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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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20.09.2011, 20:57 | #1 |
Ägypten
Golden fließt des Niles lange
grün gerahmte Flutenschlange zeitlos strömend nach dem Meer, mitten durch das Land der Dünen, deren Sande sich erkühnen, sie zu säumen, heiß und leer. Weiße Segel pflügen Rillen in die Wasser, die den Willen der Jahrtausende ernährten, und im Herz der Pyramiden ruhen jene, die verschieden, wie die Wächter ihrer Gärten. In den Uferschilfen bricht sich jede Woge und es flicht sich Schicksal dort wie Hieroglyphen, und die Winde der Gerechten gehn in sternenklaren Nächten durch die Halme, es zu prüfen. Schatten ferner Laute dringen an die Tage und verklingen über'm Wellenschlag der Zeit, wo sich in der Jahre Rauschen ewig Land und Wasser tauschen, eins vom anderen erneut. Und die großen Pharaonen schaun herab von ihren Thronen, alabastern und von Stein, so als wüssten ihre Augen ganz genau, was jene taugen, die es wagen, dort zu sein. |
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21.09.2011, 16:42 | #2 |
abgemeldet
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Hallo Erich Kykal,
das Reimen und Dichten ist zweifellos Dein Metier. Und wenn ich das Gedicht erst einmal so lese, fließt es stetig und ruhig dahin, wie der Nil an guten Tagen. Inhaltlich aber, stolperte ich hier und da: (Anmerkung: Ich war noch nie in Ägypten, die Bilder, die ich von dort im Kopf habe, bezog ich aus Dokumentationen im Fernsehen...) Ist es wirklich kühn vom Sand die grün gerahmte Flutenschlange zu säumen? Worin besteht diese Kühnheit? Dass die Segel Rillen in das Wasser pflügen, mag von einem entfernteren Standpunkt noch angehen, aber die Wasser, die den Willen der Jahrtausende ernährten? Was für einen Willen? Die Menschen? Mensch=Wille? Hm... Ansonsten sind Deine Bilder zweifellos treffend und schön. Liebe Grüße, Jack |
21.09.2011, 17:20 | #3 |
R.I.P.
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Erinnert mich im Moment leider allzu unangenehm an die ägyptische Prophetin namens Maria Magdalene oder südamerikanische Waffennärrin, die Frieden zu bringen droht. (Bewaffnet!).
Laß mir noch Zeit! Thing |
21.09.2011, 19:53 | #4 |
Hi, Jack! (hijacking???)
Meine Bilder in diesem Gedicht sind eher historisierend und/oder romantisierend. Das schwebte mir ein Nil wie vor über hundert Jahren vor, ohne Errungenschaften der Moderne. Die Sande erkühnen sich, sprich sie wagen es, diesem Wunder des Lebens zu nahen, es zu säumen, es fast zu bedrohen durch Dünengang und Trockenheit! Kühn auch im Sinn von aufragend, imposant. Der Wille der Jahrtausende ist der Wille der Menschen, des ganzen Volkes, der Zivilisation des alten Ägypten an sich. Der Nil ernährte diese große Kultur über Jahrtausende - so eben auch ihren Willen, womit eine Art "Übergeist" im Vorbeigehen der Jahrhunderte gemeint ist - eine gemeinsame Anstrengung, etwas zu erreichen, wie zB den Bau der Pyramiden. Danke für's Lob! LG, eKy Hi, Rom! Die von dir angesprochene Person kenne ich nicht - sollte ich? Wie auch immer - natürlich erhältst du Dispens! LG, eKy |
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21.09.2011, 21:28 | #5 | |
abgemeldet
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Zitat:
Es nervt mich fast, dass ich nichts zu bemotzen finde. |
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21.09.2011, 21:46 | #6 |
DAS ist mal ein Grund zum Dichten....!
Nur, damit's dich nervt, weil du nix findest! Ah, wie du mich altes Teufelchen inspirierst! (Hämisch kicher, diabolisch lächel, extrabreitgrins...) Dankbare Grüße, eKy |
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22.09.2011, 09:50 | #7 |
gesperrt
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Erich, ein wunderbares Bild des Nils hast Du gemalt. Man schließt die Augen, befindet sich auf einer Dau und gleitet langsam dem Delta entgegen.
Sehr sehr gern gelesen. Babsi P.S. Vergiß bitte nicht ein positives Votum für den Lyrik-Verlag Poetry.de eG abzugeben. |
22.09.2011, 23:03 | #8 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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23.09.2011, 11:02 | #9 |
R.I.P.
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Ägypten
Halli Hallo, Erich Kykal -
es bleibt mir einmal mehr nichts, als in die Lobgesänge einzustimmen! Meisterlich, wie immer. Thing |
23.09.2011, 20:33 | #10 |
lange nicht mehr anwesend gewesen...
Find dein Gedich wirklich schön, die Kohärenz beziffert das werk auf jeden Fall, und dein Stil ist gut fleißend und sauber wie der frühere Nil, nur siehts heute ganz anders aus. Schreibst du auch kritsche Texte so locker von der Feder? Beste Grüße vom Tonno |
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23.09.2011, 21:21 | #11 |
Hi, Babs, CDP, Rom!
Danke für eure Beiträge! Hi, Tonno! (Thunfisch? Vorsicht, ich habe Katzen!) Ich schreibe ab und an Sozialkritisches, allerdings vergleichsweise wenig oder oft in Metaphern verpackt oder in Doppeldeutigkeiten aus Naturvergleichen. Beschreibungen von Eindrücken, Momentaufnahmen aus Natur und Menschenwelt und philosophische Überlegungen sind eher meine Spielwiese. Und zwar deshalb: Als junger Mensch (18-22) schrieb ich fast ausschließlich sozialkritische Texte, sehr überzeugt von meinem Talent und Anspruch (auf gut Deutsch: Fürchterlich arrogant und belehrend) und hielt nicht hintan, jeden Erreichbaren damit zu "beglücken", bis man mir lautstark und unisono (anders wäre es damals wahrscheinlich nicht durch mein Ego zu mir durchgedrungen...)nahelegte, die Dichterei sein zu lassen. Unbeteiligte lassen sich nun mal nicht gern den moralisch erhobenen Zeigefinger nicht nur vorhalten, sondern gleich bis hoch in den Stirnlappen schieben... Fazit war, dass ich irgendwann erkannte, wie selbstgefällig und schwülstig, kitschig und klischeehaft meine sog. Sozialkritik war, wie rein philosophisch, technisch abgehandelt, abgehoben und bar jeglichen echten und wahren Gefühls. Nichts davon war ehrlich, weil ich nichts davon je selbst er- und durchlebt hatte. Als Kind konservativer Eltern in Wohlstand und Isolation aufgewachsen, hatte ich durchaus gelitten, aber ganz woanders und aus anderen Gründen. Aber das gehört nicht hierher... Ich war jedenfalls nicht authentisch, und damals hörte ich auch auf zu schreiben - für 25 Jahre! Als ich 2005 zufällig beim Ausmisten auf die "alten Hadern" stieß, las ich sie und dachte: Das kannst du jetzt besser! Ja, Lebenserfahrung und damit einhergehende Demut bringen durchaus etwas! Ich schwor mir allerdings, nur noch über Selbsterlebtes, Selbstgefühltes zu dichten. Nur so konnte ich Tiefe rüberbringen. So sind eben meine wenigen sozialkritischen Gedichte auf ebenjener Basis entstanden: Selbst erlebt oder miterlebt. Meine Lyrik braucht das zugrundeliegende Gefühl, auch und gerade damit meine ausufernde Sprachhabung sozusagen "auf dem Teppich" bleibt! Ohne innere Beteiligung verliere ich mich gern in verbalen Schnörkeln und ausgefallenen Sprachspielereien und -konzepten. Ermüdend. Nun, vielleicht ist mittlerweile mein Mangel an sozialem Engagement eine Alterserscheinung, vielleicht auch die Folge meines eremitären Lebensstils, vielleicht auch die Einsicht, dass solche Gedichte nie etwas bewirken außer in dem, der sie schrieb - ein Stück Weltbewältigung und Standpunktklärung angesichts all des Irrsinns da draußen... Wie auch immer. Jedem das Seine. Gemeinplätze, ich weiß - aber wahr! LG, eKy |
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24.09.2011, 17:34 | #12 | |
Zitat:
Also danke für die Offenheit, jetzt weiß ich wenigstens das du nicht so alt bist wie ich, wobei alter nicht unbedingt mit der Qualität zu tun hat, also ich gehe jetzt davon aus dass jeder der Lyrik sozusagen anwendet, die Sprache und auch ein paar Stilmittel beherrscht. Interpunktion und und und. Betrachte es auch so wie du, dass die Lebenserfahrung sehr stark mit inbegriffen ist, und ich halte es auch für schlauer, nur über selbst erfahrenes und erlebtes zu schreiben, vor allem sozialkritisches, nur kann es dir auch passieren, dass das niemand hören will, wie mir hier im forum, es wurde warscheinlich als nicht prägnant genug oder als wichtig empfunden, zu narzistisch und arrogant, keine Ahnung. Nur ist jeder Text eben aus den genannten Kriterien enstanden, eigentlich alles von mir, auch die Rapptexte, die teilweise anklang fanden. Wie auch immer, Isolation kenne ich nur zu gut, und wenn noch nicht mal mehr deine Famile wirklich vertraut, dass könnte auch passieren...... Würde mich auf jeden fall freuen, wenn du dir mal einen Prosatext von mir durchliest. ich sehe es so: alles ist aus dem Zusammenhang der Natur, der heutigen Moderne und meiner persönlichen Situation, und der Situationen im Vergleich von diversen anderen Leuten enstanden, die meiner Meinung nach auch oft ähnliches erleben oder erlebt haben, wie die Kette der Industrie als Fehlentscheidung und Notlage, Unwissenheit und marteriellen Wünschen und begehren und vor allem aus tausend Vegleichen. Das alles habe ich abgelegt und habe mich daran gewöhnt, in meiner 2 Ausbildung in der Ergotherapie, was aber fast schon ein Studium ist, mit wenig auzukommen, sehr wenig... Beste Grüße Tonno, der Thun, der letzte seiner Art hahaha |
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24.09.2011, 17:58 | #13 |
R.I.P.
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@ Tonno -
ich würde eine (auch Deine) Antwort auf Kommentare hinsichtlich evtl. aufgetretener RS-Fehler überprüfen/redigieren. S o liest sich Dein Kommentar wie ein (gewollter?) Spaß. Was belieben zu sein "layrik"???? Thing |
24.09.2011, 18:58 | #14 |
Ja, habe ich korrigiert, ist ja alles subjektiv.....schön das du überall bist, fast omnipräsent
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24.09.2011, 21:47 | #15 |
Na, da sind wohl doch noch mehr Schnitzer drin, Tonno!
Aber das meiste dürften Tippfehler durch zu rasches Schreiben sein, schätze ich mal...zu deinen Gunsten! LG, eKy |
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25.09.2011, 12:20 | #16 | |
Zitat:
ich musste über den Tippfehler layrik statt Lyrik den Kopf kräftig schütteln und rütteln. Lg Tonno |
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26.09.2011, 09:38 | #17 |
Fließt sich exzellent, mein lieber Erich Kykal.
Du hast mich zum Nil geholt und es ist schön. Martin Laut |
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26.09.2011, 14:07 | #18 |
Dabei seit: 11/2008
Ort: bye the Godfarther! The God? the God!..... Father!
Alter: 40
Beiträge: 949
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Im prinzip verlüft sich dieses gedicht im sande. Mich kjonnte es nicht wahrlich berühren. Es spigelt meiner ansichtnach stark deine verwirrt heit im lyrischen denken dar. Ich hoffe du blickst irgendwann durch. Wenn du dabei hilfe brauchst schick mirt ne PN.
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26.09.2011, 17:05 | #19 |
@ el M.!
Apropos Verwirrtheit: Wenn du deine Texte dermaßen schlampig in die Tasten haust, dass man teilweise studieren muss, was denn mit einzelnen "Begriffen" hier gemeint sein könnte, zeigt dies ein Maß an Respekt- und Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Usern, die dein Gewurschtel dann mühsam dechiffrieren müssen, dass man einigermaßen rasch an den Punkt gelangt, wo man lieber gleich ganz auf die "Lektüre" deiner orthografischen Schlachtfelder verzichtet. So unverzichtbar ist deine Meinung nämlich auch nicht, und was hier wirklich im Sande verläuft, ist mein Interesse daran! @ Martin Vielen Dank! Es ist der ALTE Nil - heute muss man solche "Bilder" schon SEHR lange suchen.... LG, eKy |
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26.09.2011, 18:24 | #20 |
Dabei seit: 11/2008
Ort: bye the Godfarther! The God? the God!..... Father!
Alter: 40
Beiträge: 949
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Trink ne flasche apollinaris, leugne das es auch noch andere stiele als die euren gibt und sag mir jetzt das ich dich nicht auf eine reise schicken kann.
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26.09.2011, 18:42 | #21 |
Forumsleitung
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Wie recht Du hast, EM - ei, Du bist ja richtig gebildet!
Es gibt Bestenstiele, Schrubberstiele, Spatenstiele, Schaufelstiele, Pflaumenstiele, Apfelstiele, Birnenstiele, Blattstiele, Blumenstiele, Cannastiele, Rattanstiele, Weidenstiele, Bambusstiele, Holzstiele, Gläserstiele, Eisstiele, Lutscherstiele - das ist wirklich eine ganze Menge, und sicherlich gibt es noch viel mehr. @ Erich Ich finde Dein Gedicht wiederum wunderschön zu lesen: Schöne Bilder, schöne Ausdrücke. Was mir hier besonders gefällt, sind die für Deinen Stil ungewohnt kurzen Verse, dadurch enthalten die Strophen eine stärkere Dynamik, als dies bei Deinen sonst üblicherweise langen Versen der Fall ist. LG Ilka-M. |
26.09.2011, 22:04 | #22 |
Üblich, soweit du sie kennst! Es gibt beides von mir, und viiiel.
Bestell mein Buch, dann weißt du's! LG, eKy |
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