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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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13.03.2013, 11:58 | #1 |
Ende der Geduld
Ende der Geduld
Verhasst ist mir die Gehässigkeit, sie macht mich müde, mürrisch und bitter, genügt es denn nicht, so frage ich mich, dass einer sich selbst macht das Dasein schwer, muss auch noch den Nächsten er damit quälen? Mit Wollust erspürt er Verletzlichkeit, ein wegelagernder Raubesritter, der liebt sich allein und denkt nur an sich, sein krankes Ego, es grämt mich gar sehr, wenn Missgunst und Neid aus Hochmut sich schälen. Was hat unsre Welt von Seinesgleichen, ist es vermessen, sich dieses zu fragen, von Disteln erntet man keine Feigen, nicht gute Früchte vom schlechten Baum, aus Unkraut im Kornfeld gewinnt man kein Brot. Warum nun soll Mitleid mein Herz mir erweichen, mit Spott und Hohn wird er Langmut verjagen, die ehrlichen Worte mit Häme vergeigen und geiferndem Hass geben Macht und Raum, die Güte erwidern mit Lüge und Tod. 13.3.13 |
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13.03.2013, 12:03 | #2 |
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Moin Desperado,
Geduld ist der lange Atem der Hoffnung. (Otto Riedel) Nichts bleibt ungesühnt, wenn nicht in diesem Leben, dann vielleicht im nächsten. Gottes Mühlen malen langsam aber stetig. Ich wünsche dir einen sonnigen Tag, Carina |
14.03.2013, 09:39 | #3 |
Moin moin Carina,
sicher ist der Glaube an eine höhere Gerechtigkeit eine kollektive menschliche Grunderfahrung, die sich nicht durch bloßes Wunschdenken erklären lässt. Dessen ungeachtet ist es uns abverlangt, die notwendigen Regeln und sinnvollen Gesetze menschlichen Zusammenlebens gegen feindselige Angriffe zu verteidigen und kontinuierlich zu erneuern. Guten Gewissens kann ich sagen, dass meine Haltung menschlichen Schwächen gegenüber infolge des Bewusstseins eigener Fehlbarkeit sehr verständig und entspannt ist, wird diese meine "Großmütigkeit" jedoch beharrlich missbraucht und gegen mich verwendet, sehe ich mich allein aus Gründen des Selbstschutzes zu radikaler Abgrenzung und schonungsloser Erwiderung genötigt. Etwaige ethisch-moralischen Einwände Dritter kann und darf ich hierbei leider nicht mehr berücksichtigen, was mich mitunter zu einem äußerst unangenehmen Zeitgenossen macht, aber nur für Individuen, die es darauf anlegen und offenbar so haben wollen. Bei uns schneit es, doch der Frühling kommt bestimmt, ist noch immer gekommen. In diesem Sinne- Flowerpower! Desperado |
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14.03.2013, 17:09 | #4 |
Geduld * Warten können * Langmut
Solange ein Mensch noch Atem in sich hat, darf man trotz allem Uebel auf Einsicht und Veränderung hoffen. ende - hoffnungslos - endgültig |
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15.03.2013, 09:50 | #5 |
Nun, marlenja,
das mag vielleicht sein, vielleicht auch nicht, ist aber nicht mein Problem, ich habe sowieso keinen Einfluss darauf. In meinem Gedicht geht es mir vielmehr darum, wie ich mich verhalte, solange von der "Gegenseite" keinerlei Einsicht und Einlenken zu erkennen ist, ob ich mir wirklich alles gefallen lassen muss, nur weil sich da unter Umständen irgendwann mal was ändern könnte, oder ob ich mich davor verwahren darf mit allem, was ich an Wehrfähigkeit und Entschiedenheit in mir trage, um mir derlei feindselige Leute vom Leibe zu halten. Und ich denke, ich darf nicht nur, ich soll und ich muss, getreu der Maxime: "Wenn ich etwas Unrechtes gesagt habe, weise es mir nach, wenn nicht, warum schlägst du mich?" Friedliebende Grüße Desperado |
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15.03.2013, 12:01 | #6 |
Guten Morgen Desperado
"Die Gegenseite" könnte sich bei anderer Sicht - als ebenfalls, Frieden suchender und Frieden wollender Mitmensch erzeigen, der gar nicht so anders tickt, als man selber. Und wenn man es nicht fertig bringt, so darf man dafür beten . Sich selbst und andern vergeben schenkt in der Tat ein friedvolles Leben. Sei lieb gegrüsst von mir |
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15.03.2013, 14:24 | #7 |
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Hallo Desperado,
du hast natürlich recht. Wenn alle Engelsgeduld aufgebraucht ist, ist der Punkt erreicht sich zu wehren. Hierbei wäre es aber mal interessant, zu wissen, warum jemand sich so bösartig einem gegenüber verhält. Welche Gründe gäbe es die einen anderen Menschen dazu treibt zu verfolgen, verletzen und der Niederträchtigkeit zu huldigen? Öftmals ist mir das mehr als rätselhaft. Im realen, wie im virtuellen Leben habe ich mir vorgenommen, solche Menschen einfach zu ignorieren. Wenn das nicht möglich ist, aus welchen Gründen auch immer, dann muss ich leider auch schon mal, wenn es zu arg wird und an meine Substanz geht, den Hammer schwingen. Zum Glück ist das aber selten der Fall. Im Grunde bin ich ein friedfertiger Mensch, will man mir jedoch ans Bein pieseln, darf man sich warm anzuziehen. Jedoch denke ich mir, Menschen die andere als schlecht hinstellen wollen, sind im Grunde nur zu bedauern. Da fehlt wohl die sittliche Reife. Alles zu seiner Zeit. Was ich aber festgestellt habe ist, wenn ich mal ein Problem hatte und nach einer Lösung suchte, schwupp, hatte das sich quasi von selbst erledigt. Geht wohl nicht immer so leicht über die Bühne. Derweil liebe Grüße, Carina |
16.03.2013, 18:17 | #8 |
Nein, so leicht geht's leider nicht immer, wenn's so leicht wär, müsste ich kein Gedicht wie obiges verbrechen.
Wäre das feindselige Gegenüber ein vernunftbegabter Mensch, der nicht auf Rechthaberei aus ist und darauf, mich zu übertreffen, schlecht und niederzumachen, ließe sich problemlos eine Lösung finden, weil ein offener Dialog möglich wäre. Nur ist das eben bisweilen nicht der Fall, die Falschheit hat viele Gesichter, und ich frage mich schon lange nicht mehr, was diese Leute antreibt und wieso sie sind wie sie sind- das will ich nämlich gar nicht wissen, weil es sowieso keine Entschuldigung gibt dafür. Sie sind krank in der Birne, soviel steht fest, und auf abstoßende Weise kaputt, dennoch zwingt sie niemand dazu, bösartig, abschätzig und gehässig zu sein, sie sind das freiwillig und aus selbstherrlicher Profilierungssucht heraus, gegen die man mit etwas gutem Willen die nötigen Schritte zur positiven Veränderung unternehmen könnte, nur genau an diesem fehlt es ihnen eben. Im Gegenteil, sie fühlen sich bestens so wie sie sind, überlegen, clever, geistreich, gegen Kritik erhaben und voll im Recht. Und ich schreibe sie einfach rechtzeitig ab, das lernst du mit der Zeit, wenn du nicht andauernd auf die Nase fallen willst und für blöd verkauft werden. Und habe unverschämter Weise kein schlechtes Gewissen dabei- auch wenn's sicher keinen Spaß macht und nicht gerade erbaulich ist. Hartes Leben... aber was soll's? |
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17.03.2013, 09:20 | #9 |
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Weißt du Desperado,
im Grunde bedauere ich diese Menschen. Wie tief zerstört muss ihre Seele sein, sich von böser Gehässigkeit treiben zu lassen? Wenn es irgendwie möglich ist, halte ich mich von solchen Typen fern. Richtig gefährlich wird es allerdings dann, wenn solche Menschen Macht bekommen, um ihre sadistische Ader ausleben zu dürfen. Mich schauderts. |
18.03.2013, 12:04 | #10 | |
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Zitat:
Allerdings kann ich der folgenden deiner Aussagen nicht zustimmen: "dennoch zwingt sie niemand dazu, bösartig, abschätzig und gehässig zu sein, sie sind das freiwillig und aus selbstherrlicher Profilierungssucht heraus, " Ich denke es ist durchaus komplexer. Ich würde keinem Menschen auf der Welt unterstellen, dass er freiwillig und aus selbstherrlicher Profilierungssucht bösartig und ähnliches ist. Im Grunde sind sie arm dran und können sich selbst entweder nicht reflektieren, handeln also aus reiner Unsicherheit, Verletztheit und Angst oder haben es nicht anders gelernt. Ich entschuldige mich, falls ich hier bereits gesagte Dinge wiederhole - ich konnte jetzt nicht alle Antworten durchlesen - es hat mich bloß direkt angesprochen und meinen Senf gereizt. LG, Niaanto |
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20.03.2013, 09:50 | #11 |
Tja, Carina,
gerade die Macht ist ein hervorragendes Instrument, um sich Anerkennung zu erzwingen und das -pervertierte- Liebesbedürfnis zu befriedigen, weshalb gerade an den Hebeln derselben immer wieder Menschen dieser Ausprägung zu finden sind- und das ist tatsächlich schauderhaft, wie die Geschichte beweist. Da hast Du natürlich vollkommen recht, Niaanto, das Ganze ist sehr viel komplexer, es hat u.a. mit dem Lebensalter zu tun und mit diversen Prägungen, allerdings gibt es auch Menschen, bei denen alle Erfahrung nichts nützt, weil sie sich mittels Selbstgerechtigkeit vehement gegen jede Art der Hinterfragung schützen und für jedwedes Umdenken unempfänglich sind. Vor denen gilt es sich konsequent zu schützen, spätestens wenn -wie Du sagst- die Grenze eigener Leidensfähigkeit erreicht und überschritten ist. Es gibt nichts, wofür Du Dich entschuldigen müsstest, die Sache ist ein heikles Thema in der Tat, das letztlich nur im jeweilig speziellen Fall zu handhaben ist und für das es wohl keine allgemein gültige Lösung gibt... Liebe Grüße Desperado |
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20.03.2013, 15:03 | #12 |
Aber nur solange, bis man sich mit Gott, sich selbst und den Mitmenschen versöhnt. Dann kann man tief durchatmen und muss nicht am Vergangenen hängen und es immerfort mittragen als eine schwere Last der Wiederholungen...
Gute Besserung Coboy |
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25.03.2013, 18:20 | #13 |
Och, marlenja, mir geht's ausgezeichnet, ungelogen.
Andere haben offenbar noch verdammt zu knabbern, aber nun, I'm not responsible... Du hast schon recht, Vergebung soll nicht drauf schielen, dass sie deinen Mitmenschen in deinem Sinne ändert oder seine Meinung über dich, sondern aus einem freien und unabhängigen Herzen kommen. Besinnliche Karwoche Desperado |
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27.03.2013, 12:27 | #14 |
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