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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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25.03.2011, 12:21 | #1 |
R.I.P.
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Mantel im Wind
Freilich! Bei uns gabs kein Beben.
Alles in Grund, alles im Lot. Lobet Ähntschies tapferes Geben! Liebt sie! Sie fordert Strahlenverbot. Oder schielt sie doch nach den Wahlen? Und wenn sich heute das Windlein dreht? Tückisch! Wohin* das Fähnlein dann weht? 25.03.2011 (c) * lies auch: Woher |
25.03.2011, 13:29 | #2 |
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Wunderbar!
Die doppeldeutige Spielerei mit dem 'woher' und 'wohin' gefällt mir am besten. Ich mag auch Deine kreativen Verballhornungen des Namens unserer allseits beliebten (oder selbstverliebten?) Bundesskanzzlerin (bin ich der Einzige, der es seltsam findet, wie sie das 's' ausspricht?). |
25.03.2011, 13:53 | #3 |
Ein träges Fähnchen flattert
macht mit dem Wind Bekanntschaft und guckt, aus einem Guß verdattert, rings auf verblühte Landschaft. Bin ich der einzige, der sich wundert, dass wir aus der Ära Kohl nichts gelernt haben? Das Phlegma einer Wählerschaft, die 16 Jahre zusah, wie täglich alles ein kleines bisschen schlechter wurde, spiegelte sich wunderbar in des Altkanzlers phlegmatischer Mimik wider. Nichts neues unter der Sonne. Na vielleicht außer dass wir statt Genscher und Möllemann nun Scarface Guido und Babyface Fipps an der Backe haben. Aber auch das konnte man von Papa Helmut und Tochter Ähntschie lernen: First class people hire first class people, second class people hire third class people. |
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25.03.2011, 15:45 | #4 |
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Da nennt ein Minister der Freien Deutschen Plutokraten vor versammelter Wirtschaftselite das Kind beim Namen, und alle tun erstaunt.
Danach will er nichts gesagt haben. "Blanke Wut" ... sie kommt schon wieder hoch. Ich geh' eine paffen. |
25.03.2011, 18:35 | #5 |
Nach alter Manier nicht die Fresse halten können in einer neuen Zeit, in der die ganze Welt immer zuschaut, das ist politischer Dilletantismus allerhöchster Bedenklichkeit. Es ist nicht die Amoralität der politischen Kaste, die mir Sorgen macht sondern ihre erbärmliche Dummheit. Ja Herr Brüderle, dieser Finger zeigt auf Sie. Dumm! Dämlich! Bescheuert!
Brot kann schimmeln, was können Sie? |
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25.03.2011, 18:48 | #6 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Odiumediae -
ich bin gerade dabei, mich über die Ex-Riesenbirne aufzuregen (Leben kostet! Atomkraft ist jetzt nicht gefährlicher als vorher - welch ein Sarkasmus!!! Denn natürlich ist sie das nicht... Die maroden Kernkraftwerke sind genauso hochgefährlich wie vor dem Moratorium!)), daher nur ganz kurz: Hab Dank! Auch Dank an Caliban und Schamansky. Auf die Selbstkatapultierung (meinst Du das mit Dummheit?) wolln wir ein Viertele schlotzen! Thing |
25.03.2011, 19:26 | #7 |
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Wollen wir hoffen, daß diesmal genug Leute den Schwindel durchschauen.
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25.03.2011, 19:33 | #8 |
R.I.P.
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Ich befürchte, daß der Anteil der "Blinden" in unserer Bevölkerung nicht abnimmt.
Seit altersher gilt: Mundus vult decipi, decipiatur. Schade, daß dies niemand erkannt hat: Mein Siebenzeiler ist ein Akrostichon. Thing |
25.03.2011, 19:35 | #9 |
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Hast Du uns wieder erwischt!
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25.03.2011, 19:38 | #10 |
R.I.P.
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Na -
wenn ich schon ohne Enjambements und mit Versalien schreibe..... Thing |
26.03.2011, 00:08 | #11 |
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Haha! Das ist mir nicht aufgefallen. Ich sollte mir angewöhnen, jedes neue Werk zuerst darauf zu untersuchen (nicht zu vergessen, so etwas auch endlich zu probieren).
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26.03.2011, 07:40 | #12 | |
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Zitat:
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26.03.2011, 14:10 | #13 |
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Zum Beispiel bei BMW oder Gazprom?
Soweit ich weiß, fallen Politiker auch in gemachte Nester. Schlimmstenfalls das in Brüssel. Das mit der Entscheidungsbefugnis stimmt allerdings. Zu entscheiden haben Politiker nicht viel. Das erledigen andere. |
26.03.2011, 16:02 | #14 |
Ilka, da widerspreche ich. Wirtschaftliches und politisches Engagement sind ja keine Entweder-Oder-Entscheidungen, die wenigsten Politiker sind und bleiben Berufspolitiker. Es liegt vielmehr und vor allem in Bayern eher daran, dass man Kompetenz (und damit meine ich politische, nicht ressortspezifische) fürchtet. Eine Lichtgestalt wie Guttenberg wäre wohl über kurz oder lang von den eigenen Leuten erledigt worden (und manch böse Zunge behauptet, genau das sei geschehen). Die innerparteiliche Konkurrenzsituation ist nicht selten drastischer als die Kämpfe der Parteien gegeneinander. Und da hat man überschaubare Hohlbirnen einfach lieber als clevere Lichtgestalten (Die kränkliche Blässe der politischen Mitte kommt nicht von Ungefähr, vor Schröders und Guttis hat man einfach Angst).
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26.03.2011, 18:14 | #15 |
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Ich hätte lieber dröge Fachkompetenz anstelle von Medienkompetenz und Selbstinszenierung.
Worin war der Guttenberg denn so fürchterlich kompetent, von cleverer Selbstvermarktung einmal abgesehen? |
26.03.2011, 18:30 | #16 |
R.I.P.
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Im Aussuchen einer passenden Ehefrau, hahahaha!
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26.03.2011, 18:55 | #17 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Oder nimm Kohl und Brandt: Bei den ersten Versuchen gescheitert, der eine hatte dann später Glück, daß Kanzler Schmidt für die Koalition nicht mehr tragbar war; dem anderen kam zugute, daß er von Wehner klug für die Kanzlerkandidatur aufgebaut wurde. Was ist später aus den beiden geworden? Brandt ging in den Journalismus zurück, Kohl ist nach seiner langen Amtszeit gesundheitlich auf dem Hund und hat sich beeilt, seine "Erinnerungen" herauszubringen - das war's (als Vollblutpolitiker hätte Kohl sowieso nichts anderes gekonnt, auch wenn er früher hätte abtreten müssen). Ich würde niemals einen Spitzen-Job als Politiker machen wollen. Aber die Frage hat sich mir sowieso nie gestellt, weil ich ein Einzelkämpfer bin und weder zum Dienen noch zum Führen tauge. |
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26.03.2011, 18:59 | #18 |
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28.03.2011, 10:08 | #19 |
Ja, einverstanden.
Man darf, denke ich, auch getrost annehmen, dass die weitaus meisten Politiker ihr Dasein als solche mit einem gewissen Idealismus beginnen. Dann merken sie allerdings recht schnell, dass der Aufstieg in eine Position, in der man Dinge verändern kann, damit verbunden ist, die Grenzen der eigenen Ideale immer wieder zu überschreiten. Und während sich auf dem Weg nach oben der eine oder andere noch einreden mag, dass der Zweck die Mittel heiligen müsse und anders eben nichts zu bewerkstelligen sei, macht sich bei den Übrigen nach einigen Frusterlebnissen eine gewisse Gleichgültigkeit bemerkbar. In beiden Fällen bleibt am Ende des Weges jedoch von allem Idealismus nur noch eine gefallene Hemmschwelle über, nebst dem Gedanken, dass man dem Sumpf des Systems machtlos gegenübersteht und man dann genausogut an den eigenen Vorteil denken kann. Idealistenfilter nenne ich das. Unbescholten wird man nicht nach oben gelassen. Die, die es versuchen, sind einem erbarmungslosen Druck ausgesetzt, was sich im Regelfall in einem zerrütteten Privatleben widerspiegelt (geht den besonders moralfreien Schweinen aber genauso, wenn auch aus anderen Gründen, wer sich mit Hunden schlafen legt, wacht eben oft mit Flöhen auf), letztenendes aber wird mit dem Ankommen in einer Spitzenposition jedweder Idealismus gebrochen sein. Wenige Ausnahmen gibt es da, das sind dann wirklich ganz besondere Ausnahmemenschen (Schmidt, Köhler, Genscher und Schröder seien genannt, die ich bereit bin, in einem Atemzug zu nennen). Kurz und gut: Ich glaube den meisten, dass sie beim Eintritt in ihre jeweilige Partei gute Absichten hatten, beim Umsetzen dieser aber letztendlich an sich selbst und ihrem Haifischbeckenumfeld scheiterten. Eigentlich wird man also von verkrachten Persönlichkeiten regiert, die mehr Zeit damit verbringen, sich selbst einzureden, dass ihr Leben doch kein Scheißhaufen ist, während sie vergeblich darum bemüht sind, die Erbärmlichkeit ihrer Kaste und des Postdemokratischen Lobbystaats vor dem Wähler und dem Internet geheimzuhalten. |
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28.03.2011, 10:11 | #20 |
R.I.P.
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Ja, Caliban:
In aller Kürze: Vom Idealisten, der zum Guten ändern will bis zum Zyniker, der auf seinem Sessel sitzt, dauert es oft gerade mal eine Legislaturperiode lang. Wer Idealist bleibt, geht freiwillig oder wird ausgegrenzt. Äußerst seltene Ausnahmen bestätigen diese Regel. |
28.03.2011, 13:09 | #21 |
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Schröder eine Ausnahme?!?!
Oder ist nicht Gas-Gerd gemeint? |
28.03.2011, 13:11 | #22 |
R.I.P.
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Schröder zählt nicht zu den Ausnahmen!
Der war von Anfang an wild auf eine Politiker-Karriere. |
28.03.2011, 15:53 | #23 |
Ich finde es kurzsichtig, Schröder allein nach der Art seiner "Altersvorsorge" zu bewerten. Immerhin wurde in seiner Amtszeit die lang überfällige, bereits zu Schmidts Zeiten angemahnte Notbremse gezogen und ein Karren aus dem Dreck.
Die Agenda 2010 hat ja immerhin einigermaßen gefruchtet. Es war nur eben noch keinem Kanzler gegeben, die Früchte zu ernten, die er gesät hat. Wenn einer gute Arbeit geliefert hat, profitierte davon stets der Amtsnachfolger, wenn nicht, hatte es der Nachfolger auszubaden. Das Problem des Wählers ist leider seine kurzes Gedächtnis. Wild auf eine Karriere zu sein macht einen Politiker nicht schlecht. Und zumindest hat er seine eigene Lobby eher im Zaum gehalten, als entfesselt. |
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29.03.2011, 11:38 | #24 |
R.I.P.
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Nein, der Wille zur politischen Karriere ist niemals per se schlecht.
Schröder hat dafür geackert und geschafft, weit mehr als viele andre, hat sich zudem aus kleinsten Verhältnissen emporgearbeitet. Mir selbst ist er einer der Liebsten gewesen: Geradeheraus. Aber gegen Ende hin doch etwas zu selbstbewußt und herrschsüchtig. Aber Politiker werden nun einmal nicht zu Säulenheiligen. Und wenn man mit den Nach-Karrieren von z.B. Koch vergleicht...... Ich ärgere mich trotzdem oft über den dümmlichen Spruch: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. I c h habe die jetzige nicht verdient. Zum Glück scheint sich was zu ändern. |
29.03.2011, 17:19 | #25 |
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Für mich war Schröder von allen SPD-Kanzlern der schlimmste, nämlich ein Schaumschläger und Schauspieler, den mann nicht ohne Grund den "Medien-Kanzler" nannte. Wie titelte doch eine Ausgabe des Time Magazine: "Would you buy a car from this man?"
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29.03.2011, 17:40 | #26 |
abgemeldet
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Einen VW?
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29.03.2011, 18:38 | #27 |
R.I.P.
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Bin ich ein "politisches" Fettnäpfchen getreten.
Dann pute ich mich gründlich: Willy Brandt und Gustav Heinemann (nicht umsonst Aus- und Umsteiger!) haben ihren Platz in meinem Herzen behalten. Wär nicht unwillkommen, wenn Ihr wieder auf mein Akrostichon zurückkämet! |
29.03.2011, 19:33 | #28 |
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Zurück zur atomaren Gefahr:
Kennt jemand von Euch den Film "The Atomic Café" von 1982? Erschreckend, wie fahrlässig bei den Atombombentest verfahren wurde und in welcher Naivität man die Menschen beließ. Einer der Höhepunkte ist ein Unterrichtsfilm für Schüler, wie man sich im Fall eines atomaren Angriffs schützen kann (zweiter Link). Lachhaft! http://de.wikipedia.org/wiki/The_Atomic_Caf%C3%A9 http://www.youtube.com/watch?v=C0K_L...eature=related |
29.03.2011, 19:37 | #29 |
R.I.P.
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Ja. Kenne ich.
Wer kennt den Film "Im Zeichen des Kreuzes", der noch lange v o r Tchernobyl gedreht wurde und im BR nicht ausgestrahlt (!) werden durfte? Selbst relativ "vernünftige" Leute leugneten in einer anschließenden Diskussion, daß es Unfälle geben könne Und wurden von der Wirklichkeit eingeholt. |
29.03.2011, 22:03 | #30 |
abgemeldet
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Kenne ich auch. Im Zweifel unterm Tisch verstecken.
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29.03.2011, 22:04 | #31 |
R.I.P.
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Oder Aspirin!
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04.04.2011, 09:45 | #32 |
Ilka, ich denke, man darf einen Politiker nicht allein nach den Informationen der Presse bewerten, eine solche redet im Regelfall doch nur ihren Anzeigenkunden nach dem Mund, bzw. im Falle der Boulevardpresse den Stammtischheinis.
Ich habe mir angewöhnt, sie vor allem an der Relation zwischen vorgeblich angestrebtem und tatsächlich erreichtem zu bewerten und weniger nach privater Schmutzwäsche. Die Presse lügt fast so intensiv wie konservative Parteigänger. Ich zumindest oute mich dahingehend, dass ich zwar kein begeisterter Sozialdemokrat bin, aber durchaus ein Schröder-Fan. Final sehe ich eine Agenda 2010 und die besten Arbeitsmarktzahlen seit der Wiedervereinigung. Bei allem, was das gekostet hat, es hat gefruchtet. Ich sehe einen beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie. Und zuguterletzt ein An-die-Leine-nehmen der eigenen Lobby (die Gewerkschaften), ohne diesen Schaden zuzufügen. Ob man jemandem einen Strick aus seiner Publikumswirksamkeit drehen muss, halte ich für fraglich. Franz Magget schaffte es nie zum Kanzlerkandidaten, obwohl ich ihn programmatisch gerne dort gehabt hätte. |
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04.04.2011, 12:13 | #33 | |
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Zitat:
Gruß Ilka-M. |
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