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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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28.02.2016, 23:56 | #1 |
zugemüllt
in der mülltüte
sitzt zwischen brotresten todesanzeigen milchtüten facebook-daumen vollgeschnaubten taschentüchern unnützen informationen leeren plastikhüllen käsekrümeln müdigkeit benutzten kaffeefiltern und ungenutzten möglichkeiten mein mittlerweile schmutziges Lyrisches Ich und kämpft gegen den erstickungstod. zeit, den müll zu trennen in: altstoffe (weg!) reststoffe (weg!) und grünen punkt (weg?). punkt. |
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29.02.2016, 01:27 | #2 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.496
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ist das lyrische du denn recyclebar?
setzt sich aus alten Puzzleteilen wieder neu zusammen. |
29.02.2016, 01:45 | #3 |
es ist nicht kaputt... und ist im müll "untergegangen", aus versehen natürlich. und es ist genervt von all den stupiden eindrücken eines einzelnen tages, weshalb nichts wirklich lyrisches aus meinem gehirn dringen will. schreibblockade oder so ...
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04.03.2016, 22:50 | #4 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.496
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Ah du siehst nur noch Müll um dich, oder falsch.
Oder zugemüllt von Alltagsgedanken? Bist du denn dann jemand anders beim Dichten als in der wirklichen Welt? In der Todesanzeige liest das Lyrische Ich die Brotkrümel auf und fragt sich hm? Warum löst diese für mich unnütze Info vollgeschnaubte Taschentücher und Facebookdaumen aus, rätzelhaft? Und die leere Plastikhülle bleibt vom lustvollen Moment des Einkaufens zurück wie eine bleibende ungewolte Erinnerung als Auswirkung der Tat. Während die ungenutzten Momente irgendwo in den leeren Kaffeetüten lagen und keine Plastikhülle zurücklassen, ihre Verpakung wurde nie von mir heruntergerissen um zu sehen was dahinter ist, ob die Möglichkeit so schön ist wie das Bild auf der Packung. Und das schlürfende Geräusch am Fenster verät es kommt bald wieder eine Filtertüte. |
04.03.2016, 23:41 | #5 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Es ist ein brutaler Witz, dass wir uns um den Klimawandel sorgen, den wir nicht aufhalten können, weil das gar nicht in unserer Macht steht, auf der anderen Seite aber Müll in Massen produzieren, den wir über die Nahrung, in die er mittlerweile gelangt, wieder aufnehmen. Das Drama dabei ist: Die Umwelt wird auf Dauer mit den Giften fertig, unser Körper aber nicht. Vor lauter Sorge um Frösche, Biotope und Dorftümpel sind wir uns selbst nicht mehr wichtig, geschweige denn kümmern uns die Lebensbedingungen für die Meerestiere. Dein Text geht unter die Haut, und genau dort gehört er hin. Lieben Gruß und gute Nacht, Ilka |
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