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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern. |
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13.02.2013, 20:12 | #1 |
Dabei seit: 02/2013
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Alter: 32
Beiträge: 11
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Stagnation
Ich habe geschworen ich werde mich bessern, ich wollte ich könne den flüchtigen Rauch verschließen, ihn aus meinen Adern reißen. Doch lässt sich der Schmerz nicht definieren, an dem ich leide. Stets muss ich genießen.
Unfähig mich von mir selbst abzuwenden und auf ständiger Suche nach Sucht um zu fühlen, um zu leben, dafür verschwende ich mich, verteile ich mich, ich kenne kein „Nicht“ und doch lebe ich es, stets unfähig über mich hinaus zu schauen. Versperrt zwischen Knochen, Haut und Haaren lagert mein Sein, eingeklemmt, zu träge zu schreien, zerfallend sterbe ich bereits seit Jahren und fächernd nähre ich die kalten Flammen, in denen nur ich zerlaufe. Liegend vergesse ich, auf dass ich im ewigen Zyklus umso mehr an etwas denke, wovon ich nichts weiß. Einsamkeit lastet mir im Magen, Leere nistet in meinen Pupillen, ich kann keinem Menschen mehr begegnen ohne mich schemenhaft in seinem Augenlicht zu spiegeln. Ich habe geschworen und habe gelitten, denn habe ich mich tausendfach gebrochen und unwissend trauere ich mit schlechtem Gewissen. Die gleiche Gewohnheit lässt mich nicht vergessen. Gefesselt, entsetzt, verbraucht und vermindert; gegeißelt rühre ich meine Finger, betrachte die tanzenden Narben und Falten. Trotz meiner Starre zittere ich, dunkle Hoffnung entfließt mir aus den Augenhöhlen während ich versuche und versage. Einsamkeit gesucht und gefunden, Geist und Körper geschändet, Angst und Verlangen umschlingen meine Kehle. Zehrend verschlinge ich mich selbst. |
13.02.2013, 20:16 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, IhreUnheit -
ich lese eine Cracksucht oder Ähnliches heraus. Dadurch wird auch der Nicknamen erklärlicher. Ausgezeichnet geschrieben! Gut aufgebaut, spannend und nicht nur deswegen fesselnd. So etwas nenne ich gelungen. Lieben Gruß von Thing |
13.02.2013, 21:05 | #3 |
Dabei seit: 02/2013
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Alter: 32
Beiträge: 11
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Hallo nochmal,
ja, Sucht (nicht zwangsläufig nach Drogen, sondern im allgemeinen nach Genüssen und "Ablenkung") , Antriebslosigkeit und die daraus resultierende Stagnation werden vom lyrischen Ich thematisiert. Du bist aber auch fix mit dem Kommentieren :-P Danke jedenfalls für die Kritik! |
13.02.2013, 21:09 | #4 |
R.I.P.
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13.02.2013, 22:44 | #5 |
Dabei seit: 04/2010
Alter: 71
Beiträge: 10.909
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Das spricht eine eigene, eindringliche Sprache.
LG gummibaum |