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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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19.08.2005, 11:16 | #1 |
91 Worte an meinen Vater
91 Worte an meinen Vater Ich habe den Schatten eines fremden Mannes gefunden. Damals. Er passte mir nicht und doch habe ich mich ihm an die Fersen geheftet. Er weiß den Weg. Aber er schweigt. Er schweigt immer. So oft zieht er meine Beine in die andere Richtung, dass ich niemals ankomme. Nirgends. Verzeih. Ich habe meinen Namen vergessen. Aber ich weiß woher der Wind weht und wie man diese Worte zähmt, die wilden Hunden gleich durch meinen Verstand streunen. Ich mag keine langen Gedichte. Und wir werden sicher auch ohne viele Worte einander verstehen. Irgendwann. |
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19.08.2005, 11:23 | #2 |
:up:
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19.08.2005, 16:01 | #3 |
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22.08.2005, 12:48 | #4 |
Zudenken
Hallo Tagedieb,
das Heraustreten, das Entbinden und Getrenntsein verdeutlichen zu können und zugleich den Zusammenhang zu wissen und irgendwo auch in seinem Suchen zu mögen ... Das hast du, meinem Empfinden nach, auf eine recht gut gelungene Weise durch deine Zeilen dargestellt. Sehr schön: "weiß woher der Wind weht und wie man diese Worte zähmt..." Lieben Gruß Manfred |
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25.08.2005, 16:35 | #5 |
Dank Dir Manfred.
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27.08.2005, 10:51 | #6 |
Hallo Tagedieb,
das gefällt mir auch. Die Überschrift ist sehr direkt und lässt einem wenig Interpretationsspielraum: diese Worte sind an den Vater des lyrischen Ichs gerichtet, auf andere Gedanken kommt man beim weiteren Lesen nicht mehr. Das ist aber nicht nur nicht schlimm, sondern geradezu gut (und ich formuliere nicht nur nicht normal, sondern geradezu seltsam ). Denn viele Gedanken und Bilder in Deinem Gedicht erlangen erst ihre besondere Schwere, wenn man sie auf den Vater des lyrIchs bezieht. Die zweite Str. ist noch stärker als die erste. Die von Manfred hervorgehobene Zeile sagt mir ebenso zu, aber auch das Ende ist sehr clever: bevor noch das Gedicht dem Leser zu lang werden kann, teilt das lyrIch mit, dass es lange Gedichte ebenfalls nicht mag - ein sympathischer Zug. Und dann wird die hoffnungsvoll-hoffnungslose conclusio hinterhergeschoben: irgendwann werde man sich sicher auch ohne viele Worte verstehen... Ich habe es übrigens gezählt (bzw. word hat das für mich übernommen): es sind tatsächlich 91 Wörter. Was hätte ich wohl gegrübelt, wenn welche gefehlt hätten - womöglich unausgesprochen geblieben wären? Vor derartigen Grübeleien hast Du mich bewahrt... eigentlich auch irgendwie Schade... Dennoch: gefällt mir, hab ich gern gelesen, |
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28.08.2005, 08:27 | #7 |
Dank an Don.
Dein Kommentar brachte mich nicht nur nicht zum Heulen, sondern direkt zum Schmunzeln. Ich hatte auch Word zählen lassen. Dass Du es "überprüft" hast, zeigt wieviel Mühe Du Dir als Leser mit anderen Texten gibst. Wenn da jetzt gestanden hätte 110 Worte ... interessanter Gedanke. Aber nun ist es zu spät. ... Allerdings muss ich jetzt sehr über die unausgesprochenen Worte nachdenken. Aus denen kann man kein Gedicht machen; nur etwas in Richtung konkreter Poesie. Gruß |
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28.08.2005, 09:19 | #8 |
Ich muss gestehen, dass ich schon begonnen hatte, die Wörter selbst zu zählen (das hätte ich auch getan ), bevor ich mich glücklicherweise an die word-Funktion erinnerte ...
Aber warum brachte Dich mein Kommentar zum Heulen? |
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28.08.2005, 21:40 | #9 |
... ey Don: "nicht zum Heulen". Sei beruhigt.
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29.08.2005, 11:09 | #10 |
Ups... tja, wer lesen kann, ist klar im Vorteil !
Sorry, |
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29.08.2005, 13:07 | #11 |
RE: 91 Worte an meinen Vater
Hallo!
Ich finde Dein "Nachdenken" könnte sich lohnen. Ich schrieb mal... "Manchmal spricht mein Vater der einmal war mit meiner Stimme weil sie noch ist und manchmal bin ich froh". Grüße Otmar |
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04.09.2005, 08:09 | #12 |
@ Otmar: Dein Kurzgedicht ist schön; aber ich könnte es nicht unterschreiben. Zumindest mein Vater spricht nicht so viel. Auch nicht mit meiner Stimme. "Das Schweigen der Väter" (das wäre ein schöner Buchtitel) - siehe dazu auch: "vaters land".
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14.09.2005, 14:48 | #13 |
Hm, ungefähr wieder dieselbe Thematik, wie bei dem anderen Gedicht, dass ich gelesen habe, was aber natürlich nicht schlecht ist. Es ist viel mehr sehr traurig und irgendwie herzergreifend. Deine Gedichte gefallen mir wirklich sehr, mach weiter so
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15.09.2005, 19:36 | #14 |
thx, Kayoko! Ja, die Thematik ist ähnlich. Weiß nicht, ob der Versuch mit Gedichten das Schweigen aufzuwiegen gelingen kann. Vielleicht ist ja Poesie nur das Symptom einer Krankheit.
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15.09.2005, 20:33 | #15 |
"Poesie ist, zu umschreiben, was man sieht, um erkennen zu lassen, was nicht sichtbar ist"
Vielleicht wird es ja mal besser =( |
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