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Schreibwerkstatt / Hilfe Gedichte und diverse Texte, an denen noch gefeilt werden muss. |
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16.02.2023, 00:00 | #1 |
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Update und Fragen
aphasie
(für h., im juli 2021) "denk bloß daran, den wecker mitzunehmen!" "den w-e-c-k-e-r? rede doch nicht solchen stuss." "liegt doch noch da - oder verpass den bus ..." "du meinst die armbanduhr? sollst dich was schämen!" kein wunder, dass man über solche themen fast unwillkürlich lauthals lachen muss bis klar wird, dass trotz gammastrahl-beschuss die neubildungen auch das denken lähmen ich lache weiter, statt voll hohn zu hämen versteh den stau in deiner sprache fluss als ob wir kühn zur übereinkunft kämen das schweigen sei der weisheit letzter schluss bis einst, befreit von wortfindungsproblemen die lippen sich verstummt geformt zum kuss Liebe Freunde, dieses 20 Monate alte Gedicht ist ja vergleichsweise oft aufgerufen und (hoffentlich) gelesen worden. Ich habe es im Vergleich zu https://www.poetry.de/showthread.php?t=95298 in S2V2 und insbesondere V3 sowie S4V1 nochmal geändert, weil Pennywise u.a. den falsch (weil lang) betonten Endreim in S2 V3 angemahnt hat. Dass etwas "Hand und Fuß" hat, finde ich auf symbolischer Ebene zwar durchaus wichtig, aber der "Gammastrahl-Beschuss" passt nicht nur reimtechnisch besser, sondern zeigt auch, dass es hier um Strahlen- (und begleitende Chemo-)Therapie geht. Womit wir bei einer weiteren Frage wären, nämlich, ob solche Tatbestände lyrisch überhaupt verarbeitbar sind. Das gilt mit Sicherheit auch für den Sechssilber "Wortfindungsprobleme" in S4V2, aber gerade in dem ganzen Zusammenhang habe ich immer wieder Äußerungen wie "Ich bin sprachlos" oder "Mir fehlen die Worte" gehört - und hier im Forum scheint das ja auch ein eklatantes Problem zu sein. Vielleicht mag dazu ja jemand seine Meinung kundtun - ich bin nicht böse, falls nicht, weil mir das selber in den Magen schlägt, aber es geht halt nicht anders. Danke und liebe Grüße Epilog |
05.04.2023, 05:41 | #2 |
Guten Morgen, werter Freund
ich habe mir, nach m.E.n. zu langer Zeit, mal wieder deine Texte vorgenommen und würde gerne damit beginnen, dieses interessante Werk zu kommentieren. Zu erst zu deiner Frage Sind solche Umstände, wie Strahlen- und Chemotherapie sowie die Gesamtsituation, in der sie stehen, lyrisch überhaupt verarbeitbar? Ich glaube alles ist lyrisch verarbeitbar, in wie weit es Anklang findet, mag eine andere Sache sein, aber ich glaube ich werde bei dir nicht auf große Gegenworte stoßen, wenn ich sage, oft ist es zweitrangig, wie etwas ankommt, denn schreiben ist etwas höchst subjektives. Verarbeiten würde ich also sagen, lässt sich alles irgendwo auf lyrischem Weg. Die Frage ist für mich also eher, lässt sich so ein Thema, vor allem wo es darum geht es zu verarbeiten, auch objektiv erkennbar darstellen? Muss es das überhaupt? Zum Inhalt kann ich nur unterstreichen, dass ich es für ein sehr interessantes Gedicht halte und es schade finde, dass deine Neuaufarbeitung bisher keine Resonanz erfahren hat Zur Form würde ich gerne mit ein paar Fragen abschließen, genaugenommen zu 2 von dir verwendeten Worten in der zweiten Strophe, nämlich unwillkürlich und Neubildungen unwillkürlich wegen der Art, wie es gesetzt ist. Metrisch würde ich es so einordnen xXxX unWILLkürLICH während du es, zumindest wenn man von einem Sonett in sauberer Form, anders herum gesetzt zu haben scheinst, nämlich XxXx UNwillKÜRlich Neubildungen seiner Natur wegen, und hier schreibe ich aus einer Position des wenig Wissens heraus, das metrisch einen Hebungsdrall enthält, nämlich XXxX, von dir aber so gesetzt ist XxXx, wobei es schwer ist, dem Wort Bildungen eine Betonung auf zweiter Silbe zu geben ... allerdings, das muss ich ganz klar sagen, ich habe es oft genug selber getan, bis mich jemand über die Natur solcher "Pfingstwochenworte" aufgeklärt hat. Ein wenig hoffe ich vielleicht sogar auf gut begründeten Widerspruch In beiden Fällen könnte es sich aber durchaus, zumindest wenn ich recht hätte, um zum Thema der Aphasie passend, zumindest um die Ecke gedacht^^, gesetzte Brüche handeln Ich hoffe ich hab hier mit dem hervorkramen der Metrik nicht eine in diesem Fall eigentlich unpassende Richtung eingeschlagen, falls doch, möchte ich mich schon vorweg entschuldigen Schließlich habe ich für dich, deinen Stil und auch die Themen, über die du schreibst, den höchsten Respekt übrig! Hochachtungsvoll und freundschaftlich Delf |
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07.04.2023, 12:04 | #3 |
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Lieber Anaxi
herzlichen Dank für Deine Aufmerksamkeit, und entschuldige die verzögerte Antwort. Vier freie Tage über Ostern haben im Job einen redaktionellen Stau verursacht - dafür finde ich am grauen Karfreitag umso mehr Zeit (zum Grübeln), Dir ein paar Zeilen zu antworten.
Die Frage, ob das Thema lyrisch zu verarbeiten ist, habe ich durch diesen und auch einige andere Versuche bereits selbst beantwortet, und ich danke Dir für Deine Zustimmung. Andererseits verstehe ich, dass niemand gern zu eng mit solchen Inhalten zu tun haben will und auch nicht weiß, was er "Betroffenen" sagen soll - die allgegenwärtige Verdrängung halt. Allgemein scheinen im Forum hier humorvoll-unterhaltsame Beiträge die größte Resonanz zu erhalten, was ich sehr schön finde, daneben "grottenschlechte" oder solche mit bewussten Provokationen (vielleicht, weil hier der "Unterhaltungswert" sogar noch größer ist?). Tja, bleibt also noch die sprachlich-formale Schiene, die Du ja auch in Deinen Anmerkungen ansprichst. Trotz Literaturstudium (damals noch Magister-Nebenfach) habe ich mich akademisch nie mit metrischen Fragen auseinandergesetzt, sondern eher mit den literarischen Epochen und ihren jeweiligen Schwerpunktthemen. Deshalb halte ich mich aus entsprechenden Diskussionen hier im Forum weitgehend raus. Beim Schreiben eigener Gedichte sieht das eher so aus, dass ich mir mögliche Wort- oder Versfolgen leise vorspreche, um herauszufinden, ob und welche Lösung den "harmonischsten Anklang" hat. Da die von uns so hochgeschätzten Sonette bekanntlich schon vom Namen her als "Klanggedichte" fungieren, halte ich diesen Ansatz nicht nur für legitim, sondern für absolut notwendig, auch was den Einbau von Inversionen, Assonanzen, Alliterationen etc. entspricht. Zu den von Dir genannten Wörtern aus meinem Gedicht bleibt mir daher nur zu sagen, dass sie mir nach der genannten Methode als verwendbar erschienen und auch weiterhin erscheinen. "Unwillkürlich" betone ich tatsächlich XxXx, wenn wir denn die leidigen Ixe zu Rate ziehen wollen, vielleicht sogar Xxxx. Geht es Dir nicht genauso, wenn Du das Wort leise vorsprichst? Tatsächlich hast Du recht, dass "willkürlich" demgegenüber selbstverständlich auf der ersten Silbe betont wird. Durch die Negation anhand des vorangestellten "Un-" scheint hier eine Betonungsverschiebung stattzufinden. "Neubildungen" ist tatsächlich kein guter Begriff zur Einbindung in einen eindeutig jambischen Versfuß. Hier liegt die Betonung ebenfalls auf der ersten Silbe, die weiteren drei scheinen gewissermaßen stufenweise abzufallen. Bei mehreren Gelegenheiten ist im Forum auf die Möglichkeit der deutschen Sprache verwiesen worden (anders als zum Beispiel in den romanischen Sprachen), Betonungen oft fast unmerklich zu verschieben, ohne dass dies als radikaler Bruch im Sprach- und Lesefluss empfunden wird. Um es anders auszudrücken: Es gibt wohl nicht nur Riesen-X und Zwergen-x, sondern anscheinend auch mehrere Zwischengrößen, die häufig wie Geschwister beieinander stehen. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang wohl auch der sprachwissenschaftliche (eigentlich musikwissenschaftliche) Begriff der Synkope (mit der in der Medizin bezeichnenderweise eine kurze Ohnmacht bezeichnet wird). Er besagt (wiederum umgangssprachlich), dass manche Ixe so klein sind, dass sie lautlich praktisch ganz verschwinden und "verschluckt" werden, obwohl sie eigentlich da stehen. Auch wenn ich etwa häufig "andere" schreibe, würde ich immer "andre" (vor-)lesen. Vielleicht geschieht bei "Neubildungen" mit der angehängten Plural-Silbe ähnliches? Dann wäre es immer noch ein Daktylus, der sich recht unauffällig in den jambischen Versfuß einfügt. Es gibt in dem Gedicht noch andere Begriffe, die einer solchen Betrachtung wert sind, mein erster Kandidat wäre "Wortfindungsprobleme" - womit wir fast schon wieder bei der Frage wären, ob bestimmte Wörter und Wortlängen überhaupt lyrisch verwendbar sind. Hier ist natürlich dein Hinweis berechtigt, dass das Gedicht "selbstreferentiell" die Aphasie thematisiert, also die "Sprachverdrehung" (weniger die "Sprachlosigkeit - obwohl die möglicherweise wieder am Ende über allem schwebt ...). Kritische und ungewöhnliche Begriffe sollen und dürfen meines Erachtens deshalb gerade in diesem Text auftauchen, obwohl ich sagen möchte, dass ich sie nicht wirklich bewusst gesucht sowie als "Brüche" eingebaut habe. "Neubildungen" war mir schon insoweit wichtig, als damit sowohl Neologismen als auch die Zellentartungen der Stammganglien gemeint sein können, die zuletzt das Sprachzentrum in seine Bestandteile auseinandernehmen. Wie Du siehst, ist wie so oft auch hier wieder verrückten Assoziationen Tür und Tor geöffnet. Ganz allgemein muss ich mich fast entschuldigen, dass ich in den vergangenen Monaten Deine vielen und meist guten Texte hier im Forum nicht mehr kommentiert habe. Ich verfolge aber alles und bin der Meinung, dass Deine Sonette formal und sprachlich allen Anforderungen voll entsprechen (wir hatten ja vor einem Jahr zusammen mit anderen mal dieses Thema diskutiert). Ich selbst fühle mich nun schon länger seelisch-geistig-sprachlich "amputiert" und weiß nicht, ob das nochmal besser wird. Deshalb gibt es auch so gut wie keine Texte mehr von mir. Auch in diesem Zusammenhang wollte ich Dir zum Tode Deines geliebten Großvaters, von dem Du in einem anderen Thread berichtet hast, mein aufrichtiges Beileid übermitteln. Ja, und für das lange Osterwochenende auch die besten Wünsche. Morgen soll sogar die Sonne wieder sichtbar werden. Epilog |
07.04.2023, 14:23 | #4 | |
Zitat:
Und wenn jemand "stumm" wird weiß man, das man diesem Menschen alles erdenkliche ermöglicht und gegeben hat und ebenso etwas zurück bekam. Das Loslassen ist dann der letzte Schritt einer solchen bedingungslosen Liebe. Diese Liebe hier ist nicht zu Ende. Sie ist nur pausiert und wartet auf ein wiedersehen, um das was eventuell vergessen war, gemeinsam neu zu erfahren. Wenn die Augen sprechen gibt das Herz den Ton an und Worte werden überflüssig. Die Worte die ich lese, klingen in mir nach, aber die Art wie sie geäußert sind wirken manchmal etwas zu konstruiert. Der wörtliche Schlagabtausch im ersten Quartett (These) soll die Charaktere beider Personen darstellen und die Misere in der sich eine der Beiden befindet. (genau genommen beide, es zeigt die Art des Umgangs damit/scherzhaftes Verdrängen) Zunächst denkt man es sei "nur" demenz. Ich setze das "nur" in Anführungszeichen, weil hier bewusst damit gespielt wird, dass der Eindruck entstehen soll, dass es sich um ein necken handelt, weil jemand aus eventuellen Altersgründen oder Hirntraumata etwas schusselig wird. Das zweite Quartett (Antithese) zeigt dann die Wahrheit. Es ist ein Nebeneffekt einer Behandlung, die gravierende Eingriffe mit sich führt. Da wird klar, warum das "Vergessen" oder "tüdelig sein" als spielerisch kleinstes Übel angesehen wird. man will nicht in ständiger Niedergeschlagenheit miteinander umgehen und der Krankheit zeigen, dass sie vielleicht das Leben bestimmt, aber nicht die Art und Weise wie es geführt wird. Der Lebensmut wird erhalten und die Krankheit verlacht. Die Terzette (Synthese) sprechen vom gemeinsamen Umgang und dem Fortschreiten. Einer stillen Übereinkunft die Getroffen wird. Es wird sogar tatsächlich als Liebevolle Charaktereigenschaft angenommen und in den Alltag integriert. Man kann vielleicht nicht bekämpfen, was da auf einen zukommt, aber man kann klar machen, dass es einen ebenfalls nicht bekämpfen kann und die Zeit zu nutzen weiß, die einem bleibt um weiterhin wertvolle Erinnerung und ein Leben in Liebe zu gestalten. Anzumerken ist, das in Quartett 1 mit der Zeit gespielt wird. Wecker, Armbanduhr sogar das Vergessen wird Thematisiert Denken, stuss reden Das Verdrängen in Form von scherzen, vermutlich eine Charaktereigenschaft die sehr geschätzt und geliebt wurde. Die Betroffene Person wurde bis zur Zeit des "verstummens" immer liebevoll zum lachen gebracht, denn Lachen ist gesund. Ein versuch auf seine eigene Art Heilung zu bringen. Du hast alles richtig gemacht. Lg Mono |
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07.04.2023, 16:38 | #5 |
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Hallo Mono
vielen Dank für Deine einfühlsame Analyse des Gedichts (und durchaus auch dafür, rein metrische Überlegungen den metaphorischen und "dialektischen" hintanzustellen). Alles in allem hast Du es gut nachempfunden - wobei "die eine" Deutung wie schon oft gesagt ohnehin keine alleinige Gültigkeit beanspruchen kann. Ich setze mich ja nicht hin und sage, ich will jetzt ganz genau diese und diese Aussagen treffen und in einer ganz bestimmten Reihenfolge verknüpfen. Das ergibt sich erst im Prozess der Bearbeitung, und wenn ich meine, dass es fertig ist, kann die eigene Beschäftigung damit - vor allem aber die von anderen - neue Deutungsmöglichkeiten aufzeigen und gegebenenfalls Änderungen veranlassen. Habe ich also alles richtig gemacht? Sprachlich sicher nie in letzter Konsequenz, siehe auch die Anmerkungen von Anaxi und mir selbst im Thread. Und im Leben? Ich hoffe es zumindest, aber grüble ständig weiter drüber nach.
Ich wünsche Dir schöne Ostern Epilog |
07.04.2023, 18:34 | #6 | |||||
Zitat:
Meine Beurteilung war eher auf der menschlichen Seite anzusiedeln. Ich finde du hast auf der Ebene alles richtig gemacht und es sollten weit mehr Menschen auf empathischer Basis handeln. Hätte ich jemanden der mir zeigt das mein Wohl vor seinem steht, wäre ich vermutlich der glücklichste Mensch auf Erden. Sie war in der Hinsicht sehr zu beneiden derart geliebt zu werden. Aber gut, ich vermute das war wohl nicht was gefragt war. Zitat:
Zudem wird alles durch die Bank weg in jeder Strophe klein geschrieben, egal ob eine Interpunktion vorliegt oder nicht. V1 denk - stammsilbe /denken, umdenken, verdenken, bedenklich, unbedenklich V2 Das Wort "wecker" als Buchstabierung anzugeben ist dem Lesefluss nicht zuträglich. V3 erkenne ich einen Hebungsprall, es entsteht eine schwere Zäsur. Du hast geschrieben, dass ein Sonett ein Klanggedicht darstellt, dem stimme ich zu, hier klönkt es aber leider eher, als dass es klingt. V4 das Wort "sollst" wird ebenfalls Betont, da es auch eine Stammsilbe darstellt solltest, sollen, gesollt - Stammsilben können soweit ich weiß nicht dekliniert oder flektiert werden. Das Wort "sollst" wirkt leider etwas Mundartbedingt eingekürzt, es passt in der Schreibform nicht wirklich zum Klangbild. Zitat:
V1 ist ok denke ich. V2 hm, das Wort "unwillkürlich" kann auf 2 Arten eine Hebung erfahren, beide Arten schliessen das Präfix "un" aber aus, unwillkürlich oder unwillkürlich / Stammsilbenorientiert liegt das Hauptaugenmerk auf "will", der Zusatz "kür" wird als Zirkumfix behandelt auf dem eine Flexion liegt, soweit ich das verstehe. V3 schwere Worte, vom Klangbild her sind es sehr scharfkantige Worte. V4 neubildungen XXx, das Wort "Neubild" besteht aus einem Hebungsprall, der sich durch 2 gleichlaute Hauptworte bildet. Typisch deutsches Wortkonglomerat, das zwar Sinnvertiefend ist, aber im Lautbild nicht unterscheidbar. Ein Spondäus. Zitat:
V2 sehr prosodisch, wirkt gegen den Rest des Textes eher affektiert, zu künstlich. V3 ok, das geht denke ich Zitat:
V2 "Wortfind" ist wieder so ein Wort mit starkem Gleichlaut und Geltungsdrang, abermals ein Wortkonglomerat. Eine Wortverkettung in der aufeinander folgende Silben eine Eigenschaft zur Gesamtbilddefinition in sich tragen. Womit sie ebenfalls eine Hebung erfahren, die oft auch in Kontextbezug steht. V3 eine schöne Message, aber auch hier wieder zu poeziös oder der Rest des Textes ist es leider nicht, das liegt ja im Auge des Betrachters. Ich hätte mir fernab des wunderschönen und traurigen Inhaltes, eine ebenso schöne äußere Form und ein dementsprechendes Wortbild gewünscht. Aber der Text ist auch nicht für mich gedacht und es tut mir unglaublich Leid derart meckernd rüber zu kommen. Den Inhalt kann ich sehr gut nachvollziehen und ihm viel abgewinnen. Er ist sehr schön. An der Form darf gerne gearbeitet werden. Ich möchte noch den Reim ansprechen, da er umarmend ist a.b.b.a(Quartette) a,b,a (Terzette) finde ich das eine schöne umfassende Form für das angegangene Thema, es stellt noch einmal sehr schön die Nähe der Protagonisten in den Vordergrund. Ebenfalls schöne Ostern. Vielen Dank Lg Mono |
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12.04.2023, 08:06 | #7 | ||
Guten Morgen :)
Guten Morgen, lieber Epi
ich muss mich ebenso entschuldigen für die Dauer bis zur Antwort, es ist nicht so, dass ich deinen Kommentar nicht schon vorher gesehen hätte, aber gerade hier war mir das richtige Mindset doch wichtig, kommunikativ wollte ich sein ohne zu schwafeln, und natürlich konzentriert und gut gelaunt Nun ist es so weit^^ Die Frage um das ob ist glaube ich eine höchstindividuelle, wie es auch die Sache mit eventuellen Reaktionen darauf ist. So eine Auseinandersetzung wiegt schlussendlich einfach schwer... und das muss man tragen können, es wäre zumindest besser, man kann, wenn man sie hinlegt - oder eben aufnimmt. Was den Humor angeht, womöglich ist er wirklich die antwort/reaktionsversprechendste Richtung, da bin ich bei dir, weitesgehend wenigstens. Schön ist es, auch über das allgemeine Klima sagt es was gutes aus, bloß Schade, mein Humor ist eine Blume, die sporadoisch und nach Lust und Laune blüht xD Zur Metrik kommentiere ich eigentlich selbst kaum und wenn eher bei Freunden, am ehesten, wenn sie sich verbessern wollen, oder mörderbombenkrassen Texten, denen nur eine Feinheit fehlt zum Knallen Oder alternativ, wo ich selber Fragen habe, ich hatte hier einfach gedacht, vielleicht hast du ja gute Gründe. Ich erinnere mich, schonmal was metrisches gefragt zu haben bei einem Bruch, der sich am Ende aber durch den regionalen Dialekt und das Wegfallen einer Silbe erklärt hat. Auf der anderen Seite bin ich andererorts aber aktuell viel am austauschen, bzw lernen und gelernt bekommen zu metrischen, bzw allgemein formellen Fragen. Um es aber ganz ehrlich zu sagen, wissend, dass es formell falsch ist, sehe ich es bei dem Wort "unwillkürlich" genauso, -ein spontaner Gedanke dazu, natürlich ist Willkür klar auf der ersten Silbe betont, aber ich glaube "Un" ist eine Vorsilbe mit wechselndem Akzent, der in Richtung zur Hebung tendiert und Willkür lässt sich theoretisch zerlegen in (ich) will und (die) Kür und in einem Satz hintereinander läge der Akzent auf der Kür (ich will Kür und Piruetten) Das war jetzt spontan gedacht, aber ich behaupte du hast intuitiv einen Fehler gemacht, der wieder richtig ist. Das muss ich mir erstmal notieren, spannend! Hm, ja du hast Recht mit den Möglichkeiten der deutschen Sprache, aber ich glaube in der Regel gilt ein Akzent. Punkt. Natürlich, Verben lassen sich neben Substantiven auch mal Klein-x'sen, aber zu sagen, die deutsche Sprache sei flexibel in der Metrik ist, wie zu sagen Wir haben Bären in Deutschland. Stimmt schon, aber ich bin noch nie einem begegnet Am Ende aber, und den Satz behalte ich mir im Kopf, zählt einzig die Aussprache und Ausnahmen bestätigen die Regel. Im Zweifel, hat mir mal jemand gesagt, einfach dem Eigenen folgen und es im Text durch eine Kennzeichnung deutlich machen Neubildungen aber, besonders im Jambus, Trochäus, ist ohne Alternative groß X auf groß X betont, das hat Mono bestimmt auch erklärt Andere wiederum setzt ja keinen Bruch per se wenn man es setzt als wäre es trochäisch betont, sondern schafft schlimmstenfalls eine Hebungslücke Zitat:
Und hab vielen Dank für deine Worte zu meinen Sonetten, mitlerweile, und auch deshalb kommt die Form bei mir nicht oft vor, entwickelt sich der Sprachfluss immer mehr in gleichmäßige Form, sodass wenn ich wirklich gekämpft habe, ode Thema, Laune und Lauf gepasst haben, das Ergebnis mich manchmal selber überrascht Weißt du Epi, nein, du brauchst dich für garnichts entschuldigen, es ist immer eine zweiseitige Angelegenheit und von mir kam doch auch nichts, sicher, es gab öfters die Fälle, dass ich bisschen durch deine Texte gestöbert habe und ich hätte auch gerne kommentiert, aber der richtige Punkt kam nicht, bis ich gesehen hab, dass du länger nicht da warst... da hab ich mich endlich zusammengerissen Zitat:
Ich wünsche dir/euch einen schönen Tag und hoffe du hattest auch ein frohes Osterfest Viele liebe Grüße Delf |
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13.04.2023, 14:14 | #8 |
... sorry, dass ich mich kurz einklinke. Für mich klingt der Gammastrahlenbeschuss nicht eineindeutig nach einer Chemotherapie, da diese auch in der Natur vorkommen. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob sie auch die Erdoberfläche erreichen, aber aus diesem Grunde wäre ich nicht zwingend auf die Chemo bzw. ihre Nachwirkungen gekommen.
Vielleicht mein Denkfehler, vielleicht aber somit auch eingrenzender benennbar. wünsche schöne Träume dT |
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13.04.2023, 14:43 | #9 | |
Zitat:
Alles was geschieht zeigt natürlichen und liebevollen Umgang, sowohl miteinander als auch während der Krankenzeit. Und dann ist da dieses eine unnatürliche Wort, das Unwohlsein hervorruft und etwas als wirksame Heil/Hilfsmethode zeigt, das eigentlich oft selbst mit dem Krankheitssymptom assoziiert wird. Feuer gegen Feuer sozusagen. Man verbrennt gesundes, damit das Kranke dort nicht fassen kann und um es eventuell im Körper zu isolieren von vermeintlich gesundem Gewebe. So zumindest verstehe ich Chemo-Therapie. Kommt Gammabestrahlung wirklich in der Natur vor? Auf mich wirkt es unnatürlich. Das ist aber nur meine Ansicht. Lg Mono |
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13.04.2023, 15:41 | #10 |
Dabei seit: 10/2019
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Nur ein kurzer Einwurf
Liebe Freunde, zwischendurch mal wieder vielen Dank für euer Interesse und eure Anmerkungen.
Zitat: Für mich klingt der Gammastrahlenbeschuss nicht eineindeutig nach einer Chemotherapie, da diese auch in der Natur vorkommen. Möglicherweise hat Dunkler Traum diesen oder einen anderen Artikel zum Thema gelesen: https://www.fr.de/wissen/gammastrahl...-91858396.html - im letzten Oktober wurden wir demnach alle einem gewaltigen Gammastrahlenblitz ausgesetzt. Vielleicht erklärt das ja einen Großteil der "Aussetzer" hier im Forum wie auch in der ganzen Welt ... Aber für den Hinweis von Mono auf die starke begriffliche Kontrastbildung bin ich auch sehr dankbar. Es gibt m.E. wie schon gesagt weitere, nicht ganz so heftige Beispiele im Text, zum Beispiel Neubildungen oder Wortfindungsprobleme. Du hast ja in Deiner ausführlichen Replik schon darauf hingewiesen, dass daraus alles andere als harmonische Gegensätze zwischen nüchtern-kalten Wissenschafts- oder Verwaltungsworten und demgegenüber sogar zu (?) "poeziösen" Wendungen resultieren, die aber dem Aphasie-Thema des Textes m.E. gerade gerecht werden könnten. Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich außer den schon ausgeführten kleinen Änderungen (Gammastrahlbeschuss ist ja auch schon ein Ersatzbegriff zur Erstfassung) keine grundlegenden Korrekturen vornehmen werde (Der Gammastrahlbeschuss ist, nebenbei bemerkt, dem siebenfachen Reim geschuldet - der muss ja auch erstmal gefunden werden und inhaltlich passen). Ich denke aber auch, dass dieses Thema wohl allzu persönlich sowie emotionsbeladen ist, um dem "Außenstehenden" (bitte nicht abwertend verstehen) alle Einzelheiten und sprachlichen Wendungen verständlich zu machen. Ich danke nochmals für eure Beiträge und wünsche einen schönen Abend. Epilog |
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