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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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20.12.2020, 00:22 | #1 |
fritz schreibt diotima
fritz schreibt diotima
(zum rasant schwindenden hölderlin-jahr) du aller welt verwobenes wunder-weib dein kleid verwand meine vermessenen maschen so muss der worte glut zu staub veraschen den ich verfemt mir in die augen reib in deinem land war für mich kein verbleib ich trank der trauben blut aus trüben flaschen im wahrsten wortsinn mich selbst rein zu waschen ich durch der hitze wahn des eignen schweißes treib wann werd ich wieder einen blick erhaschen auf der so lang verlorenen labsal leib und ein verstecktes lächeln von den lippen naschen? nicht dass ich falschen namens unterschreib: ich stopf den stapel in verstaubte taschen und bin – vollends dem geist der zeit gemäß: dein hype |
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20.12.2020, 14:20 | #2 |
abgemeldet
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20.12.2020, 14:43 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
"verwand" Der Vers ist unverständlich, denn "verwand" ist die Vergangenheit von "verwinden", also über etwas hinwegkommen. Das scheint aber nicht gemeint zu sein, sondern eher hatte das Kleid die vermessenen Maschen verwendet. Dann müsste man es in der Vergangenheit mit einem "dt", also "verwandt", schreiben. Das Wort "hype" am Ende ist teils fehl am Platze, teils aber auch pfiffig gewählt. Zu der erhabenen Sprache passt es nicht, denn es wird, reimschuldig, englisch ausgesprochen. Das stört, auch wenn auf die Moderne hingewiesen wird. Andererseits scheint es eine Anspielung auf Hölderlins Roman "Hyperion" zu sein, was seitens des Autors auf eine grundsolide Bildung schließen lässt. Den Mut, das so zu schreiben, hätte sicherlich nicht jeder Autor. |
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20.12.2020, 17:36 | #4 |
Hallo Ralfchen, hallo Ilka,
vielen Dank für euren grundsätzlich positiven Zuspruch.
@Ilka: Dein erster Einwand ist vollkommen berechtigt, gemeint ist hier "verwendete", und das braucht in der gleichfalls genehmigten "Verwandt"schaftsform ein abschließendes t. Auch beim zweiten Kommentar liegst Du insoweit richtig, als das "Hype" hier eine satirisch gemeinte Kurzform von Hyperion ist, mit der Fritz, vollkommen dem "Zeitgeist" entsprechend, seinen ziemlich wirren Brief an die ferne Diotima unterschreibt. Doch da der Stilbruch somit ganz bewusst gewählt ist, muss er hier auch ganz genau so stehen bleiben. (Wusste gar nicht, dass ich so mutig bin ) Liebe Grüße Epilog |
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20.12.2020, 20:57 | #5 |
abgemeldet
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Ich liebe deine Stilbrüche. Sie haben etwas erfüllendes für den Leser der bereit ist die Tore zur Bühne seiner Phantasmagorie zu öffnen
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Lesezeichen für fritz schreibt diotima |
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