein herzlicher Unarabendgruß |
11.11.2017, 00:38 | #12 |
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Liebe Unar,
Dein Gedicht erinnert mich an den Buchenwald meiner Heimat. Am einprägsamsten war er für mich im Frühjahr, wenn die beinahe samtenen Blätter noch ganz hellgrün und durchscheinend waren und der Waldboden von hellblauen Leberblümchen bedeckt war. Du hast fast eine Hymne auf den Buchenwald geschrieben und ich bin begeistert. Bis auf einen Vers: "Hoch oben schwankt ein brüchig Ast." Bitte, nimm MiauKuhs Vorschlag wenigstens zum Teil an: Hoch oben schwankt ein morscher Ast. oder: Hoch oben knarrt ein morscher Ast. Die Wortamputation "brüchig" ist ganz schrecklich. Liebe Grüße, Heinz |
11.11.2017, 10:35 | #13 |
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Lieber Heinz,
wenn ich Erinnerungen wecken konnte, bin ich hoch erfreut.
Nun will ich meine Fast-Hymne gleich verbessern, weil mir morsch auch gut gefällt. Hab dank für dein Lob. Ich sende dir herzliche Grüße aus meinem Buchenwald. Unar |
11.11.2017, 10:36 | #14 |
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Die Buchen hinterm Glockenhaus
Silbergrau sind ihre Stämme,
braun-orange Kontrast dazu. So wie ich an ihrem Leben hänge, vergangner Sommer, weißt nur du. Sie streben aufrecht in den Himmel und sammeln Nebel im Geäst. Wiegen sich im Schneegewimmel und halten letzte Blätter fest. Unausgewogen ihre Kronen. Hoch oben schwankt ein morscher Ast. Er ist mit Flechtwerk überzogen, fällt herunter, trifft mich fast. Ich kann ihr Sterben nicht ertragen. Dieser Wald ist nun zu licht. Ich werde keinen Schritt mehr wagen, weil mir mein Sommerherz zerbricht. |
11.11.2017, 10:52 | #15 |
Gefällt mir sehr, liebe Unar!
Zum Glück gibts auch im Herbst den einen oder anderen Sonnentag. Ich mag aber auch die filigranen Strukturen der blattlosen Bäume. Bäume sind eigentlich immer schön. Nur nicht die Tage. Doch tröste dich: In zwei Wochen werden in drei Wochen die Tage schon wieder länger! Warum arbeiten Lyriker eigentlich nicht öfter zusammen? Da kommen so schöne Sachen bei raus. LG Sonnenwind |
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11.11.2017, 11:18 | #16 |
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Danke, lieber Sonnenwind.
Schön, dass es auch dir gefällt.
Der Herbst hat schöne Seiten, das stimmt wohl. Und Bäume mag ich sowieso immer und überall. Mit dem Zusammenarbeiten hast du recht. Ich mag es, wenn sich was ergänzt. Oder wenn ich mich auch in was finden kann und Ideen dazu habe. liebste Unargrüßchen |
11.11.2017, 11:44 | #17 |
Hallo liebe Unar.
Ich fand die erste Version schon sehr schön. Aber jetzt ist der Text sehr viel flüssiger und verständlicher. Das Bild welches dabei entsteht finde ich gelungen sehr lebendig. Bin immer wieder beeindruckt von der Dichtkunst mancher. Kann zwar ein wenig verstehen das der Herbst für dich sehe trüb sein muss, aber ich mag die vielen Farben die er am Anfang mit sich bringt. Da ich ein Winterkind bin, erfreue ich mich immer am Vor boten von diesem. Und kann es kaum erwarten das sich eine Schneeweiße Landschadt vor mir auftut. Grüße von Zanzarah |
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11.11.2017, 12:20 | #18 | |
Zitat:
Und ich ersuche hier mal offiziell bei Unar darum, mit ihr einige Werke zusammen zu schreiben. Vielleicht sagt sie ja 'Ja'? |
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11.11.2017, 17:12 | #19 |
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@ Zanzarah
Danke für deine lieben Zeilen. Solange der Herbst sich bunt und sonnig zeigt, gehe ich noch gern spazieren. Aber der November bringt eine Tristheit mit, die mich immer sehr nach unten zieht. Schneebedeckt sieht alles schon wieder freundlicher aus. Wenn dann noch die Sonne scheint, ist es ein Funkelglitzerzauber, dem auch ich nicht mehr widerstehen kann. @ Miaukuh 'Ja'! Schönes Wochenende euch beiden. Eure Unar. |
11.11.2017, 22:49 | #20 |
abgemeldet
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Liebe Unar,
du Waldfee. Hier möchte ich auch gerne mein Fußtapsen hinterlassen. Schön, wenn viele Ideen einfließen. Hab ich gern gelesen. Lieben Gruß Letreo |
11.11.2017, 22:54 | #21 |
11.11.2017, 23:28 | #22 |
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Danke liebste Letreo,
ich mag deine Fußtapsen in meinem Wäldchen.
Da fühle ich mich nicht mehr so alleine, wenn ich weiß Andere gehen ein Stückchen Weg mit. Ein inspirierendes Novemberwochenende wünscht dir deine Unar. |
11.11.2017, 23:31 | #23 |
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11.11.2017, 23:59 | #24 |
Hallo Unar,
ein wirklich schönes Herbstgedicht und die zweite Version ist perfekt. Leider musste ich sehr viel lesen, bis dort angekommen war. ich finde es äußerst schade, dass man seine Verbesserungen nicht oben einstellen kann oder irgendwie anders darauf aufmerksam machen. Zur Zeit zeigt sich der Herbst ja wirklich gerade von seiner allerscheuslichsten Seite. Aber mit deinem Gedicht kann ich ihm ja durchaus heute abend noch eine gute Seite abgewinnen. Sehr gerne gelesen Moritz |
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12.11.2017, 00:12 | #25 |
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Moritz,
da bin ich aber froh, dass du dich durchs Dickicht gekämpft hast, um nun beim richtigen Wäldchen anzukommen.
Ich habe ja nur ein Wort geändert. Da ist es nicht so schlimm, wenn oben ein anderes steht. Finde ich immer noch gut so. Ich steh immer zur ersten Fassung eines Gedichtes, wen es interessiert, der liest schon bis runter und findet dann auch Verbesserungen. Gut, dass ich dich packen konnte. Ich freue mich über dein Lob. Und deinen Novemberabend habe ich gern etwas schöner gemacht. lieber Gruß Unar |
12.11.2017, 02:16 | #26 |
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Kannst dir ja ehn Urlaub Buchen.
Die Buch nicken mit dem dicken Stamm Zum mp3 mix Herbstgesang Vom angerauhten Dj Nordwind Unar zittert inne Stube vor kälte blind Da gehsch nich hinne Isch bleeb drinne |
12.11.2017, 03:21 | #27 |
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Frankie...
Urlaub an de Ostsee,
damit ich dich ma live seh. Aber, wenn der Wind kalt wehen tut, gefällts der Unar gar nich gut. Dann gehn wer nich an Strand. De Unar werd sonst krank. Da gehn wer halt was speisen, dafür lohnt sich das Reisen. Da sinn wer dann auch drin. Na, immerhin! |
13.11.2017, 19:59 | #28 |
Oh man, hier muss man sich ganz hinten anstellen.
Will sagen, dein Buchengedicht gefällt mir sehr gut. Sehr stimmungsvoll. Hab ich sehr gerne gelesen liebe Unar. LG Schnulle |
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13.11.2017, 21:49 | #29 |
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Danke, liebste Schnulle, dass ich dich hier auch lesen darf.
Hinten anstellen gibts hier aber nicht, ich verkaufe doch keine Bananen. Bitte alle in die erste Reihe! Ich wünsche dir einen wunderschönen Abend. Unar |
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