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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.05.2011, 01:31 | #1 |
Pervers profan
Niemals hab' ich deine Gunst erbeten.
Trotzdem gabst du überstürzt sie mir. Als ich dann bereit war, unverhohlen sie zu tragen, hast du sie gestohlen. Grundlos starren wir uns an, betreten, reden über Fußball, trinken Bier. |
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24.11.2011, 21:37 | #2 |
Etwas verstörend, und darum interessant. In ein paar Worten die kleinbürgerliche Idylle dekonstruiert.
Wenn auch handwerklich manchmal "ungeschickt". |
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24.11.2011, 21:45 | #3 |
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Der Titel ist pervers gut und der Inhalt deutlich profan
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24.11.2011, 22:20 | #4 |
Kann euch Beiden nur zustimmen. Danke fürs Kommentieren!
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26.11.2011, 08:15 | #5 |
Hallo Schmuddelkind,
Ich mag diesen verstörenden Text - eine Skizze, in der jeder Strich sitzt, das Wesentliche zeigt. Mehr brauchts nicht, um die Bedrückung zu vermitteln. Das Ungesagte, die "Geschichte hinter der Geschichte" kann der Leser selbst, ganz ihm entsprechend, hinzufügen. Klasse. Lieben Gruß Carita |
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26.11.2011, 11:08 | #6 |
Vielen Dank, Carita!
Du hast recht: Um die Geschichte hinter der Geschichte geht es nämlich nicht. Da soll jeder das sehen, was für ihn eine Bedeutung hat. Nur um die Situation geht es mir. Und wenn du sie verstörend empfindest, hab ich alles gesagt. LG |
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26.11.2011, 12:55 | #7 |
abgemeldet
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da steckt mehr drin, als im leser beim ersten überstreicheln der zeilen haften bleibt; daber die gunst*) eines anderen menschen trägt man nicht im sinne einer last. obschon: sie kann zu einer belastung werden, wenn der begünstiger wie eine klette am begünstigten hängen bleibt. über diese zeilen würde ich ein wenig räsonieren.
Als ich dann bereit war sie zu nehmen, unverhohlen hast du sie mir weggestohlen. das ist nur ein denkanstoß und nicht als ersatz geeignet, SCHMUDDI, denn: gunst ist eher etwas, dass der potentielle begünstigte sich erobern/erwerben/gewinnen will. durch sein gefügig/anpassungsfähiges verhalten, oder geduldiges umwerben der zum ziel gewordenen person. *) Synonyme: Anteilnahme, Aufmerksamkeit, Auszeichnung, Ehre, Freundlichkeit, Geneigtheit, Gewogenheit, Gnade, Güte, Herzlichkeit, Huld, Liebe, Liebenswürdigkeit, Wohlwollen vergleiche: Gnade, Güte, Hilfe, Huld, Protektion, Zuneigung ist Synonym von: Bevorzugung, Fürsprache, Geneigtheit, Gewogenheit, Gnade, Huld, Jovialität, Segen, Wohlwollen, Zuneigung wird referenziert von: Beliebtheit, Förderung, Fürsprache, Gefälligkeit, Gewogenheit, Güte, Huld, Wohlwollen, Zuneigung |
28.11.2011, 18:36 | #8 |
Hallo Ralfchen.
Ich kann deinen Denkanstoß sehr gut verstehen, denn Gunst im üblichen Sprachgebrauch, ist ein Privileg und eine Ehre, die einem ohne erwartete Gegenleistung zukommt und da erscheint es passender, sie zu nehmen, als sie zu tragen. Aber ich wollte hier eigentlich auf ein anderes Problem hinweisen. Wenn Gunst eben nicht erbeten und trotzdem gewährt wird, dann ist sie eine Belastung und kann jemanden lähmen, gar erdrücken. Insofern mochte ich eigentlich den Ausdruck "tragen" hier sehr, da dadurch diese Last zu erahnen ist. Die einzige Möglichkeit, sich dieser Situation zu entziehen, liegt in der Flucht ins Profane. Gegenseitiges Desinteresse an den tieferen menschlichen Empfindungen bilden dann die Grundlage einer harmonischen, oberflächlichen Beziehung. Aber wahre Freundschaft ist unter diesen Voraussetzungen nicht zu erwarten. Hab jedenfalls Dank für deinen ausführlichen und differenzierten Kommentar! LG |
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