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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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23.03.2007, 17:08 | #1 |
Zugluft
in sanftem teilst du
schlagend aus einander ge hörende augen blicke die zersch neidvoll deiner südwärts schwärmend galten |
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23.03.2007, 17:29 | #2 |
RE: Zugluft
hi exmaex,
dein text ist wirklich ansprechend gestaltet, auch sprachlich. gefällt mir sehr gut. tippfehler in der letzten zeile:galten? lg epona |
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23.03.2007, 17:40 | #3 |
hi epona,
freut mich, auch danke für die fehlerkorrektur. war kein tippfehler, ich hatte einfach das präteritum *hüstel* falsch gebildet ' gruß max |
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04.04.2007, 20:29 | #4 |
So, exmaex, seit Tagen hängt ein gelber Notizzettel an meinem PC, dass ich das hier kommentieren muss.
Erstens gefällt mir hier mal wieder vor allem der Klang. Die Wortwahl spricht mich wie immer an, vor allem "zersch neidvoll". Die Form lässt mich noch rätseln. hat für mich was von einem Windhauch. Mag aber auch total daneben sein. "in sanftem teilst du schlagend aus" <- das ist für mich irgendwie ein Widerspruch in sich selbst. Schläge austeilen ist ja Gewalt. Sanfte Gewalt - fand ich schon immer komisch. Aber auf der anderen Seite lese ich es ganz anders. Ich sehe jemandem im Zug, der mir gegenübersitzt. Und immer wieder kreuzen sich kurz die Blicke und jedesmal fühlt es sich an, als schlüge mich jemand in den Magen. "einander ge hörende augen blicke" <- schwer. Vielfach lesbar. Einander gehören. Hörende augen. Augen blicke. Augenblicke. Einander gehörende Augenblicke. Jedes mal ein bisschen anders im Sinn... "die zersch neidvoll deiner südwärts schwärmend galten" <- (schade, dass das "golten" weg ist, ich hatte beim ersten Mal "golden" gelesen, was mir irgendwie gefallen hat..) Okay, Schritt für Schritt: Wann immer ich "die" irgendwo alleine stehen sehe, muss ich zwangsweise an das englische "die" denken. Kommt hier zwar, denk ich, nicht wirklich an, aber egal. "zersch" alleine klingt ein wenig merkwürdig... "zerschneid" - Blicke können die Welt in Scheiben sägen. Blicke können sowieso ziemlich viel. "Blicke, die deiner südwärts schwärmend galten"... Zugvögel, fällt mir da spontan ein. Frei wie ein Vogel sein, losschwärmen, der Sonne entgegen, ein Zugvogel in der Zugluft. Oh - Geistesblitz. Irgendwie passt es plötzlich. Erste Strophe: das Flügelschlagen. Und jemand, der so gerne mitgeflogen wäre. Der Zug fährt sozusagen ohne ihn ab. Mein Gott, exmaex, wenn ich das so lese, hast du ein Meisterwerk erschaffen. Zweideutig lesbar schon so allein und dann noch in sich tausendfach lesbar. Respekt. Das ist noch besser, als ich die ganze Zeit dachte. LG falke PS. Verzeih die Verwirrtheit meines Kommentars, ich bin nicht auf der Höhe.. edit: das Vogel-V! die fliegen doch immer in der Formation, oder, oder, oder? |
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05.04.2007, 20:09 | #5 |
boar, falke,
vielen dank für deinen riesen-kommentar freut mich echt, wie viel du von dem gefunden hast, was ich reinzustecken verschut habe (ja, die zugvogelintention war die meine ) und was du mir darüber hinaus noch alles zeigen konntest. das mit der vogelformation ist mir auch ganz zum schluss eingefallen nachdem nichts anderes so richtig zu passen schien *freu* "meisterwerk" ist wohl übertrieben, aber trotzdem danke also daaanke und lieben gruß max |
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