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28.09.2016, 16:41 | #34 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
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Ach, Thing. Ich hatte als dir bekannt vorausgesetzt, dass so um 1940 herum Tastaturen in der Schweiz nicht in jeder Hand waren.
Apropos Sprachentwicklung: Es wird Zeit, dass endlich gewisse unschuldige Wörter, welche auf dem Index der Gutmenschen stehen, wieder in ihren Stand als Geliebte des deutschsprachigen Schriftstellers eingesetzt werden! Wir sollen wieder frei von der freien Seele weg völkisch artisch gruppisch truppisch herdisch rudelisch schwarmisch und stallgemeinschaftisch oder hühnerhofisch sagen dürfen! Jawoll! Und die Regierungen von Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen in nützlicher Frist den Subjekten minderer Sprachen Übersetzungsvorschläge unterbreiten, z.B. "peopleish, peupleique, popolonico, 人民主意的" Jawoll! Url |
28.09.2016, 16:44 | #35 |
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Ohne meinen Wolf Schneider schreibe ich gar nichts!
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28.09.2016, 16:46 | #36 | |
R.I.P.
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Zitat:
Och, ist das süß! Thing |
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28.09.2016, 17:26 | #37 | |
Dabei seit: 07/2015
Beiträge: 269
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Zitat:
Vielleicht sollte ich etwas erklären: Mein Hinweis, wieder etwas mehr Wert auf das korrekte Erlernen der deutschen Sprache zu legen, war ganz bestimmt nicht so gemeint, aus jedem Schuler oder Studenten einen perfekten Germanisten machen zu wollen, zu denen ich mich ganz sicher auch nicht zähle. Ich halte mich aber für lernfähig und nehme mich dieser Hinweise deshalb gerne an. Was ich allerdings nicht verstehe, das ist der recht aggressive Unterton, den ich verspüre. Komisch sollte es allerdings nicht sein. So verstehe ich, dass es im Zeitalter der "Political Correctness" eine immer stärker werdende Tendenz gibt, dem "Wie jemand etwas sagt", gegnüber dem "Was jemand sagen will", eine immer stärkere Bedeutung zukommen zu lassen. Letzteres könnte man allerdings ausdiskutieren. Nochmals vielen Dank und einen schönen Gruß. |
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28.09.2016, 17:35 | #38 |
Dabei seit: 07/2015
Beiträge: 269
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Das wusste ich zwar noch nicht, aber ich habe eine englische Tastatur an meinem Laptop, die weder Umlaute besitzt, noch über die "ß"-Taste verfügt.
Geändert von opi50 (28.09.2016 um 19:07 Uhr) |
28.09.2016, 17:43 | #39 |
"Deutsch war nicht nur laut Meinung meiner Eltern, sondern aller Lehrer ...."
Wo ist da ein Kommafehler? Ich finde keinen. Das Komma gehört dahin. |
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28.09.2016, 17:47 | #40 |
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28.09.2016, 18:06 | #41 | |
Dabei seit: 07/2015
Beiträge: 269
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Zitat:
Ich denke allerdings, dass Wortwahl und -gebrauch sehr situationsabhängig sind, und eine Tabuisierung genau zu der aktuellen Situation geführt hat. Jeder, der heute die Wörter "Volk", "völkisch", "Vaterland", etc. auch nur in den Mund nimmt, wird oft gleich als "Nazi" oder "Rechtsradikaler" abgestempelt. Auch das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Wesentlich unpassender finde ich z.B. Situationen in öffentlichen Nachrichtensendungen oder Talk-Shows, wenn Moderatoren das Wort "getürkt" (für "gefälscht" oder "manipuliert") benutzen, während bei Talk-Shows sogar türkische Mitbürger im Publikum sitzen können. Man sollte vielleicht auch nicht vergessen, dass viele Menschen aus dem arabischen Raum sich sehr gerne als "Kurden" oder "Perser" ausweisen, was ebenfalls einen gewissen "völkischen" Charakter aufweist. Besten Dank und einen schönen Gruß. |
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28.09.2016, 18:29 | #42 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2014
Alter: 73
Beiträge: 2.273
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Ich bin Alemanne!
Wie völkisch ist das denn? Wie sagt man denn "völkisch" auf Farsi oder auf Kurdisch? |
28.09.2016, 18:31 | #43 |
28.09.2016, 18:35 | #44 |
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Ich bin Chattin mit reußisch-bajuwarischem Migrationshintergrund.
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28.09.2016, 18:48 | #45 |
Da sich völkisch auf die (eine) Nation bezieht...ist die Fragestellung schon falsch...den Farsi ist eine nationen - und kultur -übegreifende Sprache - eine Sprache...deren Herkunft man zwar kennt, die aber keine eigene Identität besitzt. Das gleiche gilt auch für die englische, für die französische...und für viele andere Sprachen...und...wenn auch eingeschränkt...auch für die deutsche Sprache. Die Frage kann also nur lauten: Haben die Kurden, die Iraner, die Franzosen, die Engländer, die Iren...usw...einen Begriff...der das gleiche verkörpert wie "völkisch". Und die Antwort kann ich Dir gleich mitliefern:"Ja"
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28.09.2016, 18:49 | #46 |
R.I.P.
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Und meine Urururgroßeltern kamen aus der Schweiz.
Aus der Sippe der Luginbühl. Das verwusch sich zu Lugenbiehl. Auf meinen Großvater hab ich auch ein kleines Gedicht geschrieben. Der Jüngste war er unter den Geschwistern. Klein und flink und sehr geweckt. Im Stall an Kuh- und Pferdenüstern hat er sein Hüteschicksal früh entdeckt. Als Schulerbub schuf er Erstaunen. Er war so klug. Sein Geist war wach. Pastoren, Lehrer hört' man raunen: Der wird mal was. Legt das nicht brach! Der Kleine wollte Hirte sein. Doch man verwehrte ihm die Schafe. Zuerst war Studium ihm nur Strafe. Dann traf ihn Gott. Im Einsamsein. Er wurde dann zum großen Überwinder. kat exochän der Glaube ihm. "Hüt ich nicht Schafe, so hüte ich jetzt Kinder des Herrn. Ich halt die Ziem." Er wurde nie irre. Er wurde nie schwach. Die Braunen brachten viel Ungemach. Eine Halbjüdin wagte er zu begraben. Er, unter Hundert, traute sich, Mut zu haben. Man nahm ihm das Recht, in der Schule zu lehren. Nur auf der Kanzel durft man ihn hören. Er sollte geknebelt werden mit deuschem Recht.. aufrecht blieb er, allein Gottes Knecht. Er fehlt mir. Er fehlt mir so sehr. Wer weiß, was ich ohne ihn geworden wär. |
28.09.2016, 19:00 | #47 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Ilka-Maria,
ich habe als Zwölfender bei der Bundeswehr in Niedersachsen, Bremen, Bayern und NRW "gedient". Der Begriff "Barras" war bei der Bundeswehr nicht üblich. Barras war als Begriff zwar bekannt, aber Du bist falsch informiert, wenn Du sagst, dass er bei der BW geläufig war. Heinz |
28.09.2016, 19:01 | #48 |
Dabei seit: 07/2015
Beiträge: 269
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Gar nicht, sofern sich keine Verbindung zur gleichnamigen NAZI-Tageszeitung ableiten lässt, die den Untertitel "Kampfblatt der Nationalsozialisten Oberbadens" trug (erschien ab 1931 in Freiburg im Breisgau).
Eine gute Frage, die man durchaus einem stolzen Kurden oder Perser mal stellen könnte. |
28.09.2016, 19:18 | #49 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Ilka-Maria,
nein, meine Frage nach Halb- oder Volljüdin war keine Nachlässigkeit. Wie Du dem Gedicht Things entnehmen kannst, Zitat Thinggedicht: "Eine Halbjüdin wagte er zu begraben" war es bei mir eine auf mangelhafter Bildung die unbeabsichtigte Übernahme eines Begriffs aus der Nazi-Rassenideologie. Die Frau, die ich gefragt hatte, hat sich dann sehr lange mit mir unterhalten. Seitdem weiß ich, dass es keine "Halbjüdinnen" gibt. Thing wird das auch noch begreifen, wenn sie nicht gerade dabei ist, neue (übrigens sehr schlechte) Schmähgedichte zu reimen. Heinz |
28.09.2016, 19:20 | #50 |
Ich dachte immer Zwölfender wären eher im Wald und auf Wiesen zu beobachten...wie sie sich um die Hirschkühe streiten?!? Man lernt nie aus.
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28.09.2016, 19:24 | #51 |
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Du hast mich falsch verstanden. Was bei der Bundeswehr gesprochen wurde, konnte ich gar nicht wissen. Das wussten noch nicht mal Menschen wie mein Vater, die als Soldat im 2. WK gedient und ihn überlebt hatten. Wo, glaubst du, habe ich die Leute über solche Themen reden gehört? Natürlich in der Familie und im Bekanntenkreis. Ich bin nicht "falsch informiert", sondern ich greife auf authentisch Gehörtes zurück. "Barras" war der gängige Begriff, der zwischen Wehrmacht und Bundeswehr nicht unterschied, sondern ein Synonym für Soldatendienst und Drill war. Da die Menschen aber kurz nach dem Krieg mehr von dem sprachen, was hinter ihnen lag, fiel der Begriff "Wehrmacht" sehr oft; von der Bundeswehr sprach kein Mensch, was in einem besetzten Land kaum verwunderlich war. Der Aufbau der Bundeswehr ging ja auch erst zehn Jahre nach Kriegsende los.
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28.09.2016, 19:29 | #52 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Liebe A.D.,
Du darfst mir ruhig glauben, dass der Begriff aus der Jägersprache mir durchaus geläufig ist. Er gehört aber auch in den "Soldatensprech", die diesen Begriff aus der Jägersprache entlehnt haben und damit Soldaten meinten, die nach 12 Jahren ihren Dienst beendet haben. Gruß, Heinz Ilka-Maria, wenn Soldaten der Wehrmacht aus ihrer Zeit erzählt haben, sprachen sie meistens vom Barras. Du darfst mir ruhig abnehmen, dass die Soldaten der Bundeswehr nicht von Barras sprachen; die weitaus üblichere Bezeichnung war: Ich muss zum Bund bzw. ich war beim Bund. Lohnt es sich wirklich, mit einem, der selbst 12 Jahre "beim Bund" war, darüber zu diskutieren? H. |
28.09.2016, 19:39 | #53 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wo habe ich das jemals behauptet? Habe ich nicht klar gesagt, dass ich niemals wusste, was die Soldaten in der Bundeswehr schwätzten? Ich sprach ausschließlich vom privaten Bereich, nicht von irgendeinem Gefasel im inneren Kreis. Vielleicht solltest du nochmal das Lesen erlernen. Und erzähle mir nix darüber, was und wie die Leute in den 50er Jahren geredet haben. Zu Hause. Nicht beim Barras. |
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28.09.2016, 19:48 | #54 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Hallo opi50,
findest Du es nicht auch seltsam, aus welcher Ecke die Forderung kommt, ein Wort wie "völkisch" zu entdämonisieren, bzw. wieder salonfähig zu machen? Ich liebe die deutsche Sprache, auch wenn sie in weiten Bereichen mit Wörtern aus anderen Sprachen durchzogen ist. Ich glaube, dass es vielen Menschen gar nicht bewusst ist, wieviel gebräuchliche Wörter aus dem Lateinischen, Griechischen, Arabischen, Französischem und weiteren Sprachen heute ganz selbstverständlich benutzt werden. Aus welchem Grund sollte man auf - für mich - No-Go-Wörter oder Sprüche zurückgreifen, die ein für allemal von den Nazis missbraucht wurden? "Völkisch" gehört für mich zu den "belasteten" Wörtern. Ich möchte nicht völkisch genannt werden, wenn ich mein Vaterland mit seiner Muttersprache liebe. Gruß, Heinz |
28.09.2016, 19:59 | #55 |
Fakt ist, der Begriff "völkisch" ist aus gutem Grund nicht verboten. Was jemand damit assoziiert,,, wie und wo er ihn verwendet...ist Privatsache. Ob der Begriff wieder salonfähig wird...das regelt die Gesellschaft...nicht die Politik.
Und ich bleibe dabei; dann müsstes Du auch Lohegrin und Parsifal...nur um mal zwei zu nennen...verbieten. Entweder---oder...alles andere ist Wischiwaschi...aber vor allem Heuchelei. |
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28.09.2016, 20:01 | #56 |
R.I.P.
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Bravo!
(Lohengrin popelt!) |
28.09.2016, 20:03 | #57 |
Und für alle...die in Geschichte (für Deutsch ist uberlu zuständig) Nachholbedarf haben...:
http://www.zeit.de/1997/16/Hitlers_Wagner |
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28.09.2016, 20:11 | #58 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo A.D.,
ich habe nicht von Verboten gesprochen, sondern von ein für allemal belasteten Wörtern. Dazu gehört m.E. das Wort "völkisch". Aber Du darfst mir gern mal einen Satz zusammenstellen, in dem das Wort völkisch gut klingt. Heinz |
28.09.2016, 20:19 | #59 |
Gerne. Es ist von völkischem Interesse Traditionen zu bewahren und sie nicht jedem Mainstream zu opfern, da der Deutsche sich nicht über seinen Pass als Deutscher definiert...sondern über die verbindenden Elemente seiner Kunst, Kultur und Tradition.
Mit völkischem Gruß, A.D. |
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28.09.2016, 20:24 | #60 |
R.I.P.
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28.09.2016, 20:26 | #61 |
R.I.P.
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Kam schon zur Sprache, daß den Flüchtlingen, die bleiben dürfen, in Schnellkursen eine Art Pidgin-Deutsch beigebracht wird.
Und die sollen uns verstehen? Oder wir sie? |
28.09.2016, 20:56 | #62 | |
Dabei seit: 07/2015
Beiträge: 269
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Zitat:
zunächst vielen Dank für die erneute Stellungnahme. Natürlich erkenne ich, "aus welcher Ecke" die Forderung kommt. Gerade das ist es ja, was die Emotionen so hochkochen lässt. Und der Nährboden sind eben genau diese "belasteten" Wörter, die jetzt, zu populistischen Zwecken, und zwar ganz gezielt, reaktiviert werden. Es geht doch letztendlich nur um Provokation, und der erzielte Protest gibt den Provokateuren den entsprechenden Zuspruch. Ich befürchte daher leider, dass es noch viel mehr solcher "No-Go-Wörter"-Debatten geben wird. Jemanden "völkisch" zu nennen, nur weil er seine Muttersprache und sein Vaterland liebt, erscheint mir genauso absurd, wie ihn deshalb gleich als "Nazi" abzustempeln. Genau das wollte ich mit dem Hinweis auf "sachlichen oder situationsgebundenen" Gebrauch bestimmter Wörter ausdrücken. Ich hatte es schon einmal an anderer Stelle erwähnt, dass ich ganz sicher keine politischen Ambitionen in diesem Forum habe, aber ich meine eine generelle Entwicklung beobachten zu können, die sehr übel enden könnte. Seit mittlerweile einem Jahr wettern alle Medien und alle etablierten Parteien gegen den immer stärker werdenden Druck von "rechts". Mit einem einzigen Ergebnis: Der Rechtspopulismus und die Provokationen nehmen immer mehr zu. Wenn also, auch zurecht, mit dem Wort "völkisch" bestimmte, negative Assoziationen veknüpft sind, dann sollten sie auch genau so kommuniziert, nicht aber tabuisiert werden. Soweit meine persönliche Meinung dazu. Nochmals Danke für den Kommentar und einen schönen Gruß. |
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28.09.2016, 21:13 | #63 | |
Dabei seit: 07/2015
Beiträge: 269
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Zitat:
Vor 2 oder 3 Wochen habe ich einen Bericht gesehen, in dem es darum ging, dass jede Menge Integrations-Deutschkurse für Flüchtlinge bezahlt werden, obwohl diese nicht wirklich daran teilnehmen. Von anfänglich bis zu 40 eingeschriebenen Teilnehmern, absolvieren bisweilen nur 5 bis 10 den ganzen Kurs. Der Rest bleibt einfach weg. Dadurch erübrigt sich dann vielleicht auch die Frage, wer letztendlich wen verstehen soll. Unangenehm aufgefallen ist es auf jeden Fall. |
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28.09.2016, 21:31 | #64 |
Dabei seit: 10/2006
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Beiträge: 7.879
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Hallo A.D.
Gerne. Es ist von völkischem zu bewahren und sie nicht jedem zu opfern, da der Deutsche sich nicht über seinen als Deutscher ...sondern über die verbindenden seiner Kunst, und . Mit völkischem Gruß, A.D. ich habe mal die Wörter heraus genommen, die fremdsprachlicher Herkunft sind. Es ist wichtig, dass die nationalen Eigenheiten bewahrt und nicht jeder Modeerscheinung geopfert werden, weil sich die Menschen durch ihre Sprache, Kunst und Überlieferung zusammen gehörig fühlen. Mit freundlichem Gruß, Heinz Mit "völkischen" Gruß - das hört sich, ich sag es mal ganz nett, recht rückwärts gewandt an. In meinem Satz taucht ein einziges Wort "national" auf, vielleicht noch "Mode". Du hast in Deinem "völkischen" Satz sieben "unvölkische" Wörter. Gruß, Heinz |
28.09.2016, 22:11 | #65 | |
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Zitat:
Die F.A.Z. hat etwas später einen ganzseitigen Beitrag gebracht, der dieses Verhalten teilweise erklärt: Wir als Aufnehmende gehen von falschen Voraussetzungen aus, während die Flüchtlinge ihre eigenen Vorstellungen von Deutschland haben. Wenn diese Flüchtlinge - in der Mehrzahl Männer - von unseren Standards erfahren, dass nämlich jahrelanges Lernen notwendig ist, um die Sprache zu beherrschen und für einen Beruf fit gemacht zu werden, bis man ein Einkommen erzielen kann, verabschieden sie sich aus den Förderprogrammen; denn sie sind gekommen, um sofort Geld zu verdienen und zu sparen, um ihre Angehörigen nachkommen zu lassen. Das ist ihr Auftrag, dem sie sich verpflichtet fühlen und der sie unter Druck setzt. Sie haben schlicht keine Zeit, jahrelang Bildungsprogramme zu durchwandern. Das sind sie auch gar nicht gewohnt, weil es in ihrer Heimat diese Standards nicht gibt. Die Crux ist, dass der deutsche Arbeitsmarkt für derart unqualifizierte Kräfte kaum Angebote hat, das schnelle Geldverdienen also ein Traum bleibt. Das Dilemma, in dem sich diese Menschen befinden, ist kaum zu lösen, wenn sie nicht einsehen, dass sie erst investieren müssen, um auf eigenen Füßen stehen zu können. |
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28.09.2016, 22:46 | #66 | |
Dabei seit: 07/2015
Beiträge: 269
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Zitat:
Es gibt ja offensichtlich auch noch eine Reihe ganz anderer Probleme, wie z.B., dass sehr viele der Flüchtlinge gar nicht lesen und schreiben können. Da ist es generell fraglich, was sie in einem Standard-Deutschkurs für Migranten machen sollen, und wie viele Jahre es dauern soll, bis sie danach, entsprechend qualifiziert, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Denn selbst wenn sie schnell und gut Deutsch lernen würden, fehlt dann noch eine entsprechende Berufsausbildung und der entsprechende Arbeitspaltz. Aus humanitären Gesichtspunkten war es sicher richtig, all diese Menschen aufzunehmen, für das geplante Integrationsprogramm habe ich ebenfalls wenig Hoffnung. Auch auf EU-Ebene erwarte ich kurzfristig keine Lösung. Zu beneiden sind die Menschen jedenfalls ganz sicher nicht, das sehe ich auch so. Bleibt nur zu hoffen, dass die Situation nicht eskaliert. |
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