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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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09.07.2016, 19:38 | #1 |
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Wir waren Kinder ...
… als wir in die Kirschen gingen
und im Bach Forellen fingen, über Stoppelfelder liefen, fest im warmen Heubett schliefen, vorher noch die Sterne zählten und aus Schnuppen Wünsche wählten, Kühe von der Weide holten, sahen, wie die Stuten fohlten, Katzen, die den Hunden keiften, Äpfel, die an Ästen reiften, Ochsen, die geduldig zogen, Halme, tief vom Sturm gebogen … … als wir ohne Sorgen waren, scherzhaft zupften uns an Haaren und nicht an die Zukunft dachten. Während schon die Teufel wachten. 9. Juli 2016 |
09.07.2016, 20:10 | #2 |
Liebe Ilka,
ein Panarama aus Kindheitserinnerungen, das positiv stimmt. Naturnahes Leben und Erleben im unmittelbaren und ausschließlichen Gegenwartskontakt. Sehr gern gelesen LG gummibaum |
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09.07.2016, 20:28 | #3 |
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Danke, gummibaum. Ich finde es schade, dass die Kinder von heute das nicht mehr erleben.
Malle statt Bauernhof ... Warum? Weil es die Bauernhöfe, wie ich sie kennenlernte, nicht mehr gibt. Idylle waren sie natürlich nicht, da ging es hart zu. Aber sie waren noch keine Industrie. LG Ilka |
09.07.2016, 20:54 | #4 |
das ist das wunderbare an der kindheit, dass man sich in ihr einen dreck um die zukunft schert, teils aus naivität und blindheit, teils weil sie einem schnuppe ist. ein in dieser intensität nie wieder zurückkehrender erfahrungszusammenhang, der aber irgendwann gerade durch das beendet und zerstört wird, was er wesenhaft ausschliesst.
kindlichliches augenblickserleben und augenblickshaschen, extrem gut rübergebracht! der rythmus des textes (vierhebige trochäen) entspricht auf geradezu verblüffende weise der art, auf die kinder oft hastend und doch leichtfüssig von dingen erzählen, die sie gerade erlebt haben. gerade dies aber zeigt auch, da es sich beim text um die rückbesinnung eines wohl erwachsenen handelt ("wir waren kinder..."), dass die kindheit dennoch nicht vollständig zerstört werden konnte, auch nicht durch "die teufel". ist sie doch als erinnerung noch gegenwärtig. sehr gerne gelesen! ein wirklich gelungener text! nur die wortfolge "scherzhaft zupften uns an haaren" irritiert ein wenig. lg Sonnenwind |
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09.07.2016, 22:42 | #5 |
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Hallo Ilka,
eine traumhafte Kindeheit schilderst du hier. Übrigens, ein schöner Rhythmus. Mein Sohn hatte das große Glück einen richtigen Bauernhofkindergarten besuchen zu dürfen. http://www.bauernhofkindergarten-wilkenshoff.de/ Sehr gern gelesen und zurück erinnert. Letreo |
09.07.2016, 22:48 | #6 | ||
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Zitat:
Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Beim Lesen werden tatsächlich Kindheitserinnerungen wach. Zitat:
Liebe Grüße Dabschi |
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10.07.2016, 07:57 | #7 |
Gast
Beiträge: n/a
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verflogen?
toll, bildlich schön.
Ich frag mich nur die ganze Zeit : was war denn da , ALS man noch Kind war. Klingt als höre man nur in einen Gedankenauszug hinein und der Wind trüge die Tatsächöiche Botschaft davon, ALS ich das las. |
10.07.2016, 13:48 | #8 |
Liebe Ilka-Maria,
schöne Bilder, ich zum Teil alle erleben durfte. Für die Forellen war ich stets zu trantütig Sehr gerne gelesen! Liebe Grüße Gylon |
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26.07.2016, 14:50 | #9 |
Hallo Ilka-maria,
ja herrlich unbeschwerte Zeiten, denen man die lyrische Verklärung gern nachsieht.
Falls Du noch daran arbeiten willst, könntest Du vielleicht die "keifenden Katzen" überdenken, die mir nicht so recht munden wollen, weil ich "keifen" mehr mit Hunden als mit Katzen verbinde. LG Perry |
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26.07.2016, 16:17 | #10 | |
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Zitat:
Wenn Katzen richtig böse sind, hört sich das so an: https://www.youtube.com/watch?v=2sO_3EJZ8Wc Vielleicht fallen Dir ein paar Verben dazu ein, auf die ich noch nicht gekommen bin. LG Ilka |
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26.07.2016, 16:35 | #11 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Liebe Ilka-Maria,
deine Schilderung lässt vor meinen Augen Bilder einer sorglosen und unbefangenen Kindheit erscheinen. Als Kinder ahnten wir damals gar nicht, wie gut wir es doch hatten. Die weiblichen Kadenzen nehmen der schwunghaften Aufzählung, die fast keine Zeit zum Verinnerlichen lässt, zum Glück ein wenig das Tempo. Leider sind die Teufel heutzutage oft schon mitten unter den Kindern und Jugendlichen. Gerne gelesen mit lieben Grüßen Nöck |
26.07.2016, 17:23 | #12 | |
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Zunächst mal ein etwas verspätetes Dankeschön an Sonnenwind, Letreo, Dabschi und Gylon für ihre Kommentare.
Zitat:
Aber wir hatten unseren Ausgleich. Es gab nach dem Krieg auch in der Stadt noch die Grundstücke mit den wilden Gärten, in denen Kirschen, Äpfel, Johannisbeeren und andere Früchte wuchsen, die jeder pflücken durfte. Statt teurer Urlaube gab es Ferien auf dem Bauernhof mit Reiten, Kuhtreiben, Heuernte und Getreidedreschen - habe ich alles miterlebt. Weil meine Eltern arbeiten gingen und ich keinen Hund haben durfte, kaufte ich aus Trotz einen Hamster und machte nachts kein Auge mehr zu, weil dieser Racker tagsüber schlief und nachts in seinem quietschenden Laufrad mindestens einmal um die Erde rannte, bis er sich wieder in sein Lager verkroch. Außerhalb der City waren die Straßen weitgehend frei von Verkehr, so dass wir gefahrlos mit Roller, Rollschuhen und Farrädern herumdüsen konnten. Die Sommer waren dermaßen heiß, dass die Fußsohlen auf dem Asphalt brannten und die Gewitter mit dem Donner und den Blitzen des Jüngsten Gerichts über uns kamen. Baden gingen wir im Main, und auf dem Heimweg pflückten wir Brennesseln, die zu Tee verarbeitet wurden, den wir beim nächsten Badetag dabei hatten - solange, bis Frischa-Limonade auf den Markt kam. Heute ist gewiss alles anders. Das ist normal, es geht immer weiter voran. Und wir Älteren und selbst die ganz Alten gehen da auch große Strecken mit. Manchmal frage ich mich aber, ob es notwendig ist, dass sich "alles" ändern muss oder ob es nicht gut täte, ein paar Juwelen aus der damaligen Zeit zu bewahren. Was ich meine: Ich habe im Garten meiner Großmutter mal einen eingerollten, schlafenden Igel entdeckt, der war ungefähr so groß wie ein Handball. Heute sieht man Igel nur noch auf der Landstraße - ein Matschhaufen aus blutigem Fleisch und Stacheln, der gerade mal so groß ist wie eine junge Ratte. Kinder kennen die Namen von Vögeln, Fischen, Bäumen und Blumen nicht mehr (ausgenommen die Stadttauben), und dass es einmal einige tausend Apfelsorten gab, weiß niemand mehr, denn im Supermarkt bekommt man nur noch fünf bis sieben. Und all diese Feststellungen haben nichts mit Nostalgie zu tun, sondern mit einer gewissen Art von Verarmung. Euch allen ein dickes Dankeschön, dass Ihr in diesem Thread gewesen seid. LG Ilka |
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26.07.2016, 17:59 | #13 |
Hallo Ilka-Maria,
kein leichtes Unterfangen.
Wenn es auch etwas weniger böse sein darf, wie wär's mit "miauten" und dazu "Pflaumen, die an den Ästen blauten." LG Perry |
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26.07.2016, 18:02 | #14 | |
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Zitat:
Glaube mir: Wenn eine Katze durchdreht, gibt sie Töne von sich, bei denen Du an die Unterwelt denkst, und wenn sie dann noch die Ohren flach nach hinten legt, traust Du Dich nicht, ihr den Rücken zuzudrehen. |
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26.07.2016, 22:01 | #15 | |
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Hallo Ilka,
ich find' dein Gedicht auch schön. Vielleicht kannst du die Zeile "Katzen, die den Hunden keiften" mit etwas komplett Anderem ersetzen, es hört sich ein bißchen merkwürdig an, obwohl ich weiß, wie sie kreischen können. Deinen von mir zitierten Beitrag finde ich fast noch schöner als das Gedicht, dieses Mitnehmen in deine Kindheit habe ich sehr gern gelesen. Brennnesseln sammel ich auch, man muss sowas ja nicht aufgeben ... oder einfach mit dem Rad durch die Gegend gondeln, ohne Ziel, während die anderen im Sportdress mit schnittigen Sturzhelmen und Ohrstöpseln mich aus dem Weg klingeln. Beim Draußensein einen Blumenstrauß pflücken und wenn mir jemand begegnet, der ihn schön findet, dann verschenk' ich ihn einfach. Neulich lief sogar ein Fuchs eine Wegstrecke neben mir - ich sehe nicht ein, das, was ich als Kind geliebt habe, aufzugeben, nur weil ich "erwachsen" bin. Nein, es gibt leider keine tausend Apfelsorten mehr und vieles, was du schreibst, bedaure ich genauso, aber das, was irgendwie möglich ist, können wir uns ein wenig bewahren. Liebe Grüße, Lucy Zitat:
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26.07.2016, 22:10 | #16 |
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Bullshit!
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26.07.2016, 22:24 | #17 |
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??
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26.07.2016, 22:31 | #18 |
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Das kann in genau die Schublade für die Taro viel zu schade ist.
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26.07.2016, 22:45 | #19 |
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Meinetwegen - wenn du Schubladen hast, tu's da rein.
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26.07.2016, 22:46 | #20 |
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Den Robert musst Du nicht verstehen. Der steht unter Naturschutz. Er ist Bigamist (er ist mit Beate Zschäpe und mit mir verheiratet), und außerdem läuft ihm permanent die Rotznase. Statt der beiden Fagezeichen könntest Du ihm eine Wagenladung Papiertaschentücher zukommen lassen.
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26.07.2016, 22:49 | #21 |
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Eigentlich mag ich ihn ja ...
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26.07.2016, 22:56 | #22 |
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26.07.2016, 23:03 | #23 |
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26.07.2016, 23:21 | #24 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber wenn schon, dann gestatte mir die Frage: Du lässt Anklopfer vor der Tür stehen? Ich habe jede Anfrage akzeptiert und werde es auch weiterhin so halten. Wer einen Antrag stellt, wird Gründe dafür haben. Und so jemanden stoße ich nicht vor den Kopf. Robert ist ein lieber Kerl. Offensichtlich bist Du doch noch nicht lange genug im Forum, um das festgestellt zu haben. |
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27.07.2016, 07:05 | #25 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
Was hat wohl der liebe Robert heute wieder ausbaldowert, In der Kommentaren Kürze liegt bei ihm die ganze Würze. |
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27.07.2016, 07:32 | #26 | |
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Zitat:
Vielleicht beantworte ich heute Abend Deine Frage, aber nur vielleicht. Vielleicht ist mir meine Zeit aber auch viel zu schade, um mich schon wieder auf eine Diskussion mit Dir einzulassen. Jetzt habe ich erstmal Wichtigeres zu tun und fahre ins Büro. by by |
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27.07.2016, 07:53 | #27 |
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27.07.2016, 13:06 | #28 |
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27.07.2016, 18:33 | #29 |
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27.07.2016, 18:43 | #30 | ||||
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Zitat:
Ich kam auf das Thema, weil Lucy zuerst mit Fragezeichen auf den Kommentar von Poesieger reagierte. Wahrscheinlich war sie über seinen Kommentar (Bullshit!) irritiert. Anschließend schrieb sie, dass sie ihn eigentlich mag. Daraufhin schrieb ich scherzhaft, dass sie sich bloß nicht auf seine evtl. Freundschaftsanfrage einlassen und ausnahmsweise auf Dich hören soll. Dass sie ausnahmsweise auf Dich hören soll, bezog sich auf diesen Kommentar von Dir: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Außerdem hatten wir uns bisher noch nie über irgendetwas unterhalten. Wir haben absolut keinen Kontakt zueinander. Warum stellt er also eine Freundschaftsanfrage? Verarschen kann ich mich selbst. Sollte wohl ein Psychotest gewesen sein. Auch bei einer virtuellen Freundschaft sollte man zumindest halbwegs auf gleicher Wellenlänge sein. Was bringt sie denn sonst noch, außer eine lange Freundschaftsliste? Alle Fragen beantwortet? |
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27.07.2016, 18:47 | #31 |
Forumsleitung
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27.07.2016, 18:53 | #32 |
abgemeldet
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28.07.2016, 12:19 | #33 |
R.I.P.
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Liebe Ilka-Maria -
da stehen Erinnerungen auf!
Und erst recht die Wehmut beim letzten kontrastierenden Vers. Nur zu gern gelesen von Romulus Thing |
Lesezeichen für Wir waren Kinder ... |
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