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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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29.11.2023, 14:35 | #1 |
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nur manchmal durch dein Flüstern unterschieden
Nun, liebe Nacht, mir scheint, du bist alleine.
Hängst jedem Baum die Schatten um die Äste und sammelst aus dem Tag die letzten Reste des Lichts, doch Freunde hast du wahrlich keine. Deswegen küss ich deine Unschuldswangen und meine Hände streicheln deine Schatten, umarme Bäume, die im Licht ermatten, entwirre Sterne, die der Tag gefangen. Du legst dein Bild, von Dunkelheit umfangen, zurück in Dunkelkammern, um zu dulden. In nächtlichem Geheimnis, stillen Kulten entwickelst es, von Schatten eingefangen, nur manchmal durch dein Flüstern unterschieden, das durch die Dunkelheit als Echo schreitet, bewahrst das Bildnis, das vom Licht gemieden; in stillen Hallen, wo das Licht entgleitet, belausch ich dich als tiefes Ohr der Welt, gebliebte Nacht, die Licht und Schatten hält. Geändert von Ex-Eisenvorhang (29.11.2023 um 14:59 Uhr) Grund: Dativ Korrektur |
29.11.2023, 19:12 | #2 |
Guten Abend Eisenvorhang,
mein erster Gedanke schon während der Lektüre: Welch ein edles, meisterliches Sonett! Mein zweiter: Hat das Gedicht für ein Sonett nicht ein Quartett zu viel? Oder ist das eine spezielle Form, die mir bislang noch nicht begegnet war? Egal, ich wüsste nicht, welche Strophe entbehrlich wäre. Gern gelesen, sicher nicht zum letzten Mal. Gruß Cornelius |
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29.11.2023, 23:04 | #3 |
Ich finde das Gedicht sprachlich großartig, ich komme jedoch bei der Metaphorik nicht ganz mit: Weshalb hält die Nacht Licht und Schatten? Auch das Dulden in Zusammenhang mit der Entwicklung des Bildes fällt mir schwer. Liebe Grüße
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29.11.2023, 23:25 | #4 | ||
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Zitat:
ich danke dir! Das Gedicht ist etwas experimentell und durchbricht die klassische Form des Sonetts. Eigentlich wollte ich es noch etwas überarbeiten und beauftragte die Löschung, aber dann war dein Kommentar da. Vielen Dank! Zitat:
auch dir danke ich für dein Vorbeisegeln und Kommentieren; wie oben bereits erwähnt ist es ein kleines Experiment, das auch meine eigene gedankliche Reife benötigt. Heißt, ich muss es selbst sacken lassen, aber hier hast du eine einfachere Form des Gedichts! Geliebte Nacht, mir scheint, du bist alleine? Hängst jedem Baum die Sterne um die Äste und sammelst aus dem Tag die letzten Reste des Lichts, doch Freunde hast du wahrlich keine. Ich sauge Nebel aus den Multiversen und lege sie in meinen Schlaf, schau her! Hier liegt das Leichte und es wird nicht schwer; du deckst mich zu - mein Freund - in meinen Versen. Ich küsse deine Unschuldswangen und deine Schatten färben meine Haare, aus jeder Nacht, ein Blick ins Wunderbare, dort rollt der Mond und er ist mitgefangen. Lg EV |
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