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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern. |
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20.06.2013, 14:59 | #1 |
MoBiLe
MoBiLe
wie schön es im Luftzug schwingt fragiles Gleichgewicht wehe, wenn ein Teil zerbricht |
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20.06.2013, 15:48 | #2 |
R.I.P.
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Hat die ungewöhliche Titel-Schreibung eine besondere Bedeutung?
(Ich liebe Mobiles!) |
20.06.2013, 15:54 | #3 |
Na klar, Thing,
an dem Mobile, was ich meine, hängen große und kleine "Teile" und halten sich gegenseitig im Gleichgewicht. Gruß, simbaladung |
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20.06.2013, 16:04 | #4 |
R.I.P.
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Aha!
Meines besteht aus 6 gleichgroßen Holzfigürchen. |
20.06.2013, 16:14 | #5 |
Aha!
vielleicht hab ich ja auch noch an was anderes gedacht ... |
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20.06.2013, 16:30 | #6 |
09.08.2013, 21:38 | #7 |
Hallo, Pit,
da du ja jetzt wieder da bist, kann ich dir ja jetzt für dein Reinschauen hier danken. Wie schade, dass euch beiden nicht eine zweite, tiefere Ebene in den Sinn gekommen ist. lieben Gruß, simba |
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09.08.2013, 23:36 | #8 |
abgemeldet
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 504
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Voriges Jahrhundert, als es die Nierentischchen gab und die Tütenlampen, Adenauer die deutsch-französische Freundschaft beschwor und der Sinai-Krieg tobte, hing über der Fernsehkommode das „Mobile“ von der deutschen Wohnzimmerdecke herab.
Es war dies ein in sich exakt austariertes Gebilde aus Stahldrähten oder Holzstäbchen, die, einander bedingend, an Nylonfäden geknüpft untereinander hingen, am jeweilig freien Ende ein Objekt in der Schwebe haltend. Es kam dabei auf den Millimeter an und auf das Motto: nie Potpourri, sondern entweder Aviatik oder Nautik, Floristik, Avifauna, Ichthyofauna, Sternchen, Engelchen oder Herzerln, Glaskugeln. Und stets bitter ernst gemeint. Als mit Fantasie geplagter oder bewegter Mensch konnte man mit diesen Objekten nichts anfangen. Bei geschlossenen Fenstern verstaubten sie reglos, bei geöffneten begannen sie sinnlos zu zappeln. Wenn der Wind so stark wurde, dass sie durcheinander zu kommen drohten, eilte die Hausfrau mit einem Wehlaut herbei und machte das Ambiente sofort wieder luftdicht. Als Elvis nach Deutschland kam und als, noch etwas später, Eric Burdon and the Animals sogar im Bayerischen Rundfunk schreien durften, was Sache sei, war’s vorbei mit den ausgetüftelten Gleichgewichten. Sie verschwanden in der Aschentonne, wie man die Müllbehälter damals einheitlich nannte, und tauchten nie wieder auf. Versprengte Reste finden sich heute allenfalls noch in Kinderzimmern oder in Altersheimen. Das Establishment hielt sie damals für Kunsthandwerk, der Rest der Welt hat sie, je nach Temperament, gehasst oder milde darüber gelächelt. In meiner Welt hingen sie nie. In der gibt’s keine Wände. |
10.08.2013, 12:26 | #9 |
Hallo, Zonkeye,
ich glaub dir gerne, dass du für Mobiles nür ein müdes Lächeln überhast und sie als antiquierten Firlefanz bezeichnen würdest. Aber du irrst dich, außerhalb deiner Wahrnehmung sind diese hübschen Dingerimmer noch aktuell, mehr denn je. Sie heißen heute Wind- oder Klangspiele und werden aus allen möglichen Materialien hergestellt. (google doch mal!) Derzeit besonders beliebt sind die aus Capiz Muscheln. Leider wird da mal wieder Raubbau an der Natur betrieben, obwohl es auch hier Faire Traide Ware gibt. Ich selbst mag lieber die speziell gestimmten Klangspiele, die man oft auch auf Weihnachts, oder Kunsthanderwerkmärkten findet. Ich stell mir gerade eine lustige Szene vor: Ein verliebter Z. bummelt mit seiner Prinzessin über den Weihnachtsmarkt (oder ist das auch out?). Sie bleibt vor einem solchen Stand stehen, ihre Augen leuchten, sie hat an dem Firlefanz einfach Freude ... Vielleicht wird dir so eine Prinzessin mal die Augen öffnen und zeigen, dass es wunderschöne Dinge gibt, an denen sich viele Menschen einfach erfreuen und die sie gern um sich haben möchten. Aber, davon abgesehen, viele junge Männer tun sich mit solchen Dingen schwer, find ich auch gar nicht schlimm, nur sollten sie nicht so selbstherrlich auf andere herabschauen. Gruß, simbaladung |
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10.08.2013, 12:33 | #10 |
R.I.P.
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Ob hier die Rede von zwei verschiedenen Gegenständen ist?
Solch ein Klangspiel hängt seit Jahrzehnten a) im Garten meiner Mutter und b) auf meinem Balkon. Das eine besteht aus Glasplättchen innerhalb der Metallröhrchen, bei mir ist es ein hölzerner Klöppel, der vom Wind bewegt wird. Meine reinen Mobiles (5 und 9 Vögel) hängen fein ausgewogen in meiner Wohnzimmerfensterflucht. Die leiseste Luftbewegung läßt sie lautlos schwingen. |
10.08.2013, 13:09 | #11 |
Hallo, Thing,
es gibt inzwischen so viele Arten. Allen gemeinsam ist, dass sie frei aufgehängt werden und durch Luftbewegung oder manuell schwingen. Die, die Töne erzeugen sind eben die Klangspiele, die anderen reine Windspiele, die nur das Auge erfreuen. (früher war der Begriff Mobile üblich, heute läuft das unter Windspiel). Wenn du das Wort Mobile in eine Suchmaschine gibt, wirst du diese hübschen Dinger nicht finden. Da muss man Klang- und Windspiele eingeben. Ich hab zwei von diesen Klangspielen mit den Metallröhren. Danke für dein Interesse. lg, s. |
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10.08.2013, 13:20 | #12 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Bitte liebe Simba ,
selbst Metallische, brechen sich in Knoten des Sturmes der Gewalten. Ja, so ist das. Windspiele die mild Hoffen laasen Ganz lieben Gruß Phönerle |
10.08.2013, 20:00 | #13 |
Ja, lieber Phönix, sie brechen. Man weiß, dass das jeden Tag passieren kann, aber wenn es dann passiert ...
wehe, wenn ein Teil zerbricht danke für´s Zwischenlanden. lg simba |
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13.08.2013, 11:25 | #14 | ||
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Beiträge: 504
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In Deinem Text hieß es glasklar und unmissverständlich:
Zitat:
Bei einem Mobile stößt, wenn es im Gleichgewicht ist, nichts aneinander und es entstehen auch keine Geräusche. Gemessen an ihrer inflationären Verwendung bis in die 70er des vorigen Jahrhunderts existieren sie heute überhaupt nicht mehr. Ich schrieb: Zitat:
Um meine Wahrnehmungsfähigkeit musst du dich nicht sorgen. Sie funktioniert ausgezeichnet, wie Dir meine rezente Zuschrift beweist. Amüsierter Gruß z |
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13.08.2013, 12:55 | #15 | |
Zitat:
An diesem Mobile hat sich mein Gedankengang entzündet. Ich sah es als ein Sinnbild. Musste u.a. auch an den Film "Saiten des Lebens" denken. Die Klang- und Windspiele seh ich als moderne Nachfolger dieser Mobiles an, die natürlich anders konstruiert sind, aber ebenfalls mit dem Element Luft spielen und genauso zustauben. Danke für´s genaue Aufbröseln. lg s. |
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13.08.2013, 13:30 | #16 |
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Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 504
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Hallo Simbaladung,
freut mich, dass auch Du den Film "Saiten des Lebens" geguckt hast. Ich habe ihn allerdings anders in Erinnerung als Du. Bis auf das verstaubt-altmodische Genre sehe ich keinen Zusammenhang zu Deinem Text: Ein echtes Gleichgewicht gab es in der Filmgeschichte nicht. Es war alles nur vorgespielt. lg z |
13.08.2013, 13:47 | #17 |
Es war kein echtes Gleichgewicht, stimmt, aber es funktionierte und dann brach Altes (unter der Oberfläche) auf, alles begann zu trudeln. So hab ichs gesehen.
In meinem Gedicht hab ich an das Gefüge einer Familie gedacht. Gruß, simba |
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gefüge, mobile |
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