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24.04.2010, 23:06 | #1 |
Sucht.
Langsam gleitet sie an dem Waschbecken hinunter-Sie hat Angst. Angst, dass er herein kommen wird. Dass er sie an den Haaren raus ziehen wird und ihr schließlich mit einem Messer das Herz herausschneiden wird. Sie hatte Angst, dass er ihrer Mutter etwas antun konnte. Dass er ihren kleinen Bruder töten würde. "Geh', geh' endlich!" flüsterte sie immer wieder, währrend sie sacht hin und her schaukelte. Sie saß zusammengekauert in der Ecke, die Arme vor den Beinen verschränkt, sie wollte im Erdboden versinken, wollte nur noch weg von hier, wollte ihn in der Hölle brennen lassen, dafür, was er ihr angetan hatte.
Sie öffnete den Badezimmerschrank und holte schließlich eine Klinge heraus. Sie war das letzte Mal nicht richtig gereinigt worden, es klebte noch dunkelrotes Blut an der scharfen Schneide. Aber das würde sie jetzt nicht kümmern. Tränen rannen ihr über die Wangen, als sie das Messer langsam an ihren linken Arm legte und tief ein-und ausatmete. Sie hatte sich immernoch nicht ganz daran gewöhnt, aber jetzt kommt sie besser damit klar. Sie sammelte sich noch einen Moment. Eine glitzernde Perle fiel aus ihren geschlossenen Lidern auf die glänzende Klinge, als sie sich zusammenriss und das Eisen durch ihr Fleisch zog. Sie spürte, wie tief sie den Schnitt gezogen hatte, wie es ihre Haut durchtrennt hatte, wie das Blut aus ihrer Wunde floss. Sie lächelte zufrieden, lehnte sich zurück. Nun waren ihre Sorgen wie weggeblasen, sie vernahm nur noch den angenehmen Schmerz, der ihr sagte, dass sie noch am Leben war. Ihre Hand ließ das Messer vor Zittern los und sie konnte nur noch ein heisernes Lachen ausstoßen, ein Lachen aus tiefster Trauer und Zufriedenheit, als die Tür aufgerissen wurde. |
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25.04.2010, 11:14 | #2 |
^^
Sagt mir bitte, wie ihr das findet. Danke.
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29.04.2010, 16:24 | #3 |
Ich finde die Geschichte spannend.
Man weiss nicht wirklich worum es geht und wer "es" ist. Aber das war ja sicher Absicht Negativ aufgefallen sind mir jetzt die Zeiten. Mal Präsens, dann Präteritum... aber sonst gut |
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29.04.2010, 16:30 | #4 |
andere Meinung: Man erkennt die Thematik sofort und auch das Bild ist nicht neu, nur nett geschrieben..
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01.05.2010, 23:01 | #5 |
Hallo, Anna von Groß,
ich schließe aus dem Ende, dass das Martyrium weitergeht. Wer "Er" ist, bleibt wohl absichtlich sehr im Dunkeln. Für mich eine Skizze mit dem Ansatz zu Tiefgang. LG gummibaum |
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01.05.2010, 23:20 | #6 | ||
ich denke ER ist der Partner ihrer Mutter, der nicht besonders nett zur Familie ist, jähzornig, Alkoholiker, oder so?
Und sie fügt sich körperliche Schmerzen zu, um die seelischen zu vergessen, um zu spüren, dass sie noch lebt... Gut geschrieben, man kann sich gut in die Situation versetzen... Die Zeit hat mich immer mal wieder stutzig gemacht, du schreibst immer in der Vergangenheit, außer Zitat:
Zitat:
Du hast sehr gut beschrieben, was das Mädchen macht und denkt. Ein bisschen drumherum wäre noch möglich gewesen, noch ein paar Gefühle, wie das Badezimmer oder sie aussieht... aber das ist Geschmackssache. X. |
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