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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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05.10.2017, 12:33 | #1 |
Viva Las Vegas!
Das ist "Murica":
Als alle kniend Deckung suchten, stand ein Kerl auf, exte sein Dosenbier und reckte dem Schützen im 32. Stock seinen Mittelfinger entgegen... Kaum war die letzte Patronenhülse kalt, suchte man schon nach Ideologien, denen man die Leichen in den Rucksack packen konnte: Trump-Anhänger hofften auf einen "Libtard", Linksliberale auf einen durchgeknallten Redneck. Rassisten beteten für einen illegalen Mexikaner und die Waffenlobby hoffte auf islamistischen Terror oder ein paar nordkoreanische Auftragskiller. Der IS proklamierte das Ganze reflexartig für sich. Als der Täter sich dann als unpolitischer, weißer Millionär entpuppte, waren alle irgendwie enttäuscht... Pure Mordlust als Motiv wollte niemand akzeptieren, denn darauf konnte man schlecht wütend sein - die empfindet in Las Vegas schließlich jeder mal! |
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05.10.2017, 14:07 | #2 |
Sehr treffend formuliert!
LG Sonnenwind |
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05.10.2017, 14:19 | #3 |
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Darauf ein extra Trommelfeuer durch die synaptischen Barrikaden.
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05.10.2017, 14:52 | #4 |
@ Sonnenwind
"Treffend" ist in diesem Fall wirklich treffend @ Poesieger Deine oder meine Synapsen? LG k |
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05.10.2017, 14:59 | #5 |
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Du hast auch welche?
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05.10.2017, 15:07 | #6 |
Ein paar schon. Für die meisten deiner Gedichte/Kommentare reicht es vielleicht nicht. Aber gut - da gehört auch Wille dazu.
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05.10.2017, 15:36 | #7 |
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Schöner Unterschied den du da machst. Fast so als wäre alles zärtliche Gewalt.
Wie die Kugel ins Schwingen kommt und wir versuchen zwischendurch nicht ins Abkratzen zu verfallen, nur weil die Flugbahnen entgegen aller Gesetze verlaufen. Schliesslich ist die Ironie des Erkennens ja alternativer Weltschmerz. |
05.10.2017, 16:30 | #8 |
Bei deinen Texten finde ich dieses Verschwurbelte ja manchmal sehr interessant, aber kannst du nicht wenigstens deine Kommentare so schreiben, dass man glauben könnte, es mit einem echten Menschen zu tun zu haben? Oder wäre dann die Deckung zu weit unten?
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05.10.2017, 16:49 | #9 | |
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Zitat:
Es gab in den 70er Jahren in meiner Stadt den Fall, dass eine Geschäftsfrau mit ihrem Kleinlieferwagen absichtlich in eine Menschenmenge raste. Heute würde man einige der Fragen stellen, die in obigem Gedicht aufgeführt sind, vor allem aber die Terrorismus-Frage. Dabei war der Grund ganz einfach: Jahrelange physische und psychische Überlastung geschäftlicher und familiärer Art. Bei einer Routinefahrt brannte der Frau schlicht und einfach die Sicherung durch. Gerne gelesen. LG Ilka |
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06.10.2017, 08:59 | #10 |
Guten Morgen Ilka!
In diesem speziellen Fall war es wohl wirklich Mordlust. Es war ja anscheinend gut geplant und der Kerl lebte in einem ruhigen "Vorort", anderthalb Fahrtstunden von Vegas entfernt und hatte nicht mal Kontakt mit seinen nächsten Nachbarn. Hab mal eine Doku gesehen, über die "Unterwelt" von Vegas - Obdachlose, die in Tunneln unter der Stadt leben, weil die Cops sie von der Oberfläche vertreiben (sonst würden sie ja die Touristen verschrecken...). Bei denen hätte ich so einen Amoklauf ja noch verstanden, aber die können sich solche Waffen ja nicht leisten... Ich plädiere dafür, dass alle weißen, amerikanischen Millionäre als "Gefährder" eingestuft und unter Beobachtung gestellt werden! LG k |
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06.10.2017, 15:31 | #11 |
Hi klaatu!
Entlarvend! Die Konsequenz macht traurig. Gern gelesen! LG, eKy |
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09.10.2017, 08:01 | #12 |
Hallo Erich und vielen Dank!
Das macht wirklich traurig, ich denke über 90% der Weltbevölkerung hätten gerne das Leben mit diesem Mann getauscht (reich, weiß, amerikanisch, körperlich gesund...). Wenn so Leute durchdrehen, hätte wirklich jeder einen Grund. LG k |
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09.10.2017, 09:26 | #13 |
In den USA sollen ja inzwischen mehr Menschen durch Schusswaffenmissbrauch in Friedenszeiten umgekommen sein, als in allen Kriegen, in die das Land verwickelt war, zusammen.
Und NICHTS ändert sich! Mir kam neulich kurz in den Sinn, ob diese Type nicht mit Gewalt etwas daran hat ändern wollen... Das ist natürlich Quatsch. |
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09.10.2017, 10:22 | #14 |
Wenn man von den Todeszahlen in den USA ausgeht, sollte es da eigentlich eine Reisewarnung der Bundesregierung geben... Dort sterben jährlich dreimal so viele Menschen durch Waffen wie in Afghanistan...
Wäre das die Intention des Schützen gewesen, hätte er die Nummer auf einer Tagung der NRA abgezogen. |
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09.10.2017, 16:44 | #15 |
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Zum Glück gibt es ja für nichts eine Lösung sondern nur Probleme.
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09.10.2017, 17:46 | #16 |
Die Versuche, ein furchtbares Ereignis sofort politisch auszunutzen, sind treffend dargestellt, lieber klaatu.
Sehr gern gelesen. LG g |
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09.10.2017, 19:44 | #17 | |
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Einmal davon abgesehen, dass statistische Angaben über Kriegsverluste immer einer gewissen Ungenauigkeit unterliegen - sind z.B. die Vermisstenzahlen eingerechnet? wie sieht der Prozentsatz der de facto durch Schusswaffen umgekommenen Soldaten aus und wie steht er in Relation zu durch Krankheiten, Unfälle u.dgl.m. verursachten Verluste? wie steht es mit den durch Sprengköpfe, also zwar durch Waffen ermordeten aber nicht durch Handfeuerwaffen gefallenen Soldaten, da dieser Prozentsatz ebenfalls abgezogen werden muss; einen Raketen- oder Flammenwerfer wird man auch in den USA nicht ohne weiteres käuflich erwerben können -, empfinde ich weder das Gedicht noch die sich daran anschließende Diskussion als "entlarvend".
1. Ich verstehe vielleicht, dass man die Tragikomik der Animosität des Islamischen Staates, sich nun wirklich zu jedem Anschlag zu bekennen, aufarbeiten, kenntlich machen möchte. Ich verstehe ebenfalls, dass man die polit. Argumentation einer Strömung oder einer Partei in Verbindung mit einem Anschlag kritisiert - ich verstehe nicht, warum es als "intelligent" gilt, wenn man Menschen dafür kritisiert, dass sie nach Erklärungen in einem größeren, u.U. globalen Kontext für einen Anschlag suchen. Natürlich werden Trump-Anhänger, Linksliberale und-wer-weiß-Gott-sonst-noch eine Erklärung auf Basis ihrer "Anschauung" abliefern und wer sich durch einen Anschlag in seinen Annahmen bestätigt sieht, über gewisse politische Handhaben oder auch nur über ein Forum verfügt, der wird dementsprechend natürlich seine Annahmen bekräftigen; er wäre ein Heuchler, würde er es nicht tun. Die in dem Gedicht verwendeten Worte "hoffen" oder "beten" verleihen dieser Debatte - und es wäre doch einigermaßen seltsam, wenn sich keine Debatte an eine lange Kette von Anschlägen anschließen würde - bzw. den Teilnehmern der selbigen gewissermaßen den Anstrich "machtgeiler Fanatiker" ... samt und sonders! Es wird damit pauschalisierend über einen Kamm geschert, womit an sich schon offenkundig geworden sein sollte, dass diese Suggestion keinen wirklichen Ansatz in der Realität hat. 2. Daran schließt sich unmittelbar auch an, dass man in diesem kritischen Eifer etwas schnell vergisst, dass man nicht über der Gesellschaft oder außerhalb unserer Zeit lebt - das Gedicht macht in Strophe drei die vermeintliche Feststellung, dass alle politischen Strömungen dieses Attentat im Sinne ihrer Politik und ihrer Zielsetzungen vermarkten möchten. Dabei stellt sich allerdings eine Frage: Tut das Gedicht das nicht auch? Ich könnte, veranschaulichend, Strophe drei um z.B. diesen Vers erweitern: "Auf Poetry schreibt gleich jemand ein Gedicht dazu" oder "In Deutschland spricht man von der Kulturlosigkeit der USA/dem Wahnsinn der bewaffneten Libertinage/davon, wie geil wir doch auf die Aufklärung sind/wie dumm alle sind - nur ich nicht!" oder "Im Internet wird wieder festgestellt: Die Menschheit ist krank! Was tun? keine Ahnung..." Das Gedicht kolportiert eine philosophisch-politische Sichtweise auf der Basis eines Anschlags - nicht anders als eigentlich all jene politischen Parteien und Strömungen, die hier als quasi-wahnsinnig abgestempelt werden. Das Gedicht leidet, meiner Meinung nach (!), an einem Problem, an dem gewissermaßen das Gros der Sozialkritik und Satire leidet: Man stellt heraus, dass dieses oder jenes furchtbar schlecht ist, man macht Witze, meistens aber heult man herum, man übt Kritik und noch mehr Kritik - aber eine Alternative, Problemlösungen ... Nein. Da hört es sich auf; das macht alle Kritik und Satire leer, ihr geht ihr eigentlich befreiender, befeuernder Charakter durch diese Leere verloren. Was gibt mir dieses Gedicht - wohlgemerkt, in einem politischen Kontext? Dass die USA und überhaupt die westliche Hemisphäre an ungemein drückenden Problemen leidet, weiß ich selbst - ich höre nichts anderes mehr! Aber auf die Frage, was denn z.B. klaatu oder Sonnenwind ändern würden, erhalte ich hier keine Antwort. Also bleibt mir eigentlich nur - das Achselzucken... ...und das kann unmöglich das Ziel dieses Gedichts sein. Zitat:
Alle Welt geiert nach verschärften Waffengesetzen - als wenn das die unzähligen Waffen, die in der amerikanischen Gesellschaft zirkulieren, mit einem Mal verschwinden lassen würde. Ob verschärftes Waffengesetz oder nicht - wirklich tätig können Polizei und Justiz auch nur dann werden, wenn eine "illegale Waffe" zum Einsatz kommt ... so, wie bisher auch. Oder will man hier Hausdurchsuchungen und "Enteignungsaktionen" befürworten, um sämtliche Waffen zu beschlagnahmen?! Abgesehen von einem unerhörten Verwaltungsaufwand, der Steuern - und damit letztlich die Belastung für Arbeiter, den Mittelstand und Kleinunternehmer - ungemein erhöhen würde (und das würde uns doch auch nicht passen, nicht wahr?), hat man denn schon das Zetergeschrei um "Obamacare" vergessen? Der amerikanische Bürger reagiert auf staatliche Eingriffe so ungemein sensitiv, dass selbst "gut gemeinte" Sozialprojekte in der Luft zerrissen werden - und die bewaffnete Libertinage basiert auf einer, meiner Meinung nach, durchaus verständlichen Idee - die Idee nämlich, dass das amerikanische Volk sich jederzeit gegen seine Regierung verteidigen kann und umgekehrt, dass die amerikanische Regierung niemals gegen das Volk vorgehen kann, ohne dass sich dieses nicht mit einiger Effizienz zur Wehr setzen kann. Und ich mache es Trump definitiv nicht zum Vorwurf, dass er sich um das größtmögliche Maß an Neutralität in dieser Frage bemüht - in manchen Gegenden reicht die Statue eines Generals der C.S.A. aus, um Straßenschlachten zu provozieren. Und da soll nun Trump die Verfassung so grundlegend ändern, dass dies die gesamte politische Rechte in Aufruhr bringt? Man kann von keinem Staatsmann verlangen, dass er den Ast, auf dem er sitzt, absägt - und in Anbetracht der vielen Probleme, vor der die Administration Trump steht, ist es nur natürlich, dass die Wichtigkeit besagter Probleme von Fall zu Fall verschieden bewertet wird. Im Übrigen ist es durchaus auch die Zetergeschrei-Mentalität der Linken - analog ein Stück weit zu diesem Gedicht gewissermaßen - die ihr das Rückgrat in den USA bricht; Trump und seine Administration spielen die Rechte gegen die Linke aus und vice versa, während sie selbst auf eine Nationalökonomie setzen. Das haben Mitarbeiter Trumps inzwischen selbst, im Zuge der Nordkorea-Krise, selbst bestätigt. Ohne eine Vorstellung davon, was wie zu ändern ist, ist man politisch bereits am Ende. Und wenn man keine Waffen mehr verwenden kann, dann eben Lastwägen - wie hier in Deutschland - oder das Küchenmesser. Fast jeder Haushalt hat die Mittel, kleine Sprengsätze zu bauen und im "Deep Web" kursieren genügend Anleitungen, wie man aus seinem Kalkentferner eine Bombe bastelt. Durch Verbote lässt sich nichts endgültig beseitigen, im Zweifelsfall macht man es schlimmer; die Probleme, die sich mit diesen Anschlägen und Amokläufen verbinden, greifen viel zu tief, als dass eine simple Verschärfung des Waffengesetzes dem Abhilfe leisten könnte. In jedem Falle wird es aber, ganz gleich was unternommen wird, von irgendeiner Seite heißen: "Na, so haben wir uns das nun nicht vorgestellt..." |
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09.10.2017, 20:08 | #18 |
Hallo Larkin!
Das "Und NICHTS ändert sich!" bezog sich nur auf eine Erwägung, die mir ein paar Millisekunden durch den Kopf gegangen war... Ich hatte versucht, eine Erklärung in Sachen Intention des Täters zu finden... Mir ging die Vorstellung durch den Kopf, es könnte eine Verzweiflungstat mit der Absicht gewesen sein, der Welt vor Augen zu stellen, wohin die freie Verfügbarkeit von Waffen und Waffenteilen führt - um etwas Entgegengesetztes zu bewirken. Es war also die erwogene, kurz für möglich gehaltene Sicht des Täters! Ich habe diesen Gedanken schnell wieder verworfen. Er ist sicher inadäquat. LG Sonnenwind |
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09.10.2017, 20:14 | #19 |
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Hallo Sonnenwind,
dann habe ich dich da falsch verstanden. Ich entschuldige mich dafür, lasse es aber dreist dennoch unbearbeitet so stehen - es fügt sich, nichtsdestotrotz, ganz gut in meine Argumentation ein. "Inadäquat" würde ich solche Gedankengänge, selbst wenn sie sich als falsch herausstellen sollten, nicht bezeichnen. Eine Möglichkeit, wenn auch noch so unwahrscheinlich, ist es ja... Diese Ungewissheit über Motivation u.dgl.m. sorgt immerhin für die Spekulation, die in dem gegebenen Gedicht sosehr verteufelt wird. Aber wir wären seltsame Wesen, wenn wir nicht über Derartiges spekulieren würden im Lichte dessen, was passiert ist. Beste Grüße, Larks |
09.10.2017, 20:48 | #20 |
Naja, ich habe das auch nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht...
Alles gut, entschuldigen brauchst Du Dich sicher nicht. Wünsche Dir noch einen schönen Abend. Sonnenwind |
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09.10.2017, 21:27 | #21 |
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Wenn es mal pauschalisierend wäre. Wir reden hier über ineinanderübergehende Regeln um eine Freiheit von diesen Regeln zu finden und da ist Larkin mit der Kunst sich ins Detail zu begeben nicht gerade das was kein Attentäter nicht als Herausforderung empfinden würde.
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09.10.2017, 22:10 | #22 | |
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Zitat:
1. Ist es seriös, eine Gegenüberstellung statistisch zu erfassen, bei der auf der einen Seite (alle Kriege der U.S.A.) ein Zeitraum bis zurück ins 18. Jahrhundert, auf der anderen Seite (alle durch Handfeuerwaffen Getöteten der U.S.A.) nur auf einen Zeitraum ab 1968 begrenzt? Wie z.B. hier: http://www.jetzt.de/usa/statistik-an...n-kriegsopfern 2. Weshalb wird in der Grafik, die dieser Link zeigt, der Unabhängigkeitskrieg einbezogen? Da gab es die U.S.A. noch gar nicht, das waren Kolonialstaaten der Europäer. 3. Bekannt ist, dass die U.S.-Amerikaner die meisten Toten in ihrem eigenen Land zu beklagen hatten, nämlich im Sezessionskrieg. Selbt in den beiden Weltkriegen waren es jeweils weniger. Resultiert das nicht logischerweise daraus, dass sie Alliierte waren, also nur einen Teil der Streitkräfte stellten? Muss man nicht aus Gründen einer fairen Beurteilung die Toten aller Alliierten erwähnen? Wie sieht es bei den Verlusten der verbündeten Russen aus? War es nicht auch in anderen Kriegen so, dass Verbündete die Last mittrugen (Briten, Kanadier), so dass die Amerikaner ihre Verluste eindämmen konnten? 4. Ist es nicht so, dass nicht alle Zivilisten, die durch Handfeuerwaffen getötet wurden, nicht unbedingt brave Bürger waren, die einem Verbrecher zum Opfer fielen? Was sieht es mit Unfällen aus, mit Suizid und Polizeieinsätzen? Wie schlagen sich Schießereien zwischen rivalisierenden Banden in Statistiken nieder? 5. Was sagen die realen Zahlen eines Landes über Tote durch Handfeuerwaffen aus, wenn sie nicht in Relation zur Anzahl der Bevölkerung gesetzt werden? Da kommen die U.S.A. und Deutschland nämlich auf Zahlen, die gar nicht so weit voneinander abweichen. 6. Da fällt mir noch etwas ein: Sind bei den Kriegstoten der U.S.A. auch die Opfer erfasst, die nach dem 2. WK als Folge des Kalten Krieges im Einsatz waren? Ich denke dabei an die vielen jungen Männer, die bei der Luftbrücke nach Berlin mit ihren Fliegern abgestürzt sind. |
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09.10.2017, 23:25 | #23 | |
Wie ging das nochmal mit dem Einstellen eines Links?
Zitat:
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10.10.2017, 00:03 | #24 | ||||||
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Hallo Ilka,
Zitat:
Außerdem erreichen Banden, Kriminelle und Hobbyschützen in Kentucky nicht die technische Bandbreite, die einer Armee zur Verfügung steht. Eigentlich müssten, wenn wir die Toten durch Handfeuerwaffen vergleichen, sämtliche Todesfälle, die durch Torpedos, Krankheiten, Bomben, Panzer, Drohnen, Flugzeuge usw. verursacht worden sind, aus den statistischen Angaben zu den einzelnen Kriegsfällen abziehen (oder einfach gesagt: Man nimmt sämtliche Seeschlachten wie z.B. die Korallensee oder Midway und zieht die amerikanischen Verlustzahlen von den Angaben ab, gleiches mit allen Flugzeugbesatzungen usw. Es ist schlicht nicht möglich, jeden einzelnen Todesfall daraufhin zu untersuchen, ob er durch eine Patrone fiel oder etwas anderes; abgesehen davon ist das ungemein pietätlos, weil es völlig egal ist, wie ein Soldat gefallen ist. Ein toter Mann, eine tote Frau oder schlimmstenfalls ein totes Kind sind immer Verluste, Verluste in jedem Sinne, militärisch wie humanistisch und da erübrigt sich ein solches Differenzieren von vorneherein.) - ein "Gangster" in Brooklyn wird nicht einem nuklearen Sprengsatz hantieren und, wie gesagt, bestimmte Waffen, wie z.B. Flammen- und Raketenwerfer, sind auch in den USA vom käuflichen Erwerb ausgeschlossen. Im Allgemeinen: Ein Soldat an der Front kann durch viele verschiedene Dinge umkommen, nicht alleine durch eine Handfeuerwaffe. Von daher ist diese Gegenüberstellung ohnehin problematisch, von anderen unbeantworteten Fragen einmal abgesehen. Außerdem steht dort: "Deaths from Warfare" - sind zivile Opfer also auch mit eingerechnet? Dann müsste man die Zahlen für z.B. den Sezessionskrieg deutlich höher veranschlagen. (Manche Historiker gehen von Schätzungen bis zu einer Millionen aus...) Sprechen wir ausschließlich von Gefallenen oder auch Vermissten, Desertierten, Unfallopfern usw.? Und schließlich vermisse ich bei dieser Statistik auch die politische Relevanz; jawohl, jedes einzelne in dieser Statistik aufgeführte Todesopfer ist ein tragischer, trauriger Fall - aber ich kann schlecht herauslesen, was zur Vermeidung solcher Tragödien in Zukunft getan werden soll, weder in der Statistik noch dem anschließenden Artikel. Die sozialen Probleme wie auch die psychologischen lassen sich nicht statistisch aufarbeiten, das erfordert Detailarbeit - ein Amokläufer oder ein Bankräuber ist kein Objekt der Marktforschung und wenn man sich ernsthaft um eine Besserung der gegenwärtigen Lage bemühen will, dann muss man die Beweggründe für die steigende Radikalisierung der Gesellschaft, die Gründe für eine mögliche Verrohung des Menschen usw. suchen - und dann versuchen, genau diese Fragen politisch zu beantworten. Verbote oder Verteufelungen helfen hier nicht weiter, ich behaupte, dass sie nichts als ein Teil des Problems sind. Denn: die immer radikaler werdende Mentalität hat auch vor den Linken und Humanisten nicht haltgemacht und das meiner Meinung nach wichtigste, was in den USA nun zu tun wäre, wäre mäßigend auf die verschiedenen Strömungen zu reagieren - in so einer komplexen Frage werden nicht die Antworten mit dem Hammer weiterhelfen sondern Kompromisse mit Entwicklungspotential, die mit durchdachten pädagogischen, psychologischen und schließlich v.a. sozialpolitischen Reformen eine gute Basis zur Abkühlung der Gemüter, Besserung der Lage aller Betroffenen und politisch fruchtbaren Arbeit liefern. Verteufelungen, Phrasen und moralische Dogmen helfen nicht - das Bemühen um ein umfassendes Verständnis fehlt in dieser Debatte, die letztlich alle Staaten der westlichen Hemisphäre anlangt, nicht alleine die USA. Deinen Einwurf bzgl. des zeitlichen Unterschieds verstehe ich - wie gesagt, hier soll gewissermaßen gezeigt werden: "Seht her! So viele Kriege haben die USA bereits geführt und trotzdem bringen sich noch mehr durch die bewaffnete Libertinage um! Dieser Quasi-Kriegszustand in den USA hat mehr Opfer durch eine verfehlte Gesetzgebung gefordert als alle militärischen Konflikte der US-amerikanischen Geschichte." - so zumindest verstehe ich diese Gegenüberstellung. Es stellt sich zwar auch die Frage, warum man nur ab 1968 rechnet - der Zweite Verfassungszusatz existiert wesentlich länger und Tote durch Handfeuerwaffen gab es während der 1850er wie der 1920er ebenso wie später. Zitat:
Was mir da wesentlich mehr Bauchschmerzen bereitet, ist die Frage, woher die Zahlen gerade für den Unabhängigkeitskrieg und den Krieg von 1812 kommen. Statistische Angaben der Verlustzahlen für diese Epoche sind noch wesentlich eher der Ungewissheit unterworfen als Angaben für, sage, den Vietnamkrieg. Die Gefahr der Desertion war damals ungleich größer, eine verlorene Feldschlacht machte eine genaue Erhebung vergleichsweise schwierig - sind Männer dieser Linie nun während des Rückzuges desertiert oder sind sie gefallen? Man schlägt sie dann den Verlusten zu, denn sie stehen der Armee und den Kriegsanstrengungen in jedem Falle nicht mehr zur Verfügung. Der Einsatz irregulärer Einheiten während des Unabhängigkeitskrieges macht eine genaue Erhebung weiterhin schwierig. Abgesehen davon besteht stets die Möglichkeit, dass Akten und Aufzeichnungen im Laufe der Zeit verlorengegangen sind. Außerdem sind Vermisstenzahlen häufig falsch, da manche versprengte Soldaten nach einer Weile zu ihren Einheiten zurückfanden, ohne, dass eine Korrektur der angegeben Verlustzahlen erfolgt wäre. Wie gesagt: Die statistische Erhebung von Verlustzahlen in einem Krieg ist eine sehr spekulative Angelegenheit, da der Krieg selbst ein großes Element der Ungewissheit in sich enthält. Nach dem Verfassen meiner Antwort hier, zu diesem Absatz noch ein kleiner Anhang: "The word 'missing' covers a multitude of possibilities in the warfare of the day, including dead but impossible to find or identify; hiding; deserted; accidently or deliberately lost; malingering; captured; concussed [...] Men who were 'missing' therefore often re-entered the combat strengths later on, although many of course didn't." - Andrew Roberts: "Napoleon the Great", S. 113 (Fußnote) Zwar beschäftigt sich diese Passage mit der Französischen Italienarmee vor dem Frieden von Campo Formio, aber ich sprach ja den Unabhängigkeitskrieg und den Krieg von 1812 an - es handelt sich also um die ungefähr gleiche Epoche und dementsprechend haben die von Mr. Roberts angesprochenen Probleme der statistischen Erhebung u.ä. auch Geltung für unsere Diskussion. Zitat:
Die Miteinbeziehung der Verluste der Roten Armee, der britischen Armee und den Streitkräften der Dominions halte ich für falsch - die Statistik will einen Vergleich zwischen den amerikanischen Kriegsanstrengungen bzw. den daraus resultierenden Verlusten und den Todesopfern durch Handfeuerwaffen in der amerikanischen Gesellschaft herstellen; das ist ein explizit amerikanisches Problem, die Situation in Russland, Kanada oder Großbritannien ist dabei eine andere. In sensu strictu: es fehlt der gesellschaftliche Bezug. Zitat:
Zitat:
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Ich hoffe, dass ich auf deine Fragen wenigstens halbwegs interessante, annehmbare Antworten liefern konnte. Beste Grüße, Konstantin Geändert von Ex-Larkin (10.10.2017 um 00:33 Uhr) Grund: Ergänzungen |
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10.10.2017, 00:42 | #25 |
Es werden in dieser Gegenüberstellung nun einmal ausdrücklich nicht die im Krieg durch Handfeuerwaffen Getöteten denen gegenübergestellt, die innerhalb der USA in Friedenszeiten durch Handfeuerwaffen getötet worden sind, sondern die überhaupt in den genannten Kriegen Gefallenen denen, die in Friedenszeiten durch Handfeuerwaffen getötet worden sind. Das macht die Sache nicht "besser", eher erschreckender.
Berücksichtigt wurden bei denen, die in Friedenszeiten innerhalb der USA durch Handfeuerwaffen getötet wurden, auch nur alle Getöteten ab 1968. Würde man weiter zurückgreifen, wäre die Zahl sicher noch höher. Auf Seiten derer, die in den genannten Kriegen gefallen sind, wurde weiter zurückgeschaut. Das spricht eigentlich ebenfalls eher dafür, dass es ein handfestes Problem durch Handfeuerwaffen in der amerikanischen Zivilbevölkerung gibt, man kann hier also aus der keineswegs verleugneten Asymetrie der Gegenüberstellung nichts ableiten, was zu einer Entlastung führen könnte Selbst wenn die Zahl der nicht im Krieg auf diese Weise in den USA Getöteten nur halb so hoch wäre, wären das immer noch schockierend viele. Natürlich sind solche Vergleiche pietätlos. BG Sonnenwind |
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10.10.2017, 00:51 | #26 | ||
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Zitat:
Zitat:
Dass ein "handfestes Problem" vorliegt, dafür muss ich nicht die militärischen Konflikte als Vergleichsmaterial heranziehen. Wie gesagt: Der Vergleich und die angegebene Statistik haben einige Probleme, die, selbst wenn wir sie hier lösen würden, die eigentlichen Fragen der Gegenwart dennoch nicht beantworten. Und da es sich um ein sensibles Thema handelt, dass man weder mit purer Moral noch mit Phrasen usw. beantworten kann, ist es wichtig, die für politische Debatten herangezogenen Quellen durchzuleuchten um zu einer realen, möglichst "wahren" Bestandsaufnahme zu kommen - erst dann würde ich, für meinen Teil, meine Position in diesen Fragen deutlich formulieren. Alle Welt beklagt sich über sog. "Fake News", aber im Zweifelsfalle ist die Auswertung einiger Behauptungen dann doch nicht hinnehmbar, weil sie eine vermeintlich humanistische Position untermauern - ich weiß nicht, eine solche Argumentation sagt mir persönlich nicht zu und sie ist in keinem Maße für die Debatte oder politische Problemlösung zweckdienlich. Oder, um den bereits angesprochenen B.H. Liddell Hart für mich sprechen zu lassen: "For whoever habitually suppresses the truth in the interests of tact will produce a deformity from the womb of his thought." Und gerade das muss vermieden bei Fragen von dieser Tragweite. Und wer nun behauptet, dass das in diesem Forum völlig sinnlos und unmöglich ist - richtig! Aber dann sollte man diese Statistiken auch nicht auf den Plan einer Diskussion bringen. Gute Nacht allerseits! |
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10.10.2017, 05:32 | #27 | |
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Außerdem: Bei der Konzentration auf die U.S.-amerikanische Waffenlobby wird davon abgelenkt, in welchen Ländern Tötungsdelikte in geradezu exzessiven Ausmaßen stattfinden. Schwerpunkte bilden die Länder in Mittel- und Südamerika, Afrika südlich der Maghrebine und Russland. Sogar für Grönland liegt die Rate viermal so hoch wie in den Vereinigten Staaten (in Relation zur Bevölkerungsdichte gemessen). An einer strikten oder liberalen Waffengesetzgebung allein kann es also nicht liegen, in welchem Ausmaß in einem Land gemordet wird. Deshalb ist das Zeigen mit dem Finger auf immer nur eine Nation genauso wenig hilfreich wie die Unterdrückung der Tatsache, dass es für potentielle Mörder noch jede Menge anderer Waffen gibt, um ihre Tat auszuführen. |
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10.10.2017, 08:51 | #28 | |
Hallo zusammen,
leider fehlt mir die Zeit hier auf alles einzugehen, ist ja echt ein bisschen ausgeufert. Hab es grade mit Mühe und Not geschafft alles zu lesen... @ Larkin Eigentlich kann man dir in allen Punkten nur zustimmen. Außer in dem, dass du von einem (mehr oder weniger) satirischen Gedicht Antworten erwartest, die Politik und Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten auch schon nicht liefern konnten. Klar hätte ich Vorschläge, wie man das Problem angehen könnte, aber die meisten sind ziemlich radikal und unrealistisch. Ein realistischer Ansatz wäre vielleicht, die Knarren als das zu bezeichnen was sie sind: Tötungsinstrumente. Und keine Spielzeuge oder Sportgeräte, wie die NRA in den Staaten schon den ganz Kleinen versucht weiszumachen. Krieg und Gewalt sollte insgesamt wieder stärker geächtet werden und nicht als "alternativlos" und "menschliche Natur" bezeichnet werden. Ich habe im Text auch nicht kritisiert, dass das "Warum" hinterfragt wird. Ist doch ganz normal, dass man wissen will, aus welchen Gründen so etwas passiert. Und da sind - ganz klar - nicht nur die lockeren Waffengesetze schuld dran. Mich interessiert es ja selbst, was diesen Mann dazu bewog! Zitat:
LG und Peace! k |
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10.10.2017, 09:28 | #29 |
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... und wie siehst du das bei den Sportarten "Biathlon", "Bogenschießen" und "Speerwerfen"? Müssen die deiner Meinung nach alle auf den Index, weil sich die Sportler mit Tötungsinstrumenten abgeben?
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10.10.2017, 09:48 | #30 | |
Zitat:
Was mir eher im Kopf rumgeisterte, waren diese "spaßigen" NRA-Veranstaltungen, wo familientauglich Waffen vorgestellt werden und schon die Kleinen unter Aufsicht schießen können. Da geht es auch nicht nur um kleinkalibrige Waffen zum Jagen oder für den Selbstschutz. Da werden auch kriegstaugliche Gewehre mit ordentlich Wumms getestet, die einfach nur "Spaß" machen sollen. So wird es auch vermarktet... DAS finde ich krank. |
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10.10.2017, 09:54 | #31 |
Jedenfalls kann die Tatsache, dass es Sportler gibt, die Waffen als Sportgeräte benutzen, kein Grund sein, so zu tun, als wären Waffen nicht ursprünglich dazu gedacht - und tatsächlich auch heute noch zumindest geeignet, man wundert sich - eben dies zu sein - Waffen, mit denen es erschreckend einfach ist, Andere (auch recht große "Menschenmengen") mit Absicht oder aus Versehen (auch aus der Distanz oder hinterrücks aus einem Versteck heraus) zu töten.
Ich möchte jetzt bitte nicht hören, dass das mit anderen Mitteln ebenfalls möglich ist... ! Statistiken sind generell mit Vorsicht zu genießen. Die Mängel in einer Statistik disqualifizieren sie aber nicht immer komplett (ein ebenfalls oft politisch motivierter Schachzug ist es, deratige Unzulänglichkeiten hervorzusuchen und überzubewerten, um die für die eigene Überzeugung unbequemen Erhebungen zumindest zu schwächen), und man sollte sich stets die Frage stellen, ob eine solche auf durchweg zuverlässige Quellen baut und differenziert, umfassend genug ist usw. Auch bleiben Statistiken stets interpretationsbedürftig. "Liberale Waffengesetzgebung" klingt viel zu positiv und vereinseitigend! Als ob es zwischen rigorosen, überzogenen Verboten und einer solchen nicht auch viele Stufen geben könnte. Ich persönlich glaub(t)e auch mit jener Statisik nicht, dass die US-Amerikaner prinzipiell gewaltbereiter sind als etwa die Europäer (was für eine oberflächliche Aussage!)... Auch glaube ich nicht, dass benannte Probleme allein durch Verbote gelöst werden können. Doch es könnte sich herausstellen, dass sie ein zentrales Mosaiksteinchen eines sehr viel komplexeren, erfolgreichen Lösungsansatzes bilden. "Die Probleme" liegen oft nicht einfach "woanders", sondern schlicht - nicht nur da, wo sie vermutet wurden oder werden. LG Sonnenwind Geändert von Sonnenwind (10.10.2017 um 12:25 Uhr) Grund: Ergänzung |
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10.10.2017, 18:11 | #32 |
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Oh ja alles böse was wir nicht verstehen und beeinflussen können. Das dass die eigentliche Waffe ist ändert weder Kriegsgerät noch Hobbyspielzeug. aber was schon tausendmal hergebetet wurde, kann dann auch noch mal durch uns durchzucken wie ein Kopfschuss für die Verhältnismässigkeit unserer Angst und der wahren Fakten die ja anhand keines Menschenopfers das erreichen was wir so schön friedensbereit an die Wand zu malen uns bemüssigt fühlen. Und da finde ich Sonnenwinds nicht nur da Einwurf sehr richtungsweisend. Denn noch mehr Verwirrung hat ja noch niemandem dabei geschadet nach eigenem Gusto die kalabresische Pizza zu belegen.
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10.10.2017, 19:03 | #33 | |
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Zitat:
Natürlich wurden Waffen entwickelt, um zu töten, und manche Multifunktionsgeräte eigneten sich ebenfalls zur Waffe, obwohl erst einmal die handwerkliche Arbeit mit ihnen erleichtert werden sollte. Es ist aber ein Unterschied, ob ein Mensch mit einer Waffe niedere Absichten verfolgen oder sich verteidigen will. Da er keine natürlichen Waffen besitzt und somit in grauer Vorzeit ein höchst verwundbares Tier war, ist es die logische Konsequenz, dass er mittels seiner Gehirnleistung Instrumente erfand, die ihm gefährliche Angreifer möglichst weit vom Körper hielten. Es ist doch völlig klar, dass ein trainierter Speerwerfer oder Pfeilschütze weit größere Chancen hatte, sich erfolgreich zu verteidigen, als sich auf einen Nahkampf einzulassen. Logisch ist auch, dass der Benachteiligte sofort versuchte, aufzuholen und den gefährlich gewordenen Gegner zu überrunden. Entwicklungen dieser Art gibt es überall, und sie lassen sich nicht aufhalten. Das größte Problem der Menschen sind immer noch die Menschen selbst. Es ist völlig egal, ob Kain seinen Bruder Abel mit den Fäusten oder einer Keule erschlug, ob er ihm ein Messer hätte in Bauch rammen oder ihn mit einem Pfahl hätte aufspießen können. Entscheidend ist, woher das Aggressionspotential stammt, das einen Menschen dazu bringt, die Kontrolle zu verlieren und andere Menschen zu töten. Außerdem wird jeder Gerichtspsychologe die alte Erkenntnis bestätigen: Jeder kann zum Mörder werden. Das sind dann aber nicht die Kinder, die mal unter Erwachsenenaufsicht zum Spaß an die Wumme dürfen, denn das allein reicht nicht aus, für die Zukunft versaut zu werden. Es sind vielmehr Erwachsene aller Altersgruppen, von denen ein Großteil so unauffällig gewesen ist, dass sich das Motiv für ihre Tat nicht eindeutig ermitteln lässt - aber das ist ein Problem der Richter, die das Strafmaß festsetzen müssen. |
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